Die Bleiwurz erfreut durch eine prächtige blaue Blütenpracht – den ganzen Sommer hindurch. Ein wunderschöner Blickfang für die Terrasse oder den Balkon mit üppigen, leuchtenden Blüten in verschiedenen Blautönen, das ist die Bleiwurz, eine der beliebtesten und auffälligsten Kübelpflanzen in deutschen Gärten. Nicht viele Zierpflanzen blühen in diesen attraktiven, zarten Blautönen, wer also ein Liebhaber blauer Blüten ist, kommt an der Bleiwurz nicht vorbei. Alles zur Bleiwurz Pflege:
Inhaltsverzeichnis
- Die Bleiwurz – ein südafrikanischer Strauch mit einer üppigen Blütenpracht
- Informationen zur Pflanze im Überblick:
- Bleiwurz Pflege – Standort
- Bleiwurz Pflege & pflanzen
- So pflanzen Sie die Bleiwurz richtig
- Umtopfen
- Bleiwurz Pflege und Schnitt
- Düngen
- Zum Blühen anregen
- Schneiden
- Die Bleiwurz muss regelmäßig zurückgeschnitten werden
- Der beste Zeitpunkt zum Zurückschneiden
- So schneiden Sie die Bleiwurz richtig zurück
- Die Bleiwurz im Herbst schneiden
- Rückschnitt im Sommer
- Vermehren
- Vermehrung der Bleiwurz über Aussaat
- Bleiwurz Vermehrung über Stecklinge
- Überwintern
- Frostfreie Überwinterung der Bleiwurz
- Dunkle Überwinterung der Bleiwurz
- Krankheiten und Schädlinge
- Grauschimmel
- Blattlaus und Spinnmilbe
- Terrasse
Die Bleiwurz – ein südafrikanischer Strauch mit einer üppigen Blütenpracht
Die Bleiwurz, mit botanischem Namen Plumbago auriculata, stammt ursprünglich aus Südafrika und wächst in ihrer Heimat zu zwei bis vier Meter hohen Sträuchern heran.
Ihre üppigen Blüten, die meist einen himmelblauen Farbton haben, machen sie zu einem absoluten Hingucker und einer sehr beliebten Kübelpflanze in deutschen Gärten. Kübelpflanze deshalb, weil die sonnenliebende Pflanze nicht frosthart ist und daher im Winter in ein geschütztes Quartier umziehen muss.
Neben den Pflanzen mit himmelblauen Blüten gibt es auch noch Sorten der Bleiwurz, die weiß oder in einem dunklen Blau blühen.
Lubera-Tipp: Nicht zu verwechseln ist die südafrikanische Bleiwurz, die auch als Kap-Bleiwurz bekannt ist, mit der chinesischen Bleiwurz Ceratostigma plumbaginoides, einem ebenfalls blau blühenden Bodendecker, der mit der Plumbago auriculata jedoch nicht verwandt ist.
Informationen zur Pflanze im Überblick:
- Familie: Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae)
- Wuchshöhe: in ihrer Heimat im Freiland auf eine Höhe von bis zu vier Metern anwachsend, wird die Bleiwurz hierzulande als maximal 1,5 Meter hohe Kübelpflanze kultiviert.
- Blütezeit: die Bleiwurz ist immergrün und hat eine lange Blütezeit von Mai bis September.
- Bestäubung: Fremdbestäubung / Tierbestäubung. Die üppig blühenden Pflanzen ziehen viele Schmetterlinge an.
- Funktion: in ihrer Heimat wird der Saft der Bleiwurz als Tätowierfarbe verwendet.
- Besonderheit: mit ihren klebrigen Kelchblättern fängt die Bleiwurz Insekten bis zur Größe von Stubenfliegen.
Bleiwurz Pflege – Standort
Den besten Standort und Boden für die Bleiwurz wählen
Wie ihre Herkunft schon nahelegt, ist die Bleiwurz natürlich ein absoluter Sonnenanbeter. Je sonniger, desto besser, deswegen bevorzugt die Bleiwurz einen vollsonnigen Standort. Ein nicht zu dunkler, halbschattiger Standort ist der größte Kompromiss, den die Bleiwurz in Bezug auf Sonnenlicht eingeht, an einem dunkleren Standort wird sie nicht gedeihen und nicht blühen.
Der Standort der Bleiwurz sollte außerdem möglichst regen- und windgeschützt sein, da die Blüten bei Regen schnell verkleben und die langen Triebe im Wind schnell brechen können.
Da die Bleiwurz in Deutschland meist als Kübelpflanze kultiviert wird, sollte eine hochwertige, nährstoffreiche Pflanzerde als Substrat verwendet werden.
Wer innerhalb Europas südlich genug und damit in frostfreien Gefilden lebt, kann die Bleiwurz natürlich auch ins Freiland pflanzen. Dann eignet sich am besten eine nährstoffreiche, humose Erde, der man etwas Lehm zusetzen kann.
Bleiwurz Pflege & pflanzen
So pflanzen Sie die Bleiwurz richtig
Da die Bleiwurz keinerlei Staunässe verträgt, ist beim Pflanzen im Kübel eine gute Drainage wichtig. Dazu wird am besten zuerst eine Schicht Kies in das Pflanzgefäß gegeben. Darauf etwas Pflanzsubstrat, dann den Wurzelballen in das Gefäß stellen und von allen Seiten mit der Pflanzerde auffüllen.
Zusätzlich sollte noch eine Rankhilfe oder ein Klettergerüst mit in das Pflanzgefäß gegeben werden, denn ohne Rankhilfe werden die langen Triebe kippen und herunterhängen. Alternativ kann man die Bleiwurz daher auch sehr gut als Ampelpflanze verwenden, in dem Fall ist natürlich keine Rankhilfe notwendig.
Umtopfen
Die Bleiwurz sollte als Kübelpflanze idealerweise jedes Frühjahr nach dem Überwintern umgetopft werden. Das neue Pflanzgefäß sollte dabei nur wenig größer gewählt werden als das alte, damit die Pflanze ihre Energie in die Blüte steckt und nicht in das Wachstum der Wurzeln. Etwaige faulige Stellen am Wurzelballen müssen beim Umtopfen komplett herausgeschnitten werden. Nach dem Einpflanzen sollte die Bleiwurz gut gegossen werden.
Bleiwurz Pflege und Schnitt
Die Bleiwurz muss vor allem während der Blüte reichlich gegossen werden, trotzdem muss man aber darauf achten, es nicht zu übertreiben, denn sie verträgt übermäßige Nässe ebenso wenig wie Trockenheit. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden und das Substrat sollte weder tropfnass noch trocken sein.
Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühl notwendig, um das richtige Maß zu finden, ideal ist es, wenn die Erde immer gleichmäßig leicht feucht ist. Für die Bleiwurz ist es, ebenso wie für alle anderen Pflanzen, die extrem empfindlich auf Staunässe reagieren, empfehlenswert, nicht nur eine Drainage in das Pflanzgefäß einzuarbeiten, sondern am besten auch auf Übertopf und Untersetzer zu verzichten. So kann man sicher sein, dass das Wasser immer gut ablaufen kann und sich keine Nässe staut.
Lubera-Tipp: Am besten ist es, die Bleiwurz mit Regenwasser oder gut abgestandenem Wasser zu gießen, dabei sollte man darauf achten, die Pflanze unten an den Wurzeln zu gießen, eine kräftige Dusche mit dem Schlauch oder der Gießkanne wird die regenempfindliche Bleiwurz nicht genießen.
Düngen
Wie alle Blühpflanzen braucht die Bleiwurz während der anstrengenden Blütezeit viele Nährstoffe. Die Bleiwurz blüht sehr lange, einige Sorten blühen bereits im Mai und die Blüte zieht sich bis in den September hinein. Während dieser Zeit sollte die Pflanze regelmäßig jede Woche oder spätestens jede zweite Woche gedüngt werden. Dazu eignet sich am besten ein kalihaltiger Flüssigdünger, es können aber auch Langzeitdüngestäbchen verwendet werden.
Zum Blühen anregen
Ausgeblühte Blüten und welke Blätter sollten immer entfernt werden, um die Pflanze zum erneuten Blühen anzuregen. Die welken Blütenblätter neigen außerdem dazu, unschön an den klebrigen Kelchen der Bleiwurz hängen zu bleiben.
Schneiden
Die Bleiwurz muss regelmäßig zurückgeschnitten werden
Werden einzelne Triebe über den Sommer zu lang, können diese jederzeit eingekürzt werden. Auch schwache Triebe, die keine Blüten tragen, können jederzeit entfernt werden.
Da sich bei der Bleiwurz, wie bei den meisten anderen Sommerblühern auch, Blüten nur an den frischen Trieben – am sogenannten „diesjährigen Holz“- bilden, muss die Pflanze regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Wird auf den Rückschnitt dauerhaft verzichtet, bildet die Pflanze immer spärlichere Blüten und verkahlt nach einigen Jahren vollständig.
Der beste Zeitpunkt zum Zurückschneiden
Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist im zeitigen Frühjahr nach dem Überwintern, wenn die Pflanze beginnt, neu auszutreiben. Das ist meist im Februar oder März der Fall.
Beim Rückschnitt sollte man nicht zu zaghaft zu Werke gehen, denn je stärker die Bleiwurz zurückgeschnitten wird, umso üppiger wird sie blühen.
So schneiden Sie die Bleiwurz richtig zurück
Die Triebe können daher großzügig bis auf die Hälfte oder ein Drittel heruntergekürzt werden. Im Laufe der Jahre verholzt die Bleiwurz, stark verholzte Pflanzen sollten etwas weniger und nicht kürzer als 10 Zentimeter geschnitten werden. Wird die Bleiwurz im Kübel als Kletterpflanze gezogen, sollten alle Triebe der Hauptäste bis auf wenige Augen zurückgeschnitten werden. Die das Gerüst bildenden Hauptäste werden nicht geschnitten.
Die Bleiwurz im Herbst schneiden
Wer nur wenig Platz hat, um die Bleiwurz zu überwintern, kann den Rückschnitt auch im Herbst vor dem Überwintern vornehmen. Dabei gelten dieselben Regeln wie bei einem Rückschnitt im Frühjahr. Im Frühjahr sollten eventuell über den Winter gewachsene neue Triebe entfernt werden, da die Wintertriebe weniger kräftig sind und weniger Blüten tragen.
Etwa einen Monat nach dem Rückschnitt im Frühjahr sollten die Triebe nochmals entspitzt werden. Bei diesem auch als pinzieren bekannten Vorgang werden die jungen triebspitzen mit einer scharfen Schere abgeschnitten. Das begünstigt bei Kübelpflanzen vor allem die Verzweigung und sorgt so für eine schönere Form.
Rückschnitt im Sommer
Im Sommer kann man der Bleiwurz noch einmal einen nicht zu radikalen Formschnitt verpassen, doch notwendig ist das nicht. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie man die Bleiwurz wachsen lassen möchte.
Wer eine üppig blühende, etwas wild rankende Ampelpflanze bevorzugt, kann die Bleiwurz einfach wachsen lassen. Wer sich eine kompaktere, mehr auf Form gebrachte Kübelpflanze wünscht, kann die Triebe auch immer wieder auf eine Länge von 30 oder 40 Zentimetern einkürzen und erreicht so einen dichteren Wuchs statt des natürlichen lockeren Strauchwuchses.
Lubera-Tipp: Wichtig ist in jedem Fall, zum Schneiden immer eine scharfe Gartenschere zu benutzen, damit die Pflanze nicht gequetscht und beschädigt wird.
Vermehren
Vermehrung der Bleiwurz über Aussaat
Der Vermehrung über Aussaat stehen bei der Bleiwurz eher schlechte Erfahrungswerte gegenüber. Eine Aufzucht aus eigenen Samen ist so gut wie nie erfolgreich und auch mit Samen, die aus einem mediterraneren Klima stammen, gelingt sie nur selten.
Einfach und erfolgversprechend ist dagegen die Vermehrung über Stecklinge.
Bleiwurz Vermehrung über Stecklinge
Um die Bleiwurz über Steckling zu vermehren, gehen Sie wie folgt vor:
- Trieb abreißen: Reißen Sie einen Trieb ohne Blütenansätze vom Stamm. Der Trieb darf nicht abgeschnitten werden.
- Einpflanzen: Stecken Sie den abgerissenen Trieb in Aussaat-Erde. Die unteren Blätter des Triebs sollten dazu entfernt werden.
- Abdecken mit Folie: Über das Anzuchtgefäß wird nun eine Folie gezogen, um ein feuchtwarmes Klima zu erzeugen.
- Folie entfernen: Zeigen sich die ersten Wachstumsanzeichen, kann die Folie wieder entfernt werden.
- Düngung: Nach etwa einem Monat sollte die neue Pflanze gedüngt werden.
- Entspitzung: Hat der Steckling eine Höhe von 30 Zentimetern erreicht, sollten die Triebe entspitzt werden, um eine möglichst große Verzweigung und ein buschiges Wachstum zu erreichen.
Überwintern
Frostfreie Überwinterung der Bleiwurz
Zum Überwintern der frostempfindlichen Bleiwurz gibt es mehrere Möglichkeiten. Die sicherste Methode ist, die Bleiwurz hell und frostfrei zu überwintern.
Dazu wird die Pflanze in einen möglichst hellen Raum wie einen ungeheizten Wintergarten oder ein helles Treppenhaus gestellt und dort bei viel Licht und einer idealen Temperatur von 7-9° C überwintert.
Je kühler es ist, desto weniger Wasser benötigt die Bleiwurz und auch Dünger braucht die Pflanze in dieser Zeit nicht.
Dunkle Überwinterung der Bleiwurz
Hat man keine Möglichkeit die Bleiwurz so zu überwintern, gibt es zwei weitere Möglichkeiten, die dunkle Überwinterung und die warme Überwinterung. Beide bergen jedoch das Risiko, dass die Bleiwurz im kommenden Sommer nicht blüht.
Bei der dunklen Überwinterung wird die Bleiwurz in einem lichtlosen, frostfreien Raum wie einer Garage oder im Keller überwintert. Dazu wird sie bereits im Herbst kräftig zurückgeschnitten. Sie sollte selten gegossen werden und braucht spätestens ab Februar wieder einen hellen Fensterplatz, frostfrei, aber auch nicht warm, ideal sind wie bei der hellen, frostfreien Überwinterung Temperaturen um 8° C.
Die Pflanze sollte nun erneut geschnitten werden und wachsen die Triebe zunächst zu schwach, werden sie wieder eingekürzt.
Bei der warmen Überwinterung wird die Bleiwurz als normale Zimmerpflanze überwintert. Auch hier braucht sie viel Licht und die Temperaturen sollten möglichst nicht über 20° C steigen. Im Februar muss die Bleiwurz bei der warmen Überwinterung kräftig zurückgeschnitten werden, auch wenn sie Blüten trägt.
Lubera-Tipp: Wer die Möglichkeit hat, sollte auf jeden Fall auf die helle, frostfreie Überwinterung der Bleiwurz zurückgreifen, da die anderen Möglichkeiten hinsichtlich der kommenden Blüte ein reines Glückspiel darstellen.
Krankheiten und Schädlinge
Grauschimmel
Generell ist die Bleiwurz eher wenig anfällig für Krankheiten. Auftreten kann ein Grauschimmel, den man am besten dadurch vermeidet, dass alle abgeblühten Teile schnell entfernt werden und nicht über die Blätter und Blüten gegossen wird.
Blattlaus und Spinnmilbe
An Schädlingen sind die Blattlaus und die Spinnmilbe zu erwähnen. Auf Blattläuse sollte die Bleiwurz regelmäßig gründlich untersucht werden, ein geringer Befall kann meist gut mit Wasser abgespült werden. Hilft das nicht, sollte die Pflanze mit einem Wasser-Spülmittelgemisch eingesprüht werden.
Einem Befall mit Spinnmilben, zu erkennen an silbern gesprenkelten Blättern und Nestern an den frischen Trieben, muss meist mit chemischen Mitteln, am besten auf Ölbasis, zu Leibe gerückt werden.
Terrasse
Die Bleiwurz ist eine attraktive Bereicherung für jede Terrasse. Die auffälligen Kübel- oder Ampelpflanzen mit ihren überaus attraktiven blauen Blüten sind in jedem Fall eine Bereicherung für jeden Balkon und jede Terrasse, können jedoch nicht einfach sich selbst überlassen werden.
Ein paar Minuten Zeit sollte man während der den gesamten Sommer über andauernden Blüte täglich aufwenden können, um sich der Pflege der Bleiwurz zu widmen und auch für ein entsprechendes Winterquartier muss gesorgt sein. Wer diese Voraussetzungen erfüllen kann, der wird an der blauen Blüte der Bleiwurz lange Jahre Freude haben.
Symbolgraphiken: © Golfloiloi, Spikeninja, Tanitu – Fotolia.com
Mein Plumbago wurde dunkel im Keller überwintert. Wann kann ich ihn nach dem Umpflanzen wieder in den Garten zurückstellen und bei welcher Temperatur.