Von Natur aus können Sie Petunien überwintern, da es sich um mehrjährige Pflanzen handelt. Weil sie nicht winterhart sind, werden sie aber meistens als einjährige Sommerblumen im Beet oder als Balkonpflanzen kultiviert. Die Zuchtformen lassen sich leicht aus Samen heranziehen und sind im Frühjahr in vielen schönen Farben günstig in Gärtnereien und Gartencentern zu bekommen. Petunien zu überwintern, lohnt sich nur dann, wenn Sie eine besonders ungewöhnliche Sorte oder eine seltene Art erhalten möchten. In unserem Gartenshop können Sie aus einem grossen Sortiment Blumen Samen kaufen und sich so direkt auf das nächste Jahr vorbereiten.
Inhaltsverzeichnis
Lohnt sich das Petunien Überwintern?
Aus finanzieller Sicht lohnt sich das Überwintern von Petunien nicht. Sowohl Jungpflanzen als auch Saatgut sind immer günstig zu bekommen. Aber die Trends ändern sich und in manchen Jahren sind Modefarben bei den Petunien im Handel, die Ihnen vielleicht nicht gefallen oder nicht zu ihrem Ambiente passen. Dafür sind andere schöne Sorten möglicherweise nicht mehr zu bekommen, an denen Sie sich nicht sattsehen können. Eine Nachzucht von Petunien aus selbst gewonnenen Samen ist möglich. Weil es sich aber immer um Hybriden handelt, werden die Nachkommen nie so aussehen, wie die Mutterpflanze. Die Tochtergeneration spaltet sich in ihren Merkmalen gemäss der 2. Mendelschen Regel, der Spaltungsregel, auf. Sie zeigt die Merkmale ihrer Grosseltern. Abgesehen davon können Sie gar nicht verhindern, dass es durch Bienen und Hummeln zu Kreuzungen mit anderen Petunien-Sorten kommt. Wenn Sie eine bestimmte Sorte in Kultur behalten möchten, müssen Sie die Mutterpflanzen überwintern bzw. Stecklinge von ihnen schneiden und die den Winter hindurch pflegen.
Petunien überwintern: So klappt's
Wenn Sie wissen, dass Sie ihre Petunien überwintern möchten, sollten Sie sie in einem Gefäss kultivieren, dass Sie im Herbst ins Haus holen können. Die Pflanzen wachsen nicht mehr an, wenn Sie sie im Herbst aus dem Beet ausgraben. Überwintern Sie nur gesunde Pflanzen ohne Pilzbefall oder tierische Schädlinge.
Bereiten Sie die Pflanzen bereits zum Ende des Sommers auf die Überwinterung vor. Stellen Sie ab Ende August das Düngen ein. Dadurch kommen die Pflanzen zur Ruhe. Sie bilden weniger neue Triebe und lassen die vorhandenen ausreifen.
Schneiden Sie vor dem ersten Frost die Stängel der Petunien auf eine Länge von 15 cm zurück. Holen Sie die Gefässe dann ins Haus. Wenn Sie Petunien überwintern, brauchen die einen hellen, Platz in einem Raum mit einer Temperatur zwischen 5 und 10 °C. Halten Sie die Erde immer etwas feucht. Vermeiden Sie aber Staunässe. Im Winter benötigen Petunien wenig Wasser. Die Wurzeln dürfen aber nicht vertrocknen.
Pflege von Petunien im Winterquartier
Vermeiden Sie im Winterquartier Schwankungen der Temperatur so gut es geht. Sobald es zum Beispiel durch Heizungsluft etwas wärmer wird, treiben die Pflanzen schnell wieder aus. Das führt im lichtarmen Winter dazu, dass sich dünne, bleiche Triebe bilden. Diese sind anfällig für Schädlinge und die Pflanze verschwendet Energie, die sie für den Neuaustrieb im Frühjahr benötigt.
Giessen Sie nur sparsam, damit die Erde nicht zu nass ist und stellen Sie die Töpfe auf eine isolierende Unterlage. Wurzelfäule durch kaltes, nasses Substrat ist der häufigste Grund dafür, dass Petunien im Winterquartier eingehen.
Überwinterte Petunien ans Freiland gewöhnen
Im Frühjahr möchten Sie die Pflanzen schnell wieder in den Garten oder auf den Balkon bringen. Seien Sie dabei aber behutsam. Die Petunien müssen sich nach der Überwinterung erst wieder an das Sonnenlicht gewöhnen. Stellen Sie die Töpfe ab Februar an einen wärmeren Platz mit etwa 20 °C und giessen Sie weiterhin nach Bedarf, wenn die obere Schicht des Substrats trocken ist. Die überwinterten Petunien treiben nun schnell wieder aus. Töpfen Sie sie in frische Erde um. Ab April können Sie die Pflanzen an einer schattigen Stelle im Garten abhärten. Holen Sie sie aber wieder ins Haus, wenn die Temperaturen nachts zu niedrig sind oder gar Frost droht. Erst ab Mitte Mai können die Petunien im Garten oder auf dem Balkon bleiben.
Wofür eignen sich Petunien?
Petunien begeistern durch die kräftigen Farben und kontrastreichen Muster ihrer grossen, offenen, Trichterblüten. Sie sind sonnen- und trockenheitsverträglich und eignen sich hervorragend als Balkonkastenblumen für sonnige Plätze. Ursprünglich stammen sie aus Südamerika. Die Gattung umfasst ca. 15 Arten. Unsere Garten-Petunie (Petunia ×hybrida) geht auf Kreuzungen zwischen Petunia axilliaris und Petunia integrifolia zurück. Durch Selektion und Einkreuzung anderer Arten wurden zahlreiche Sorten gezüchtet, die sich in verschiedene Gruppen einteilen lassen.
Grandiflora-Petunien haben bis zu 10 cm grosse Blüten. Sie wachsen sehr kompakt und aufrecht. Ihre beste Wirkung entfalten sie bei flächiger Pflanzung. Bei den Multiflora-Petunien sind die Blüten nur halb so gross, dafür aber zahlreicher. Auch sie haben einen kompakten, aufrechten Wuchs und können gut für die Bepflanzung von Schalen und Balkonkästen eingesetzt werden. Die Milliflora-Petunien haben sehr viele, kleine Blüten, die die kompakten Pflanzen regelrecht überfluten. Sie wirken am besten als Einzelpflanzen im Topf, Kübel oder Schale oder in Kombination mit filigranen und hängenden Begleitpflanzen. Für Ampeln und Hanging Baskets eignen sich Hängepetunien besonders gut. Surfinia® sind eine spezielle Züchtungsserie der Hängepetunien mit reich verzweigten, überhängenden Triebe und viele, kleinen Blüten.