Es gibt genügend Gründe, warum man als Gartenbesitzer Phacelia säen sollte. So bietet zum einen die hübsch anzusehende Pflanze eine reiche Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Zum anderen ist sie ein hervorragender Gründünger, der den Boden nachhaltig verbessert.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über Phacelia
Bei Phacelia handelt es sich um eine Pflanzengattung, die zur Familie der Raubeingewächse gehört. Ursprünglich stammt sie aus den USA sowie Südamerika, ist aber als Wildpflanze auch in Europa anzutreffen. Da sie jedoch nicht winterhart ist, konnte sie sich nicht großflächig durchsetzen. Aus den krautigen Pflanzenteilen wachsen Stängel mit überwiegend blau-violetten Blüten hervor. Diese öffnen sich im Zeitraum von drei bis vier Wochen nach und nach. Werden die Stängel nicht abgeschnitten, entwickeln sich aus den Blüten Samen. Diese können gesammelt und für eine neue Aussaat verwendet werden. Alternativ werden sie an der Pflanze belassen, welche sie zur Selbstaussaat nutzt. Einmal eine Bienenweide kultiviert, wird sie auch in den Folgejahren immer weiter Bestand haben.
Phacelia sind auch als Bienenfreund oder Bienenweide bekannt. Der Grund ist klar: die Blüten sind sehr nektarreich und stellen somit eine hervorragende Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten dar. Demzufolge ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Gewächse sehr gerne als Imkerpflanze kultiviert werden. Ein jährlicher Ertrag von 500 kg Honig pro Hektar ist dabei keine Seltenheit.
Doch die dekorativen Pflanzen haben noch einen anderen Nutzen: sie werden sehr gerne zur Gründüngung eingesetzt. Aufgrund ihres dichten Wurzelsystems ist es ihnen möglich, viele Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Wenn sie verrotten, geben sie diese an die Erde zurück, so dass die nachfolgend angebauten Pflanzen davon profitieren können.
Lubera-Tipp: Auch im Hausgarten sind Phacelia wunderbare Bodenverbesserer.
Phacelia Samen – Unterschiede
Die meisten Phacelia Sorten bringen blau-violette Blüten hervor. Dies ist bei eine Bienenweide recht unerheblich, da es auf die Inhaltsstoffe ankommt. Die zu erwartenden Wuchshöhen fallen jedoch unterschiedlich aus: während die Phacelia tanacetifolia (Rainfarn) recht hoch wird, ist die Phacelia purshii eher niedrigwachsend.
Soll die Pflanze jedoch auch dekorative Zwecke erfüllen, so sollte das Augenmerk insbesondere auf folgende Sorten gerichtet werden:
- Beehappy, die sehr spät im Jahr blüht und somit auch im Herbst noch Insekten mit Nahrung versorgt
- Blue Bonnet mit dunkelblauen Blüten, welche sich auch als Schnittblumen sehr lange halten
- Rainfarn-Phacelia, Büschelschön, die dichte, lavendelblaue Blüten hervorbringt und zudem noch als eine der besten Gründüngungspflanzen gilt
- Summertime Blues, eine blau-weiß blühende Sorte, die nur etwa 40-60 cm hoch wird
Phacelia säen – so gelingt´s
Bei der Aussaat kann eigentlich nicht viel falsch gemacht werden, da die Pflanze sehr anspruchslos ist und auch mit karger Umgebung zurechtkommt.
Standort
Phacelia gedeiht an jedem Standort, wobei sonnige bis halbschattige Plätze am geeignetsten sind. Auch bezüglich der Bodenbeschaffenheit stellt die Pflanze keinerlei Ansprüche. Im Gegenteil: sie verbessert selbst karge und trockene Substrate. Nur eines verträgt sie nicht: Staunässe. An sehr feuchten Standorten sollte daher besser auf eine Kultivierung verzichtet werden.
Lubera-Tipp: Phacelia eignet sich auch zur Kübelhaltung in einem Pflanzkasten oder sonstigen Pflanzgefäß.
Zeitpunkt
Von April bis August kann man Phacelia säen. Nach sieben bis vierzehn Tagen beginnen sie bereits zu keimen.
Phacelia säen Anleitung
- Erde am gewünschten Standort leicht aufharken
- Saatgut ausstreuen
- Mithilfe eines Rechens die Samen 1-2 cm tief in den Boden einharken
- Angießen, wobei ein zarter Brausestrahl sinnvoll ist
- Gegebenenfalls ein Schutznetz über das Beet spannen, da die Samen recht begehrt bei Vögeln sind
Lubera-Tipp: Da die Samen sehr fein sind, können sie mit Sand vermischt werden, was eine Aussaat erleichtert.
Tipps & Tricks
- Phacelia blühen bereits zwei Monate nach der Aussaat.
- Samen bleiben lange keimfähig.
- Als Gründüngung ist es in der Regel ausreichend, für eine Fläche von 100 Quadratmetern 200 g Saatgut
- Da die in den Pflanzenteilen enthaltenen Phacelioide bei empfindlichen Personen Kontaktallergien auslösen können, sollten im Umgang mit der Pflanze vorsorglich Handschuhe getragen werden.
Symbolgraphiken: © ewelinabanaszak – stock.adobe.com; Ruckszio – stock.adobe.com; schulzie – stock.adobe.com