Lederhülsenbaum 'Rubylace'

• Dornenlose Sorte der Gleditschie
• Elegantes, gefiedertes Laub
• Attraktive, rotbraune Färbung der jungen Blätter
• Gelbe Herbstfärbung
• Anspruchslos und pflegeleicht
• Bienenweide
• Winterhart bis -23 °C

Name: Lederhülsenbaum 'Rubylace'
Botanisch: Gleditsia triacanthos 'Rubylace'
Laub: sommergrün, Fiederblätter im Austrieb bronzerot bis kupferrot, später dunkelrot oder bronzefarben
Blüten: unscheinbar grünlich, Juni
Wuchs: sommergrüner Baum mit ausladender, lockerer Krone
Endgrösse: 8 hoch und bis 5 Meter breit
Boden: alle Gartenböden, bevorzugt frisch und nährstoffreich
Boden-Feuchtigkeit: trocken bis frisch
Boden-pH-Wert: schwach sauer bis stark alkalisch
Winterhärte: winterhart bis ca. – 23 °C, kein Winterschutz notwendig
Verwendung: Beet, Einzelpflanze, Solitär, Präriegarten, Friedhof
Standort: sonnig, windgeschützt

Der Lederhülsenbaum 'Rubylace' ist eine dornenlose Zuchtform der Amerikanischen Gleditschie (Gleditsia triacanthos). Die Art ist in den zentralen USA weit verbreitet und wird auch als Dreistachelige Gleditschie bezeichnet.

'Rubylace' ist ein sommergrüner Baum, der 8 Meter hoch wird und eine ausladende Krone mit einem Durchmesser von 4 bis 5 Metern bildet. Seine Blätter sind einfach oder doppelt gefiedert, mit kleinen, ovalen bis eiförmigen Blättchen. Beim Austrieb ist das Laub dieser Sorte bronzerot bis kupferrot und färbt sich später bronzefarben bis dunkelrot. Das Herbstlaub ist gelb. Im Juni entwickeln sich unauffällige, grünlich gelbe Blütentrauben, die von Bienen und anderen Insekten besucht werden. Sie liefern viel Pollen und Nektar. Früchte bildet diese Kulturform nicht.

Die Sorte wurde in der australischen Princeton Nurseries in Mount White selektiert und ist bereits seit 1961 auf dem Markt. Verwendet wird der dornenlose Lederhülsenbaum 'Rubylace' in Hausgärten, Parks und als Alleebaum.

Namensherkunft

Der wissenschaftliche Gattungsname Gleditsia und die deutsche Bezeichnung Gleditschie sind Widmungsnamen und ehren den deutschen Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch (*1714 U1786), der unter anderem Direktor des Botanischen Gartens in Berlin war.

Die Amerikanischen Gleditschien bilden am Stamm und an den Ästen kräftige, grün-rötliche bis graubräunliche, spitze Dornen von bis zu 20 cm Länge. Diese stehen in Dreiergruppen, weshalb der Baum auch als Dreidornige Gleditschien bezeichnet wird. Darauf nimmt auch der wissenschaftliche Artname Bezug, der sich von den griechischen Begriffen "treis" für drei und "akantha" für Stachel oder Dorn ableitet. Ein anderer Name für diese Art ist "Falscher Christusdorn".

Die Bezeichnung "Lederhülsenbaum" bezieht sich auf die auffälligen, 25 bis 50 cm langen, riemenförmigen, braunen Hülsenfrüchte. Sie sind flach, gebogen, in sich gedreht und haben eine raue, behaarte Oberfläche.
In den USA und Australien ist der Name "honeylocust" gebräuchlich, der übersetzt "Honigheuschrecke" bedeutet. Auch er bezieht sich auf die Früchte. Die enthalten nämlich ausser den Samen ein süsses, breiartiges, nahrhaftes Fruchtfleisch (Pulpa) und erinnern mit ihrer Form entfernt an grosse Insekten.

Verbreitung und Ökologie

Es gibt 14 Arten von Gleditschien. Die meisten von ihnen stammen aus Asien. Das Herkunftsgebiet von Gleditsia triacanthos ist in den zentralen USA. Die Blüten des sommergrünen Laubbaums werden von Insekten bestäubt. Seine Samen werden durch Endochorie, die sogenannte Verdauungsausbreitung, von Weidetieren wie Bisons und Rindern, Hirschen, Waschbären und anderen kleinen Säugern über weitere Strecken verbreitet. Die Tiere fressen die nahrhaften Fruchthülsen und das Fruchtfleisch, scheiden die harten Samen aber unverdaut wieder aus. Die harten, verzweigten und bis zu 20 cm langen Stacheln der Dreidornigen Gleditschie sind ein Abwehrmechanismus gegen Mammuts und Riesenfaultiere, die vor Jahrtausenden die Aussaat übernehmen, aber auf keinen Fall das Laub und die Zweige der Bäume fressen sollten. Diesen Schutz benötigt der dornenlose Lederhülsenbaum 'Rubylace' in unseren Hausgärten nicht mehr.

Standort und Boden

Der Lederhülsenbaum toleriert jeden Gartenboden. Er ist stadtklimafest, frosthart, windfest und erträgt auch Hitze und Trockenheit sehr gut. Darum gilt die Gleditschie unter Gärtnern als Zukunftsbaum, der dem Klimawandel trotzen kann. Fruchttragende Formen können sich aber auch als invasive Neophyten schnell in neuen Lebensräumen ausbreiten. Dieses Risiko besteht beim Lederhülsenbaum 'Rubylace' nicht, weil diese Sorte keine Früchte bildet. Du kannst dieses dekorative Gehölz ohne Bedenken in deinem Garten pflanzen.

Ideal ist ein sonniger Platz. Fruchtbare, frische Böden fördern den Wuchs, aber auch nährstoffarme, trockene Standorte sind für die Kultur geeignet. Der Boden-pH-Wert darf schwach sauer bis stark alkalisch sein.

Pflanzung

Gleditschien aus Containern kannst du ganzjährig pflanzen, wenn es frostfrei ist. Bekommst du deinen Baum als Ballenware, solltest du ihn im Herbst oder Frühjahr einsetzen.

Hebe ein Pflanzloch aus, das deutlich grösser ist als der Wurzelballen. Lockere den Boden gut auf und mische etwas Kompost oder organischen Dünger darunter. Die zusätzlichen Nährstoffe helfen dem jungen Baum schnell anzuwachsen. Setze neben dem Stamm einen Stützpfahl im Pflanzloch ein, bevor du dieses schliesst. Fixiere den jungen Baum am Pfahl und wässere ihn gründlich. Giesse ihn in den ersten Monaten alle 2 bis 3 Tage tiefgründig, um das Anwachsen und die Bildung tief reichender Wurzeln zu fördern.

Giessen und düngen

Der dornenlose Lederhülsenbaum 'Rubylace' ist trockenheitsresistent und wächst auch gut auf sandigen, nährstoffarmen Böden. Du musst diesen Baum weder giessen noch düngen, wenn er in deinem Garten angewachsen ist.

Lederhülsenbaum 'Rubylace' schneiden

Lederhülsenbäume müssen nicht in Form geschnitten, ausgelichtet oder verjüngt werden. Abgestorbene, beschädigte und kranke Triebe kannst du im Herbst oder Winter entfernen.

Schädlinge und Krankheiten

In seiner Heimat werden die Blätter des Lederhülsenbaums von verschiedenen Herbivoren gefressen, die aber in Europa nicht vorkommen. Der Baum ist deutlich weniger anfällig für Laub- und Holzschädlinge als andere Laubgehölze und nimmt durch den Befall in der Regel keinen Schaden.

Gelegentlich tritt am Lederhülsenbaum die Gleditschienblatt-Gallmücke (Dasyneura gleditsiae) auf. Sie verursacht die Bildung von rötlich-braunen Gallen an den Fiederblättern und Blattstielen. Werden Knospen oder junge Blätter befallen, formen sich aus ihnen nur Gallen. Schaden entsteht einem älteren Baum dadurch auch bei starkem Befall nicht. Bei jungen Bäumen kann ein massiver Befall zu Wuchsverzögerung und dem Absterben einzelner Triebe führen. Durch das Absammeln der mit Gallen besetzten Blätter wird der Entwicklungszyklus der Gallmilbe unterbrochen.

An Wunden und abgestorbenen Trieben können Schwächeparasiten wie der Zinnoberrote Pustelpilz (Nectria cinnabarina) oder die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha) auftreten. Schneide die betroffenen Zweige heraus.

Verwendung

Dadurch, dass die Amerikanische Gleditschie so anspruchslos ist, weder Wasser noch Düngung benötigt, nicht geschnitten werden muss und auch von Schädlingen keine nennenswerte Gefahr ausgeht, ist sie ein beliebter Baum für Alleen, Friedhöfe, öffentliche Grünflächen und Parks. Im Hausgarten ist dieser dekorative Baum eine Bereicherung für sonnige, trockene Beete, den Präriegarten und alle Flächen, die nicht intensiv gepflegt werden sollen oder können.