Ein üppig blühendes Areal erfreut nicht nur das menschliche Auge, sondern ist auch eine wichtige Nahrungsquelle für heimische Insekten. Damit die Pracht über Jahre erhalten bleibt, ist beim Blumenwiese Mähen einige Kriterien zu beachten. Der Fokus liegt hierbei besonders auf dem richtigen Zeitpunkt sowie der Häufigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Muss ich meine Blumenwiese mähen?
Es gibt keine Möglichkeit, das Blumenwiese Mähen zu umgehen. Genau wie ein Zierrasen muss auch diese Fleckchen Erde gepflegt werden. Würden keinerlei Schnittmaßnahmen erfolgen, würde aus der prächtig blühenden Wiese irgendwann eine verwilderte Fläche werden. Dies liegt daran, dass sich konkurrenzstarke (Wild-)Gewächse ungeniert ausbreiten und die ursprünglich vorhandenen Blühpflanzen und Kräuter verdrängen würden. Ein regelmäßiges Mähen sorgt dafür, dass diese kräftigen Eindringlinge im Zaum gehalten werden, so dass die Wiesenblumen in Ruhe wachsen können.
Vorteile
Ein wichtiger Grund zum Blumenwiese Mähen ist die Tatsache, dass unerwünschte Pflanzen geschwächt und die Wiesenblumen dadurch gestärkt werden. Ebenfalls vorteilhaft ist allerdings auch, dass die Selbstaussaat gefördert und somit der Fortbestand der Wiese gesichert ist.
Ein regelmäßiges Mähen dient zugleich dem Nährstoffentzug: im Gegensatz zu anderen Grünflächen wird eine Blumenwiese nicht gedüngt. Bei vielen Gewächsen erfolgt die Nährstoffzufuhr jedoch durch Absterben der oberirdischen Pflanzenteile. Wenn die Mahd entfernt wird, so verbleiben keinerlei Nährstoffe auf der Fläche, so dass der Boden so karg ist, wie er sein sollte.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Den idealen Zeitpunkt zum Blumenweise Mähen zu finden, ist nicht ganz einfach. Grundsätzlich kommt es darauf an, welche Pflanzen vorhanden sind: erst, wenn die Samenstände einjähriger Blumen ausgereift und eingetrocknet sind, sollte die Pflegemaßnahme durchgeführt werden. Als Zeitfenster kann man den Zeitraum zwischen Mitte Juni und Ende August nehmen.
Ein zweites Mal kann zudem Mitte/Ende Oktober gemäht werden. Dabei geht es darum, den Boden auszuhungern. Dies bedeutet, dass verhindert werden soll, dass durch Verrotten der Pflanzenteile zu viel Humus in die Erde gerät. Nach dem Mähen sollte deswegen auch die Mahd beseitigt werden.
Vor dem Aussamen?
Keinesfalls sollte vor dem Aussamen der Blumen gemäht werden. Viele Pflanzen – wie beispielsweise Mohn oder Kornraden – können sich ausschließlich durch Selbstaussaat vermehren. Wird ihnen diese Möglichkeit genommen, kann man sich leicht ausrechnen, dass der Fortbestand dieser Gewächse arg in Gefahr gerät.
Wie oft soll man seine Blumenwiese mähen?
Mindestens einmal jährlich sollte diese Maßnahme durchgeführt werden. Alternativ kann auch zweimal jährlich gemäht werden.
Werkzeug zum Mähen
Ein haushaltsüblicher Rasenmäher ist zwar zum Gestalten von Grünflächen in Hausgärten ideal, nicht aber zum Blumenwiese Mähen. Bei diesen hohen und dichten Gewächsen müssen andere Kaliber her. Optimal ist die Verwendung einer Sense. Diese hat zum einen den Vorteil, dass sie sehr schonend gegenüber Insekten und Kleingetier ist. Zum anderen hat man so die Möglichkeit, gezielt zu scheuen, welche Blumen noch stehenbleiben sollen. Es kann durchaus passieren, dass einige dringend gekürzt werden müssen, während sich andere noch im Prozess der Samenreife befinden.
Nun gibt es jedoch Blumenwiesen, die derart riesig sind, dass kein Mensch alleine die Arbeit mit einer Handsense erledigen könnte. Für derartige Areale empfiehlt sich ein Balkenmäher. Im Unterscheid zu einem handelsüblichen Rotationsmäher schlägt dieser die Pflanzen nicht ab, sondern schneidet sie. So hat er auch mit Wiesen keinerlei Probleme.
Anleitung
Bei der Verwendung der Sense ist es wichtig, dass man aufrecht steht und gegebenenfalls den Oberkörper leicht nach vorne neigt. Das Werkzeug darf nicht gezogen werden, sondern im Halbkreis durch eine Drehung der Hüfte durch die Wiese geführt. Wer seine Blumenwiese mit der Sense mähen möchte, sollte darauf achten, dass er eine fließende Bewegung durchführt, wobei das Blatt immer über den Boden gleiten muss. Keinesfalls darf die Spitze nach oben zeigen! Allerdings darf sie sich auch nicht in die Erde rammen…
Des Weiteren ist es empfehlenswert, immer nur mit kleinen Schritten vorranzugehen. Ein kleinerer Radius erleichtert die Tätigkeit ein wenig.
Im Fachhandel sind neben den klassischen Sensen auch Motorsensen erhältlich. Sie haben den Vorteil, dass sie effizient arbeiten, allerdings sind sie auch laut und demzufolge für viele tierische Bewohner erschreckend. Auch eignen sie sich überwiegend für größere Wiesen.
Lubera-Tipp: Eine Blumenweise darf nie kürzer als 10 cm gemäht werden!
Tipps & Tricks
Da sich in den Blumenwiesen für gewöhnlich auch viele Wildtiere und Vögel aufhalten, sollte nach Möglichkeit niemals die gesamte Fläche auf einmal gemäht werden. Optimal ist es, die Maßnahme nur streifenweise durchzuführen. Nach einigen Tagen Pause kann dann der nächste Streifen in Angriff genommen werden. So haben die tierischen Bewohner eine reelle Chance, sich einen neuen Unterschlupf zu suchen.
Nach dem Mähen die abgeschnittenen Pflanzenteile noch einige Tage auf der Erde liegenlassen, damit sich die Blumen noch aussäen können. Erst danach wegräumen.
Aus dem Schnittgut von Blumenweisen lässt sich fantastisches Heu herstellen. Aufgrund seines hohen Mineralstoffgehaltes eignet es sich sehr gut zur Fütterung von Hasen, Meerschweinchen, Rindern und Pferden. Hierfür sollte es ein paar Mal gewendet werden, während es auf dem Boden liegt und trocknet.
Achtung: Zum Kompostieren eignet sich dieses Schnittgut nicht, da es sehr viele Samen enthält.
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Mähen der Blumenwiese