Blütensträucher verschönern im Allgemeinen jedes Fleckchen Natur. Sind sie darüber hinaus auch noch robust und benötigen wenig Pflege, so erobern sie das Herz eines Gartenbesitzers im Sturm. Weigelien sind ausgesprochen pflegeleichte Gehölze, die jeden Garten und jede Terrasse verschönern: als Solitärstrauch, in Gruppen, als Hecke oder in Kübelhaltung sind sie nahezu überall einsetzbar. Kein Wunder also, dass es kaum einen heimischen Garten gibt, in dem nicht die eine oder andere Weigelie zu finden ist. Im Mai bilden die Sträucher unzählige rosafarbene oder gelbe Blüten, die meist glockenförmig sind. Dieser Blütenform verdankt die Weigelie die Bezeichnung „Glockenstrauch“, unter der sie häufig im Fachhandel zu finden ist. Der Zierstrauch ist zwar pflegeleicht, doch etwas Unterstützung seitens des Gartenbesitzers benötigt er dennoch, damit er viele Jahre lang dessen Grundstück zieren kann.
Inhaltsverzeichnis
- Weigelie-Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Weigelie
- Die beliebtesten Weigelien Sorten
- Weigelien mögen es sonnig
- Weigelie stellt keine Ansprüche an Boden
- Weigelie pflanzen
- Weigelie als Kübelpflanze
- Weigelie Vermehrung durch Stecklinge
- Weigelie Pflege Tipps
- Weigelien richtig schneiden
- Weigelie Überwinterung
- Weigelie Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Weigelie – Steckbrief von Gartenbista
Weigelie-Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: so sonnig wie möglich; möglichst vor eine höhere Pflanze
- Boden: nährstoffreich, leicht feucht; im Kübel Humus
- Pflanzen: Frühjahr oder Herbst; großes Pflanzloch; Weigelie wässern; Loch mit Kompost füllen; gut angießen; mulchen; Abstand halbe Wuchsbreite
- Kübelhaltung: nährstoffreiche, durchlässige Erde; regelmäßig gießen und düngen; sonniger Standort
- Vermehrung: Stecklinge im Sommer schneiden, in die Erde stecken, gießen; im folgenden Frühjahr umpflanzen
- Gießen: während der Blüte und bei Trockenheit regelmäßig; Kübelpflanzen generell regelmäßig
- Düngen: Im Frühjahr vor dem Austrieb; stickstoff- und kaliumhaltigen Dünger verwenden
- Umpflanzen: bis zum vierten Jahr nach dem Pflanzen möglich; Wurzelballen großzügig ausgraben
- Mulchen: zur Feuchtigkeitsspeicherung empfehlenswert; junge Pflanzen im Herbst mulchen, um sie vor Frost zu schützen
- Schneiden: nach der Blüte; Triebe auf gewünschte Länge einkürzen; falls notwendig Radikalschnitt im Winter
- Überwinterung: winterhart; Kübelpflanzen in kalten Regionen vor Regen und Frost schützen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: keine bekannt
- Pflegefehler: zu nass im Kübel -> Wurzelfäule; zu trocken -> Knospenabfall; zu eng gepflanzt -> braune Blätter
Wissenswertes über die Weigelie
Weigelien gehören zur Familie der Geißblattgewächse und umfassen zwölf Arten der Gattung Weigela und somit etwa 200 Sorten. Diese werden in der Regel zwischen zwei und drei Meter hoch und breit; es gibt jedoch Zuchtformen, bei denen die Pflanzen lediglich eine Höhe von 80 cm erreichen.
Generell sind Weigelien absolut anspruchslos und immun gegenüber Abgasen und sonstigen urbanen Verschmutzungen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache werden sie gerne zur Begrünung von städtischen Anlagen verwendet.
Die Blüten der Weigelie, die sich an ihren langen, überhängenden Zweigen bilden, sind zwischen zwei Zentimeter lang, bis zu drei Zentimeter im Durchmesser und können weiß, hellrosa, dunkelrosa, rot oder zart gelb sein. Sie bieten nicht nur einen wunderschönen Anblick, sondern auch eine Nahrungsquelle für Bienen, die sich sehr gerne an dem reichhaltigen Nektar der Weigelie laben. Dank ihrer frühen Blütezeit im Mai versorgt sie die so wichtigen Insekten zu einer Zeit mit Nahrung, in der ansonsten noch nicht so viel zu finden ist.
Doch nicht nur die Blüten, sondern auch das Blattwerk kann interessante Färbungen aufweisen: je nach Sorte bildet der Glockenstrauch grüne, gelbe und sogar rote Blätter aus.
Die beliebtesten Weigelien Sorten
- Bristol Ruby: rote glockenförmige Blüten; zweimal blühend
- Red Prince: rote Blüten; zweimal blühend
- Snowflake: viele weiße, glockenförmige Blüten
- Nana Variegata: rosafarbene glockenförmige Blüten
- Purpurea: Zwergstrauch; dunkelrosa Blüten, rotes Laub
- Gold-Weigelie: viele zartgelbe Blüten
- Victoria: Zwergstrauch; viele dunkelrosa Blüten
- Minuet: Zwergstrauch; zweifarbige Blüten
- Eva Rathke: karminrote, glockenförmige Blüten
Weigelien mögen es sonnig
Bei der Wahl des Standorts für Weigelien gilt: je sonniger, desto besser. Nur, wenn die Ziersträucher täglich so vielen Stunden Sonneneinstrahlung wie möglich ausgesetzt sind, können sie ihre üppige Blütenpracht ausbilden.
Im Fachhandel werden zwar Pflanzen angeboten, die im Halbschatten gedeihen können, jedoch muss dieser ein lichter Halbschatten sein, denn generell gilt: je sonniger der Weigelien Standort ist, umso mehr Blüten bildet er aus.
Auch sollte bei der Wahl des Standorts bedacht werden, dass der Glockenstrauch am besten dann gedeiht, wenn er etwas durch andere Gewächse vor Witterungseinflüssen geschützt steht. Optimal ist demzufolge ein Plätzchen vor einem höheren Strauch, wobei wiederum beachtet werden muss, dass die Weigelien pro Jahr bis zu 50 cm wachsen können. Ausreichend Platz zu den pflanzlichen Nachbarn muss also gegeben sein.
Weigelie stellt keine Ansprüche an Boden
In Bezug auf die Beschaffenheit des Bodens zeigt sich die Weigelie sehr bescheiden: sie gedeiht in jedem Boden, allerdings lässt es sich nicht verleugnen, dass auch diese anspruchslose Pflanze spezielle Vorlieben hat. So bevorzugt sie einen nährstoffreichen, nicht allzu trockenen Boden; dort wird sie besonders gut gedeihen.
Wird die Weigelie als Kübelpflanze gehalten, so sollte das Substrat nährstoffreich und durchlässig sein. Besonders geeignet hierfür ist Humus, dem etwas Kies untergemischt wird.
Lubera-Tipp: Um die Weigelien herum eine Mulchschicht auftragen, welche dafür sorgt, dass der Boden immer leicht feucht ist.
Weigelie pflanzen
Weigelien können sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gepflanzt werden, wobei eine Frühjahrspflanzung zu empfehlen ist. die Pflanzen haben so bis zum nächsten Winter genügend Zeit, einzuwurzeln.
- Weigelie vor dem Pflanzen gut wässern
- Pflanzloch in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
- Weigelie einsetzen
- Pflanzloch mit Kompost auffüllen, gut festtreten
- Gießen
- Mulchen
Werden mehrere Weigelien gepflanzt, beispielsweise als Hecke, so wird zwischen ihnen ein Abstand in halber zu erwartenden Wuchsbreite eingehalten. Grundsätzlich sollte zudem beachtet werden, dass die Weigelie pro Jahr bis zu einem halben Meter wachsen kann; zu enge Pflanzungen an bestehende Gewächse sind demzufolge zu vermeiden.
Lubera-Tipp: Weigelien als Containerpflanzen oder Ballenware kaufen! Wurzelnackte Pflanzen haben häufiger Probleme, sich an ihrem neuen Standort zurechtzufinden.
Weigelie als Kübelpflanze
Kleine Sorten Weigelien können sehr gut als Kübelpflanze gehalten werden. Bei der Kübelhaltung sind jedoch einige Kriterien zu berücksichtigen:
- Sonniger Standort
- Substrat nährstoffreich und durchlässig; keinesfalls darf sich Staunässe bilden
- Wenn oberste Erdschicht leicht trocken ist, gießen
- Regelmäßig Kompost unter die Erde mischen
- Zusätzlich zum Kompost monatlich eine Gabe Flüssigdünger dem Gießwasser beifügen
- Im Winter bis 0°C etwas gießen
- Bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts ist ein leichter Winterschutz sinnvoll
Weigelie Vermehrung durch Stecklinge
Eine Weigelie kann problemlos durch Stecklinge vermehrt werden:
- Im Sommer 20 cm lange, kräftige, einjährige Stecklinge schneiden
- Blätter entfernen
- Steckling in Gartenerde stecken
- Bis zum Herbst gleichmäßig feucht halten
- Im kommenden Frühjahr an ihren endgültigen Standort umpflanzen
Lubera-Tipp: Zum Vermehren halbausgereifte Triebe verwenden!
Weigelie Pflege Tipps
- Gießen: Weigelien benötigen an heißen Tagen sowie während der Blüte viel Wasser und müssen demzufolge regelmäßig gegossen werden. Als Faustregel gilt: immer dann gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Ist dies der Fall, kann die Wassergabe durchaus großzügig sein. Weigelien, die im Kübel gehalten werden, haben einen noch höheren Wasserbedarf: sie werden immer dann gegossen, wenn sich die Erde etwas trocken anfühlt.
- Düngen: Vor der Blüte haben die Weigelien einen hohen Nährstoffbedarf. Dieser wird durch eine Düngung im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem Austrieb, gedeckt. Empfehlenswert ist eine Düngemischung aus Hornspänen, Knochenmehl und Kompost, jedoch kann auch ein fertiger Dünger verwendet werden. Dieser sollte jedoch viel Stickstoff und Kalium enthalten. Darüber hinaus kann eine gelegentliche Gabe Kompost die Pflanze zusätzlich stärken.
- Umpflanzen: Stell man nach dem Pflanzen fest, dass der gewählte Standort doch nicht so optimal ist, kann die Weigelie innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren problemlos umgepflanzt werden. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die feinen Wurzeln nicht verletzt werden; ein großzügiges Ausheben des Wurzelballsens ist demzufolge zwingend notwendig.
- Mulchen: Eine Mulchschicht hilft generell der Pflanze, Feuchtigkeit speichern zu können. In den ersten Lebensjahren hilft das Mulchen zudem, Frostperioden schadlos zu überstehen. Demzufolge sollte im Herbst eine großzügige Mulchschicht unterhalb der Glockensträucher aufgetragen werden.
Weigelien richtig schneiden
Egal, in welcher Wuchsform sich die Weigelie entwickeln soll: es ist unabdingbar, sie zu schneiden, denn sie bildet nur am äußeren Rand ihrer Triebe Blüten, während sie von innen her immer mehr verkahlt- ein regelmäßiger Rückschnitt soll genau diese Verkahlung verhindern. Beim Zurückschneiden sollte folgendes beachtet werden:
- Weigelien werden im Frühjahr geschnitten, direkt nach der Blüte
- Triebe werden in gewünschter Länge eingekürzt
- Alte Zweige an der Basis abschneiden
- Soll die Weigelie überhängende Triebe bilden, müssen alle zu dicht stehenden Zweige direkt an der Basis abgeschnitten werden
- Muss ein Radikalschnitt vorgenommen werden, so hat dieser im Winter zu erfolgen
Lubera-Tipp: Sofort nach der zweiten Blüte alte Blütenstände entfernen; dies Procedere regt die Knospenbildung an, so dass die Weigelie im folgenden Jahr noch prachtvoller blühen wird.
Weigelie Überwinterung
Weigelien sind winterhart und können ganzjährig im Freien gehalten werden. Dies gilt auch für Kübelpflanzen, jedoch sollte diesen in kalten Zonen ein leichter Winterschutz gegeben werden. Dieser kann bereits dadurch gegeben sein, dass der Kübel auf einen Holz- oder Styropurblock gestellt wird. Auch eine dicke Mulchschicht, die im Herbst aufgetragen wird, hilft der Pflanze, den Winter zu überstehen.
Auch sollte eine Weigelie in Kübelhaltung vor Regen geschützt werden: zu viel Feuchtigkeit im Pflanzgefäß führt zu Staunässe, welche wiederum Wurzelfäule hervorrufen kann.
Weigelie Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Der robuste Glockenstrauch ist weder anfällig für Krankheiten, noch für Schädlinge. Unbill können ihm lediglich Pflegefehler bereiten:
- Steht die Weigelie zu nass, führt dies zu Wurzelfäule
- Steht sie hingegen zu trocken, wirft sie ihre Knospen ab
- Wurden Weigelien zu eng gepflanzt, werden die Blätter braun
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