Hortensien erfreuen sich nicht zuletzt deswegen großer Beliebtheit bei heimischen Gartenbesitzern, weil sie eine ausgesprochen lange Blütezeit haben und demzufolge wochenlang ihren Betrachter mit ihrem Anblick erfreuen. Doch auch der schönste Sommer geht einmal zu Ende, und es kommt der Moment, in dem man sich Gedanken um das Hortensien überwintern machen muss. Dürfen sie im Garten bleiben oder müssen sie ins Haus geholt werden? Was gibt es beim Hortensie überwintern zu beachten? Benötigen die Zierpflanzen einen Winterschutz?
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes über Hortensien
- Hortensie überwintern: Welche Möglichkeiten gibt es?
- Hortensien überwintern: Vorbereitung
- Hortensien im Kübel im Freien überwintern
- Hortensien im Freien überwintern
- Tipps zur Hortensien Überwinterung im Freien
- Hortensien Überwinterung im Winterquartier
- Kübelhortensien-Pflege im Frühjahr
Hortensie überwintern – Tipps für Schnellleser
- Möglichkeiten der Überwinterung: Kübel im Freien; Winterquartier; ausgepflanzt im Freien
- Vorbereitung: Düngen einstellen; Schnitt; Schädlingskontrolle; Gesundheitskontrolle
- Kübel im Freien: geschützten Standort wählen; Kübel umwickeln und auf Holz- und Styropurblock stellen
- Ausgepflanzt im Freien: Erde, Kompost oder Torf anhäufeln; Reisig oder Laub über Triebe
- Tipps für Überwinterung im Freien: windgeschützter, möglichst sonniger Standort; gelegentlich gießen
- Winterquartier: 5°C; frostfrei; gut lüften
- Kübelhortensienpflege im Frühjahr: tagsüber ins Freie; gießen; düngen; schneiden; umtopfen
Wissenswertes über Hortensien
Hortensien, Hydrangeas, stammen ursprünglich aus Ostasien sowie den gemäßigten Regionen Nord- und Südamerikas. Von dort aus wurden sie nahezu weltweit verbreitet.
Zudem gibt es über 70 Hortensien-Arten, die sowohl immergrün als auch laubabwerfend, Sträucher, Halbsträucher, Bäume oder Kletterpflanzen sein können. Denn während die meisten Arten Wuchshöhen bis zu 2 m erreichen können, werden Kletterhortensien bis zu 7 m lang.
Doch das Interessanteste an Hortensien sind deren dicke Blüten, die grandiose Durchmesser von 25 cm erreichen können und in vielen verschiedenen Farben monatelang die Gärten verschönern: von Juni bis weit in den September hinein bildet die Hydrangea immer wieder ihre riesigen Blütenbälle, die im Übrigen auch in der Blumenvase einen sehr schönen Anblick bieten.
Außerdem werden in heimischen Fachhandeln Hortensien-Arten angeboten, die winterhart sind. Dies bedeutet, dass sie ins Freiland gepflanzt und dort ganzjährig verbleiben können – allerdings mit einem entsprechenden Winterschutz.
Zu diesen zähen
- Bauernhortensien
- Kletterhortensien
- Tellerhortensien
Andere Sorten hingegen überstehen kalte Temperaturen nicht und benötigen deshalb ein spezielles Winterquartier. Wer sich nicht sicher ist, zu welcher Sorte seine Pflanze gehört, sollte sich an folgenden Grundsatz halten: Je sonniger eine Hortensiensorte stehen muss, desto empfindlicher ist sie gegenüber Frost; Hortensien, die keinen geschützten Standort brauchen und sogar im Schatten wachsen, sind in der Regel winterhart.
Hortensie überwintern: Welche Möglichkeiten gibt es?
Die Überwinterung kann in verschiedenen Formen erfolgen; welche individuell die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Ist die Hortensie eine Kübelpflanze?
- Steht sie ausgepflanzt im Freiland?
- Steht ein adäquates Winterquartier zur Verfügung?
So können die dekorativen Zierpflanzen auf unterschiedliche Art und Weise überwintert werden:
- Im Kübel im Freien
- Ausgepflanzt im Freien (bestimmte Sorten)
- Im Winterquartier
Doch grundsätzlich bestehen einige Kriterien, die generell erfüllt sein müssen, damit Hortensien gut und gesund über den Winter kommen:
- Sie dürfen nicht faulen
- Die Pflanzen sollten auf keinen Fall Frost abbekommen (Ausnahmen bilden jene Freilandpflanzen, die als „winterhart“ bezeichnet werden)
- Hortensien dürfen nicht ständig einfrieren und wieder auftauen
Hortensien überwintern: Vorbereitung
Doch egal, wie und wo die Hortensie den Sommer verbracht hat und wo sie den Winter verbringen soll: bevor sie überwintert wird, muss sie auf diesen saisonalen Abschnitt vorbereitet werden.
Düngen einstellen: Spätestens im September sollte die Düngung komplett eingestellt werden. Denn werden Hortensien auch im Winter gedüngt, so hat dies zur Folge, dass sie jeden frostfreien Tag dazu nutzen werden, neu auszutreiben. Kommt es erneut zum Frosteintritt, erfrieren diese neuen Triebe.
Schnitt: Zudem sollten die Stängel vor der Überwinterung etwas zurückgeschnitten werden; auch vertrocknete oder kranke Pflanzenteile werden entfernt. Allerdings ist von einem Radikalschnitt jedoch abzuraten; dieser würde den Hortensien zu viel Kraft rauben, welche sie für die Winterruhe noch brauchen.
Schädlingskontrolle: Bevor die Hortensien ihre Überwinterung beginnen, sollten sie auf Schädlingsbefall hin kontrolliert werden. Besonders saugende Schädlinge wie Blattläuse, Thripse oder Spinnmilben setzen sich gerne am Blattwerk fest und werden so mit ins Winterquartier transportiert. Dort schädigen sie nicht nur die Wirtspflanze, sondern gehen auch auf andere Gewächse über.
Gesundheitskontrolle: Auch sollten Hortensien auf ihren Gesundheitszustand hin kontrolliert werden. Es macht keinen Sinn, kranke Pflanzen überwintern zu wollen, da diese in der Regel zu schwach sind und zudem auch noch andere anstecken können.
Insbesondere Mehltau und Grauschimmel sind Pilzerkrankungen, für die Hortensien ein wenig anfällig sind. Machen sich Anzeichen für derartige Krankheiten bemerkbar, sollten die betroffenen Pflanzenteile entsorgt werden; zusätzlich müssen die Pflanzen mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel behandelt werden.
Hortensien im Kübel im Freien überwintern
Doch wird eine Hortensie als Kübelpflanze gehalten, so kann sie in diesem im Freien überwintert werden. Dies ist jedoch nur bei älteren oder sehr großen Pflanzen sinnvoll. Darüber hinaus müssen einige Kriterien berücksichtigt werden:
- Pflanzgefäß muss groß genug sein; Kübel mit einem Durchmesser von weniger als 30 cm frieren zu schnell durch, was zu Wurzelschäden führt
- Geschützten Standort wählen, beispielsweise vor einer Hauswand
- Pflanzgefäß mit Jute umwickeln
- Gefäß auf einen Holz- oder Styropurblock stellen
Lubera-Tipp: Je weniger Frost eine Hortensie abbekommen hat, desto üppiger wird sie im Folgejahr blühen.
Sollten während der Überwinterung einzelne Triebe erfroren sein, so werden diese im Frühling entfernt. Bitte nicht eher, da selbst diese Triebe noch als zusätzlicher Winterschutz dienen kann.
Hortensien im Freien überwintern
Einige Hortensiensorten sind derart winterhart, dass sie auch ausgepflanzt im Freien überwintern können. Einen speziellen Schutz würden sie eigentlich benötigen, jedoch kann es passieren, dass sie ihre Blütenknospen bereits im Herbst anlegen.
Werden diese von starken Frösten angegriffen, so werden sie im kommenden Jahr nicht in der Lage sein, Blüten zu bilden. Dasselbe gilt für Knospen, die starken Temperaturunterschieden ausgesetzt werden. Aus diesem Grund benötigen jene Hortensien-Arten einen Frostschutz. Dieser kann dahingehend erfolgen, dass der Wurzelhals der Pflanze 10-20 cm mit
- Erde,
- Kompost oder
- Torf
angehäufelt wird. Außerdem wird eine Schicht
- Laub,
- Reisig oder
- Tannenzweige
über die zarten Triebe gelegt.
Dieser Schutz wird erst dann entfernt, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Zudem nicht von Sonnenstrahlen früh im Jahr täuschen lassen! Denn Tagsüber mag es zwar warm genug für die jungen Knospen sein, die Nächte sind aber in der Regel noch viel zu kalt; sie würden erfrieren.
Außerdem kommt manch ein Gartenbesitzer auf die Idee, seine Hortensie in Folie zu wickeln. Davon ist dringend abzuraten! Werden derart luftundurchlässige Materialien verwendet, wird es passieren, dass die Knospen verfaulen.
Lubera-Tipp: Ausgepflanzte Hortensien immer dann mit einem Winterschutz versehen, wenn im Herbst neue grüne Blätter oder Knospen zu sehen sind!
Tipps zur Hortensien Überwinterung im Freien
- Windgeschützter Platz mit möglichst etwas Sonne auch im Winter
- Gelegentlich gießen; Wurzelballen darf nicht austrocknen; Staunässe vermeiden
- Schnee auf Pflanzen lassen; er bietet einen zusätzlichen Wärmespender
Hortensien Überwinterung im Winterquartier
Jene Hortensien-Sorten, die nicht winterhart sind, müssen rechtzeitig in ein Winterquartier gebracht werden. „Rechtzeitig“ bedeutet in diesem Falle noch vor Frosteinbruch. Dasselbe gilt für Kübelpflanzen, die in einem Pflanzgefäß stehen, welches kleiner als 30 cm im Durchmesser ist. Zudem sollte das Winterquartier folgende Kriterien erfüllen:
- Schwach beleuchtet; weder zu hell noch zu dunkel
- Frostfrei
- Temperaturen um 5°C; zum Ende des Winters gerne wärmer
- Gut durchlüftet
Während der Überwinterung dürfen die Hydrangeas nicht austrocknen und sollten deswegen regelmäßig gegossen werden; gedüngt wird nicht. Denn erst nach der Winterruhe sollten man Hortensien Dünger zukommen lassen, damit sie schnell wieder Kraft für Wachstum und Blütenbildung erlangen. Zudem ist ein spezieller Hortensiendünger optimal geeignet.
Junge Hortensien, die eigentlich winterhart sind, sollten die ersten Winter ihres Lebens ebenfalls im Haus verbringen!
Achtung: Keinesfalls in Wohnräumen die Hortensie überwintern lassen; in der Regel ist es dort zu warm für die Pflanze, was zu einem verfrühten Austreiben führen würde. Ausnahmen bilden lediglich jene Pflanzen, die ganzjährig als Zimmerpflanzen kultiviert werden…
Kübelhortensien-Pflege im Frühjahr
Nach der Überwinterung ist es wichtig, dass die Hortensien wieder an die Frischluft gewöhnt werden. Dies geschieht, indem die Pflanzen an frostfreien Tagen stundenweise ins Freie gestellt werden; nachts müssen sie jedoch wieder ins Haus gebracht werden, um die Gefahr von Spätfrösten zu vermeiden.
Des Weiteren wird die Gießmenge langsam erhöht; auch die ersten Düngegaben sind nun zwingend notwendig. Darüber hinaus sollten folgende Tätigkeiten durchgeführt werden:
- Trockene Pflanzenteile entfernen
- Schneiden
- Gegebenenfalls Umtopfen
Lubera-Tipp: Mit der Pflege so früh wie möglich anfangen, um eine lange Blütezeit hervorzurufen!
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