
Die Zistrose ist eine wunderschöne Pflanze, die Menschen und Insekten gleichermaßen erfreut: erstere können sie zu den verschiedensten Zwecken verwenden oder sich einfach an ihrem Aussehen erfreuen, während Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co sich an dem reichhaltigen Nektar laben können. Die Pflege des Cistus ist nicht schwer, wenn einige Tipps beachtet werden. Diese möchten wir Ihnen gerne nahebringen.
Inhaltsverzeichnis
- Zistrose, Cistus incanus– Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Ist sie giftig für Tiere?
- Inhaltsstoffe
- Zistrose Wirkung & Verwendung
- Anwendung
- Achtung: Nebenwirkungen möglich
- Zistrose Pflege: Standort
- Boden
- Kann die Zistrose im Kübel kultiviert werden?
- Gießen
- Düngen
- Vermehrung möglich?
- Ist die Pflanze winterhart?
- Cistus ernten & konservieren
- Krankheiten und Schädlinge
- Video-Tipp der Redaktion: Zistrose Steckbrief & Pflege
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Zistrose, Cistus incanus– Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe: 60 – 70 cm
- Blütezeit: Mai – Juli
- Blütenfarbe: rosafarben, violett
- Standort: sonnig, warm
- Boden: trocken, nährstoffarm, sandig
- Gießen: mäßig
- Düngen: nur in Kübelhaltung
- Überwinterung: nicht winterhart (ältere bedingt)
- Vermehrung: Aussaat, Stecklinge
- Erntezeit: Mai – September
- Wirkung: a. antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend
- Schädlinge & Krankheiten: Grauschimmel bei falscher Kultivierung
Allgemeine Informationen über diese Pflanze

Zistrosen sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae), der etwa 10 verschiedene Arten angehören und die im Mittelmeerraum beheimatet ist. Dort wachsen sie ganzjährig in freier Natur als Sträucher oder Halbsträucher. Bei der Cistus incanus handelt es sich um eine Hybride aus der Weißen und der Krausen Zistrose. Inzwischen wird sie als eine eigenständige Art angesehen und als Graubehaarte Zistrose bezeichnet. Diese bezeichnung verdankt sie ihren Blättern, die auf den ersten Blick dunkelgrün sind, bei näherer Betrachtung jedoch einen gräulichen Schimmer aufweisen. Zu Beginn des Sommers sind sie klebrig. Dabei handelt es sich um einen ganz natürlichen Prozess, bei dem das Harz ausstritt.
In ihrer Heimat kann der Cistus incanus 1,30 m hoch werden; hierzulande ist dies nicht möglich: 60 – 70 cm Wuchshöhen sind zu erwarten. Von Mai bis Juli bildet er wunderschöne, rosafarbene Blüten, die bis zu 6 cm im Durchmesser werden können und von der Optik her an Hagebuttenblüten erinnern. An etwas zerknitterte allerdings, denn die Blüten sind bereits als Knospe knitterig. Dies stört Bienen, Hummeln und andere Insekten nicht: sie stürzen sich voller Freude auf den reichhaltigen Nektar, der sich in diesen Blüten befindet. Sind sie verblüht, entwickeln sie sich zu Kapselfrüchten, die Samen enthalten.
Ist sie giftig für Tiere?
Für Tiere ist die Zistrose nicht giftig; im Gegenteil: wie wird in getrockneter und geschnittener Form Hunden und Katzen als Futterzusatz gegeben. Dort soll sie nicht nur die natürlichen Abwehrkräfte stärken, sondern auch abwehrend gegen Zecken wirken. Obwohl derartige Mittel freiverkäuflich sind, sollten sie dennoch nur in Absprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker verabreicht werden!
Inhaltsstoffe
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Polyphenole
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Zistrose Wirkung & Verwendung

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen handelt es sich bei der Zistrose ausschließlich um eine Heilpflanze; zum Würzen beziehungsweise Verfeinern von Speisen findet sie keine Verwendung. Dies bedeutet nicht, dass man es nicht tun könnte; die Pflanzenteile geben aber kein so starkes Aroma ab, dass sich ein Einsatz in der Küche lohnen würde…
Die Graubehaarte Zistrose ist jedoch in der Naturheilkunde sehr bedeutungsvoll, obwohl sie dort längst nicht auf eine solch lange Tradition zurückblicken kann wie manch anderes Gewächs. Dennoch ist ihre Wirkung nicht zu unterschätzen:
- antibakteriell
- antiviral
- entzündungshemmend
- gefäßschützend
- pilzhemmend
Darüber hinaus stillt sie unangenehmen Juckreiz und fördert die Wundheilung.
Aufgrund dieser Wirkungen wird sie gerne unterstützend bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt:
- Akne
- Bronchitis
- Durchfall
- Ekzeme
- Erkältungen
- Grippale Infekte
- Magen-Darm-Beschwerden
Zudem wird ihr nachgesagt, dass sie Geschwüren entgegenwirkt, so dass sie unterstützend in der Krebstherapie eingesetzt werden kann (nur unter ärztlicher Aufsicht!) und gegen Bluthochdruck wirkt, was ebenfalls nicht von einem Laien ausprobiert werden sollte.
Anwendung
Innerlich wird die Pflanze in Form von Tee eingenommen:
250 ml Wasser
- Wasser aufkochen
- Blätter in eine Tasse geben
- Mit dem Wasser übergießen
- 5 – 7 Minuten ziehen lassen abseihen
Dieser Tee kann auch zur äußerlichen Anwendung genutzt werden, etwa für Umschläge oder zum Abtupfen der betroffenen Hautstellen. Im Fachhandel sind zudem Zistrose-Tabletten sowie -salben erhältlich.
Lubera-Tipp: Zitronenmelisse der Teemischung beifügen!
Achtung: Nebenwirkungen möglich
Es kann leider passieren, dass manche Menschen auf Zistrosenkraut allergisch reagieren. Solche Reaktionen treten in Form von Magenbeschwerden, Übelkeit oder Hautausschlägen auf. Wer solch eine Überempfindlichkeit an sich bemerkt, sollte auf die Einnahme der Pflanzenteile verzichten.
Zistrose Pflege: Standort
Aufgrund der fantastischen Wirkungen ist es kein Wunder, dass immer mehr Kräuterliebhaber den Cistus incanus im eigenen Garten kultivieren möchten. Dies ist kein besonders schweres Unterfangen, da die Pflanze nicht sehr anspruchsvoll ist. Wichtig ist ein sonniges, warmes Plätzchen – so, wie sie es aus ihrer Heimat gewöhnt ist.
Boden

Während viele Gewächse es gerne humos und nährstoffreich mögen, ist dies bei der Zistrose nicht der Fall. Sie bevorzugt magere, trockene und sandige Böden und würde mit anderen Substraten nicht so gut zurechtkommen. Dies ist bei der Pflanzung wichtig: handelsübliche Kräutererde ist ebenso ungeeignet wie nährstoffreiche Erde. Steht nur eine solche zur Verfügung, sollte sie mit Quarzsand angereichert werden.
Kann die Zistrose im Kübel kultiviert werden?
Eine Kübelhaltung ist eine sehr gute Methode zur Cistus Kultivierung: die Heilpflanze ist nicht winterhart, so dass sie vor Frosteintritt ins Haus geholt werden muss. Dieses Procedere ist für Mensch und Pflanze wesentlich angenehmer, wenn es nicht noch zuvor mit Ausgraben und Eintopfen verbunden ist – und im folgenden Frühjahr wieder andersherum.
Da der Nährstoffbedarf im Pflanzgefäß höher ist als im Freiland, kann hierfür durchaus Kräutererde verwendet werden. Wichtig ist auch – wie fast überall -, dass das Gefäß unten Löcher hat.
Gießen

Der Wasserbedarf ist eher gering. Zistrosen kommen eher mit zu viel Trockenheit als mit zu viel Nässe klar – letztere führt schnell zur Wurzelfäule. Demzufolge muss nicht allzu häufig gegossen werden und keinesfalls so viel, dass sich Staunässe bildet.
Düngen
Wenn eine Kultivierung im Freiland erfolgt, sind keine Düngegaben erforderlich; in Kübelhaltung jedoch schon: einmal im Monat in der Zeit von März bis September wird Kräuterdünger (alternativ: Kübelpflanzendünger) verabreicht.
Vermehrung möglich?
Cistus kann durch Aussaat vermehrt werden. Diese wird bereits Mitte Februar durchgeführt, und zwar als Vorkultur im Haus:
- Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
- Saatgut in die Erde stecken
- Standort mit mindestens 16° C wählen
- Substrat leicht anfeuchten
Nun ist Geduld gefragt: es dauert etwa einen Monat, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Sie werden zunächst im haus weiterkultiviert und dann Mitte Mai ins Freiland gebracht.
Lubera-Tipp: Wer möchte, kann seine Zistrose auch durch Stecklinge vermehren!
Ist die Pflanze winterhart?

In unseren Regionen ist die Heilpflanze nicht winterhart. Sie können bis etwa -2° C im Freien verbleiben, müssen danach aber zwingend reingeholt werden – tiefere Temperaturen vertragen sie nicht, zumindest nicht junge Pflanzen. Ältere können durchaus im Beet oder Kübel verbleiben, allerdings mit einem entsprechenden Wetterschutz aus Reisig, Stroh, oder Vlies. Besonderes Augenmerk ist auf jene Pflanzen zu richten, die in Kübelhaltung leben: dieses Gefäß muss ganz dick eingewickelt und möglichst auf einen Holz- oder Styropurblock gestellt werden.
Cistus ernten & konservieren
Die Ernte der Blätter erfolgt von Mai bis September. Sie können frisch verarbeitet oder aber getrocknet werden. Luftdicht aufbewahrt bleiben sie bis zu einem Jahr lang aromareich, so dass man den ganzen Winter über von ihnen zehren kann.
Krankheiten und Schädlinge
Die wunderschöne Heilpflanze ist gegenüber Krankheiten und Schädlingen weitestgehend resistent. Unsachgemäße Kultivierung kann zur Bildung von Grauschimmel führen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es die Zistrose zu eng hat, sei es durch ein zu kleines Pflanzgefäß oder durch zu viele andere Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Ist dies der Fall, ist schnelle Abhilfe gefragt:
- Betroffene Pflanzenteile umgehend entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost)
- Größeres Pflanzgefäß wählen beziehungsweise anderen Standort
Sollte der Schimmel jedoch schon weit fortgeschritten sein, besteht keine Hoffnung mehr: die Pflanze muss entsorgt werden.
Video-Tipp der Redaktion: Zistrose Steckbrief & Pflege
Wenn Sie mehr über den Cistus incanus wissen möchten, sollten Sie sich folgendes Video anschauen:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Muss ich die Zistrose schneiden?
Ob und in welcher Form ein Schnitt erfolgen sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Wer viel von seiner Pflanze erntet, kommt gar nicht in Versuchung, sie noch mehr einzukürzen. Wenn jedoch nach der Überwinterung sparrige Triebe oder andere unschöne Pflanzenteile zu sehen sind, können diese entfernt werden.
Wann blühen Zistrosen?
Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli, kann jedoch auch bis in den August hinein andauern.
Wann pflanzt man Zistrosen?
Sollen die Cistus-Pflanzen ins Freiland, so sollte dies nicht vor Mai geschehen, aber auch nicht später als Juni. So haben sie bis zum Winter genügend Zeit, einzuwurzeln. Och Vorsicht: nur ältere Exemplare sind für die Freilandkultivierung geeignet!
Symbolgraphiken: © romy mitterlechner – stock.adobe.com; Elietta Becker (2, 4 & 6); emuck – stock.adobe.com; Elisabeth – stock.adobe.com
Cistus Tee
Guten Tag,
unbedingt ungewaschen verwenden.
Ihr Lubera Team