Es gibt viele Kürbissorten, die Sie mit wenig Aufwand in Ihrem Garten anbauen können. Dazu zählen auch zahlreiche essbare Kürbisse, welche zu den Speisekürbissen zählen und meistens auch mit Schale gegessen werden können. Der klassische, orangefarbene Vertreter seiner Art, der in vielen Hausgärten zu finden ist, ist vermutlich der bekannteste, wird er doch nicht nur zum Essen, sondern auch als Halloween-Kürbis verwendet. Genau wie er lassen sich jedoch auch viele andere essbare Kürbisse hierzulande wunderbar kultivieren. Welche dies sind und wann sie geerntet werden, haben wir für Sie zusammengefasst. Im Frühjahr können Sie in unserem Gartenshop Kürbis Pflanzen kaufen und im eigenen Garten anpflanzen.
Sehen Sie hier das Gartenvideo über Kürbissorten an:
Kürbissorten – essbar oder nicht?
So wunderschöne Früchte in den verschiedensten Farben, Grössen und Formen – Kürbisse (Cucurbita) sind einfach wunderschön anzusehen und zudem noch lecker – zumindest dann, wenn es sich um Speisekürbisse handelt. Es ist nämlich nicht so, dass jede Kürbissorte essbar ist – oh nein! Von den etwa 850 bekannten Arten zählen gerade einmal 200 zu den Speisekürbissen, also zu den gesunden, vitaminreichen essbaren Exemplaren. Wenn Sie essbare Kürbisse pflanzen wollen, werden diese übrigens unterteilt in Winter- und Sommerkürbisse. Bei den anderen handelt es sich um sogenannte Zierkürbisse.
Zierkürbisse: wunderschön, aber ungeniessbar
Während die Speisekürbisse mit ihrem saftigen Fruchtfleisch geradezu prädestiniert dafür sind, verzehrt zu werden, sind es die Zierkürbisse leider nicht. Diese Kürbissorten bestechen – wie sich unschwer vermuten lässt – durch ihren hohen Zierwert. Sie sehen einfach wunderschön aus, zieren Gärten ebenso wie Balkone und können nach der «Ernte» über Wochen hinweg auch im Haus als Dekoration dienen. Nur eines können sie nicht: verzehrt werden. Davon ist dringend abzuraten, denn bei diesen Zierkürbissen ist es ein wenig so wie bei Schneewittchens Apfel: äusserlich lecker und verlockend, innerlich giftig. Ja, Zierkürbisse sind tatsächlich giftig. Sie enthalten den Bitterstoff Cucurbitacin, der beim Verzehr zu massiven Verdauungsbeschwerden wird. Durchfall, Krämpfe, Übelkeit – Symptome, die nicht nur unangenehm, sondern zudem sehr schwer ausfallen können. Von daher: keine Zierkürbisse essen!
Speisekürbis oder Zierkürbis?
So wunderschön sämtliche Kürbissorten aussehen: für einen Laien ist es oftmals sehr schwierig, die essbaren Exemplare von den Zierkürbissen zu unterscheiden. Neben einigen anderen, jedoch weniger auffälligen Merkmalen unterscheiden sich diese Sorten in drei wesentlichen Merkmalen:
- Schale
- Fruchtfleisch
- Geschmack
Grundsätzlich ist die Schale bei den meisten Kürbissorten nicht gerade als weich zu bezeichnen – schon gar nicht bei den Winterkürbissen. Bei den Zierkürbissen hingegen ist sie extrem hart; viel härter noch als bei den Speisekürbissen.
Ein Speiskürbis strotzt nur so vor Fruchtfleisch. Saftiges, lecker Fruchtfleisch. Ein Zierkürbis kann da nicht mithalten: es besitzt nur sehr wenig davon; gelegentlich sogar gar keines.
Wenn Sie nun einen Kürbis, der im Übrigen eine Beerenfrucht ist, vor sich liegen haben, der keine besonders harte Schale und zudem etwas Fruchtfleisch hat, können Sie immer noch nicht wissen, zu welcher Kategorie er gezählt werden sollte. Da hilft nur eines: ein kleines Stückchen Fruchtfleisch abschneiden und in den Mund stecken. Nicht kauen oder gar herunterschlucken, sondern einfach nur den Geschmack testen. Ist das Fruchtfleisch bitter? Dann schnell wieder ausspucken. Schmeckt es hingegen so, wie ein Kürbis schmecken sollte, haben Sie einen Speisekürbis erwischt; Sie dürfen ihn essen.
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Kürbissorten: Übersicht über die beliebtesten Sommer- und Winterkürbisse
Um ein wenig die Unterscheidung der einzelnen Kürbissorten zu erleichtern, werden sie in Sommerkürbisse und Winterkürbisse unterteilt. Erstere werden unreif geerntet. Sie haben deswegen nur eine recht kurze Vegetationszeit: von der Aussaat bis zur Ernte vergehen oftmals nur einige Wochen. Ihre Lagerfähigkeit ist sehr überschaubar: etwa 10 Tage lang können sie kühl aufbewahrt werden. Winterkürbisse hingegen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr lagerfähig sind. ihre Ernte beginnt erst, wenn sie die Vollreife erreicht haben.
- Bischofsmütze (Turbankürbis)
- Blue Ballet
- Butternut-Kürbis
- Eichelkürbis
- Flaschenkürbis
- Hokkaido
- Muskatkürbis
- Ölkürbis
- Riesenkürbis
- Spaghetti-Kürbis
- UFO-Kürbis
Bischofsmütze: essbare Kürbisse mit hohem Zierwert
Betrachten wir die Bischofsmützen, so könnte man sie fast für Zierkürbisse halten: sie bestechen durch eine interessante Farbgebung sowie eine recht bizarre Wuchsform. Die leuchtend rote Grundfarbe wird von weissen und grünen Mustern durchzogen. Da der Blütenansatz in Ringform stehenbleibt, sehen die Früchte aus, als würden sie einen Turban beziehungsweise eine Mütze tragen. Die zwischen 10 und 25 cm grossen Kürbisse schmecken sehr aromatisch und können ab September geerntet werden.
Bild: Dank ihrer mehligen Konsistenz werden die Bischofsmützen besonders gerne zur Herstellung von Eintöpfen sowie Pürees verwendet.
Blue Ballet, das kleine blaue Wunder
So bläulich wie der Blue Ballet daherkommt ist er eine echte Sehenswürdigkeit. Während viele ihrer essbaren Verwandten mit leuchtenden Farben die Gärten verschönern, ist diese Kürbissorte auf ihre ganz eigene Weise sehr dekorativ. Äusserlich blau, innerlich leuchtend orange – ein echtes Wunder. Noch wunderbarer ist die Tatsache, dass seine Schale essbar ist. Die maximal 3 kg schweren Kürbisse werden zwischen Ende August und Anfang Oktober geerntet. Möchten sie viele dieser aussergewöhnlichen Früchte ernten, so sollten sie ausreichend Pflanzen kultivieren: der Ertrag der Individuen ist mit nur 1-2 Früchten nicht besonders hoch…
Butternut-Kürbis: eine der elegantesten Kürbissorten
Sehr elegant kommt der Butternut-Kürbis daher: der schlanke, etwa 30 cm lange, birnenförmige Kürbis hat eine gelbe, glatte Schale, die orangefarbenes Fruchtfleisch versteckt. Dieses schmeckt nicht nur süss, sondern zudem ein wenig nach Butter – der Name verpflichtet… Wer Kürbisse aufgrund ihrer Kerne kultiviert, wird von ihm allerdings enttäuscht werden: der Butternut hat nur sehr wenige davon.
Bild: Aufgrund seiner Birnenform wird der Butternut-Kürbis auch als «Birnenkürbis» bezeichnet.
Eichelkürbis: essbar und dekorativ
Auch der Eichelkürbis wirkt eher wie ein Zier- als wie ein Speisekürbis: die bis zu 18 cm langen und maximal 1 kg schweren, eher länglichen Früchte erinnern ein wenig an Paprikaschoten, die mit Furchen durchzogen sind. Überwiegend sind sie grün oder gelb, können jedoch auch ganz weiss oder bunt sein. Sie lassen sich sowohl roh als auch gekocht verzehren; auch die Schale sowie die Blüten sind essbar. Die Erntezeit ist recht früh: etwa drei Monate nach der Keimung können Eichelkürbisse geerntet werden.
Je jünger, desto besser: Flaschenkürbis
Flaschenkürbisse sind sowohl optisch als auch geschmacklich sehr interessant. Sie können sowohl rund, kugelig, birnenförmig, zylindrisch oder kegelförmig sein, so dass sie sehr gerne für Herbstdekorationen verwendet werden. Das Gemüse des Jahres 2002 (ja, das ist der Flaschenkürbis) ist recht aromatisch, sollte jedoch so früh wie möglich gegessen werden: je näher der Zeitpunkt der vollständigen Reife heranrückt, was ab Oktober der Fall ist, desto fader und faseriger werden die Früchte der Kalebasse.
Hokkaido: essbarer Kürbis mit nussigem Aroma
Wer sich für essbare Kürbissorten interessiert, kommt kaum an dem Hokkaido vorbei: dieser Edelkürbis ist einer der beliebtesten überhaupt. Die orangefarbenen oder grünen Früchte, die bis zu 3 kg schwer werden können, haben ein sehr faserarmes orangefarbenes Fruchtfleisch, welches nach Nüssen schmeckt. Aufgrund dieses Geschmackes kann der Hokkaido sowohl für süsse Speisen als auch für herzhafte Gerichte verwendet werden; auch für den Rohverzehr ist er bestens geeignet.
Bild: Die Ernte des Hokkaidos erfolgt von September an.
Wie geschaffen für herzhafte sowie süsse Speisen: Muskatkürbis
Ein echter Allrounder unter den Kürbissorten ist der Muskatkürbis: sein kräftiges orangefarbenes Fruchtfleisch hat einen fruchtigen und nussigen Geschmack, der leicht ins Süssliche übergeht und zudem einen Hauch Muskataroma mit sich bringt. Demzufolge kann der bis zu 30(!) kg schwere Kürbis für herzhafte Speisen ebenso gut verwendet werden wie für süsse. Auch optisch ist der Muskatkürbis ein Highlight: zunächst ist seine Schale dunkelgrün.
Bild: Bevor der Muskatkürbis seine Erntereife erreicht, was zwischen August und Oktober der Fall ist, verfärbt sich die Schale bräunlich-orange.
Ölkürbis, eine Kürbissorte für die Ölgewinnung
Ölkürbisse heissen so, weil ihre Kerne tatsächlich zur Ölgewinnung verwendet werden. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Steierische Ölkürbis, der aus Österreich stammt und als Urvater dieses Genres angesehen werden. Doch nicht nur für Öl, sondern auch für sämtliche andere Verarbeitungsmethoden ist dieser nussig schmeckende Kürbis bestens geeignet. Das Besondere an ihm sind seine schalenlosen Kerne, die sich ganz wunderbar trocknen und somit als Snack verwenden lassen. Die bis zu 10 kg schweren Früchte sind auch optisch ein Genuss: zunächst sind sie dunkelgrün; im Laufe der Zeit verfärben sie sich immer mehr ins Gelb-Orangene, so dass sie während der gesamten Kulturzeit einfach traumhaft schön aussehen.
Bild: Geerntet werden Ölkürbisse im Sommer, wenn sie zu Speisen verarbeitet werden sollen, oder im Herbst, wenn ihre Kerne der Gewinnung von Öl dienen sollen.
Riesenkürbis, der Gigant unter den Kürbissorten
Der Riesenkürbis wird unterteilt in Gelbe und Rote Zentner. Ersterer hat eine gelbe Schale und kann bis zu 40 kg schwer werden – kein Wunder, dass er als ein Riesenkürbis angesehen wird. Der Rote Zentner hingegen wird «nur» maximal 10 kg schwer und ist aussen orange-rot. Diese beiden Kürbissorten werden ab September geerntet. Sie sind sehr lagerfähig und eignen sich hervorragend für die typischen Gerichte wie Suppen oder Gemüsebeilage.
Spaghetti-Kürbis, der mit Kernen gekocht werden kann
Der Spaghettikürbis ist zunächst äusserlich cremefarben und wird erst im Laufe der Vegetationszeit immer gelber. Das Fruchtfleisch des bis zu 30 cm lange Kürbis ist hellgelb und besticht durch sein mildes, jedoch dennoch nussiges Aroma. Er eignet sich hervorragend dazu, im Ganzen verarbeitet zu werden, zumal seine Kerne mitgekocht werden können. Doch warum heisst er «Spaghettikürbis»? Nun, das hängt mit seinem Fruchtfleisch zusammen.
Bild: Nach dem Kochen bekommt der Spaghettikürbis eine nudelartige Konsistenz, weswegen diese Kürbissorte auch sehr gerne als Nudelersatz für diverse Gerichte verwendet wird.
Kürbissorte mit essbaren Blüten: UFO-Kürbis
Der UFO-Kürbis, der eigentlich Patisson heisst und seinen Trivialnamen aufgrund seiner aussergewöhnlichen Form hat: die weissen, grünen, gestreiften oder gelben Früchte haben einen Durchmesser von maximal 20 cm und sind fast platt mit einem gewellten Rand, so dass sie tatsächlich an ungewöhnliche Flugobjekte erinnern. Von Juli an bis in den Oktober hinein werden diese dekorativen Kürbisse geerntet, wobei eine frühe Ernte zu empfehlen ist: die Verarbeitung erfolgt mitsamt der Schale, die natürlich umso zarter ist, je jünger die Früchte sind. Das weisse Fruchtfleisch ist nicht unbedingt eine Geschmacksexplosion: es hat einen eher neutralen Geschmack. Die essbaren Blüten hingegen sind sehr delikat: sie eignen sich hervorragend zum Verfeinern von süssen sowie herzhaften Gereichten – oder einfach zum Kandieren.
Auch Zucchini ist ein Speisekürbis!
Zucchini sind Zucchini und Kürbisse sind Kürbisse, richtig? Nein, nicht so ganz, denn genau betrachtet gehören auch die Zucchini oder Zucchetti zu den essbaren Kürbissen, genauer gesagt zu den Sommerkürbissen. Bereits etwa sechs Wochen nach er Pflanzung können die schlanken, grünen Früchte bereits geerntet werden. Und das sollte man auch tatsächlich tun, denn je öfter eine Zucchini-Pflanze abgeerntet wird, desto mehr Früchte bringt sie hervor. Diese lassen sich vielseitig einsetzen.
Bild: Die Zucchini 'Gold Rush' ist eine ertragreiche Kürbispflanze mit walzenförmigen, goldgelben Früchten und sattgrünen Blättern.
Weitere Kürbissorten
Von den vielen anderen Kürbissorten, die es gibt, sind einige ebenfalls erwähnenswert:
- Hörnchenkürbis, dessen Früchte eher an Gurken als an Kürbisse erinnern und im Übrigen im jungen Zustand auch genauso verwendet werden können.
- Hubbard, unter dessen dicker Schale sich sin gelbes, süssliches Fruchtfleisch verbirgt
- Keulenkürbis, dessen bis zu 4 kg schwere Früchte schlangenförmig wachsen. Auch sie sollten möglichst jung verzehrt werden!
Bild: Trompetenkürbis, der zugleich eine Zucchetti ist und durch seine Keulenform und das Fehlen von Kernen ein fantastisches optisches Highlight sowie Gemüse darstellt
Essbare Kürbisse richtig ernten und lagern
Wann der richtige Zeitpunkt zum Kürbis Ernten gekommen ist, hängt davon ab, ob es sich um einen Sommer- oder einen Winterkürbis handelt. Sommerkürbisse werden lange vor Erreichen ihrer Vollreife geerntet, da sie dann den besten Geschmack haben und schön saftig sind. Nach der Ernte werden sie für gewöhnlich umgehend verzehrt. Dies hat einen bestimmten Grund: Sommerkürbisse sind nicht lange haltbar. Sie können maximal 10 Tage lang im Kühlen aufbewahrt werden. Was aber passiert, wenn sie einfach bis zum Erreichen der Vollriefe an der Pflanze verbleiben? Nun, das kann man theoretisch machen. Auf jeden Fall würde sich durch diese Massnahme die Lagerfähigkeit erhöhen, da die Früchte eine sehr harte Schale bekommen. Weniger vorteilhat ist jedoch die Tatsche, dass mit zunehmender Reife das Aroma leidet: das Fruchtfleisch wird fade bis ungeniessbar; zudem bekommt es eine strohartige Konsistenz. Es spricht also nicht viel dafür, Sommerkürbisse erst spät zu ernten – im Gegenteil zu Winterkürbissen. Diese werden bis zum Erreichen der Vollreife an den Pflanzen gelassen. Nach der Ernte können sie über Monate hinweg aufbewahrt werden; idealerweise an einem Ort, an dem Temperaturen zwischen 10° C und 14° C herrschen, beispielsweise im Keller. Wichtig dabei ist, dass die Kürbisse unbeschädigt sind. Zudem ist auf ein korrektes Abschneiden zu achten. Ja, klingt seltsam, aber die Winterkürbisse werden erst dann geerntet, wenn ihr Stängel verholzt ist. So können keine Fäulnis, Bakterien oder Viren ins Innere der Frucht eindringen – der Kürbis kann unbesorgt in sein Lager gebracht werden.
Sie haben Moschuskürbisse kultiviert? Glückwunsch! Diese Exemplare bestechen durch ihre ungeheuer lange Lagerfähigkeit: bis zu einem Jahr können sie gelagert werden.
Lubera®-Tipp: Kürbisse grundsätzlich vor dem ersten Frost ernten!