
Ob im Wald oder auf Wiesen – überall in freier Natur sind essbare Pilze zu finden. Für einen Laien ist es oft nicht einfach, sie voneinander zu unterscheiden. Wir haben eine Liste mit den bekanntesten heimischen Sorten erstellt, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen soll. Sie ersetzt jedoch kein Expertenwissen, welches gerade beim Unterscheiden von giftigen und ungiftigen Exemplaren zwingend notwendig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Essbare Pilze sammeln – Vorsicht ist angesagt
- Bei Unsicherheit – Finger weg!
- Essbare Pilze B – F
- Birkenpilz
- Brätling
- Bronzeröhrling
- Edelreizker
- Flaschenstäubling
- Frauen-Täubling
- Essbare Pilze G – L
- Goldröhrling
- Habichtspilz
- Hainbuchenröhrling
- Herbst-Trompete gehört auch zu den essbaren Pilzen
- Judasohr
- Krause Henne
- Essbare Pilze: M – R
- Maipilz
- Maronen-Röhrling
- Mohrenkopf-Milchling
- Mönchskopf
- Perlpilz
- Pfifferling
- Purpurleistling
- Riesenschirmling
- Essbare Pilze S – Z
- Schafchampignon, auch als Anischampignon bekannt
- Schopftintling
- Speisemorchel
- Steinpilz
- Stockschwämmchen
- Wiesenchampignon
- Das sollte ich beim Sammeln beachten
- Video-Tipp der Redaktion: Pilze sammeln
- Was ist noch interessant für Pilzliebhaber?
Essbare Pilze sammeln – Vorsicht ist angesagt
Sie scheinen an vielen Stellen zu wachsen und wirken ausgesprochen appetitlich: Pilze. Selbst in heimischen Gärten siedeln sich verschiedene Arten gerne auf Rasenflächen an. Doch sind sie tatsächlich essbar? Bei kaum einem anderen Gemüse ist die Gefahr, dass sie es nicht sind, so groß wie bei ihnen. Oft genug ähneln sich essbare Pilze und giftige so sehr, dass selbst ein Experte zweimal hinschauen muss. Für einen Laien – und sei er noch so passioniert – ist es nahezu unmöglich, die „Guten“ von den „Schlechten“ zu trennen. Deswegen ist grundsätzlich Vorsicht angesagt beim Sammeln der begehrten Waldbewohner.
Bei Unsicherheit – Finger weg!
Sollte man sich nicht hundertprozentig sicher sein, dass es sich bei den gefundenen Exemplaren auch tatsächlich um essbare handelt, gibt es nur eines: Finger weg! Sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, jedoch kann es im Eifer des Gefechtes dennoch immer wieder passieren, dass gesundheitsgefährdende Pilze im Körbchen landen. Die Folgen können dramatisch sein. Selbst der Verzehr eines einzigen giftigen Pilzes kann bereits schwerwiegende Gesundheitsstörungen bis hin zum Tod hervorrufen!
Essbare Pilze B – F
Birkenpilz
Birkenpilz Höhe: 5 – 10 cm
- Vorkommen: unterhalb von Birken
- Farbe des Stiels: weiß mit schwarzen Zeichnungen
- Hut: halbkugelig, später flach, graubraun, Durchmesser 5 – 10 cm
- Sammelzeit: Juni – November
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: säuerlich-mild
Brätling

- Höhe: 10 – 12 cm
- Vorkommen: Waldrand
- Farbe des Stiels: orange-braun
- Hut: flach, in der Mitte eine Delle, rotbraun/orangefarben, 5 – 15 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Juli – Oktober
- Verwechslungsgefahr: keine, da der Brätling einen starken Fischgeruch verbreitet
- Geschmack: mild
Bronzeröhrling
Bronzeröhrling Höhe: 15 cm
- Vorkommen: unterhalb von Eichen und Kastanienbäumen
- Farbe des Stiels: cremeweiß bis cremegelb
- Hut: ockerfarben bis schwarz, halbkugelig, Durchmesser bis zu 25 cm
- Sammelzeit: Juli – Oktober
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild nussig
Edelreizker

- Höhe: 4 – 7 cm
- Vorkommen: Kiefernwälder
- Farbe des Stiels: orangefarben
- Hut: flach, mit zunehmendem Alter trichterförmig oder eingerollt, orangefarben, silberfarbene Streifen, bis 10 cm Durchmesser
- Sammelzeit: August – Oktober
- Verwechslungsgefahr: Lachs-Reizker (nicht giftig, aber sehr bitter)
- Geschmack: fruchtig-mild
Lubera-Tipp: Der Edelreizker ist auch als Blut-Reizker bekannt.
Flaschenstäubling
Flaschenstäublinge sind essbare Pilze Höhe: 3 – 10 cm
- Vorkommen: Nadelwälder, gelegentlich auch in Laubwäldern
- Farbe des Stiels: weiß, bei älteren Pilzen braun
- Hut: kaum ausgebildet
- Sammelzeit: Juni – Oktober
- Verwechslungsgefahr: Kartoffelboviste (giftig!)
- Geschmack: mild
Frauen-Täubling

- Höhe: 5 – 15 cm
- Vorkommen: Mischwälder, Buchenwälder
- Farbe des Stiels: weiß, zart-violett
- Hut: flach, grün-violett, gelegentlich gelblich, bis 15 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Juli – Oktober
- Verwechslungsgefahr: andere Täubling-Arten, welche derart bitter sind, dass sie die Zunge betäuben
- Geschmack: mild
Essbare Pilze G – L
Goldröhrling
Goldröhrling Höhe: 10 cm
- Vorkommen: unter Lärchen
- Farbe des Stiels: gelb
- Hut: halbkugelig, später flach, Durchmesser 5 – 15 cm
- Sammelzeit: Juli – Oktober
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: angenehm würzig
Habichtspilz

- Höhe: 8 cm
- Vorkommen: Fichten- und Buchenwälder
- Farbe des Stiels: weiß, später braun
- Hut: hellbraun, schuppig mit tiefliegender Mitte, erinnert an Habichtfedern, bis 15 cm Durchmesser, stachelige Unterseite
- Sammelzeit: Juni – November
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild, nussig
Lubera-Tipp: Der essbare Pilz ist auch als Rehpilz bekannt!
Hainbuchenröhrling
Hainbuchenröhrling Höhe: bis 20 cm
- Vorkommen: unterhalb von Hainbuchen
- Farbe des Stiels: grau, dunkle Schuppen
- Hut: hell- oder dunkelbraun, bis 12 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Juli – Oktober
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild; sehr angenehmer Pilzduft
Herbst-Trompete gehört auch zu den essbaren Pilzen

- Höhe: bis 12 cm
- Vorkommen: Buchen- und Tannenwälder; gerne unter Buchen
- Farbe des Stiels: grau
- Hut: außen schwarz-braun, innen schwarz, bis 8 cm Durchmesser, umgeschlagener Rand
- Sammelzeit: August – November
- Verwechslungsgefahr: Grauer Leistling
- Geschmack: mild
Judasohr
Judasohr Breite: 4 – 10 cm (sehr elastisch; sieht aus wie eine Ohrmuschel)
- Vorkommen: an Laubgehölzen, gerne am Schwarzen Holunder
- Farbe des Stiels: kein Stiel vorhanden
- Hut: nicht vorhanden; Pilz besteht nur aus einem Fruchtkörper
- Sammelzeit: ganzjährig
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild
Krause Henne

- Breite: 10 – 40 cm
- Vorkommen: Kiefernwurzeln
- Farbe des Stiels: kein Stiel vorhanden
- Hut: nicht vorhanden; Pilz besteht aus einem schwammartigen Fruchtkörper, der bis 5(!) kg schwer werden kann
- Sammelzeit: Juli – November
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild, nussig
Lubera-Tipp: Dieser essbare Pilz ist auch als Krause Glucke bekannt!
Essbare Pilze: M – R
Maipilz
Maipilz Höhe: 5 – 8 cm
- Vorkommen: Waldränder
- Farbe des Stiels: cremeweiß
- Hut: cremeweiß, zuerst geschlossen, später ausgebreitet, Rand eingerollt, bis zu 10 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Mai – Juni
- Verwechslungsgefahr: Ziegelroter Risspilz (giftig)
- Geschmack: mild
Maronen-Röhrling

- Höhe: bis 12 cm
- Vorkommen: Fichten- und Kiefernwälder
- Farbe des Stiels: gelblich-braun
- Hut: bräunlich, 3 – 15 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Juni – November
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: nussig, aromatisch
Mohrenkopf-Milchling
Mohrenkopf-Milchling Höhe: bis 12 cm
- Vorkommen: Fichtenwälder
- Farbe des Stiels: braun-schwarz, weißes Fleisch
- Hut: bis 6 cm Durchmesser, eingerollter Rand
- Sammelzeit: August – Oktober
- Verwechslungsgefahr: Pechschwarzer Milchling
- Geschmack: mild
Mönchskopf

- Höhe: 8 – 15 cm
- Vorkommen: Wälder
- Farbe des Stiels: cremefarben, beige
- Hut: bis 25 cm Durchmesser, cremefarben – beige, später bräunlich, ausladend
- Sammelzeit: September – November
- Verwechslungsgefahr: Bleiweißer Firnis-Trichterling (giftig!)
- Geschmack: mild
Perlpilz
Perlpilz Höhe: 15 cm
- Vorkommen: Wälder
- Farbe des Stiels: weiß, rötlicher Schimmer
- Hut: zunächst kugelig, später aufgeschirmt hellbraun mit grau-rosafarbenen Perlen, 3 – 12 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Juni – Oktober
- Verwechslungsgefahr: Pantherpilz (giftig!)
- Geschmack: süß, mild
Achtung: In rohem Zustand ist der Perlpilz giftig!
Pfifferling

- Höhe: 3 – 8 cm
- Vorkommen: Nadelwälder
- Farbe des Stiels: gelb
- Hut: 3 – 12 cm Durchmesser, gelb, flach, gewölbt, trichterförmig
- Sammelzeit: Juni – Oktober
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: leicht pfeffrig, aromatisch, würzig
Purpurleistling
Purpurleistling Höhe: 6 – 10 cm
- Vorkommen: Mischwälder
- Farbe des Stiels: zunächst violett, später bräunlich
- Hut: 3 – 12 cm Durchmesser, bizarre Form, bräunlich-violett
- Sammelzeit: Juli – Oktober
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild
Achtung: Da dieser essbare Pilz sehr selten ist, sollte er nicht gesammelt werden!
Riesenschirmling

- Höhe: 15 – 40 cm
- Vorkommen: Waldränder, Lichtungen, Parks, Friedhöfe
- Farbe des Stiels: grau-braun
- Hut: zunächst rund, später aufgeschirmt mit kleinem Buckel, cremefarben, dunkle Schuppen, bis 40 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Juni – November
- Verwechslungsgefahr: Gift-Safranschirmling
- Geschmack: mild, nussig
Achtung: Nicht roh verzehren, da in diesem Zustand giftig!
Essbare Pilze S – Z
Schafchampignon, auch als Anischampignon bekannt
Schafchampignon, Anis-Champignon Höhe: 5 – 15 cm
- Vorkommen: Weiden, Wiesen, Parks
- Farbe des Stiels: cremefarben, gelblich
- Hut: glatt, cremefarben, leicht gewölbt, bis 15 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Mai – Oktober
- Verwechslungsgefahr: Karbol-Champignon (giftig!), Frühlings-Knollenblätterpilz (auch giftig)
- Geschmack: mild, delikat
Schopftintling

- Höhe: 10 – 25 cm
- Vorkommen: Feldränder, Fettwiesen, Schuttplätze
- Farbe des Stiels: weiß
- Hut: walzenförmig, Durchmesser bis 6 cm, 5 – 10 cm hoch, weiß mit braunen Schuppen
- Sammelzeit: Mai – November
- Verwechslungsgefahr: keine
- Geschmack: mild
Lubera-Tipp: Möglichst junge Pilze sammeln, da ältere Exemplare nicht besonders schmackhaft sind.
Speisemorchel
Speisemorchel Höhe: 10 – 16 cm
- Vorkommen: Laubwälder, Parks
- Farbe des Stiels: weiß
- Hut: beige bis bräunlich, oval mit wabenförmigen Rippen, Durchmesser bis 8 cm
- Sammelzeit: April – Mai
- Verwechslungsgefahr: Spitzmorchel (ebenfalls essbar, aber nicht so schmackhaft)
- Geschmack: aromatisch
Achtung: Die Speisemorchel steht unter Naturschutz und darf ausschließlich für den Eigenbedarf gesammelt werden!
Steinpilz

- Höhe: bis 15 cm
- Vorkommen: Mischwälder
- Farbe des Stiels: weißlich mit bräunlichen Netzzeichnung
- Hut: braun, 4 – 30 cm Durchmesser, gerollter, meist weißer Rand
- Sammelzeit: artenabhängig Juni – Oktober
- Verwechslungsgefahr: Gallenröhrling (ungiftig)
- Geschmack: nussig, aromatisch
Lubera-Tipp: Sämtliche Steinpilz-Arten stehen unter Naturschutz und dürfen demzufolge lediglich in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden.
Stockschwämmchen
Stockschwämmchen Höhe: 5 cm
- Vorkommen: Laubwälder
- Farbe des Stiels: unten braun und schuppig, oben glatt und cremefarben; durch einen Ring geteilt
- Hut: feucht glänzend, braun, bis 4 cm Durchmesser
- Sammelzeit: April – November
- Verwechslungsgefahr: Gift-Häubling (giftig)
- Geschmack: würzig-aromatisch
Wiesenchampignon

- Höhe: 10 cm
- Vorkommen: Wiesen, Parks, Magerrasen
- Farbe des Stiels: weiß
- Hut: weiß bis gräulich, zunächst kugelig, später flach, bis 13 cm Durchmesser
- Sammelzeit: Mai – November
- Verwechslungsgefahr: Karbol-Champignon (giftig); Weißer Knollenblätterpilz (auch giftig)
- Geschmack: würzig
Das sollte ich beim Sammeln beachten
Wie bereits erwähnt, sollte man tatsächlich nur jene Pilze sammeln, die man ganz genau kennt. So kann es auch nicht schaden, einen Pilzführer dabei zu haben – entweder als Buch oder als menschlicher Experte. In vielen Kommunen werden Pilzführungen unter fachlicher Aufsicht angeboten – einfach mal erkundigen.
Abgesehen davon sollten grundsätzlich nur so viele Pilze mitgenommen werden, wie man tatsächlich benötigt. Der nächste Sammler freut sich ebenso, und vor allem die geschützten Arten müssen nicht bis auf die letzte Spore eingesammelt werden.
Video-Tipp der Redaktion: Pilze sammeln
Im folgenden Video werden einige Pilze vorgestellt, die unbesorgt gesammelt und verzehrt werden können:
Was ist noch interessant für Pilzliebhaber?
Diese Fragen stellen Pilzliebhaber häufig:
Wie erkenne ich essbare Pilze?
Leider gibt es kein Patentrezept, um die giftigen Pilze von essbaren zu unterscheiden. Es kommt häufig vor, dass nicht essbare Arten einen sehr schlanken Stiel haben, doch dies alleine ist kein Indikator.
Wo darf man Pilze sammeln?
Grundsätzlich ist das Sammeln in öffentlich zugänglichen Wäldern sowie auf Wiesen gestattet. Nicht erlaubt hingegen ist es in Naturschutzgebieten, auf Privatgrundstücken sowie in Nationalparks.
Kann man alle Baumpilze essen?
Genau wie bei anderen Pilzen gibt es auch bei den Baumpilzen essbare und giftige Arten. Pauschal lässt sich demzufolge keinesfalls sagen, dass sie alle gegessen werden können..
Symbolgraphiken: © StefanieBaum – stock.adobe.com; TR Design – stock.adobe.com; weinkoetz – stock.adobe.com (3&7); Ivan – stock.adobe.com (4&14); lebrac – stock.adobe.com; Aloisia – stock.adobe.com; Hans und Christa Ede – stock.adobe.com; Federico – stock.adobe.com; deZIGN – stock.adobe.com; Tarabalu – stock.adobe.com (11&24); PiLensPhoto – stock.adobe.com; goldi59 – stock.adobe.com; Dirk – stock.adobe.com; goldbany – stock.adobe.com; JRG – stock.adobe.com; Willy – stock.adobe.com; TR Design – stock.adobe.com; Gerhard – stock.adobe.com (22&23); Henri Koskinen – stock.adobe.com; Karen Albers – stock.adobe.com; Sharidan – stock.adobe.com; Fotolyse – stock.adobe.com; anjajuli – stock.adobe.com
Erkennen der Pilze