
Die adulten Insekten sind jedermann bekannt – Marienkäfer Eier hingegen kennen nur wenige Hobbygärtner. Entdecken sie welche, so halten sie das Gelege für das Nest eine Schädlings und vernichten es. Dies ist insofern schade, als dass sich aus diesen Eiern die Nützlinge entwickeln, die für unsere Natur so immens wichtig sind.
Inhaltsverzeichnis
- Wie sehen Marienkäfer Eier aus?
- Wo finde ich sie?
- Wann legen Marienkäfer ihre Eier?
- Unterschied zu Kohlweißling Eiern
- Vom Ei zum Käfer: Entwicklungszyklus der Marienkäfer
- Eier
- Larve
- Puppe
- Adulter Marienkäfer
- Video-Tipp der Redaktion: So wird aus einem Löwen ein Käfer
- Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Wie sehen Marienkäfer Eier aus?
Marienkäfer Eier können recht unterschiedlich aussehen: artenabhängig sind sie zwischen 0,4 und 2 mm groß und besitzen eine schlanke, normale oder gedrungene Form. Mit Ausnahme des Schwarzen Kugelmarienkäfers, der schwarzgraue Eier ablegt, sind sie alle hellgelb bis orange.
Auffällig ist, dass sie sehr sorgfältig platziert werden und schön aufgereiht beisammenstehen.
Wo finde ich sie?

Bereits im zarten Larvenalter ernähren sich Marienkäfer überwiegend von Blattläusen sowie anderen saugenden Schädlingen, sind also kurz nach dem Schlüpfen schon nützlich. Bevorzugt legen sie ihre Eier an Blattunterseiten ab, gelegentlich auch an Nadeln sowie in Rindenritzen in der Nähe von potenzieller Nahrung. Derartige Plätze sind schlau gewählt: schlüpfen die Larven, können sie umgehend mit dem Fressen beginnen und müssen nicht erst herumirren.
Wann legen Marienkäfer ihre Eier?
Sobald sich im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen zeigen und die Marienkäfer aus der Winterstarre erwachen, beginnen sie sich zu paaren. Dieser Vorgang kann recht lange dauern: zwischen 30 Minuten und 18 (!) Stunden sind die Käfer miteinander beschäftigt. Ab Ende April legen die Weibchen dann die Eier ab: bis zu 400 Stück. Sie liegen jedoch nicht alle beisammen, sondern in verschiedenen Gelegen. Diese bestehen für gewöhnlich aus 10 bis 60 Eiern, wobei es einige Arten gibt, die jedes Ei einzeln platzieren.
Unterschied zu Kohlweißling Eiern
Nun ist es leider nicht so, dass die Marienkäfer Eier derart viele Alleinstellungsmerkmale aufweisen, dass sie zweifelsfrei als solche erkannt werden können. Als naturverbundener Hobbygärtner möchte man zwar möglichst kein Gelege vernichten, egal von welcher Spezies dieses stammt, jedoch gibt es durchaus eine Ausnahme: Kohlweißlinge. Die Falter sind zwar sehr niedlich und stören niemanden, ihre Raupen hingegen möchte niemand in seinem (Nutz-)Garten haben. Sie sind sehr gefräßig und machen sich schamlos über die mühsam und liebevoll kultivierten Pflänzchen her, bis nur noch Strunks dastehen. Manchmal nicht einmal mehr diese… Kein Wunder also, dass selbst der größte Tierfreund keine schlaflose Nacht haben wird, wenn er Kohlweißling Eier entdeckt und diese in die ewigen Jagdgründe schickt. Dabei sollte er natürlich zweifelsfrei wissen, wie diese aussehen:
Marienkäfer Eier | Kohlweißling Eier | |
Größe | 0,4 – 2 mm | 0,5 mm |
Farbe | hellgelb bis orangefarben | gelb |
Besonderheiten | – | längst gerippt |
Bevorzugte Ablagestellen | Blattunterseiten, in der Nähe von Blattläusen | 1.Generation an Blattunterseiten von Kreuzblütlern, folgende Generationen an der Unterseite von Kohlblättern |
Anordnung | aufgereiht | einzeln oder in Gruppen |
Ablagezeit | Ende April | Mai-Juni; Juli; August |
Anzahl | 10 – 60 | bis 100 |
Vom Ei zum Käfer: Entwicklungszyklus der Marienkäfer

Im Gegensatz zu Kohlweißlingen, die zwei bis drei Generationen Nachkommen jährlich hervorbringen, sind es bei den Marienkäfern nur zwei: zunächst im April, die zweite erfolgt dann im Juli. Ein Weibchen kann nach der Paarung bis zu 400 Eier ablegen, so dass für ausreichend Nachwuchs gesorgt ist. Wie viele es tatsächlich sind, hängt von verschiedenen Faktoren sowie der jeweiligen Art ab. Ein wichtiger Faktor ist für viele Marienkäfer das Wetter: bei warmen Temperaturen sind sie vermehrungsfreudiger als bei kalten. Ausnahmen gibt es jedoch auch dort: einige Arten, beispielsweise der Zweipunktmarienkäfer, vermehrt sich wesentlich besser bei kühler Witterung…
Die Entwicklungsstadien der Marienkäfer unterscheiden sich nicht von jenen anderer Käfer:
- Ei
- Larve
- Puppe
- Marienkäfer
Eier
Der Zyklus beginnt Ende April mit der Eiablage auf Blattunterseiten, je nach Temperatur dauert es fünf bis acht Tage, bis die Larven schlüpfen. Interessanterweise werden sie dies nie tun, wenn es zu kalt ist: sinken die Temperaturen nach der Eiablage unter einen artenabhängig individuellen Wert, kommt es zum Stillstand beim Larvenwachstum. Dieses setzt sich erst dann wieder fort, wenn der Referenzwert überschritten ist.
Die meisten Larven besitzen sogenannte Eizähne, mit deren Hilfe sie sich aus der Eihülle befreien können. Dennoch dauert es etwa eine Stunde, bis sie das Ei geöffnet und noch eine, bis sie sich daraus befreit haben.
Lubera-Tipp: Die Larven verlieren besagte Eizähne bei der ersten Häutung.
Larve

Die Marienkäfer Larven sehen artenabhängig sehr unterschiedlich bezüglich Farbe und Beborstung aus. Häufig – beispielsweise beim Asiatischen Marienkäfer – sind sie dunkelgrau mit einer hellorangefarbenen Zeichnung. Eines haben sie alle gemeinsam: sie sind hervorragende Schädlingsbekämpfer. Bis zu 70 Blattläuse kann eine einzige Larve täglich verzehren, was ihr den Spitznamen „Blattlauslöwe“ eingebracht hat. Rechnet man diese Anzahl hoch auf die 30 – 60-tägige Dauer des Larvenlebens, kommen sehr, sehr viele vernichtete Schädlinge zusammen. Auch Mehl- sowie Schimmelpilze werden verzehrt.
Während dieses Zeitraumes häuten sich die Larven drei- bis viermal. Sind sie erwachsen, kleben sie sich mithilfe eines Sekrets an Blättern, Rinde oder einem anderen Pflanzenteil fest. Danach verpuppen sie sich, und zwar in einer Mumienpuppe, in der Fühler und Beine an den Körper gelebt sind.
Puppe
Diese für Käfer ungewöhnliche Mumienpuppe kann in allen möglichen Brauntönen erscheinen; auch eine graue Färbung ist möglich. innerhalb der folgende Tage wird die Farbe der Puppe immer intensiver, bis nach etwa neun Tagen der fertige Käfer schlüpft. Je nach Temperatur kann es jedoch auch durchaus länger dauern, bis es so weit ist. Insbesondere Käfer der zweiten Generation überwintern bei sehr kalten Temperaturen durchaus schon mal als Puppe und schlüpfen erst im folgenden Frühjahr.
Adulter Marienkäfer

Ein frisch geschlüpfter Marienkäfer ist hellgelb bis orangefarbenen; einige haben bereits ihre Punkte. Die eigentliche Färbung bildet sich erst in den folgenden Stunden; spätestens am nächsten Tag sieht der junge Käfer so aus, wie man ihn sich vorstellt. Er verbringt den Sommer damit, Blattläuse zu fressen und sich nützlich zu machen, bevor er sich ein Plätzchen zur Überwinterung sucht, um sich im folgenden Frühjahr frisch erholt zu paaren. Der Zyklus beginnt erneut, wenn die nächsten Marienkäfer Eier angelegt werden…
Video-Tipp der Redaktion: So wird aus einem Löwen ein Käfer
Das folgende Video zeigt auf eine sehr einprägsame und liebevoll gestaltete Weise die Entwicklung eines Marienkäfers:
Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Diese Fragen stellen Naturfreunde häufig:
Sind Marienkäferlarven schädlich?
Die Larven der Marienkäfer sind alles andere als schädlich. Sie sind hervorragende Schädlingsvernichter und können zu diesen Zwecken sogar im Fachhandel erworben werden. Wer solche Larven in seinem Garten hat, sollte sie keinesfalls vernichten; dasselbe gilt im Übrigen für Marienkäfer Eier.
Hat der Marienkäfer Feinde?
Leider wird der Marienkäfer von vielen anderen Tieren als Nahrung angesehen. Neben Spinnen sind Vögel, Eidechsen, Spitzmäuse und Frösche recht interessiert daran, ihn zu verzehren.
Werden Marienkäfer Eier vom Regen abgespült?
Die kleinen Käfer sind schlau genug, ihre Eier an Blattunterseiten zu platzieren, wo sie vor Regen geschützt sind. Für gewöhnlich kann so Wasser das Gelege nicht zerstören. Auch Wind schadet nicht, da die Eier festgeklebt sind.
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