Er zählt zu den beliebtesten Würzpflanzen, da dank seiner Hilfe fast jedes Gericht den nötigen Pep erhält: der Knoblauch. Was viele aber nicht wissen: er lässt sich auch ohne großen Aufwand im eigenen Garten anbauen – genau wie seine „Verwandten“ Schnittlauch und Bärlauch.
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Tipps zum richtigen Anbau von Knoblauch
Knoblauch ist ursprünglich im mitteleuropäischen Raum beheimatet; von daher benötigt er unbedingt einen sonnigen Standort. Für den Anbau ist es nicht unbedingt ratsam, Knollen aus dem Supermarkt kultivieren zu wollen; besser im Fachhandel Zehen kaufen oder von der Vorjahresernte welche aufheben. Dabei ist auch auf die Größe der Zehen zu achten: große werden auch große Knoblauchknollen hervorbringen; kleine hingegen nur kleine Knollen…
Obwohl Knoblauch auch im Frühjahr gesteckt werden kann, ist die beste Zeit hierfür der Oktober. Die triebe schlagen dann erst aus, wenn der Winter bereits da ist, so dass sich die Hauptwachstumszeit zum Ende des Frostes hin verschiebt. Damit werden eventuelle Frostschäden vermieden, die ansonsten die jungen Triebe massiv zerstören könnten. Kälte hingegen ist wichtig für das Gedeihen des Knoblauchs, da sie anregend wirkt.
Die Zehen werden mit der Spitze nach oben circa 5 – 7 cm tief in die Erde gesetzt, wobei ein Abstand von 10 cm zwischen den einzelnen Pflanzlöchern eingehalten werden sollte. Falls der Knoblauch in Reihen gesetzt wird, bitte einen Abstand von 15 – 20 cm zwischen den einzelnen Reihen lassen. Erde immer schön feucht, aber nicht nass halten.
Im Frühjahr treibt der Knoblauch aus. Sobald sich die ersten Triebe zeigen, kann er geerntet werden. Zu beachten ist, dass Knoblauch zu Beginn der Erntesaison noch recht mild ist und erst im Laufe des Jahres an Geschmacksintensität gewinnt; im Spätsommer ist er am herzhaftesten.
Gute Nachricht für alle, die mit Schädlingen auf Kriegsfuß stehen: Knoblauch ist weitestgehend schädlingsfrei, so dass eine Bekämpfung der ungebetenen Gäste nur in den allerseltensten Fällen vonnöten ist.
Der richtige Umgang mit Schnittlauch
Schnittlauch (oder auch „Schnittknoblauch“ genannt) ist heutzutage aus keinem Nutzgarten mehr wegzudenken. Er ist nicht nur zur Verfeinerung vieler Speisen einsetzbar, sondern auch pflegeleicht.
Schnittlauch kann als Samen gekauft und im März/April in die Erde gebracht oder als fertiges Pflänzchen im Fachhandel gekauft werden. Bereits bestehende ältere Pflanzen können auch im Herbst geteilt werden. Manchmal bildet Schnittlauch auch sogenannte Brutzwiebeln an langen Stielen, die circa 2 cm tief in die Erde gesteckt werden und aus denen sich ebenfalls neue Pflanzen bilden.
Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist optimal für Schnittlauch. Außer regelmäßigen Wasser- und gelegentlichen Düngergaben benötigt diese bescheidene Pflanze nichts. Auch von Krankheiten und Schädlingsbefall bleibt sie weitestgehend verschont; braune Stängel weisen lediglich auf Wassermangel hin. Schnittlauch ist mehrjährig und winterhart; aus einer einzigen Pflanze kann also jahre- oder jahrzehntelange Ernte erfolgen. Um ungewollte Vermehrung zu vermeiden, sollten die lila Blüten, die sich immer wieder auf den Stängeln bilden, konsequent abgeschnitten werden.
Bärlauch, der Waldknoblauch
Bärlauch ist ursprünglich ein Waldgewächs; inzwischen erfreut er sich aber auch in heimischen Gärten großer Beliebtheit. Er benötigt einen schattigen bis halbschattigen Platz, um optimal gedeihen zu können. Es ist zwar möglich, Bärlauch auszusäen (in freier natur vermehrt er sich auch durch Samen), aber dies ist ein ausgesprochen mühsames und zeitraubendes Unterfangen. Bärlauch ist nämlich ein Kaltkeimer, und es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis sie die Samen keinem (wenn sie es überhaupt tun, denn viele von ihnen verlieren schnell ihre Keimfähigkeit). Von daher ist es ratsam, fertige Bärlauchpflänzchen zu kaufen. Mitte Mai (nach den Eisheiligen) können diese dann in die Erde gebracht werden. Ein Abstand von circa 15 cm zueinander ist optimal, denn Bärlauch ist sehr robust und breitet sich schnell aus.
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, Bärlauch aus Zwiebeln zu züchten. Im zeitigen Frühjahr werden diese in Vierergruppen so in den Boden gesteckt, dass sie circa 1 – 2 cm mit Erde bedeckt sind. Der Abstand der einzelnen Gruppen zueinander sollte ungefähr 30 cm betragen. Im folgenden Jahr sollten die Pflänzchen dann soweit sein, dass sie geerntet werden können. Generell ist zu beachten, dass Bärlauch vor der Blüte geerntet werden sollte (April), da dann sein Geschmack am delikatesten ist.
Übrigens: spät geernteter Knoblauch (Oktober/November) lässt sich bis ins kommende Jahr hinein aufbewahren; Schnitt- und Bärlauch behalten durch eine Gefriertrocknung ihr Aroma bei.
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