Tellerhortensien gehören zu den besonders interessanten Hortensienarten, da sie nicht nur eine ausgesprochen dekorative, tellerförmige Blütenform haben, sondern zudem häufig auch noch zweifarbig blühen. Dennoch wurden sie lange Zeit von Fachleuten eher vernachlässigt; erst seit einigen Jahren wurde die Tellerhortensie aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und ist seitdem in vielen heimischen Gärten zu finden. Werden einige Tipps bezüglich ihrer Pflege beachtet, so wird sie viele Jahre lang ihr Talent als fleißiges Blühwunder zur Schau stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Tellerhortensien Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Tellerhortensien
- Tellerhortensien Standort: lichter Schatten
- Tellerhortensien brauchen nährstoffreichen Boden
- Tellerhortensien pflanzen
- Tellerhortensien umpflanzen
- Tellerhortensien in Kübelhaltung
- Tellerhortensien Vermehrung durch Stecklinge
- Tellerhortensie Pflege Tipps
- Tellerhortensien schneiden
- Tellerhortensien überwintern
- Tellerhortensien Blaufärben
- Tellerhortensien Krankheiten und Schädlinge
Tellerhortensien, Hydrangea serrata– Steckbrief von Gartenbista
Tellerhortensien Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: lichter Schatten
- Boden: humos; durchlässig; nährstoffreich
- Pflanzen: nach den Eisheiligen
- Umpflanzen: Herbst
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Vermehrung: Stecklinge im Juni/Juli
- Gießen: regelmäßig; ganzjährig; Staunässe vermeiden
- Düngen: ausgepflanzte Hortensien im Frühjahr und Frühsommer stickstoffbetonten Dünger; in Kübelhaltung von März bis August vierzehntägig Flüssigdünger
- Schneiden: jährlich im Frühjahr
- Überwintern: winterhart; im Kübel schützen
- Blaufärben: pH-Wert 4-4,5; Kalialaun
- Krankheiten: Chlorose; Echter Mehltau
- Schädlinge: Blattläuse
Wissenswertes über die Tellerhortensien
Tellerhortensien, Hydrangea serrata, stammen ursprünglich aus den Bergwäldern Japans und Südkoreas, und wird deshalb auch als „Berghortensie“ bezeichnet. Dort, in den regenreichen Gebieten, werden die Pflanzen sehr buschig und können Wuchshöhen von 2 m und mehr erreichen. Die hierzulande kultivierten Sorten besitzen ebenfalls eine buschige Wuchsform, werden aber selten höher als 1,2 m.
Aus den einjährigen Seitentrieben entwickeln sich die Blüten, die tellerförmig und ausgesprochen grazil sind. Sie sind in rosa, pink, blau, weiß oder zweifarbig in rosa-blau oder weiß-blau erhältlich. Jede Sorte für sich stellt einen besonderen Blickfang dar, denn selbst die augenscheinlich einfarbigen Blüten bilden unterschiedliche Schattierungen.
Tellerhortensien sind nicht besonders anspruchsvoll; um viele Jahre lang gut gedeihen und immer wieder neue Blüten hervorbringen zu können, sollten jedoch einige Pflege Tipps beachtet werden.
Tellerhortensien Standort: lichter Schatten
In Anlehnung an ihre Heimat bevorzugen die Tellerhortensien einen Platz im lichten Schatten. Dort können sie perfekt gedeihen und blühen. Optimal ist ein Plätzchen unter Laubbäumen, da diese nicht nur ein wenig Schatten spenden, sondern auch noch die Pflanzen vor Regen schützen. Wichtig ist jedoch, dass es sich bei diesen Bäumen um Tiefwurzler handelt, damit sie nicht mit den Tellerhortensien um Wasser und Nährstoffe konkurrieren.
Notfalls kann auch ein sonniger Standort gewählt werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass eine ausreichende Feuchtigkeit gewährleistet ist.
Lubera-Tipp: Wenn möglich, einen windgeschützten Standort wählen!
Tellerhortensien brauchen nährstoffreichen Boden
Bezüglich der Bodenbeschaffenheit sind die Tellerhortensien ein wenig anspruchsvoll. Die Erde sollte
- humos,
- durchlässig und
- nährstoffreich
sein. Etwas kalkreich darf der Boden außerdem sein.
zu beachten ist, dass Hortensien auf Staunässe etwas empfindlich reagieren können. Sollte der Boden nicht locker und durchlässig sein, empfiehlt es sich, unten eine Drainage aus Kies zu legen, damit sich überschüssiges Wasser nicht staut.
Wird die Hydrangea serrata in Kübelhaltung kultiviert, so kann sehr gut Azaleenerde verwendet werden.
Tellerhortensien pflanzen
Obwohl Tellerhortensien von Frühling bis in den Herbst gepflanzt werden können, ist die beste Zeit hierfür das Frühjahr, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. So haben die Pflanzen genügend Zeit, bis zum folgenden Winter einzuwurzeln:
- Wurzelballen der Hortensie zusammen mit ihrem Pflanztopf so lange in einen Wassereimer tauchen, bis keine Blasen mehr aufsteigen
- Pflanzloch ausheben, welches doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Erde an den Rändern und dem Boden des Loches auflockern
- Tellerhortensie so tief einsetzen, dass keine Wurzeln mehr aus der Erde herausschauen
- Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen
- Gründlich angießen
In der Folgezeit ist darauf zu achten, dass die Pflanze nicht austrocknet. Witterungsabhängige Wassergaben sind daher unumgänglich.
Lubera-Tipp: Aushub mit Kompost füllen, um für eine gute Nährstoffversorgung zu garantieren. Weitere Düngungen sind nach dem Pflanzen jedoch nicht gestattet!
Tellerhortensien umpflanzen
Optimal ist es, einen Standort für Hortensien zu wählen, an dem sie dauerhaft stehen können, da sie nicht gerne umgepflanzt werden. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Standortwechsel unumgänglich ist, beispielsweise wenn die Pflanze zu groß geworden ist oder keine Blüten (mehr) bildet. Nur, wenn ein Umsetzen im Frühling unumgänglich ist, sollte es praktiziert werden. Dies ist jedoch nur möglich, bevor die Tellerhortensie ihren Austrieb gebildet hat.
Der beste Zeitpunkt für das Umpflanzen ist der Herbst:
- Hortensie so tief wie möglichst ausgraben, wobei Schäden an den Wurzeln vermieden werden sollten
- Am neuen Standort ein großes Pflanzloch ausheben, in welches der Wurzelballen problemlos hineinpasst
- Pflanzloch mit Wasser auffüllen
- Hortensie einsetzen
- Loch mit Erde auffüllen
- Gründlich angießen
Lubera-Tipp: Sehr große Tellerhortensien auf eine stabile Folie legen und zum neuen Standort ziehen!
Tellerhortensien in Kübelhaltung
Sehr gut kann die Hydrangea serrata auch in einem Pflanzgefäß kultiviert werden, solange dieses ausreichend groß ist. Unten sollte es Löcher besitzen, damit sich keine Staunässe bildet. Zusätzlich kann eine Drainage aus Kies oder Blähton eingesetzt werden.
Als Pflanzsubstrat eignet sich Azaleenerde aus dem Fachhandel. Alternativ kann jedoch ein leicht saures Substrat selbst hergestellt werden, welches ebenfalls die Ansprüche der Pflanze erfüllt:
- Gartenerde,
- Kompost und
- etwas Sand
vermischen.
Umgetopft werden Hortensien in Kübelhaltung an besten im Frühjahr, noch bevor sie ihren Austrieb bilden. Wichtig ist, dass das neue Pflanzgefäß ausreichend groß ist, um genügend Platz für die Wurzeln zu bieten.
Die Überwinterung sollte in einem kalten, aber frostfreien Raum stattfinden, beispielsweise einer Garage oder einem Gartenschuppen. Temperaturen zwischen 3°C und 5°C sind optimal. Hat das Pflanzgefäß einen Durchmesser von mindestens 30 cm, so kann es den Winter über im Freien verbleiben, wobei jedoch einige Schutzmaßnahmen empfehlenswert sind:
- Kübel in Frostschutzfolie wickeln
- Triebe in Jute oder Frostschutzvlies wickeln
- In rauen Gegenden Wurzelbereich mit Laub abdecken
- Pflanzgefäß auf einen Holz- oder Styropurblock stellen
- Geschützten Standort wählen, zum Beispiel vor einer Hauswand
Tellerhortensien Vermehrung durch Stecklinge
Die Hydrangea serrata lässt sich sehr gut durch Stecklinge vermehren:
- Juni oder Juli mehrere Triebe oberhalb einer Knospe abschneiden
- Diese Triebe sollten 10-15 cm lang sein und mindestens zwei Blattpaare besitzen
- Triebspitzen entfernen
- Blätter auf halbe Größe einkürzen
- Pflanzgefäße mit feuchtem Substrat füllen
- Stecklinge in das Substrat stecken
- Gefäße an einen schattigen, warmen Standort stellen
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Nun dauert es etwa 2-3 Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln bilden. Ist dies der Fall, sollten sie in Einzeltöpfe in Azaleenerde umgetopft werden.
Es ist empfehlenswert, die jungen Hortensien in ihrem ersten Winter an einem kühlen, frostfreien Ort überwintern zu lassen. Im folgenden Frühjahr wird ein erneutes Umtopfen in größere Pflanzgefäße vonnöten sein. An ihren endgültigen Standort im Freien sollten sie erst im folgenden Frühjahr gepflanzt werden, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.
Tellerhortensie Pflege Tipps
- Gießen: Hortensien haben im Allgemeinen einen hohen Wasserbedarf – da bildet auch die Hydrangea serrata keine Ausnahme. Sie muss regelmäßig gegossen werden, und zwar ganzjährig, solange es frostfrei ist. Im Pflanzgefäß kultivierte Exemplare benötigen noch mehr Wasser als jene im Freiland, jedoch ist beim Gießen unbedingt darauf zu achten, dass sich keine Staunässe bildet.
- Düngen: Im Frühjahr sowie im Frühsommer bekommen Tellerhortensien im Freiland Langzeitdünger; spezieller Hortensiendünger, aber auch Azaleendünger ist geeignet. Wichtig ist, dass dieser stickstoffbetont ist und nicht zu viel Phosphor enthält. Dieses sorgt besonders bei blauen Hortensien dafür, dass die Blüten pink werden. Hydrangea serrata in Kübelhaltung bekommen von März bis August alle vierzehn Tage Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser.
Tellerhortensien schneiden
Keinesfalls sollten Tellerhortensien im Herbst geschnitten werden, und dies nicht nur, weil mit Eis und Schnee überzogene Blütenstände einen wunderschönen Anblick bieten. Die Blüten werden an zweijährigen Trieben gebildet, und ein Schnitt im Herbst hätte zur Folge, dass die Blütenpracht nicht so üppig wie erhofft ausfallen wird. Im Frühjahr jedoch kann unbesorgt zur Schere gegriffen werden, die sowohl scharf als auch sauber sein sollte:
- Abgestorbene und erfrorene Triebe entfernen
- Verwelkte Blüten entfernen
- Zweige, die nach innen gerichtet sind, abschneiden
Beim Schneiden selbst ist zu beachten:
- Schnitte grundsätzlich oberhalb der neuen Knospen ausführen
- Triebe nicht quetschen
- Keine langen Abschnitte stehen lassen
Dieser Auslichtungsschnitt sollte regelmäßig im Frühjahr durchgeführt werde. Ist dies nicht der Fall, kann die Hortensie verkahlen. Wenn dies geschieht, bleibt dem Hobbygärtner nur die Möglichkeit, seinen Strauch auf 15 bis 20 cm radikal einzukürzen in der Hoffnung, dass er sich wieder erholt. Häufig trägt ein derartiger Rückschnitt zum gewünschten Erfolg bei.
Tellerhortensien überwintern
Tellerhortensien, die im Freiland ausgepflanzt sind, sind winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz. Dennoch ist es empfehlenswert, ihren Wurzelbereich im Spätherbst mit Reisig zu schützen. Diese Maßnahme verhindert ein zu starkes Herunterfrieren der Triebe, was wiederum zu einem guten Austrieb sowie einer reichen Blüte im Folgejahr führt.
Werden die Hydrangea serrata im Kübel kultiviert, so sollten sie in ein Kühles, frostfreies Winterquartier gebracht werden. Dort bekommen sie regelmäßig etwas Wasser und können im folgenden Frühjahr wieder ins Freie gebracht werden. Hat das Pflanzgefäß einen Durchmesser von mehr als 30 cm, kann es im Freien verbleiben. Hierfür ist jedoch ein Winterschutz zu empfehlen:
- Gefäß mit Frostschutzfolie umwickeln und auf einen Holz- oder Styropurblock stellen
- Triebe mit Jute oder Frostschutzvlies umwickeln
- Wurzelbereich mit Laub abdecken
Auch diese Pflanzen müssen an frostfreien Tagen regelmäßig gegossen werden.
Lubera-Tipp: Bei starken Spätfrösten vorsorglich ein Frostschutzvlies über die Knospen ziehen!
Tellerhortensien Blaufärben
Einige Hortensienarten haben die Ablage, sich blau färben zu lassen; zu diesen gehört auch die Hydrangea serrata. Dies ist jedoch nicht bei weißen oder roten Tellerhortensien möglich; lediglich pinkfarbene Sorten können dazu gebracht werden, blaue Blüten hervorzubringen, sowie blaue Sorten, ihre Blaufärbung zu behalten. Dies geschieht zum einen über den pH-Wert des Bodens:
Um blau blühen zu können, benötigen die Hortensien einen pH-Wert von 4 bis 4,5. Dieser Wert muss also zunächst bestimmt werden, zumindest, wenn die Pflanzen im Freiland gedeihen. In Kübelhaltung ist dies grundsätzlich der Fall, wenn Rhododendronerde verwendet wird.
Zum anderen benötigen die Hortensien Aluminium, um blaue Blüten hervorbringen zu können. Dieses ist in Form von Kalialaun beziehungsweise Alaun in Apotheken erhältlich. Im Frühjahr werden ein bis zwei Esslöffel davon um die Hortensienpflanzen gestreut. Durch regen und Gießwasser gelangt es in die Erde, von wo es von den Wurzeln aufgenommen wird. Dies geschieht jedoch nicht über Nacht: bis zu zwei Jahren kann es dauern, bis eine pinkfarbene Hydrangea serrata blaue Blüten bilden wird.
Tellerhortensien Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind die Tellerhortensien im Allgemeinen sehr resistent. Dennoch kann es auch ihnen passieren, dass sie von ihnen heimgesucht werden:
- Chlorose: Die Chlorose zeigt sich an einer Gelbfärbung der Blätter, die jedoch grüne Adern aufweisen. Sie ist ein Zeichen dafür, dass das Pflanzsubstrat zu eisenhaltig oder zu basisch ist. Ein Umtopfen in ein passendes Substrat schafft häufig schon Abhilfe.
- Echter Mehltau: Diese Pilzerkrankung macht sich durch einen weißen, pelzigen Belag auf den Blättern bemerkbar. Da der Echte Mehltau nicht nur die Pflanze selbst, sondern auch benachbarte Gewächse schädigen kann, sollte er umgehend mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
- Blattläuse: Blattläuse treten gelegentlich an Hortensien auf. In der Regel ist ein derartiger Befall jedoch nicht so stark, dass gegen die Schädlinge vorgegangen werden muss.
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