Der eigene Garten – für viele eine Oase der Ruhe und Abgeschiedenheit. Um dieses kleine Paradies ungestört genießen zu können, möchte man vor neugierigen Blicken geschützt sein, und zwar möglichst ohne Mauern oder hohe Zäune. Eine Sichtschutzhecke ist eine wunderbare Alternative: sie ist natürlich, bietet Schutz vor neugierigen Blicken und kann zudem ein dekoratives Element darstellen. Welche Pflanzen geeignet sind und wie man eine solche Hecke anlegt, erfahren Sie hier. Im Lubera-Shop können Sie Heckenpflanzen kaufen und direkt im eigenen Garten anpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Sichtschutzhecke anlegen – das sollte ich bedenken
- Vorteile
- Hat sie auch Nachteile?
- Alternativen zur Sichtschutzhecke
- Geeignete Pflanzen
- Welche Kriterien sind bei deren Auswahl zu beachten?
- Immergrüne Sichtschutzhecke
- Sommergrüne Gehölze
- Blühende Sichtschutzhecke
- Bambus
- Künstliche Hecke?
- Video-Tipp der Redaktion: Pflanzen für eine schmale Sichtschutzhecke
- Sichtschutzhecke anlegen – Zeitpunkt
- Anzahl der Pflanzen
- Anleitung
- Tipps & Tricks
- Was ist noch für Hobbygärtner interessant?
Sichtschutzhecke anlegen – das sollte ich bedenken
Es ist schnell gesagt, dass man eine Sichtschutzhecke anlegen möchte. Doch nicht jedes Grundstück ist dafür geeignet. Bevor man als Hobbygärtner seinen Plan in die Tat umsetzt, sollte man sich grundlegend Gedanken darüber machen, ob dies tatsächlich möglich und sinnvoll ist.
Ist genügend Platz vorhanden? Während Zäune sehr schmal sind, brauchen Pflanzen Platz. Sie werden sich ausbreiten, und zwar nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite und Tiefe. Wenn das Grundstück diesen Platz nicht bietet, ist eine Heckenpflanzung nicht die beste Option.
Hat der Nachbar eventuell auf seiner Seite einen zwei Meter hohen, undurchsichtigen Zaun oder gar eine Mauer? Bekämen meine Pflanzen genügend Licht ab oder wären sie – zumindest von einer Seite – ständiger Dunkelheit ausgesetzt?
Wie sind die gesetzlichen Bestimmungen? In vielen Kommunen und Kleingärten gibt es Regularien bezüglich der Einfriedung, insbesondere der Höhe. Bevor man sich auf den Weg macht, um meterhohe Pflanzen zu kaufen, sollte man sich zwingend mit diesen Bestimmungen vertraut machen.
Des Weiteren sollten die Vor- und Nachteile bedacht und mit ins Kalkül gezogen werden.
Vorteile
Eine lebende Sichtschutzhecke ist ein fantastisches Element der Gartengestaltung: im Gegensatz zu massiven Gabionen, hohen Zäunen oder gar Mauern vermittelt sie dem Betrachter nicht das Gefühl, sie sei per Menschenhand entstanden. Im Gegenteil: eine derartige Hecke fügt sich – wenn sie richtig gepflanzt und gepflegt wird – nahtlos in den Hausgarten ein. Bringt sie Blüten hervor und Früchte, so stellt sie eine zusätzliche Augenweide dar.
Nicht nur Menschen werden den natürlichen Sichtschutz zu schätzen wissen – auch Gartenvögel sowie Kleintiere freuen sich über derartige Elemente. Sie können dort
- brüten,
- nisten,
- schlafen,
- sich verstecken,
- überwintern und
eventuell sogar vorhandene Früchte essen. An heißen Tagen bietet eine Sichtschutzhecke Schatten, an kalten Tagen Schutz vor Wind, Regen und Schnee.
Übrigens: Eine Sichtschutzhecke ist auch dazu geeignet, einzelne Bereiche eines Grundstücks abzugrenzen.
Hat sie auch Nachteile?
Pflanzen sind Lebewesen, und dementsprechend müssen sie auch behandelt werden. Während Mauern und Zäune einfach so herumstehen können, benötigen Gewächse Pflege: gießen, düngen, schneiden, Schädlingskontrolle etc. Derartige Tätigkeiten nehmen Zeit in Anspruch: je länger die Sichtschutzhecke ist, desto größer ist der diesbezügliche Zeitaufwand.
Wird eine solche Hecke einmal gepflanzt, so geschieht dies für längere Zeit. Während ein Zaun mal schnell abgerissen werden kann, sollte man die Pflanzen am Leben lassen. Demzufolge ist eine Umgestaltung in den folgenden Jahrzehnten nicht unbedingt möglich.
Alternativen zur Sichtschutzhecke
Wer sehr gerne eine natürliche Begrenzung haben möchte, jedoch nicht über den nötigen Platz hierfür verfügt, sollte sich näher mit Kletterpflanzen beschäftigen. Gitter oder Kletterzäune, an denen
- Blauregen,
- Clematis,
- Goldgeißblatt,
- Kolkwitzien oder
- Waldregen
emporklettern, bieten sowohl einen Sichtschutz als auch einen wunderschönen Anblick – und benötigen nicht viel Platz. Wer es weniger blühend möchte, sollte sich näher mit
- Efeu oder
- Wilder Wein
beschäftigen.
Geeignete Pflanzen
Grundsätzlich sind all jene Pflanzen für eine Sichtschutzhecke geeignet, die dicht wachsen und somit auch tatsächlich Schutz vor neugierigen Blicken bieten. Für welche sich individuell entschieden wird, hängt von verschiedenen Kriterien ab.
Welche Kriterien sind bei deren Auswahl zu beachten?
- Standort: Ist das gewählte Plätzchen eher sonnig oder schattig gelegen?
- Boden: Wie ist die Erde? Humos, trocken, sandig oder feucht?
- Platz: Wie breit beziehungsweise tief darf die Hecke werden?
Gartenbista-Tipp: Auch die Höhe ist von Bedeutung!
Immergrüne Sichtschutzhecke
Werden immergrüne Heckenpflanzen gewählt, so hat dies den Vorteil, dass sie ganzjährig Schutz bieten – und zudem dekorativ sind:
- Buchsbaum
- Eibe
- Feuerdorn
- Fichte
- Glanzmispel
- Kirschlorbeer
- Stechpalme
- Thuja
- Wacholder
Sommergrüne Gehölze
Wie der Name vermuten lässt, verlieren sommergrüne Gehölze vor dem Winter ihr Laub, beispielsweise:
- Apfelrose
- Hainbuche
- Hartriegel
- Rotbuche
- Schlehe
Blühende Sichtschutzhecke
Hecken, die nicht nur Schutz bieten, sondern zudem noch Blüten hervorbringen, sind ausgesprochen beliebt. Besonders gut kommen diese Gehölze zur Geltung, wenn sie nicht sortenrein, sondern gemischt gepflanzt werden. Auch in Kombination mit reinen Grünpflanzen ergeben sie eine sehr dekorative Hecke:
- Flieder
- Forsythie
- Ginster
- Jasmin
- Rhododendron
- Spiere
Bambus
Sehr gut als Sichtschutz geeignet ist Bambus: er ist immergrün, schnellwachsend und wird sehr dicht. So dicht, dass er nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern auch vor Geräuschen schützt. Die Nachteile sollten jedoch auch nicht unerwähnt bleiben: besonders an warmen Sommertagen benötigt er sehr viel Wasser und muss ganzjährig gegossen werden – auch im Winter. Da er zudem sehr sensibel auf eisige Winterwinde reagiert, eignet er sich nicht so gut zur Bepflanzung von Ost- und Westseiten eines Grundstückes.
Lubera-Tipp: Sortenabhängig müssen Rhizomsperren installiert werden, um eine ungewollte Ausbreitung zu verhindern!
Künstliche Hecke?
Im Fachhandel werden Heckenpflanzen aus Kunststoff angeboten. Dabei handelt es sich überwiegend um Triebe – ähnlich wie Efeu -, die um Gitter oder Zäune gewunden werden müssen. Ob man als Hobbygärtner derartige Elemente auf seinem Grundstück haben möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Sie sind zwar pflegeleicht, verwittern jedoch nach einiger Zeit und sind zudem alles andere als natürlich.
Video-Tipp der Redaktion: Pflanzen für eine schmale Sichtschutzhecke
In folgendem Video wird veranschaulicht, wie eine schmale Hecke gepflanzt werden kann:
Sichtschutzhecke anlegen – Zeitpunkt
Theoretisch können Containerpflanzen ganzjährig an frostfreien Tagen in die Erde. Es hat sich jedoch bewährt, die Pflanzung bei moderaten Temperaturen durchzuführen, also weder im Winter noch im Hochsommer. Demzufolge sind sowohl der Herbst als auch das Frühjahr zur Realisierung des Projektes geeignet.
Anzahl der Pflanzen
Wie viele Pflanzen benötigt werden, hängt von der jeweiligen Art ab. Generell geht man davon aus, dass pro laufendem Meter 2,5 Gehölze benötigt werden, da der Abstand zwischen ihnen durchschnittlich 40 – 50 cm beträgt. Bei jenen Pflanzen, die so ausufernd wachsen, dass sie mehr Platz benötigen, verringert sich die Anzahl der Gewächse natürlich…
Anleitung
-
Standort festlegen
- Gegebenenfalls mit zwei Stöcken und einer Schnur eine gerade Linie ziehen
- Heckenpflanzen wässern
- Im korrekten Abstand Pflanzlöcher ausheben, die doppelt so groß wie der Wurzelballen sind
- Aushub mit Kompost vermischen
- Pflänzchen in die Löcher setzen
- Pflanzlöcher mit dem Aushub auffüllen
- Erde andrücken
- Einschlämmen
Lubera-Tipp: Auch in der Folgezeit müssen die frisch gesetzten Pflänzchen regelmäßig gegossen werden!
Tipps & Tricks
Kennen Sie bereits mobile Kübelhecken? Diese bestehen – wie der Name vermuten lässt – aus Gehölzen, welche im Kübel kultiviert und nach Belieben am gewünschten Ort aufgestellt werden. Eine derartige „Hecke“ ist immer dann empfehlenswert, wenn man grundsätzlich keinen Sichtschutz benötigt, jedoch gelegentlich die Abgeschiedenheit im eigenen Garten genießen möchte. Geeignet sind all jene Pflanzen, die dicht wachsen, winterhart und für Kübelkultur geeignet sind, beispielsweise:
- Bambus
- Feldahorn
- Stechpalmen
- Thuja
Was ist noch für Hobbygärtner interessant?
Diese Fragen stellen Hobbygärtner häufig:
Wie wächst eine Hecke schneller?
Eine Hecke kann nur so schnell wachsen, wie es die Pflanzen individuell tun. Als Hobbygärtner kann man sie dabei jedoch ein wenig unterstützen: gießen, düngen sowie der richtige Schnitt sorgen für einen dichten, buschigen Wuchs.
Ist Kirschlorbeerhecke giftig für Tiere?
Der Kirschlorbeer ist zwar eine fantastische Heckenpflanze, jedoch leider giftig für Haustiere. Wer Hunde und Katzen in seinem Garten laufen lässt, sollte lieber auf eine andere Pflanze zurückgreifen. Ungiftig sind unter anderem Feldahorn, Hainbuchen sowie der Muriel-Bambus.
Welche Hecke blüht im Winter?
Wer während der kalten Jahreszeit eine blühende Hecke haben möchte, sollte sich näher mit dem Winterblühenden Geißblatt, dem Winter-Jasmin oder der Zaubernuss beschäftigen.
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