Die Japanische Scheinmyrthe, auch bekannt als Köcherblümchen, ist mit ihren vielen kleinen violetten, rosafarbenen oder weißen Blüten ein hübscher Blickfang für Beet, Balkon und Terrasse. Draußen hält sie sich jedoch nur im Sommer gern auf, den Winter verbringt sie lieber im Haus.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes
- Standort
- Boden
- Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) pflanzen
- Pflege
- Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) schneiden
- Japanischen Scheinmyrthe vermehren
- Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) überwintern
- Giftig?
- Krankheiten und Schädlinge
- Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) – ein pflegeleichter Sommerblüher
Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) – Steckbrief von Gartenbista
- Blütezeit: je nach Art Frühjahr bis Herbst
- Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt
- Boden: frisch-feucht, humos, pH-Wert 6-7
- Pflanzzeit: Frühjahr
- Pflanzen: jährlich umtopfen
- Kübelhaltung: empfohlen
- Vermehrung: Stecklinge
- Aussaatzeit: –
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: regelmäßig
- Blütenpflege: ausgeblühte Blüten entfernen
- Schneiden: Rückschnitt im Frühjahr
- Überwinterung: im Winterquartier
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: Spinnmilben, Schmierläuse, Wollläuse
Wissenswertes
So ziemlich alles an der Pflanze, die auch als falsches Heidekraut bezeichnet wird, ist irreführend: sie stammt weder aus Japan noch ist sie in irgendeiner Weise mit dem Heidekraut verwandt. Auch die Verwandtschaft mit der Myrthe ist recht entfernt. Sie stammt vielmehr aus Mittel- und Südamerika und gehört zu den Köcherblümchen, von denen es weltweit etwa 300 Arten gibt.
Die Japanische Scheinmyrthe wächst als 30 bis 60 Zentimeter hoher Halbstrauch, sie ist immergrün und den ganzen Sommer hindurch von einer Vielzahl kleiner Blüten bedeckt.
Standort
Die Pflanze bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Mit Mittagssonne kommt sie im Allgemeinen gut zurecht, im Hochsommer bei extremer Hitze sollte ihr jedoch um die Mittagszeit ein leichter Sonnenschutz zur Verfügung gestellt werden, damit sie nicht verbrennt. Sie mag es außerdem gern etwas windgeschützt.
Die Japanische Scheinmyrthe ist gut als Beetbepflanzung geeignet und wirkt vor allem im Steingarten sehr hübsch. Aber auch zur Kultivierung im Kübel oder als Balkonbepflanzung ist sie sehr gut geeignet.
Boden
Was die Bodenbeschaffenheit angeht, ist das Köcherblümchen eher bescheiden, doch ein paar Ansprüche hat sie dennoch an den idealen Boden. Damit die Pflanze gut gedeiht, sollte der Boden folgendermaßen beschaffen sein:
- locker und durchlässig
- nicht zu Staunässe neigend
- nährstoffreich
- humos
- frisch bis feucht
- mineralstoffreich
- pH-Wert 6-7
Auf den ersten Blick sieht das komplizierter aus, als es ist, denn im Grunde kommt die Pflanze mit jedem nährstoffreichen und lockeren Gartenboden zurecht. Was ihr wirklich zu schaffen macht, sind schwere, lehmige Böden, die zu Staunässe neigen. Sie sollten durch die Zugabe von Sand gründlich aufgelockert werden.
Wird die Japanische Scheinmyrthe im Kübel oder Balkonkasten kultiviert, eignet sich eine Blumenerde aus dem Handel, der noch etwas Sand und Ton beigemischt werden kann. Es muss außerdem unbedingt eine Drainage eingebaut werden, damit das Gießwasser abfließen kann.
Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) pflanzen
Ist der richtige Standort gefunden und der Boden für die Japanische Scheinmyrthe vorbereitet, gibt es beim Pflanzen nicht mehr viel zu beachten. Der ideale Pflanzzeitpunkt ist das Frühjahr, damit man sich den Sommer über an den hübschen, bunten Blüten erfreuen kann.
Außerdem sollten diese Punkte beachtet werden:
- wird die Japanische Scheinmyrthe im Kübel kultiviert und überwintert, sollte sie jährlich umgetopft werden
- die Japanische Scheinmyrthe erreicht eine Wuchsbreite zwischen 60 und 100 Zentimetern. Beim Pflanzen sollte ein Pflanzabstand von einer halben Wuchsbreite eingehalten werden
- bei einer Kultivierung im Kübel können die Pflanzen etwas enger gesetzt werden, es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Wurzeln genügend Platz haben
Pflege
Die Japanische Scheinmyrthe ist eine anspruchslose und pflegeleichte Blühpflanze, die nur wenig Aufmerksamkeit von ihrem Besitzer fordert. Regelmäßiges Gießen, Düngen und ein wenig Blütenpflege sind ausreichend, um sich den ganzen Sommer hindurch an der schönen Blütenvielfalt der Pflanze zu erfreuen.
Gießen:
- Vor allem während der Blüte haben die Pflanzen einen erhöhten Wasserbedarf. Sie sollten daher regelmäßig gegossen werden.
- Im Kübel und anderen Pflanzgefäßen trocknet die Pflanze in der Sommerhitze schnell aus. Im Hochsommer ist daher meist tägliches Gießen notwendig.
- Gegossen werden sollte immer dann, wenn die obere Schicht des Substrats angetrocknet ist.
- Überschüssiges Gießwasser aus Untersetzern oder Übertöpfen muss sofort entfernt werden, denn die Japanische Scheinmyrthe ist sehr empfindlich gegen Staunässe.
- Ein Austrocknen des Wurzelballens muss ebenso verhindert werden.
Düngen:
- Während der Vegetationsphase sollte das Köcherblümchen regelmäßig gedüngt werden.
- Die Düngermenge richtet sich nach der Art der Pflanzung und der Menge des Substrats.
- Im Kübel oder Balkonkasten kann zweimal im Monat etwas Flüssigdünger zum Gießwasser zugegeben werden.
- Im Beet kann einmal im Monat mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornspänen gedüngt werden.
- Alternativ kann ein Langzeitdünger verwendet werden.
Zu guter Letzt kann man sich noch die Arbeit machen, die ausgeblühten Blüten abzuknipsen, was bei der Vielzahl an kleinen Blüten jedoch auch recht zeitraubend werden kann, vor allem wenn mehrere Pflanzen kultiviert werden. Gärtnerisch notwendig ist es nicht, doch es kann die Blüte verlängern und intensivieren.
Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) schneiden
Nach der Blüte oder im Frühjahr sollte die Pflanze auf die Hälfte oder ein Drittel zurückgeschnitten werden. Dies ist allerdings nur erforderlich, wenn die Pflanze überwintert wird. Wer die Pflanze nicht überwintert, sondern einjährig kultiviert, muss sich mit dem Schnitt keiner Arbeit machen. Wird die Japanische Scheinmyrthe jedoch regelmäßig überwintert, muss sie auch geschnitten werden, da sie sonst von unten her verkahlt.
- Nach der Überwinterung im Frühjahr auf die Hälfte bis ein Drittel zurückschneiden.
- Im Herbst sollte kein Rückschnitt erfolgen, damit die Pflanze im Winter die Energie aus den Trieben nutzen kann.
- Wer möchte, kann nach der Blüte einen leichten Formschnitt vornehmen.
- Wird die Japanische Scheinmyrthe nicht geschnitten, verholzt sie und wird kahl.
- Bei einjähriger Kultivierung ist kein Schnitt erforderlich.
Japanischen Scheinmyrthe vermehren
Die Pflanze kann durch Stecklinge vermehrt werden. Saatgut wird im Handel nicht angeboten, da die Vermehrung über Samenkörner nicht üblich ist.
- Im Frühjahr werden Kopfstecklinge mit einer Länge von etwa 5 Zentimetern von der Pflanze geschnitten.
- Das Ende wird mit Bewurzelungshormonen behandelt.
- Die Kopfstecklinge werden in Töpfe mit Anzuchterde gesteckt und mit Folie bedeckt.
- An einem warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung werden die Stecklinge gut feucht gehalten.
- Zeigen sich die ersten Knospen, ist die Bewurzelung erfolgt und der Steckling kann ausgepflanzt werden.
Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) überwintern
Die Pflanze Japanische Scheinmyrthe ist nicht winterhart und verträgt keinen Frost. Schon Temperaturen von 1-2° C über Null machen ihr zu schaffen, und sie kann daher in unseren Breitengraden nicht im Freiland überwintert werden.
Hobbygärtner haben also zwei Möglichkeiten: entweder kultivieren sie die Japanische Scheinmyrthe als einjährige Pflanze und entsorgen sie nach der Saison, um im kommenden Jahr neue Pflanzen zu setzen, oder sie überwintern die Pflanze im Winterquartier.
Dabei muss folgendes beachtet werden:
- Das ideale Winterquartier ist hell und kühl
- Die Temperaturen dürfen jedoch auf keinen Fall in die Nähe des Gefrierpunkts fallen
- Ideal geeignet sind ein Kalthaus, ein ungeheizter Wintergarten oder ein helles und zugluftfreies Treppenhaus
- Die ideale Temperatur liegt bei etwa 10° C
- Während der Winterruhe werden die Pflanzen nicht gedüngt
- Es wird nur sehr wenig gegossen, gerade so viel, dass die Pflanze nicht austrocknet
- Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Pflanzen wieder nach draußen gestellt werden
- Zur Gewöhnung an die Sonne sollten sie zunächst an einen schattigen Platz gestellt werden oder bei wolkigem Wetter ins Freiland verbracht werden
Das Köcherblümchen im Winterquartier zu überwintern ist nicht besonders kompliziert oder mit hohem Pflegeaufwand verbunden. Vielen Hobbygärtner wird es jedoch schlichtweg am geeigneten Platz mangeln, um Kübel oder Balkonkästen mit der Japanischen Scheinmyrte frostfrei zu überwintern. Aus diesem Grund wird die Pflanze hier oft einjährig kultiviert.
Lubera-Tipp: Eine Überwinterung im Freien ist aufgrund der Frostempfindlichkeit der Japanischen Scheinmyrthe absolut aussichtslos!
Giftig?
Die Japanische Scheinmyrthe ist, soweit bekannt, weder für Menschen noch für Haustiere giftig. Das bedeutet aber natürlich im Umkehrschluss nicht, dass die Pflanze genießbar oder zum Verzehr geeignet ist. Kinder sollten weder Laub noch Blüten der Japanischen Scheinmyrthe in den Mund stecken oder herunterschlucken, da diese zum Verzehr nicht geeignet sind. Auch Haustieren sollten die Zweige der Pflanze sicherheitshalber nicht zum Knabbern angeboten werden.
Andere Arten der Köcherblümchen können aufgrund ihrer Inhaltsstoffe für verschiedene Zwecke genutzt werden. So findet das Klebrige Köcherblümchen (Cuphea viscosissima) in der Homöopathie Verwendung und die Samenkörner einiger Köcherblümchenarten sind sehr reich an gesättigten Fettsäuren, weshalb sie in der Kosmetikindustrie verwendet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Bei den Krankheiten, die die Pflanze gefährden können, muss vor allem die Wurzelfäule genannt werden. Außerdem reagiert die Pflanze sehr empfindlich auf Staunässe und geht sehr schnell ein, wenn sie nasse Füße bekommt.
Schädlinge sind vor allem im Winterquartier ein Thema, in den Sommermonaten im Freiland wird die Pflanze kaum befallen. Im Winterquartier kann es jedoch zu einem Befall mit Schmierläusen, Wollläusen oder Spinnmilben kommen. Am besten werden die Pflanzen im Winterquartier regelmäßig kontrolliert. Wird ein Befall festgestellt, genügt es im Frühstadium meist, die Pflanzen gründlich abzuduschen, um die Schädlinge wegzuspülen.
Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia) – ein pflegeleichter Sommerblüher
Die Japanische Scheinmyrthe ist eine pflegeleichte Pflanze, die den ganzen Sommer hindurch blüht. Da die Blüten zwar bunt und zahlreich, aber auch sehr klein sind, pflanzt man sie am besten in gute Sichtweite, wo sie optimal zur Geltung kommt. Sie eignet sich daher besonders gut zur Bepflanzung vom Balkonkästen oder Terrassenkübeln, wo sie immer direkt im Blickfeld steht. Wer die schönen Sommerblüher überwintern möchte, braucht viel Platz, denn einen Winter im Freiland halten die frostempfindlichen Pflanzen bei uns nicht durch.
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