Die Lakritz-Tagetes ist (noch) eine echte Rarität: die kleine Pflanze mit den filigranen Trieben ist bislang nur wenigen Menschen bekannt, was sehr schade ist. Sie eignet sich hervorragend zum Verfeinern von Süßspeisen, zur Herstellung von Tee oder einfach als kleine Nascherei für zwischendurch. Ihre Pflege ist denkbar einfach – einen Sommer lang muss man sich nur wenig um das einjährige Gewächs kümmern.
Inhaltsverzeichnis
- Lakritz-Tagetes, Tagetes filifolia – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Inhaltsstoffe
- Ist sie giftig für Tiere?
- Lakritz-Tagetes Verwendung
- Rezepte
- Tee
- Kräuteressig/Kräuteröl
- Likör aus Lakritz-Tagetes
- Heilwirkung?
- Lakritz-Tagetes Pflege: Standort
- Boden
- Kann die Lakritz-Tagetes im Kübel kultiviert werden?
- Gießen
- Düngen
- Schneiden?
- Vermehrung möglich?
- Ernte & Konservierung
- Ist die Pflanze winterhart?
- Krankheiten und Schädlinge
- Video-Tipp der Redaktion: Lakritz-Tagetes Steckbrief
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Lakritz-Tagetes, Tagetes filifolia – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe: 20 – 40 cm
- Blütezeit: Oktober
- Blütenfarbe: weiß
- Standort: sonnig – halbschattig
- Boden: Gartenerde
- Gießen: mäßig
- Düngen: Flüssigdünger
- Schneiden: erfolgt in Form einer Ernte
- Kübelhaltung: ja
- Überwinterung: nicht winterhart
- Vermehrung: Samen, Stecklinge
- Giftig: nein
- Wirkung: fraglich; eventuell entzündungshemmend
- Schädlinge & Krankheiten: keine bekannt
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Die Lakritz-Tagetes, Tagetes filifolia, ist eine relativ neue Züchtung. Die kleine Pflanze wird maximal 40 cm hoch besticht durch ihre filigranen, nadelartigen Blätter und Triebe. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern besitzen ein sehr intensives Lakritz-Aroma, dem die Tagetes ihren Namen verdankt.
Ab Oktober bildet sie kleine gelblich-weiße Blüten, aus denen sich Samen entwickeln. Diese können sehr gut zur Aussaat im Folgejahr verwendet werden.
Inhaltsstoffe
- Ätherische Öle
- Cumarin
- Gerbsäure
- Inosit
Ist sie giftig für Tiere?
Es wird davon ausgegangen, dass die Lakritz-Tagetes nicht giftig für Hunde, Katzen und andere Haustiere ist. Zwar gibt es keine diesbezüglichen Studien, jedoch enthalten die Pflanze keinerlei Substanzen, die in irgendeiner Weise eine Gefahr für Tiere darstellen könnten.
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Lakritz-Tagetes Verwendung
Die kleine Pflanze wird sehr gerne einfach so geknabbert – quasi als kleine, gesunde Nascherei. Doch dies ist längst nicht alles, wofür man sie verwenden kann. Sie eignet sich für verschiedene Zwecke:
- Salatbeigabe
- Süßspeisen
- Liköre
- Kräuteressig und -öl
- Tee
- Verfeinern von herzhaften Gerichten
Besonders für Menschen mit Bluthochdruck ist die Lakritz-Tagetes eine fantastische Alternative zu der normalen Lakritze, die bei derartigen Beschwerden nicht empfehlenswert ist.
Rezepte
Wer sich ein wenig mit der Lakritz-Tagetes beschäftigt, wird schnell einige Möglichkeiten zur Verwendung entdecken. Einige bekannte Rezepte haben wir schon mal recherchiert.
Tee
250 ml Wasser
Und so geht´s:
- Wasser aufkochen
- Blätter in eine Tasse geben
- Mit kochendem Wasser übergießen
- Abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Kräuteressig/Kräuteröl
Benötigt werden:
Essig oder Öl nach Wahl
Die Herstellung ist dieselbe wie bei anderen Kräuterflüssigwürzen:
- Stängel in eine Flasche geben
- Mit Essig oder Öl auffüllen
- Verschlossen an einem kühlen und dunklen Ort aufstellen
- Nach etwa drei Wochen abseihen
Lubera-Tipp: Zum Essig die abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone hinzufügen!
Likör aus Lakritz-Tagetes
Eine besondere Delikatesse ist ein selbstgemachter Likör. Er eignet sich gut zum Verschenken, da er etwas ganz Besonderes ist…
Ein Liter Wodka oder Korn
250 g Kandiszucker
Und so geht´s:
- Lakritz-Tagetes kleinhacken
- Pflanzenteile in ein hohes Einmachglas mit Schraubverschluss geben
- Gefäß mit Alkohol auffüllen
- Zucker hinzufügen
- Umrühren
- An einem warmen Ort lagern
Die Dauer der Lagerung ist abhängig von der gewünschten Süße: je länger der Ansatz steht, desto süßer wird sein Geschmack. Frühestens nach drei Wochen kann die Flüssigkeit abgeseiht und in Flaschen abgefüllt werden.
Heilwirkung?
Der kleinen Pflanze werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Bewiesen sind diese jedoch nicht, so dass wir hier nicht näher darauf eingehen möchten.
Lakritz-Tagetes Pflege: Standort
Tagetes filifolia möchte an einem möglichst warmen und sonnigen Standort kultiviert werden. Notfalls nimmt sie auch mit einem Plätzchen im Halbschatten vorlieb. Ab Oktober, also etwa zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Blüten zeigen, wird es der kleinen Pflanze im Freien bereits etwas ungemütlich. Sie sollte dann ins Haus geholt und an einem möglichst sonnigen Platz so lange weiterkultiviert werden, bis sie das Zeitliche segnet.
Wer mit dem Gedannken spielt, diese wundervolle Pflanze über den Winter zu bringen, sollte ihr für den gesamten Zeitraum einen warmen Platz zur Verfügung stellen. Gerne an einem Südfenster, durch welches die Wintersonne scheint…
Boden
Bezüglich des Substrats ist die kleine Pflanze sehr anspruchslos: sie gedeiht in gewöhnlichem Gartenboden, freut sich jedoch, wenn dieser mit etwas Kompost angereichert worden ist.
Kann die Lakritz-Tagetes im Kübel kultiviert werden?
Sehr gut ist eine Kultivierung im Pflanzgefäß möglich. Auch hierbei gibt es nicht viel zu beachten:
- Gefäß sollte unten Löcher haben
- Gartenerde oder Balkonpflanzenerde verwenden
- Regelmäßig, aber mäßig gießen
- Alle 2 – 4 Wochen mit Flüssigdünger versorgen
Gießen
Der Wasserbedarf ist eher mäßig. Das Substrat sollte niemals vollständig austrocknen, jedoch ist Staunässe ebenfalls unerwünscht. Gelegentliche Wassergaben reichen für gewöhnlich vollkommen aus.
Düngen
Damit sich die kleine Pflanze gut entwickeln kann, sollte sie alle zwei Wochen ein wenig Flüssigdünger zusammen mit ihrem Gießwasser bekommen. Ideal ist Pflanzenjauche, es kann jedoch auch jeder andere biologische Dünger verwendet werden.
Schneiden?
Ein Schnitt, wie man ihn bei vielen anderen Gewächsen durchführen muss, ist bei der Lakritz-Tagetes nicht notwendig. Werden regelmäßig die Seitentriebe geerntet, bekommt sie eine wunderschöne, buschige Wuchsform.
Bevor der Winter kommt und sich die Pflanze in die ewigen Jagdgrüne verabschiedet, kann ein Radikalschnitt vorgenommen werden.
Lubera-Tipp: Niemals die Triebspitze entfernen!
Vermehrung möglich?
Im Fachhandel ist Saatgut erhältlich, welches zur Aussaat verwendet werden kann. Alternativ kann der Samen von einer vorhandenen Pflanze gewonnen und den Winter über aufbewahrt werden. Im folgenden Frühjahr erfolgt die Anzucht im Haus.
Theoretisch ist auch eine Vermehrung durch Stecklinge möglich. Diese gestaltet sich jedoch schwieriger, als man denken möchte: die Triebe werden im Spätherbst, kurzbevor sich die Pflanze verabschiedet, abgeschnitten und in ein Wasserglas oder feuchtes Substrat gesteckt. Dort bilden sie recht schnell Wurzeln, allerdings ist die Überlebenschance der jungen Pflänzchen sehr gering. Sie müssen zwangsläufig im Haus bleiben, weil es ihnen im Winter draußen zu kalt ist. Im Haus wiederum ist es zu warm, so dass sie sich schneller entwickeln und eingehen, als dem Hobbygärtner lieb ist. Idealerweise bekommen die Stecklinge einen kühlen, frostfreien Platz im Keller zugewiesen, doch auch dort sollte man sich keine allzu großen Hoffnungen machen…
Ernte & Konservierung
Die kleinen Triebe werden immer dann frisch geerntet, wenn man sie benötigt. Sie können dann sofort genascht oder aber weiterverarbeitet werden. Eine Konservierung erfolgt für gewöhnlich in Form einer Verarbeitung zu Kräuteröl, -essig oder Likör. Man kann jedoch auch versuchen, die Pflanzenteile einzufrieren:
- Blätter und Triebe kleinhacken
- Auf einem Blech ins Schnellfrosterfach stellen
- Nach einer Stunde entnehmen
- Umgehend in Gefrierbeutel oder -dosen füllen
Ist die Pflanze winterhart?
Leider ist die Lakritz-Tagetes nicht winterhart, sondern kann nur einjährig kultiviert werden – zumindest wird dies so vom Hersteller deklariert. Es gibt jedoch tatsächlich einige Exemplare, die in milden Regionen den Winter überlebt und im Folgejahr neu ausgetrieben haben. Dies ist allerdings nicht die Regel.
Krankheiten und Schädlinge
Es sind keine Krankheiten oder Schädlinge bekannt. Verfärben sich die Triebe gelb, so kann dies ein Zeichen für Nährstoffmangel sein.
Video-Tipp der Redaktion: Lakritz-Tagetes Steckbrief
Wenn Sie die kleine Pflanze gerne live sehen möchten, sollten Sie sich folgendes Video anschauen:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Welche Pflanze riecht nach Lakritz?
Die Duftnessel schmeckt zwar nach Anis, riecht aber sehr stark nach Lakritz. In ihrer Nähe fühlen sich nicht nur Menschen wohl, sondern auch Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten.
Was ist Zitronentagetes?
Eine ebenfalls sehr außergewöhnliche Pflanze ist die Zitronentagetes: ihre gelben, nach Zitrone duftenden Blüten, die bis in den Herbst vielzählig erscheinen, sind essbar und können zudem sehr gut zu Dekorationszwecken verwendet werden.
Was ist Lakritzkraut?
Bei dem Lakritz-Kraut handelt es sich um eine andere Bezeichnung für die Lakritz-Tagetes.
Symbolgraphiken: © Elietta Becker (1-3); summersum – stock.adobe.com; Lumixera – stock.adobe.com