Weihnachtsbäume haben hierzulande eine weit zurückreichende Tradition – kaum eine Familie stellt sich nicht zum Weihnachtsfest einen bunt geschmückten und mit Kerzen verzierten Tannenbaum in die Wohnung. Doch alljährlich stellt sich so manchen die Frage, ob es nicht besser sei, ein Bäumchen mit Wurzeln zu kaufen, anstatt des traditionellen geschlagenen Baums, und dieses dann später im Garten auszupflanzen. Was ist dabei zu beachten?
Inhaltsverzeichnis
Weihnachtsbaum, Tannenbaum im Topf – Tipps von Gartenbista:
Vorteile eines Tannenbaumes mit Wurzeln
Tannenbäume, die abgehackt worden sind, neigen früher oder später dazu, zu vertrocknen und stark zu nadeln. Dies sieht nicht nur unschön aus, sondern stellt auch eine erhebliche Brandgefahr dar, vor allem bei der Verwendung von echten Kerzen. Diese Problematik ergibt sich bei Weihnachtsbäumen im Topf nicht.
Hinzu kommt, dass viele Gartenbesitzer nostalgische Erinnerungen mit ihrem Weihnachtsbaum verbinden und diesen von daher längere Zeit bei sich haben möchten. Wieder andere haben schlicht und ergreifend Mitleid mit den abgehackten Bäumen – und wollen dieses Schicksal von Millionen Tannen nicht noch unterstützen.
Welche Bäume eignen sich fürs spätere Auspflanzen?
Sämtliche heimischen Fichten- und Tannensorten eignen sich für ein Auspflanzen im Garten. Allerdings sollte man sich von Vornherein darüber im Klaren sein, dass die Chancen generell nicht besonders groß sind, dass ein Tannenbaum auch wirklich anwächst – zu groß ist der Stress für das Bäumchen…
Augen auf beim Tannenbaumkauf!
Bereits beim Kauf sollte man aufpassen, was für ein Bäumchen man sich ins Haus holt, denn auch dort gibt es gravierende Qualitätsunterschiede. So ist es auf jeden Fall ratsam, den Weihnachtsbaum im Fachhandel und nicht im Bau- oder Supermarkt zu kaufen. Dennoch ist auch dort eine Kontrolle des Wurzelballens unausweichlich; nur ein „guter“ Wurzelballen garantiert auch ein späteres Anwachsen im Garten.
Es ist wichtig, dass der Tannenbaum mindestens ein Jahr im Topf gewachsen ist und nicht erst kurz vor dem Verkaufsstart dort hineingestopft wurde. Ist dies nämlich der Fall, wurden dem Baum garantiert Wurzeln abgehackt, was seine Chancen auf ein langes Leben sehr minimiert. War der Baum hingegen zu lange in dem Topf, ist die Erde eventuell schon zu sehr verwurzelt, so dass eine ausreichende Wasseraufnahme nicht gewährleistet sein kann. Im Zweifelsfall immer den Mitarbeiter im Fachhandel fragen.
Lubera-Tipp: je kleiner ein Tannenbaum ist, desto besser wächst er später an. Eine Höhe von 1,20 m sollte keinesfalls überschritten werden!
Tannenbaum aus dem Garten holen?
Ist es sinnvoll, ein bereits in der Erde gepflanztes Bäumchen zum Weihnachtsfest ins Haus zu holen, um es danach wieder ins Freie zu bringen? Viele Gartenbesitzer versuchen dies Procedere, doch besonders ratsam ist es nicht. Der Tannenbaum ist innerhalb kürzester Zeit doppeltem Stress ausgesetzt: von der Kälte in die Wärme, von der Wärme wieder in die Kälte, wobei in manchen Wintern Temperaturunterschiede von 30° und mehr zwischen Garten und Wohnzimmer herrschen.
Lubera-Tipp: Leider ist es so, dass viele Tannenbäume diesen Stress vom Rein-/Rausholen nicht überleben können; von daher ist abzuraten, es zu versuchen.
Tipps für ein langes Tannenleben
Zunächst muss man sich darüber im Klaren sein, dass es für die Tannenbäume ein extremer Stress ist, von der Kälte im Fachhandel ins warme Wohnzimmer geschleppt zu werden. Die dortigen Temperaturen erinnern den Tannenbaum an den Sommer. Was tut er also? Er passt sich der vermeintlichen Jahreszeit an und fängt an, auszutreiben. Von daher wäre es sinnvoll, den Weihnachtsbaum in einem Raum aufzustellen, der so kalt wie möglich ist. Natürlich ist das kontraproduktiv, denn schließlich möchte man ja mitsamt seinem Bäumchen in der warmen Stube das Weihnachtsfest begehen…
Das A und O für die richtige Pflege des Tannenbaums im Topf ist die regelmäßige Wassergabe. Keinesfalls darf die Erde des Bäumchens austrocknen; dies wäre sein sicheres Ende. Zusätzlich sollte es zweimal täglich eingesprüht werden, damit die Nadeln nicht austrocknen. Dies hört sich in der Theorie einfacher an, als es in der Praxis tatsächlich ist, denn man darf nicht vergessen, dass der Tannenbaum weihnachtlich geschmückt ist. Aber es ist immer noch besser, feuchte Kugeln und Kerzen als einen sterbenden Baum zu haben – dies sollte nie vergessen werden.
Lubera-Tipp: den Tannenbaum im Topf so kurz wie möglich in der warmen Stube lassen; eine Zeitspanne von 10 Tagen sollte nicht überschritten werden!
Weihnachtsbaum auspflanzen
Leider ist es nicht so, dass der Tannenbaum gleich nach dem Weihnachtsfest im Garten ausgepflanzt werden kann (meistens erübrigt sich solch ein Vorhaben ohnehin, da die Erde gefroren ist). Bis zum Frühjahr muss der Tannenbaum also warten, bis er an seinen Bestimmungsort im Garten darf. Gelagert werden sollte er an einem kühlen, frostfreien, hellen Raum; wahlweise kann er auch nach vier Wochen an einen sehr geschützten Ort im Freien gestellt werden.
Lubera-Tipp: Bitte während der ganzen Zeit nicht vergessen, den Tannenbaum im Topf weiterhin zu gießen!
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Hallo
ich habe meinen kleinen tannenbaum im topf 2 wochen im warmen gehabt und er es ist leider sehr trocken geworden. nach dem weihnachtsfest habe ich ihn dann auf dem balkon gestellt und umgepflanzt in einen viel grösseren topf die erde mit stroh abgedeckt wg der kälte. leider sind die zweige immernoch vertrocknet kein unterschied oder fortschritt zu sehen. gibt es da noch hoffnung?