Wie kann eine Zierpflanze einen Hauch von Luxus in heimische Gärten bringen? Ganz einfach: sie muss nur den Ruf haben, eine adelige und vornehme Pflanze zu sein. Dies ist bei der Schmucklilie, Agapanthus, der Fall: in vielen Schlossgärten und herrschaftlichen Anlagen ist sie zu finden, und so assoziiert man sie automatisch mit Aristokratie. Zum Glück für gewöhnliche Hobbygärtner ist die Schmucklilie nicht nur edel und dekorativ, sondern auch robust und pflegeleicht. Werden einige kleine Tipps bezüglich der Agapanthus Pflege beherzigt, macht sie ihrem Besitzer jahrelang Freude – und verleiht seinem Grundstück besagten Hauch von Luxus…
Inhaltsverzeichnis
Schmucklilie, Agapanthus – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig, warm, geschützt
- Boden: jedes Substrat möglich; optimal ist nähstoffreiche, durchlässige Erde
- Pflanzen: nach den Eisheiligen ins Freie
- Gießen: ab April regelmäßig; von November bis März gar nicht; Staunässe vermeiden
- Düngen: April bis August alle zwei Wochen mit Flüssigdünger
- Umtopfen: im Frühling, aber ausschließlich dann, wenn das Pflanzgefäß zu klein geworden ist
- Schneiden: Radikalschnitt nicht notwendig; vertrocknete und verblühte Pflanzenteile entfernen
- Pflegefehler: zu warm überwintert (blüht nicht); Staunässe oder überdüngt (gelbe Blätter); zu trocken (braune Blätter)
- Vermehrung: durch Teilung des Wurzelstocks im Frühjahr; möglichst im Zusammenhang mit dem Umtopfen, oder durch Samen
- Überwinterung: immergrüne Sorten im Haus; blatteinziehende Sorten im Beet mit Winterschutz
- Schädlinge: keine bekannt
- Krankheiten: keine bekannt; lediglich Wurzelfäule als Folge von Staunässe
- Giftig: Rhizom giftig für Menschen und Haustiere
Wissenswertes
- Schmucklilien gehören zur Familie der Amaryllisgewächse und stammen ursprünglich aus Südafrika, wo sie teilweise in den Bergregionen in einer Höhe von 2000 m wachsen. Die dortigen klimatischen Verhältnisse sind mit den unseren vergleichbar, so dass es nicht weiter verwunderlich ist, dass diese Arten inzwischen auch in unseren Gefilden gedeihen können.
- Es gibt über 500 verschiedene Arten von Schmucklilien, was vor allem daran liegt, dass sich sämtliche Agapanthus-Arten problemlos untereinander kreuzen lassen. Sie erreichen – je nach Sorte – Wuchshöhen zwischen 20 cm und 2 m. Aus ihrem dichten Laub wachsen dünne Stängel empor, an deren Ende blaue oder weiße Blütenbälle sitzen, die von Juli bis September blühen.
- Agapanthi können sowohl direkt ins Beet gepflanzt als auch als Kübelpflanze gehalten werden.
- Nicht nur im Freien, sondern auch als Vasenblumen sind die Schmucklilien sehr beliebt: bis zu vierzehn Tagen bleiben sie in der Vase frisch.
- Gerüchten zufolge können Schmucklilien hundert Jahre und älter werden. Ob dies der Wahrheit entspricht, lässt sich nur schwer bestätigen, jedoch ist Fakt, dass es sich bei der dekorativen, wuchsfreudigen Staude um eine extrem robuste Pflanze handelt, die nur aufgrund massiver Pflegefehler kaputt zu kriegen ist. Derartige Fehler gilt es also zu vermeiden; wie dies geht und was bei der Schmucklilien Pflege zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Standort
Agapanthi haben es gerne warm und sollten deswegen einen möglichst sonnigen Standort zugewiesen bekommen, denn nur dort können sie ihre Blütenpracht entwickeln. Gerne kann dieser nach Osten oder Süden gelegen sein; wichtig ist, dass dort mindestens einen halben Tag lang die volle Sonne scheint. Darüber hinaus sollte das Plätzchen windgeschützt sein, da die Schmucklilie Winde nicht so gut verträgt: ihre langen, dünnen Blütenstiele, die schon schwer an den Blütenbällen zu tragen haben, können starken Böen nicht standhalten und knicken um.
Lubera-Tipp: Agapanthus vor eine Mauer setzen; diese schützt nicht nur vor Wind, sondern speichert auch Wärme und gibt sie wieder an die Pflanzen ab.
Boden
Die Schmucklilie stellt keine Ansprüche an ihren Boden und gedeiht eigentlich überall, selbst in gewöhnlicher
Blumenerde.
Optimale Bodenverhältnisse liegen allerdings vor, wenn die Erde
- nährstoffreich und
- durchlässig
ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
- Humus
- Sand
- Kies
vor dem Pflanzen in die Erde eingearbeitet wird.
Besondere Aufmerksamkeit muss auf das Substrat von Kübelpflanzen gelegt werden: in Pflanzgefäßen besteht immer die Gefahr, dass sich Staunässe bildet, und diese verträgt die Schmucklilie überhaupt nicht. Das Pflanzsubstrat muss demzufolge mit Sand und/oder Blähton vermischt werden, damit es locker und wasserdurchlässig wird. Auch Tonscherben, die unten in das Pflanzgefäß gelegt werden, erfüllen diesen Zweck. Darüber hinaus sollte das Gefäß unten Löcher enthalten, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Lubera-Tipp: In die Erde von Kübelpflanzen etwas Lehmpulver untermischen; dieses fördert eine gute Feuchtigkeitsbindung.
Schmucklilien nach den Eisheiligen pflanzen
Im Fachhandel sind Schmucklilien entweder als fertige Pflanzen oder als Rhizome (Wurzelstöcke) erhältlich. Erstere werden nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gepflanzt beziehungsweise mitsamt ihrem Kübel nach draußen gestellt. Die Rhizome hingegen werden gleich nach dem Kauf in Pflanzgefäße gesteckt, welche mit durchlässiger Erde gefüllt sind. Ihre Triebspitzen dürfen nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden. Die Pflanzgefäße werden dann an einen hellen, jedoch nicht zu warmen Ort im Hause gestellt; die Erde feucht halten. Nach den Eisheiligen dürfen die Stauden dann ins Freie gestellt beziehungsweise gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Die Schmucklilien in ihrem Topf ins Beet pflanzen; dies erleichtert das Herausnehmen der Pflanzen zur Überwinterung.
Pflege – Tipps
Gießen: Schmucklilien können in ihren fleischigen Rhizomen Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum speichern,
was aber nicht bedeutet, dass sie kaum gegossen werden müssen. Im Gegenteil: bereits ab April müssen die Agapanthi regelmäßig eine ausreichende Wassergabe erhalten. Ausreichend, aber mäßig: keinesfalls dürfen die Pflanzen übergossen werden, so dass sich Staunässe bilden kann. In der Zeit von November bis März kann das Gießen eingestellt werden.
Düngen: Aufgrund ihrer Blühfreudigkeit und ihres buschigen Wuchses hat die Schmucklilie einen hohen Nährstoffbedarf. Von April bis August sollte ihr deswegen alle vierzehn Tage eine Gabe Dünger zusammen mit dem Gießwasser verabreicht werden; gewöhnlicher Flüssigdünger ist hierfür völlig ausreichend.
Umtopfen: Wird der Agapanthus als Kübelpflanze gehalten, so wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem das Pflanzgefäß zu lein geworden ist. vermutlich wird dies früher geschehen als vom Gartenbesitzer erhofft, denn die kräftigen Wurzeln wachsen schnell und ausladend. Ist dies der Fall, muss die Schmucklilie im Frühling in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden – aber bitte nur dann. Ansonsten mag die Pflanze ein Umtopfen überhaupt nicht, und sie zeigt ihren Unmut darüber durch spärlichere Blütenbildung.
Schneiden: Ein Schnitt ist nicht notwendig; lediglich vertrocknete oder verwelkte Blätter sollten abgeschnitten werden.
Lubera-Tipp: Verblühte Blütenstände entfernen. Dies kräftigt nicht nur die Pflanze, sondern verhindert auch eine unerwünschte Selbstaussaat.
Pflegefehler bei Schmucklilien erkennen
- Schmucklilie blüht nicht: Temperatur im Winterquartier zu hoch; Pflanze hat nach Umtopfen noch nicht das gesamte Pflanzgefäß durchwurzelt; Standort zu dunkel
- Gelbe Blätter: Staunässe; Überdüngung
- Braune Blätter: Pflanze steht zu trocken
Vermehrung durch Teilung
Schmucklilien lassen sich einfach durch Teilung vermehren. Dabei sollte man sich aber dessen bewusst sein, dass
dies Procedere mit Stress für die Pflanze verbunden ist.
Demzufolge sollte sie die Vermehrung im Zusammenhang mit dem Umtopfen im Frühling geschehen:
- Agapanthus vorsichtig aus dem Pflanzgefäß herausnehmen
- Mit einem scharfen Spaten den Wurzelstock in mehrere Stücke zerteilen
- Jedes Teilstück in ein eigenes Pflanzgefäß setzen
- Durch Teilung neu gewonnene Schmucklilien sorgfältig angießen
Vermehrung durch Samen
Alternativ kann die Schmucklilie auch durch Saatgut vermehrt werden.
Dieses kann entweder im Fachhandel erworben oder von bestehenden Pflanzen gewonnen werden:
- Blüten komplett ausreifen lassen
- Ausgereifte Blüten abschneiden und an einem dunklen Ort überwintern lassen
Im folgenden Frühjahr kann der Samen dann in Anzuchtgefäße mit Erde gesteckt werden. Diese Gefäße sollten auf einer warmen Fensterbank platziert werden. Agapanthi haben eine lange Keimdauer, so dass es Wochen dauern kann, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Haben die jungen Pflanzen eine Höhe von etwa 10 cm erreicht, müssen sie in Einzeltöpfe pikiert werden Optimal ist nun ein warmes und geschütztes Plätzchen im Garten.
Gartenbista-Info: Schmucklilien, die durch Vermehrung entstanden sind, brauchen oft Jahre, bis sie die ersten Blüten zeigen.
Überwintern
In welcher Form die Schmucklilien überwintern sollten, ist abhängig davon, um welche Sorte es sich handelt:
- Immergrüne Schmucklilie
- Blatteinziehende Schmucklilie
Die immergrünen Sorten behalten – wie der Name bereits verrät – ganzjährig ihre grünen Blätter. Sie vertragen Kälte und Frost überhaupt nicht und müssen deswegen zwingend ins Haus geholt werden, sobald Frostgefahr droht.
In der Regel werden diese Sorten in Kübeln gehalten, was das Procedere ein wenig vereinfacht:
- Im Spätherbst Schmucklilien mitsamt ihren Kübeln ins Haus holen
- Raum für Überwinterung muss hell und kühl sein (Temperaturen zwischen 3°C und 7°C sind optimal)
- Während der Winterruhe nicht gießen oder düngen
- Ab Februar/März bei schönem Wetter die Pflanzen tagsüber ins Freie stellen
- Sobald keine Frostgefahr mehr droht, an den endgültigen Standort im Garten bringen
Achtung: Die Schmucklilie blüht nicht, wenn es in ihrem Winterquartier zu warm war. Keinesfalls dürfen die dortigen Temperaturen 10°C überschreiten!
Die blatteinziehenden Sorten hingegen verlieren im Winter ihre Blätter. Sie sind winterhart bis – 15°C und können somit in jenen Gegenden, in denen keine kälteren Temperaturen zu erwarten sind, im Beet verbleiben.
Einen Winterschutz sollte man ihnen trotzdem vorsorglich geben:
- Rindenmulch
- Laub
- Reisig oder
- ein Frostschutzvlies, welches unter die Pflanze gelegt wird.
Wem dies zu unsicher ist, kann die Schmucklilie auch ausgraben, in einen Kübel stecken und im Haus überwintern lasse. Ihre Überwinterung ist identisch mit jener der immergrünen Sorten, jedoch muss der Standort nicht hell sein.
Grundsätzlich gilt:
- Schmucklilien im Kübel immer im Haus überwintern lassen
- Ausgepflanzte Schmucklilien können im Beet bleiben, wenn ihnen ein spezieller Winterschutz gegeben wird.
Lubera-Tipp: Im Laufe der Jahre werden Schmucklilien immer schöner, deswegen sollten sie auf jeden Fall überwintert werden.
Schädlinge und Krankheiten
Sowohl Krankheiten als auch Schädlinge treten ausgesprochen selten bei Schmucklilien auf. Die größte Gefahr droht
durch Staunässe, welche zur Wurzelfäule und somit zum Absterben der Pflanze führt.
Ist die Schmucklilie giftig?
Das Rhizom des Agapanthus enthält Inhaltsstoffe, die sowohl für Menschen als auch Haustiere giftig sind. Von einem Verzehr ist dringend abzuraten; nach dem Berühren der Pflanze sollten sich vorsorglich die Hände gewaschen werden.
Symbolgrafiken: © T. Linack – Fotolia.com; Nicolette Wollentin – Fotolia.com; grumeth – Fotolia.com; Matthias Buehner – Fotolia.com; jamescade – Fotolia.com
Hallo ich habe Schmucklilien im Frühjahr gepflanzt. Sind angewachsen
und kleine Blätter sind gekommen. Jetzt bewegt sich nichts mehr an der
Pflanze. – seit Juni – Schade – Muss ich die Zwiebeln jetzt wegwerfen oder was soll ich
tun. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und bedanke mich schon
im voraus für Ihre Mühe.
mfg. E.Schlenker