Ob und wann die Wollmispel winterhart ist, entscheidet darüber, ob dieser schöne Gartenbaum bei uns im Kübel oder ausgepflanzt wachsen kann. Wenn ihr mediterrane Kübelpflanzen kaufen möchtet, kann ich euch den Lubera Gartenshop bestens empfehlen. In diesem Beitrag möchte ich die Frage der Winterhärte klären und auch Pflegetipps für die Wollmispel geben. Es lohnt sich, denn die wunderschöne Wollmispel hält einige Überraschungen bereit.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Wann ist die Wollmispel winterhart? Pflegetipps für Eriobotrya japonica
- Alles Wissenswerte über die Wollmispel
- Wuchs und Botanik
- Nespoli oder Loquat - die essbaren Früchte der Wollmispel
- Ist die Wollmispel winterhart? Ja, aber?
- Wollmispel Pflegetipps
- Favorisierter Standort
- Düngen und Giessen
- Wollmispel schneiden?!
- Topf und Erde
- Eriobotrya japonica Überwinterung
Zusammenfassung: Wann ist die Wollmispel winterhart? Pflegetipps für Eriobotrya japonica
- Die Wollmispel stammt aus China, nicht Japan, und ist im Mittelmeerraum verbreitet. Auch nördlich der Alpen sieht man sie immer häufiger.
- Die Pflanze gehört zu den Rosengewächsen und hat attraktive, immergrüne Blätter.
- Ihre Früchte, Nespoli oder Loquat genannt, sind essbar und erscheinen im Frühling.
- Die Wollmispel ist bedingt winterhart und verträgt Temperaturen bis -10°C. In milden Regionen kann sie ausgepflanzt werden, benötigt aber Schutz..
- Ein geschützter, sonniger Standort ist ideal, Regen sollte vermieden werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
- Der Schnitt fördert buschigen Wuchs und die Kübelhaltung erfordert durchlässige Erde und regelmässiges Umtopfen.
- Im Winter sollte die Wollmispel bei 5–10°C hell und kühl stehen; zu warme Überwinterung kann Schädlinge fördern.
Ihre Heimat ist nicht -wie der botanische Name vermuten lässt- Japan, sondern China. Man findet sie in Europa schon unmittelbar südlich der Alpen und dann im ganzen Mittelmeerraum. Aber auch nördlich der Alpen kann man sie immer häufiger sehen. Damit kommen wir der Antwort auf die Frage, ob die Wollmispel winterhart ist, schon ein Stückchen näher.
Wuchs und Botanik
Botanisch gehört die Eriobotrya zu den Rosengewächsen und ist damit mit den Äpfeln und natürlich den Rosen verwandt. Ihre Attraktivität erlangt die Wollmispel vor allem durch ihre ca. 20 cm langen dunkelgrünen Blättern, die durch ein Fischgrätenmuster strukturiert sind. Die Blätter bleiben ganzjährig am Baum, so dass Eriobotrya japonica zu jeder Jahreszeit attraktiv ist. Die Unterseite der Blätter ist wie der Neuaustrieb filzig, was der Wollmispel zu ihrem deutschen Namen verholfen hat. Die Blätter wachsen halb aufrecht und geben der Krone damit ein vitales, angenehmes Aussehen. Der Wuchs des kleinen Baumes ist sowohl im Kübel als auch ausgepflanzt idealtypisch und dominierend. Daher braucht eine Wollmispel ein wenig Platz, damit sie zur Geltung kommt. Ihre dunklen Blätter kontrastieren mit vielen anderen, farbigen Garten- oder Kübelpflanzen.
Nespoli oder Loquat - die essbaren Früchte der Wollmispel
Die unauffällig weissen Blüten der Wollmispel erscheinen im Spätherbst und im Winter. Sie duften angenehm, allerdings nicht zu stark. Aus den Blüten bilden sich bis Mai kleine Äpfelchen, die essbar sind. Als Nespoli oder Loquat findet man sie auf den Märkten im Mittelmeerraum als erstes, leckeres Obst der Saison. Man kann also die Früchte der Wollmispel essen, was die Spannung ob die Wollmispel oder Nespoli winterhart ist, noch grösser macht.
Ist die Wollmispel winterhart? Ja, aber?
Es gibt also viele Gründe, eine Wollmispel pflanzen zu wollen. Wie oben bereits angedeutet wurde, kann das in milden Regionen tatsächlich auch im Freiland gelingen. Die Frage, ob die Wollmispel winterhart ist, lässt sich nur anhand des konkreten Standorts beantworten, denn die Wollmispel ist bedingt winterhart. Sie kann Minustemperaturen bis -10° C gut verkraften.
In milden Regionen wie etwa dem Niederrhein oder Rheinland kann die Wollmispel ausgepflanzt werden. Als Beleg kann ich auf ein schönes Exemplar verweisen, das in den Botanischen Gärten Bonn vor dem Poppelsdorfer Schloss wächst. Die Winterhärte erhöht und verbessert sich natürlich, wenn der Standort im Freien -wie vor dem Bonner Schloss- geschützt ist. Schutz erreicht man durch eine Rückwand, die idealer Weise den Nordosten abschirmt. Wie man die Pflanze darüber hinaus schützen kann, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt, der sich mit der Wollmispel Pflege beschäftigt.
Wollmispel Pflegetipps
Eine Japanische Wollmispel kann hierzulande im Kübel gehalten oder wenn die Winter mild bleiben ausgepflanzt werden. Während die Gartenpflanze Wollmispel keine besondere Pflege braucht, braucht sie im Kübel regelmässige Betreuung.
Favorisierter Standort
Neben dem oben bereits beschriebenen Freilandstandort, lässt sich die Wollmispel auch im Kübel halten. Darin wächst sie als Kleinbaum und kann eine attraktive Leitplanze im Wintergarten sein.
Der Standort im Wintergarten und auf der Terrasse sollte sonnig sein. Die Pflanze verträgt aber auch Halbschatten. Allerdings wächst sie dann etwas lichter. Auch die Blüte und die Frucht fällt bei nicht voller Sonne geringer aus. Ein wenig achten sollte man auf Regen. Sind die Wollmispelblätter allzu sehr dem Regen ausgesetzt, macht sich der Eriobotroya-Schorf breit. Diese Pilzerkrankungen als gefährlichste Wollmispel Krankheit beginnt meist mit punktuellen, hellen Stellen, die dann bald schwarz und flächig nekrotisch werden.
Ein Überdach oder zumindest ein Teilschutz durch eine Rückwand helfen gegen den Schorf. Da im Freiland eine Überdachung wohl kaum möglich sein sollte, sollte darauf geachtet werden, dass die Wollmispel luftig steht. Dann trocknen die Blätter schneller ab. In der Nähe einer Hauswand, vor der es aber nicht windstill ist, dürfte der ideale Standort für eine ausgepflanzte Wollmispel sein. Insgesamt sollte man die Wollmispel so platzieren, dass ihre schöne Form vor einer helleren Fläche sichtbar bleibt.
Düngen und Giessen
Ist die Pflanze in gutem Gartenboden ausgepflanzt, muss man sich um sie kaum noch kümmern. Nur in der Woche nach dem Anpflanzen ist regelmässiges Giessen sinnvoll, danach versorgen sich die Wurzeln aus dem Boden. Nicht so in der Kübelkultur. Da hier der Boden in Sachen Feuchtigkeit und Nährstoffen wenig hergibt, muss regelmässig gewässert und gedüngt werden. Allerdings sollte die Bewässerung nur moderat sein, so dass im Kübel keine Staunässe entsteht. Am Besten giesst ihr erst dann, wenn die obere Hälfte der Erde wieder abgetrocknet ist. Beim Dünger reicht es, wenn Sie einen Kübelpflanzen- oder Volldünger kaufen. Diesen verabreicht ihr in der Wachstumszeit von Mai bis August nach den Angaben des Herstellers.
Wollmispel schneiden?!
Die Pflanze wächst zunächst unverzweigt, entwickelt sich dann aber ab einer Wuchshöhe von 1 Meter zu der attraktiven Halbkrone. Wer dieser Halbstammform einen buschigen Wuchs vorzieht, kann durch regelmässige Rückschnitte eine Verzweigung erreichen. Allerdings kann es dazu kommen, dass untere Verzweigungen durch die Veredelungsunterlage der Wollmispel überwachsen werden. Ein Schnitt zur Begrenzung des Höhenwachstums ist aber kein Problem, denn die Wolllmispel kann nahezu beliebig geschnitten werden.
Topf und Erde
Soll die Pflanze im Kübel gehalten werden, ist eine durchlässige und strukturstabile Erde das ideale Substrat für die Wollmispel. Im Kübel ist die Drainage, also der Wasserabfluss wichtig. Dieser kann durch ein Abflussloch und ein Drainagematerial wie Kies, Schotter oder Poroton gewährleistet werden. Auch beim Auspflanzen im Garten, dort wo die Wollmispel winterhart ist, solltet ihr auf Durchlässigkeit des Bodens achten. Gibt es im Garten eine Lehmschicht, sollte diese durchgegraben werden. Alle zwei bis drei Jahre wird die Kübel-Wollmispel umgetopft. Der Kübel sollte stets ausreichend gross und schwer sein, damit er nicht umfällt.
Eriobotrya japonica Überwinterung
Bei einer ausgepflanzten Pflanze, dort wo die Wollmispel winterhart ist, ist in den ersten Jahren ein Schutz durch eine Mulchschicht sinnvoll. Kommt es mal zu extremeren Frösten könnt ihr die Krone mit einem Vlies schützen. Dieses sollte man aber stets nur kurzfristig angebringen, da ansonsten Feuchtigkeitsprobleme entstehen.
Im Kübel könnt ihr die Wollmispel kühl und hell überwintern. Da sie die Blätter behält, braucht sie genügend Licht. Die idealen Überwinterungsbedingungen entsprechen denen der Kamelien. Bei einer Überwinterungstemperatur von 5° bis 10° C braucht die Wollmispel faktisch kein Wasser. Ihr solltet aber auch im Winter hin und wieder nach dem Rechten sehen. Überwintert die Wollmispel zu warm, können Spinnmilben ein Problem sein.
Wer eine Wollmispel kaufen will, wird im gut sortierten Garten-Fachhandel fündig.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur:
Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
Christoph und Maria Köche: Kübelpflanzen, der Traum vom Süden, München 2003
Hallo,wie haben letztes Jahr einen Kern gepflanzt, die Pflanze ist mittlerweile ca 1m hoch. Vor 2 Wochen haben wir die Pflanze ins Bad rein gestellt und letztes Wochenende mit frischer Erde versorgt. Mit Schrecken habe ich heute festgestellt, das die fetten,großen Blätter braun werden. Was hab ich wohl falsch gemacht ?
Liebe Grüße Heike
Hallo,
es gibt viele Möglichkeiten, warum die Blätter braun werden. Entweder ist die Erde viel zu nass oder viel zu trocken. Alternativ kann auch Lichtmangel vorlegen.
Die Wollmispel ist keine Zimmerpflanze, ein kühles helles Quartier wäre besser.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth