Ob zum Grillen, Marinieren, Braten oder zur Verfeinerung von Salaten: wer sein Kräuteröl selber machen kann, verleiht dadurch vielen Gerichten eine ganz persönliche Note. Ein selbstgemachtes Öl ist immer individuell – und eine echte Bereicherung der Küche. Die Herstellung ist kinderleicht.
Inhaltsverzeichnis
- Kräuteröl selber machen – Vorteile
- Haltbarkeit
- Verwendung
- Welche Kräuter eignen sich?
- Geeignete Speiseöle
- Vorbereitung
- Materialien
- Grundrezept
- Kann ich Kräuteröl selber machen durch Erhitzen?
- Kräuteröl selber machen Rezepte
- Rosmarinöl
- Öl aus Kräutern der Provence
- Knoblauch Kräuteröl selber machen
- Chili Kräuteröl
- Selbstgemachtes Kräuteröl richtig lagern
- Tipps & Tricks
Kräuteröl selber machen – Vorteile
Es gibt kaum etwas aromatischeres zur Verfeinerung von Speisen als Speiseöle mit dem Geschmack frischer Kräuter – vor allem, wenn diese noch aus eigener Ernte stammen. Die Gerichte schmecken durch derartige Kräuteröle noch frischer, gesünder und individueller. Diese Individualität macht sich bereits beim Zusammenstellen der einzelnen Komponente bemerkbar: verschiedene Kräuter können ganz nach persönlichem Geschmack miteinander gemischt und in Öl eingelegt werden. Bei dessen Auswahl sind darüber hinaus auch kaum Grenzen gesetzt…
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass beim Kräuteröl selber machen Gartenkräuter auf eine ganz natürliche Art konserviert werden. Nichts gegen andere Methoden wie Einfrieren oder Trocknen, jedoch bleibt das Aroma in Kräuterölen nicht nur erhalten, sondern wird sogar noch intensiviert.
Wer nicht nur alleine genießen möchte, sondern diesen Genuss auch mit anderen teilen will, hat durch die Herstellung eigenen Kräuteröls gleich passende Geschenke beziehungsweise Mitbringsel. Ein selbstgemachtes Produkt in einer schönen Flasche kommt überall gut an.
Haltbarkeit
Bei richtiger Lagerung hält sich selbstgemachtes Kräuteröl etwa sechs Monate. Ist die Flasche erst einmal angebrochen, so kann das Öl circa vier Monate lang verwendet werden. es empfiehlt sich aber grundsätzlich eine Schnupperprobe. Wenn das Öl ranzig riecht oder einen anderen unangenehmen Geruch verströmt, sollte es entsorgt werden.
Lubera-Tipp: Ein Trübwerden des Öls ist kein Indiz dafür, dass es nicht mehr genießbar ist.
Verwendung
Kräuteröle finden in vielen Bereichen der Küche Verwendung. Sie eignen sich ganz besonders zur Verfeinerung von Salaten und Grillgut, jedoch gibt es diverse andere Möglichkeiten, sie einzusetzen:
- Als Dip für Brot oder Brötchen
- Für Fischgerichte
- In Eintöpfen
- Zum Einlegen von Schafskäse, Peperoni, Chili
- Zum Marinieren
- Zur Verfeinerung von Kartoffelgerichten
Des Weiteren können diese Kräuteröle sehr gut als Basis für weitere Produkte verwendet werden, beispielsweise für Pesto.
Gartenbista-Tipp: Auch so manches Gemüse bekommt erst richtig Biss, wenn es mit etwas Kräuteröl versehen wird…
Welche Kräuter eignen sich?
Manch ein Liebhaber von selbstgemachten Kräuterölen wird jetzt spontan behaupten, dass sich sämtliche Gartenkräuter hervorragend eignen. Dies ist jedoch nicht jedermanns Geschmack. Ein Öl mit Kresse beispielsweise hat sicher seine Liebhaber, jedoch wird ein Großteil der Menschen dieser Variante eher misstrauisch begegnen. Grundsätzlich gilt, dass man beim Kräuteröl selber machen durchaus experimentieren kann, um herauszufinden, welche Zutaten man am liebsten verwendet. Im Allgemeinen eignen sich folgende Kräuter besonders zur Herstellung der Öle:
- Basilikum
- Lavendel
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian
Diese Auswahl hat ihren Grund: die oben erwähnten Kräuter sind besonders reich an ätherischen Ölen, welche sie an die Basisöle abgeben und somit für ein fantastisches Aroma sorgen.
Geeignete Speiseöle
Unerheblich, für welches Pflanzenöl sich entschieden wird: es sollte grundsätzlich hochwertig und kaltgepresst sein. Sehr gerne werden
- Distelöl,
- Rapsöl,
- Sonnenblumenöl sowie
- Traubenkernöl
als Basis verwendet, jedoch spricht nichts dagegen, andere Ölsorten auszuprobieren. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass sie nicht bereits einen sehr intensiven Eigengeschmack haben. Zu diesen zählen unter anderem Olivenöl sowie Walnussöl.
Vorbereitung
An einem trockenen Tag werden zunächst die Kräuter geerntet. Es ist nicht empfehlenswert, sie danach zu waschen, da dies zu Lasten des Aromas gehen könnte. Sollte sich Schmutz an den Pflanzenteilen befinden, so wird dieser einfach ausgeschüttelt oder mit einem feuchten Küchenkrepp gesäubert. Anschließend werden die Kräuter zu kleinen Sträußchen zusammengebunden.
Wird Kräuteröl aus frisch geernteten oder gar feuchten Kräutern hergestellt, so wird es sich leider nicht halten. Demzufolge müssen die Kräuter nach der Ernte zunächst getrocknet werden – aber nur kurz. Für drei bis vier Tage werden sie an einem trockenen und luftigen Ort aufgehängt; danach können sie verarbeitet werden.
Materialien
Neben dem Basisöl sowie den Kräutern werden saubere Glasflaschen benötigt, die sich luftdicht verschließen lassen. Wenn möglich, sollten sie aus Braunglas bestehen, damit es das Öl schön dunkel hat.
Grundrezept
- Kräuter nach eigenen Wünschen in die Flaschen füllen
- Glasflaschen so mit Öl auffüllen, dass die Kräuter komplett bedeckt sind
- Flaschen verschließen
Nun wird das Kräuteröl für vier Wochen an einem dunklen, kühlen Ort gelagert und einmal am Tag durchgeschüttelt. Nach Ablauf dieser Zeit können die Kräuter herausgenommen werden. Alternativ verbleiben sie in den Flaschen. Es ist jedoch zu beachten, dass sie grundsätzlich mit Öl bedeckt bleiben müssen, da sie ansonsten schimmeln können. Wer möchte, kann sie auch ergänzen beziehungsweise durch frische ersetzen.
Kann ich Kräuteröl selber machen durch Erhitzen?
Nun gibt es einige Hobbyköche, die darauf schwören, ihr Kräuteröl warm selber zu machen. Dabei sollen die Aromen noch besser erhalten bleiben. Bei dieser Variante werden die Kräuter zusammen mit dem Öl püriert oder gemixt und anschließend erhitzt. Hat die Mischung eine bestimmte Temperatur erreicht – für gewöhnlich sind es 104° C -, wird sie auf Eis oder in kaltem Wasser abgekühlt. Anschließend durch ein feines Püriersieb oder einen Kaffeefilter in einen Glasbehälter passieren.
Kräuteröl selber machen Rezepte
Wer einmal mit dem Kräuteröl selber machen begonnen hat, wird sich schnell seine eigenen Lieblingsrezepte ausdenken. Es gibt jedoch einige Anleitungen, die besonders für Anfänger sehr leicht nachzumachen sind.
Rosmarinöl
Besonders für Fleischgerichte aller Art, Fisch, Salate und Gemüse ist Rosmarinöl bestens geeignet. Die Menge der Kräuter, die zum Ansetzen dieses Öls benötigt werden, sollte jeder für sich selbst bestimmen. Da Rosmarin jedoch sehr aromatisch ist, empfiehlt es sich, nicht zu viele Triebe zu verwenden: Zwei Zweige sind in der Regel für 750 ml Öl ausreichend.
Öl aus Kräutern der Provence
Für dieses Kräuteröl sollten die Kräuter zu gleichen Teilen beigefügt werden:
- Basilikum
- Majoran
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian
Wird jeweils ein Stängel verwendet, so sind 750 ml Basisöl ausreichend.
Lubera-Tipp: Etwas Lavendel und/oder Bohnenkraut verleihen diesem Öl ein ganz besonderes Aroma.
Knoblauch Kräuteröl selber machen
Zum Bestreichen von Brot, Baguette oder Pizzateigen ist dieses Kräuteröl ideal.
- 500 ml Basisöl (in diesem Fall passt Olivenöl sehr gut)
- 8 Knoblauchzehen
- Je nach Geschmack etwas Oregano oder Basilikum
Chili Kräuteröl
Für dieses aromatische Kräuteröl werden
- 750 ml Öl sowie
- 10 kleine, getrocknete Chilischoten
benötigt. Jede Chilisorte ist geeignet; je nach gewünschter Schärfe obliegt diese Auswahl dem Hobbykoch.
Selbstgemachtes Kräuteröl richtig lagern
Kräuteröl sollte grundsätzlich an einem kühlen und dunklen Ort gelagert werden. Stehend. Zu niedrige Temperaturen können dazu führen, dass das Öl trübe wird, was jedoch keinen Einfluss auf die Haltbarkeit oder den Geschmack hat.
Tipps & Tricks
- Pfefferkörner, Chilischoten oder Knoblauchzehen verleihen dem Kräuteröl eine besondere Note.
- Für manche Öle sind auch Lorbeerblätter, geriebener Ingwer und/oder Senfkörner ein idealer Aromageber.
- Wer es gerne frisch mag, kann aus Pfefferminze ein Minzöl Dieses wird besonders aromatisch durch Zugabe von geriebener Zitronenschale.
- Es können auch gerne andere Geürze in das selbstgemachte Kräuteröl gegeben werden. Je nach eigenem Geschmack und späteren Verwendungszweck sind diverse Variationen möglich. Ein wenig zu experimentieren kann nie schaden..
Symbolgraphiken: © Liane M. – stock.adobe.com; jh Fotografie – stock.adobe.com; Visions-AD – stock.adobe.com; Christian Jung – stock.adobe.com; PhotoSG – stock.adobe.com
Danke für die tollen Rezepte, um Kräuteröl selbst zu machen. Ich nutze gerne Kräuteröl in meinem Essen, weshalb ich anfangen wollte, dies selbst zuzubereiten. Ich wusste nicht, dass das Öl so lange haltbar ist.