
Die Erste-Hilfe-Pflanze heißt nicht nur so, sondern kann tatsächlich zur Linderung von kleinen Wunden, Insektenstichen sowie Schrammen verwendet werden – vergleichbar mit einer Aloe, weswegen sie auch gerne als deren kleine Schwester bezeichnet wird. Aufgrund dieser Fähigkeiten sowie ihres niedlichen Aussehens wird sie gerne hierzulande kultiviert, was nicht besonders schwierig ist. Mit ein wenig Knowhow wird die Bulbine frutescens über viele Jahre hinweg überleben.
Inhaltsverzeichnis
- Erste-Hilfe-Pflanze, Bulbine frutescens – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Inhaltsstoffe
- Ist sie giftig für Tiere?
- Erste-Hilfe-Pflanze Heilwirkung
- Anwendung
- Erste-Hilfe-Pflanze Pflege: Standort
- Boden
- Kann die Erste-Hilfe-Pflanze im Kübel kultiviert werden?
- Gießen
- Erste-Hilfe-Pflanze düngen
- Schneiden?
- Vermehrung möglich?
- Ist die Bulbine frutescens winterhart?
- Überwinterung im Freiland?
- Ernten & Konservieren
- Krankheiten & Schädlinge
- Video-Tipp der Redaktion: Erste-Hilfe-Pflanze pflegen und richtig anwenden
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Erste-Hilfe-Pflanze, Bulbine frutescens – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe/-größe: 50 cm hoch, bis zu 1 m breit
- Blütezeit: ganzjährig in ihrer Heimat; hierzulande von Juni bis September
- Blütenfarbe: gelb, orangefarben
- Standort: sonnig, halbschattig
- Boden: durchlässig, trocken
- Gießen: mäßig
- Düngen: April – September
- Schneiden: nicht notwendig
- Kübelhaltung: empfehlenswert
- Überwinterung: nicht winterhart
- Vermehrung: Aussaat, Teilung
- Wirkung: antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend
- Schädlinge & Krankheiten: Spinnmilben, Wurzelfäule
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Die Erste-Hilfe-Pflanze, Bulbine frutescens, gehört zur Familie der Liliengewächse und stammt ursprünglich aus Südafrika, wo sie ganzjährig im Freien wächst. Sie erreicht Wuchshöhen bis 50 cm und kann dank ihrer unterirdischen Rhizome etwa doppelt so breit werden.
Ihre röhrenförmigen, immergrünen Triebe sollen ein wenig an die Schwänze von Katzen erinnern, weswegen die kleine Pflanze auch als Katzenschwanzpflanze bekannt ist. Diese Triebe besitzen die Fähigkeit, Wasser zu speichern und sind rosettenförmig angeordnet. Zwischen ihnen recken sich Blütenstiele empor, die gelbe oder orangefarbene Blüten hervorbringen. Während dies in Südafrika nahezu ganzjährig geschehen kann, ist dies hierzulande überwiegend in den Sommermonaten der Fall. Sehr zur Freude der Bienen, die gerne den Nektar verzehren.
Inhaltsstoffe
- Acemannan
- Aminosäuren
- Ätherische Öle
- Enzyme
- Harze
- Mineralstoffe
- Polysacharide
- Saponine
- Vitamine
Ist sie giftig für Tiere?
Leider gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für eine Giftigkeit beziehungsweise Ungiftigkeit der Bulbine. Betrachtet man die Inhaltsstoffe wie Acemannan, kommt der Verdacht, dass die Pflanze für Katzen und Hunde giftig ist. Da das Gegenteil nicht belegt ist, sollten Tierhalter vorsorglich die Erste-Hilfe-Pflanze nicht in einem Raum mit ihren vierbeinigen Freunden halten.
Erste-Hilfe-Pflanze Heilwirkung
Der geleeartige Saft, der sich in den schnittlauchartigen Trieben befindet, wirkt
- antibakteriell,
- beruhigend und
- entzündungshemmend
und wird deswegen gerne unterschützend bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt:
- Akne
- Ekzeme
- Hautabschürfungen
- Herpes
- Insektenstiche
- kleine Wunden
- Schrammen
- Sonnenbrand
Anwendung
Die Anwendung ist denkbar einfach: einen Trieb abschneiden, das Gel herauspressen und auf die betroffene Hautstelle auftupfen oder auftragen – genau wie bei der Aloe. Alternativ kann ein Trieb zerquetsch und dann auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
In Afrika wird zudem ein Tee aus den Trieben zubereitet, der gegen alle möglichen Beschwerden innerlich eingenommen wird davon ist dringend abzuraten! Die Anwendung sollte ausschließlich äußerlich erfolgen, da es keinerlei wissenschaftliche Belege für eine andere Heilwirkung gibt.
Lubera-Tipp: Die Triebe können ganzjährig geerntet werden.
Erste-Hilfe-Pflanze Pflege: Standort
Die Bulbine frutescens benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Platz, um sich optimal entwickeln zu können, dieser darf gerne etwas windgeschützt sein.
Alternativ kann die Bulbine frutescens auch ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden. Ideal ist ein Plätzchen auf der Fensterbank eines Ost- oder Westfensters.
Boden
Ein durchlässiger und eher trockener Boden ist ideal für die Pflanze. Sehr gut gedeiht sie in Steingärten, da die dortigen Gegebenheiten für gewöhnlich mit ihren Ansprüchen übereinstimmen.
Kann die Erste-Hilfe-Pflanze im Kübel kultiviert werden?
Aufgrund der fehlenden Winterhärte sollte die Bulbine in einem Pflanzgefäß gehalten werden. So kann sie ganz einfach vor Frosteintritt ins Haus geholt und im folgenden Frühjahr wieder ins Freie gebracht werden. Der Kübel sollte breit und tief sein, um den Rhizomen Platz zu bieten und unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser abfließen kann. Zudem kann es nichts schaden, eine kleine Kiesschicht als Drainage zu installieren.
Lubera-Tipp: Alle 2-3 Jahre umtopfen!
Gießen
Staunässe sollte zwingend vermieden werden. Sie führt zur Wurzelfäule und im schlimmsten Fall zum Tode der Bulbine. Regelmäßige, jedoch mäßige Wassergaben sind demzufolge sinnvoll; im Winter werden diese noch einmal reduziert.
Erste-Hilfe-Pflanze düngen
Während der Vegetationsphase von April bis September freut sich die Bulbine, wenn sie alle vierzehn Tage etwas Dünger zusammen mit ihrem Gießwasser bekommt. Handelsüblicher Kräuterdünger oder Pflanzenjauche sind hervorragend dafür geeignet. Während der Wintermonate wird das Düngen komplett eingestellt.
Schneiden?
Ein Schnitt im eigentlichen Sinne ist nicht notwendig. Lediglich beschädigte, vertrocknete sowie gelbe Triebe können entfernt werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, verblühte Blütenstände abzuschneiden, da diese Maßnahme die Bildung neuer Blüten anregt.
Vermehrung möglich?

Aus den Blüten entwickeln sich kleine Kapseln, die Samen enthalten. Diese können aufbewahrt und im folgenden Frühjahr zur Aussaat verwendet werden:
- Kleine Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
- Samen auf die Erde legen und leicht andrücken
- Substrat anfeuchten
- Gefäße mit durchsichtiger Folie abdecken (täglich lüften)
- An einen hellen und warmen Ort stellen, beispielsweise auf die Fensterbank eines Südfensters
Nun dauert es einige Tage, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Haben sie eine Höhe von 5-8 cm erreicht, werden sie in Einzeltöpfe umgesetzt.
Alternativ ist eine Vermehrung auch durch Teilung des Wurzelballens im Frühjahr möglich.
Ist die Bulbine frutescens winterhart?
Die mehrjährige Pflanze verträgt zwar ein wenig Frost, ist jedoch nicht winterhart. Demzufolge wird sie ins Haus geholt, sobald sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern. Dort bekommt sie ein helles Plätzchen in einem Raum, in dem Temperaturen zwischen 5° C und 12° C herrschen. Während der Überwinterung wird nur selten gegossen und nicht gedüngt.
Im folgenden Frühjahr, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, darf die Bulbine wieder ins Freie. Dort sollte sie zunächst für einige Tage ein schattiges Plätzchen bekommen, um sich langsam an die Sonne zu gewöhnen.
Überwinterung im Freiland?
Unter Umständen ist es möglich, die Erste-Hilfe-Pflanze ganzjährig im Freiland zu belassen – und zwar ausgepflanzt. Dies geht jedoch nur in sehr milden Regionen, in denen die Temperaturen niemals unter -5° C fallen. Dort kann es passieren, dass die oberirdischen Pflanzenteile absterben; die Rhizome bleiben jedoch erhalten und werden neu austreiben.
Ernten & Konservieren
Die Triebe können ganzjährig geerntet und verwendet werden. Eine Konservierung ist demzufolge nicht notwendig. Abgesehen davon ist es auch nicht sinnvoll, die Pflanzenteile zu trocknen, da ja das Gel in flüssiger Form benötigt wird.
Bleibt ein Teil des benötigten Triebes über, so kann er für einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Krankheiten & Schädlinge
Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist die Erste-Hilfe-Pflanze weitestgehend resistent. Lediglich bei einem nicht ausgewogenen Gießverhalten kann es zu Problemen kommen. So führt zu viel Gießwasser zu Staunässe und Wurzelfäule, während zu starke Trockenheit den Befall mit Spinnmilben begünstigen kann.
Video-Tipp der Redaktion: Erste-Hilfe-Pflanze pflegen und richtig anwenden
In folgendem Video haben wir für Sie zusammengefasst, was für Wünsche die Este-Hilfe-Pflanze hat und wie sie sinnvoll eingesetzt werden kann:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Kann man die Bulbine frutescens essen?
Erste-Hilfe-Pflanzen gelten nicht als essbare Pflanzen; ihre Anwendung erfolgt ausschließlich äußerlich.
Wirkt die Erste-Hilfe-Pflanze gegen Husten?
Beschäftigt man sich mit Heilpflanzen, so werden sich immer wieder Quellen auftun, gemäß derer eine Anwendung für bestimmte Bereiche angeraten wird. Wir bei Gartenbista berichten nur über wissenschaftlich belegte Wirkungen und werden uns hüten, irgendwelche dubiosen Tipps zu geben. Abgesehen davon gibt es viele andere Pflanzen, welche nachweislich gegen Husten eingesetzt werden können, wie beispielsweise der Spitzwegerich, so dass man nicht auf ominöse Tipps angewiesen ist.
Ist eine Vermehrung durch Stecklinge möglich?
Es ist relativ unwahrscheinlich, dass die Triebe der Bulbine Wurzeln bilden werden, weder im Wasser noch in der Erde. Versuchen kann man es jedoch…
Symbolgraphiken: © Elietta Becker
Vermehrung durch Stecklinge