Sie sind in heimischen Gärten so omnipräsent, dass sie deswegen häufig kaum noch wahrgenommen werden: die Tagetes, auch bekannt als Studentenblume. Eigentlich schade, denn diese fröhlich wirkenden Pflanzen können noch sehr vielmehr, als einfach nur schön auszusehen und jedes Beet farblich aufzulockern: Tagetes wirken beispielsweise hervorragend gegen Nematoden und werden auch im Bereich der Gründüngung eingesetzt.
Sehen Sie hier das Video, wie Tagetes gegen Drahtwürmer eingesetzt werden kann:
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief über die „Blume für jedermann“
Tagetes sind einjährige Pflanzen, die es in fast 60 verschiedenen Sorten gibt. Sie werden in der Regel 20 – 50 cm hoch; die großen Sorten können allerdings eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen. Sie blühen von Juni an bis in den Oktober hinein und können sowohl in Blumenkästen, als auch direkt in die Beete gepflanzt/gesät werden. Tagetes sind absolut pflegeleicht; es bedarf keinerlei großer gärtnerischer Erfahrung, um sie im heimischen Garten anzusiedeln. Will man der robusten Pflanze eine Freude machen, dann gießt man sie gelegentlich – mehr wünscht sie sich nicht.
Tagetes säen: so geht´s!
Eigentlich gibt es keinen Grund, Tagetes vorzuziehen. Sie wachsen überall dort, wo sie ausgesät werden. Dies kann bereits im April direkt im Freiland geschehen. Wer sich dennoch die Mühe einer Anzucht in Töpfen machen möchte, sollte damit Ende Januar bis März beginnen. Dabei ist zu beachten, dass die Erde in den Töpfchen immer ausreichend gewässert wir. Eine Raumtemperatur von 18°C ist optimal. Sobald die kleinen Studentenblumen eine Höhe von 5 – 10 cm erreicht haben, können sie ins Freiland gebracht und dort an den gewünschten Platz ausgepflanzt werden – leichte Bodenfröste stören sie nicht.
Samen von Studentenblumen gewinnen
Die Blüte einer Tagetes hält in der Regel drei Wochen. Ist sie verblüht, sollte sie abgeschnitten werden, damit die Pflanze kräftiger wird. Aus den Blüten bilden sich die stäbchenförmigen Samen. Um im Folgejahr für die Neusaat verwenden zu können, müssen die Blütenköpfe getrocknet werden. Ist dies geschehen, sollten die Samen aus ihrer Umhüllung entfernt und an einem trockenen Ort gelagert werden.
Lubera-Tipp: Da das Entfernen teilweise recht mühsam ist, sollte man einfach sämtliche getrocknete Blütenköpfe in einen Plastikbeutel geben, diesen zubinden und einige Minuten kräftig schütteln: die Samen lösen sich automatisch aus ihrer Umhüllung…
Schädlinge natürlich bekämpfen
Schnecken haben eine ganz besondere Vorliebe für Tagetes. Diese Tatsache nutzen pfiffige Hobbygärtner aus, indem sie die Studentenblumen unter beziehungsweise zwischen ihre Gemüsepflanzen setzen und diese somit vor Schneckenbefall schützen. Sozusagen ein Bauernopfer…
Tagetes sind essbar!
Was viele nicht wissen und auch kaum glauben können: Tagetesblüten sind essbar. Nicht alle Sorten (die meisten schmecken bitter), aber einige werden sogar in der südamerikanischen Küche als Gewürz oder Tee benutzt. Die bekanntesten sind:
- Fenuifolia (je nach Untersorte Orangen- oder Zitronengeschmack)
- Lucida (Anisgeschmack)
- Minuta (Blüten schmecken nach Anis; die Blätter werden für Saucen oder Salate verwendet)
Eine ganz besondere Sorte ist die Filifolia, auch „Lakritztagetes“ genannt. Mit ihren kleinen weißen Blüten erinnert sie rein optisch so gar nicht an eine Tagetes, die durch ihre großen, leuchtend gelben oder orangenen Blüten bestechen. Die Blätter der Lakritztagetes können einfach so genascht werden; eine gesunde und kalorienarme Leckerei… Ansonsten werden ihre Pflanzenteile zur Herstellung von Tee oder Lakritzessig verwendet.
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Hallo. Ich habe voriges Jahr viele Tagetesblüten vor dem verblühen abgeschnitten und getrocknet. Kann man auch solche Samen säen ? LG Karin