Eine der beliebtesten Zimmerpflanzen ist der Philodendron, auch unter der Bezeichnung „Baumfreund“ bekannt, der meistens in Form einer Kletterpflanze erhältlich ist. In freier Natur klettert er für sein Leben gerne; seine Luftwurzeln unterstützen ihn beim Emporranken an Baumstämmen. Damit er in heimischen Räumen ebenfalls ranken kann, sollte er eine Rankhilfe in seinen Blumentopf bekommen. Ansonsten dienen die Luftwurzeln der zusätzlichen Aufnahme von Nährstoffen und Feuchtigkeit. In unserem Gartenshop können Sie Philodendron kaufen und damit Ihre Zuhause begrünen.
Inhaltsverzeichnis
Philodendron Pflanzen – Steckbrief von Gartenbista:
- Standort: hell; hohe Luftfeuchtigkeit
- Substrat: nährstoffreich; durchlässig
- Pflanzen/Umtopfen: großes Pflanzgefäß; Kletterhilfe; im Frühsommer Umtopfen, wenn Wurzeln zum Vorschein kommen
- Vermehrung: Kopfstecklinge oder Samen
- Gießen: regelmäßig und gleichmäßig; kalkarmes Wasser; keine Staunässe
- Düngen: März bis August 14-tägig mit Flüssigdünger
- Pflegefehler: zu sonniger Standort; Nährstoffmangel; Staunässe; Ballentrockenheit
- Schneiden: im Frühjahr, wenn Pflanze zu groß geworden ist
- Überwintern: keine spezielle Überwinterung nötig; von September bis März nur zweimal düngen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Spinnmilben, Schmier- und Wollläuse; Schildläuse, Thripse
- Giftig: ja, in allen Pflanzenteilen für Mensch und Tier
Wissenswertes
Der Philodendron, Baumfreund, gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und ist in über 600 Arten erhältlich; bei der am häufigsten kultivierten Art handelt es sich um den Philodendron scandens.
Ursprünglich stammt er aus den tropischen Regenwäldern Mittelamerikas, Mexikos und Südamerikas, wo er an den hohen Bäumen emporklettert. In freier Wildbahn kann er eine Höhe von 6 m erreichen; heimische Kultivate werden in etwa halb so groß.
Über die vielen Luftwurzeln, die der Baumfreund bildet, nimmt er Feuchtigkeit und Nährstoffe auf, jedoch erfolgt die zentrale Versorgung über die Hauptwurzel, welche sich unter der Erde befindet.
Die immergrüne Kletterpflanze bildet glänzende Blätter, die eine Länge von 40 cm und eine Breite von 20 cm erreichen können und deren Form sich im Laufe eines Philodendron-Lebens immer wieder verändern kann. Die Blattstiele sind häufig Purpur gefärbt; ebenso der Stamm.
Hierzulande erfreut sich der Philodendron großer Beliebtheit nicht nur aufgrund seiner dekorativen Optik, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass er eine reinigende Wirkung auf die Raumluft ausübt: seine grünen Blättern filtern verschieden Schadstoffe aus der Luft, so dass diese Zimmerpflanze ihrem Besitzer einen gesundheitlichen Nutzen bietet.
Philodendron Arten
- Philodendron bipennifolium ist besonders schnellwachsend und bildet als Jungpflanze herzförmige Blätter. Je älter er wird, desto länglicher werden diese.
- Philodendron bipinnatifidum „Burgundy“ ist eine Hybridpflanze, die sich dadurch auszeichnet, dass sie besonders langsam wächst: ein Zuwachs von nur 15 cm jährlich ist für eine Baumfreund-Art extrem wenig. Diese Kletterpflanze wird breiter als hoch, da sich ihre Blätter an 35 cm langen Blattstielen befinden.
- Philodendron elgans erreicht eine Trieblänge von circa 70 cm, aus denen lange Blattstiele wachsen. Die Blätter können bis zu 30 cm breit und 45 cm lang werden und weisen tiefe Einbuchtungen aus.
- Philodendron scandens ist die am häufigsten kultivierte Baumfreund-Art, die auch in Blumenampeln sehr gut zur Geltung kommt. Sie bildet relativ kleine Blätter, die nur acht cm breit und 12 cm lang sind und an 5 cm langen Blattstielen sitzen.
Neben den kletternden Arten gibt es auch einige nicht kletternde Philodendren. Diese sind zwar nicht weniger dekorativ, werden jedoch wesentlich seltener kultiviert als ihre kletternden Artgenossen:
- Philodendron bipinnatifidum erreicht eine Höhe von circa 1,30 m und bildet Blätter in einer Größe von 30 x 40 cm. Durch deren tiefe Einbuchtungen, die mit zunehmendem Alter entstehen, wirken diese Blätter fiederartig.
- Philodendron selloum kann 2 m hoch werden und ist besonders dekorativ, seine Blätter können eine Länge bis zu 90 cm und eine Breite bis 60 cm erreichen und sitzen an fast einen Meter langen Blattstielen. Auch die Blätter des Selloum sind eingekerbt, jedoch nicht so tief wie bei anderen Arten.
Standort
Philodendren sind bekanntermaßen in vielen verschiedenen Arten erhältlich, die bis zu drei Meter hoch werden können. Eines haben sie alle gemeinsam: sie möchten hell stehen und scheuen sich auch nicht davor, gelegentlich ein wenig Sonne abzubekommen. Je heller der Philodendron steht, desto kräftiger wird sein Wuchs und umso schöner seine Blattfärbung. Steht er allerdings zu dunkel, werden seine Triebe übermäßig lang, wobei der Abstand der einzelnen Blätter zueinander sehr groß ist. Auch die Blattfärbung verliert an Intensität.
Eine Raumtemperatur um die 24°C ist optimal für den Philodendron; keinesfalls darf er kälter als 15°C stehen – auch im Winter nicht. Auch lieben Philodendren eine hohe Luftfeuchtigkeit und sind daher sehr geeignete Pflanzen, um helle Badezimmer zu begrünen. Den Sommer über kann der Baumfreund im Freien stehen – vorausgesetzt, das dortige Plätzchen liegt nicht in der Sonne und ist etwas windgeschützt.
Lubera-Tipp: Ist die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch wie nötig, sollte der Baumfreund neben einen mit Wasser und Kieselsteinen gefüllten Untersetzer gestellt werden. Auch ein regelmäßiges Besprühen mit kalkarmem Wasser kann helfen.
Pflanzen und Umtopfen
Wenn ein Baumfreund in ein Pflanzgefäß gesetzt wird, sollte dieses folgende Bedingungen erfüllen:
- Es muss groß genug für die Wurzeln sein
- Es muss unten Löcher besitzen, damit überflüssiges Wasser ablaufen kann
Neben der Wahl des richtigen Gefäßes ist ein weiterer wichtiger Aspekt zu beachten: die kletternden Philodendron Arten benötigen eine Kletterhilfe, an denen sie emporklettern können. Hierfür geeignet sind:
- Sisalstäbe
- Stäbe, die mit Jute umwickelt sind
- Kokosstäbe
- Äste mit rauer Rinde
Nicht besonders gut geeignet sind hingegen Stäbe mit einer glatten Oberfläche, da der Philodendron sich an ihnen nicht festhalten kann. Steht nur ein solcher zur Verfügung, muss die Pflanze an ihm festgebunden werden.
Ist das Substrat stark durchwurzelt, muss der Baumfreund umgetopft werden. Dies sollte möglichst im Frühsommer geschehen. Beim Umtopfen wird das alte Pflanzsubstrat weitestgehend aus den Wurzeln geschüttelt und gegen komplett neue Erde ausgetauscht.
Lubera-Tipp: Die Kletterhilfe von Beginn an hoch genug wählen. Hat sich der Baumfreund erst einmal mit seinen Wurzeln an ihr festgewachsen, ist es schwierig, ihn von der Kletterhilfe wieder abzulösen.
Philodendron vermehren durch Stecklinge
Die Vermehrung der Philodendren erfolgt durch Kopfstecklinge. Hierfür werden diese im frühen Sommer in circa 15 cm Länge unterhalb eines Blattknotens abgeschnitten. Dann die unteren Blätter entfernen und in einen Blumentopf stecken, welcher mit einem Sand-Torf-Gemisch gefüllt ist. Dabei sollte beachtet werden, dass bei kleinblättrigen Philodendren mehrere Stecklinge in ein Gefäß gesteckt werden, bei großblättrigen Arten hingegen nur einer.
Nun wird ein Plastikbeutel über das Pflanzgefäß gestülpt und dieses an einen hellen Standort bei Zimmertemperatur gestellt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte aber vermieden werden. Nach drei bis vier Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet. Nun kann der Plastikbeutel entfernt und der junge Philodendron gegossen werden (aber bitte sparsam!). Nach sechs Monaten ist der Baumfreund so weit, dass er in einen größeren Blumentopf mit ganz normaler Blumenerde gepflanzt werden kann.
Philodendron vermehren durch Samen
Auch eine Vermehrung über Samen ist möglich, die jedoch nur einige Arten bilden. Diese Samen werden circa einen Zentimeter tief in ein Gefäß mit einem Sand-Torf-Gemisch gesteckt und bei Temperaturen zwischen 25°C und 27°C aufgestellt. Wenn die jungen Pflanzen eine Höhe von circa 7 cm erreicht haben, müssen sie in separate Töpfe gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Da eine Vermehrung durch Aussaat sehr mühsam und nicht zwangsläufig von Erfolg gekrönt ist, sollte der Baumfreund durch Kopfstecklinge vermehrt werden.
Philodendron Pflege – Tipps
- Gießen: Regelmäßig, jedoch mäßig. Der Baumfreund verträgt keine Staunässe, darf jedoch nicht austrocknen und muss immer leicht feucht gehalten werden. Kleine Pflanzen können sehr gut mitsamt ihrem Topf in einen Wassereimer gestellt werden; sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen, kann das Tauchbad beendet werden. Optimal ist kalkarmes Wasser, beispielsweise Regenwasser.
- Düngen: In der Zeit von März bis August wird der Philodendron alle 14 Tage gedüngt. Eine Gabe Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser ist vollkommen ausreichend; wer seinem Blumenfreund jedoch etwas besonders Gutes tun möchte, mischt im Frühjahr etwas Kompost unter das Pflanzsubstrat. Während der winterlichen Ruhephase wird das Düngen auf insgesamt ein bis zwei Mal beschränkt.
Philodendron bevorzugt nährstoffreiche Erde. Das Pflanzsubstrat für Philodendren sollte nährstoffreich und humos sein. Auch sollte eine Durchlässigkeit gegeben sein, damit sich keine Staunässe bilden kann. Optimal geeignet für den Baumfreund ist Blumenerde, die mit Kompost, Blähton und Sand angereichert wird.
Pflegefehler erkennen
- Blasse Blätter: Nährstoffmangel
- Braune Flecken auf den Blättern: zu sonniger Standort
- Braune Blattränder: Wurzelballen ist zu trocken
- Modriger Geruch: Staunässe
Schneiden
Baumfreunde wachsen rasant, und so kommt recht bald der Zeitpunkt, an dem sich der Besitzer Gedanken um ein Verschneiden der Pflanze machen muss. Dies geschieht am besten nach der Vegetationsruhe im Frühling; notfalls kann ein Schnitt auch im Sommer erfolgen. In welcher Form dieser absolviert werden soll, obliegt ganz und gar dem Besitzer selbst: Philodendren sind sehr schnittverträglich und verkraften auch starke Rückschnitte sehr gut. Beim Schneiden sollten lediglich folgende Kriterien berücksichtigt werden:
- Erfolgt der Schnitt direkt unter einem nach außen gerichteten Blattknoten, fördert dies eine bessere Verzweigung
- Luftwurzeln werden weitestgehend stehengelassen
- Handschuhe tragen
- Schneidewerkzeug hinterher gründlich reinigen
Philodendron überwintern
Eine Winterruhe im eigentlichen Sinne benötigen Philodendren nicht; aufgrund der geringeren Lichtzufuhr wachsen sie jedoch während der Wintermonate deutlich langsamer. Gegossen werden müssen die Pflanzen trotzdem, auch ist das Düngen nicht komplett einzustellen. Es ist jedoch völlig ausreichend, in der Zeit von September bis März zweimal eine Düngegabe zu verabreichen.
Eine Ausnahme bezüglich der Überwinterung bildet der Philodendron bipinnatifidum: er bevorzugt während der Vegetationsruhe einen kühleren Standort; Temperaturen zwischen 12°C und 14°C wären optimal.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind bei der dekorativen Kletterpflanze nicht bekannt; der Baumfreund ist jedoch etwas anfällig für Schädlingsbefall.
- Schmier- und Wollläuse: Diese Schädlinge sind gut an den watteartigen Gespinsten zu erkennen, die sich auf der Pflanze ausbreiten.
- Spinnmilben: Spinnmilbenbefall zeigt sich durch spinnwebenartige Gebilde, die zwischen den Blattachsen gespannt werden.
- Schildläuse: Da dieser Schädling ein Meister der Tarnung ist, wird er häufig erst bei starkem Befall erkannt.
- Thripse: Auch Thripse können gelegentlich an Philodendren auftreten. Dieser Befall macht sich in der Regel nur durch ein verringertes Wachstum bemerkbar; später sterben die Pflanzen ab.
Aufgrund der Tatsache, dass alle diese Schädlinge sehr resistent sind und auch auf andere Zimmerpflanzen übergehen, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Lubera-Tipp: Baumfreund regelmäßig einer Schädlingskontrolle unterziehen!
Giftig?
So schön der Baumfreund auch aussieht – so giftig ist er auch, und zwar in allen Pflanzenteilen für Mensch und Tier. Diese Giftwirkung äußert sich in Durchfall, Erbrechen, Hautausschlag, Herzrasen, Schwindel oder Übelkeit.
Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Vorsorglich sollten beim Umgang mit der Kletterpflanze Handschuhe getragen werden.
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Kann ich die Blätter meines Philodentron mit destilliertem Wasser besprühen wegen der Kalkflecken?