Rasen winterfest machen? Für viele Hobbygärtner ist dieses Thema nicht weiter relevant: Gras wächst schliesslich immer und quasi von alleine, also braucht es wohl keine besondere Pflege. Und überwintern muss man Rasen schon gar nicht. Leier sind diese Menschen auf dem Holzweg. Genau wie andere Gewächse leidet auch der Rasen unter der kalten Jahreszeit und sollte deswegen ein wenig Hilfe bekommen, um diese unbeschadet zu überstehen. Wie diese konkret aussieht und was Sie tun sollten, um Ihren Rasen winterfest zu machen, haben wir für Sie zusammengefasst. Wir führen mehr als 5000 Pflanzen im Lubera®-Shop. Beispielsweise können Sie in unserem Gartenshop mehr als 1300 mehrjährigen Stauden kaufen und diese im Beet oder Topf einpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Muss man Rasen winterfest machen?
- Vorteile
- Was passiert bei falscher Rasen Überwinterung?
- Rasen winterfest machen: düngen
- Geeigneter Dünger
- Zeitpunkt: Rasen winterfest machen
- Rasen winterfest machen: Mähen nicht vergessen!
- Rasenhöhe beachten
- Im Herbst vertikutieren?
- Rasen im Winter pflegen
- Blätter entfernen?
- Rasenflächen bei Frost nicht betreten: Mythos oder Wahrheit?
- Tipps
- Rasenpflege im Frühjahr
Muss man Rasen winterfest machen?
Schauen wir uns im Herbst in unseren Hausgärten um: überall gibt es Gewächse, die wir winterfest machen wollen/müssen. Die meisten dieser Tätigkeiten sind uns bestens bekannt, sei es das Anhäufeln von Rosen, das Einräumen von nicht winterharten Pflanzen oder das Einwickeln im Freien verbleibender Ziergräser mit einem Wintervlies. Selten denken wir jedoch daran, dass wir auch unseren Rasen winterfest machen sollten. Diese wunderschönen, sehr pflegeleichten und bescheidenen Grünflächen, die selbst lange Trockenperioden überstehen und wieder neu austreiben, die uns zum Chillen einladen, auf denen Mensch und Tier spielen können und die einfach in jeden Garen gehören – wir vergessen sie einfach. Meistens steckt dahinter keine böse Absicht, sondern Unwissenheit. Es ist den meisten Hobbygärtnern gar nicht bewusst, dass auch Rasen Aufmerksamkeit benötigt und ein wenig Hilfe, um den Winter gut und gesund zu überstehen.
Vorteile
Was hat es grundsätzlich für Vorteile, wenn wir Pflanzen winterfest machen? Wir helfen ihnen, Kälte und Frost gut zu überstehen. Wir sorgen mit den richtigen Massnahmen dafür, dass sie kräftig und widerstandfähig sind und sich nicht von einer kleinen Schneewehe im wahrsten Sinne des Wortes umwehen u lassen. Wir helfen also Gewächsen, sich gegen die Widrigkeiten von Minusgraden erfolgreich zur Wehr setzen zu können. Dies ist beim Rasen Überwintern nicht anders: ein gesunder, kräftiger Rasen hat es viel leichter, die kalte Jahreszeit zu überstehen, als es bei einem ungepflegten, vernachlässigten der Fall wäre. Machen wir also unseren Rasen winterfest, sind die Chancen sehr gut, dass er uns auch in den folgenden Jahren durch seinen Anblick und mit saftigen, kräftigen grünen Halmen erfreuen wird.
Was passiert bei falscher Rasen Überwinterung?
Eine Grünfläche, die nicht ausreichend auf die kalte Jahreszeit vorbereitet worden ist, wird im Folgejahr Probleme haben, sich optimal zu entwickeln. Geschwächte Graspflanzen sind nicht resistent genug, um sich gegenüber Wildgewächsen erfolgreich zur Wehr zu setzen. Sie werden sich von Pflanzen, die gemeinhin als Unkraut bezeichnet werden, verdrängen lassen, so dass schlussendlich von einer Zierfläche nicht mehr viel übrigbleibt. Zudem kommt noch ein anders Problem hinzu: Feuchtigkeit. Wird ein Rasen vor dem Winter nicht gemäht, so sind seine Halme vermutlich sehr, sehr lang. Durch Schnee und andere Niederschläge werden sie irgendwann verfaulen, so dass sich die einstige Grünfläche in ein matschiges Areal verwandeln wird. Dies ist nicht nur optisch unangenehm, sondern kann zudem die Graswurzeln nachhaltig schädigen: stehen sie zu lange in diesem Wasser, können im schlimmsten Fall auch die Wurzeln verfaulen. Während oberirdische Pflanzenteile irgendwann nachwachsen würden, ist dies beim Wurzelwerk nicht der Fall. Es ist unwiederbringlich verschwunden, so dass ein Neuaustrieb nicht mehr möglich ist. Somit wären wir wieder bei den Wildgewächsen, die noch mehr Platz für ihre Entwicklung und Ausbreitung bekommen…
Rasen winterfest machen: düngen
Um genügend Kraft für eine Überwinterung zu haben, benötigt ein Rasen Dünger. Wie oft dieser verabreicht wird, hängt von der individuellen Nutzung der Rasenfläche ab. Grundsätzlich gilt: je stärker der Rasen beansprucht wird, desto öfter muss innerhalb eines Jahres gedüngt werden.
Geeigneter Dünger
Organische Rasendünger sind ideal für die Nährstoffversorgung. Sie sollten regelmässig verabreicht werden, um den grösstmöglichen Erfolg zu erzielen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass mit derartigen Mitteln keine Gefahr der Überdüngung besteht: überschüssige Substanzen werden einfach im laufe der zeit ausgespült. Sollten Sie sich für einen derartigen Dünger entscheiden, so achten Sie bitte darauf, dass er im Herbst zusätzlich Kalium enthält. Dieses sorgt dafür, dass die Zellwände stabil werden und zudem Toleranzen gegenüber Frost entwickeln. So kommen die Graspflanzen sicher durch den Winter.
Alternativ kann zum Düngen auch ein mineralischer Dünger verwendet werden.
Zeitpunkt: Rasen winterfest machen
Organische Dünger werden idealerweise im Frühjahr sowie Sommer verabreicht; die letzte Düngung erfolgt im September/Oktober, idealerweise mit einem speziellen Herbstdünger. Mineralische Düngemittel werden ebenfalls im Herbst letztmalig verabreicht. Sofern es sich jedoch um Langzeitdünger handelt, so ist darauf zu achte, dass er bei der Herbstdüngung nicht stickstoffbetont ist. Dieser nämlich senkt die Frosttoleranz erheblich herab, bewirkt also das Gegenteil des Kaliums.
Rasen winterfest machen: Mähen nicht vergessen!
Das A und O bei der Rasenpflege ist das regelmässige Mähen. Es verhindert nicht nur, dass lange Halme umknicken und verfaulen, sondern kräftigt auch die Graspflanzen. Innerhalb eine Gartenjahres wird – je nach Witterung – ab April gemäht. Vor der Überwinterung ist diese Massnahme zwingend notwendig, aber bitte nicht zu früh und nicht zu spät. Ein zeitiger letzter Schnitt sorgt dafür, dass der Rasen noch einmal austreibt – zumindest die schnellwachsenden Grassorten. Die Untergräser, also jene, die für den dichten Wuchs der Grünfläche verantwortlich sind, wachsen sehr viel langsamer und stehen demzufolge im wahrsten inne des Wortes im Schatten der anderen Gräser. Dies den ganzen Winter lang, was wiederum dazu führt, dass sie im folgenden Frühjahr kaum durchstarten können und in ihrer Entwicklung und ihrem Wuchs sehr gehemmt sind. infolgedessen sterben sie ab – gut zu erkennen an braunen Stellen im Rasen.
Wird jedoch erst sehr spät im Jahr der letzte Rasenschnitt durchgeführt, werden die Gaspflanzen wiederum ungeschützt den eisigen Temperaturen ausgesetzt. Auch dies kann zu unerwünschten Schäden führen.
Um weder in die eine noch in die andere Richtung einen falschen Zeitpunkt auszuwählen, gilt Mitte November als ideal für das letzte Mähen des Jahres.
Rasenhöhe beachten
Als pfiffiger Hobbygärtner weiss man, dass ein Rasenmäher auf verschiedene Schnitthöhen einstellbar ist. Dies aus gutem Grund: es gibt verschiedene Rasentypen, die auf unterschiedliche Höhen gemäht werden sollten (übrigens nicht nur im Winter). Zum Rasen Überwintern ist es wichtig, dass die Halme möglichst kurz sind. So werden sie optimal ausgeleuchtet, was wiederum zu einem ebenmässigen Wuchs im Folgejahr führt. Während die «normalen» Rasenflächen wie Sport- und Spielrasen vor dem Winter auf 3 cm eingekürzt werden sollten, braucht ein echter Zierrasen nur 2 cm hoch zu sein. Haben Sie jedoch eine wiesenartige Rasenfläche zuhause, so wird diese auf 6 cm eingekürzt. Unter Beachtung der individuellen Schnitthöhe können Sie sich ihr sein, dass ihr Rasen Frost und Schnee überstehen wird.
Im Herbst vertikutieren?
Nun gibt es ja neben dem Mähen eine andere Tätigkeit, die gerne im Zusammenhang mit der Rasenpflege durchgeführt wird: vertikutieren. Sie dient der Durchlüftung der Rasenwurzeln, indem abgestorbene Pflanzenteile, Wildgewächsen sowie Moos entfernt werden. So wichtig und wertvoll diese Massnahme auch ist: sie bedeutet Stress für den Rasen. Stress insofern, als dass sein Wurzelbereich aufgewühlt wird, unerwünschte nachtbarpflanzen entfernt werden und somit Lücken entstehen. Direkt vor der Überwinterung sollte eine solche Massnahme nicht durchgeführt werden. Bei stark verfilzten und somit per se unglücklichen Rasenflächen kann es jedoch notwendig sein, im Herbst zu vertikutieren. Spätestens jedoch im September, da so bis zum ersten Frost noch genügend Zeit für die Regeneration bleibt. Ansonsten ist es jedoch empfehlenswerter, mit dem Vertikutieren bis zum folgenden Frühjahr zu warten.
Rasen im Winter pflegen
Braucht eine Rasenfläche im Winter Pflege? Oder eher nicht? Alle diejenigen, die jetzt nach Luft schnappen und Panik haben, dass die Pflegemassnahmen eine Neverending Story sind, können sich jetzt entspannt zurücklehnen: im Winter ist es nicht notwendig, den Rasen zu pflegen. selbst, wenn Sie es im Herbst nicht geschafft haben, ihn winterfest zu machen, wird er während der kalten Jahreszeit nicht betüddelt.
Konkret heisst dies: wir mähen unseren Rasen im Winter nicht. Niemals. Werden den Hälmchen bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen die Köpfe abgeschnitten, werden sie dies nicht verkraften. Sie haben keine Chance, sich zu regenerieren – wachsen tun sie eh nicht -, sind frostanfällig und können somit nachhaltig geschädigt werden.
Düngen hilft da auch nicht: es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Rasen im Winter Nährstoffe aufnehmen und verarbeiten kann. schlimmer noch: Mineralischer Dünger kann sogar den Grünflächen sowie anderen Pflanzen schaden, wenn er im Winter verabreicht wird. Organische Düngemittel werden zwar keine Schäden anrichten, jedoch wird auch sie nicht den gewünschten Effekt erzielen.
Nun bleibt nur noch die Frage offen, ob man seinen Rasen im Winter wässern soll. Erfahrene Hobbygärtner wissen, dass dies gar keinen Sinn macht, da die Graspflanzen während der kalten Jahreszeit ehr mit zu viel als mit zu wenig Feuchtigkeit zu kämpfen haben.
Blätter entfernen?
Im Spätherbst sowie im Winter kann es immer wieder passieren, dass Laubbäume noch Blätter verlieren. Handelt es sich dabei um Einzelfälle, können wir diese einfach ignorieren. Wenn jedoch Laubmassen herabfallen und den Rasen bedecken, dann sollten wir als pflichtbewusste Hobbygärtner uns um deren Entsorgung bemühen. Ein grobes Zusammenharken ist ausreichend, sollte jedoch zwingend durchgeführt werden. Bleiben die Blätter auf dem Rasen liegen, verhindern sie, dass dieser Licht aufnehmen kann. Somit hätten wir im Frühjahr wieder das Problem des ungleichmässigen Austriebs.
Rasenflächen bei Frost nicht betreten: Mythos oder Wahrheit?
Während eine Grünfläche im Sommer voller Leben ist, liegt sie für gewöhnlich den Winter über brach. Kaum ein Gartenbesitzer möchte seinen Rasen im Winter betreten. Nicht etwa, weil er Angst vor Glätte und der damit verbundenen Rutschgefahr hat. Vielmehr befürchtet er, dass die zarten Grashalme aufgrund des Frostes abbrechen. Derartige Thesen tauchen immer wieder auf, doch sind sie auch wahr? Oder ein Mythos, ein Ammenmärchen, welches von Gartenbesitzer zu Gartenbesitzer weitergetragen wird? Letzteres ist der Fall. Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, dass Grashalme aufgrund von Frost abbrechen, ganz einfach deswegen, weil sie niemals vollständig durchfrieren können. so ein Hälmchen enthält Kalium; ehr viel Kalium. Dieses verhindert ein komplettes Durchfrieren, so dass selbst im tiefsten Winter und bei stärkstem Frost die Grashalme weich und biegsam bleiben. Es spricht also nichts dagegen, auch im Winter gelegentlich den Rasen zu betreten, sei es, um Bäume von Schnee zu befreien, Gartenvögel zu füttern oder einfach um frische Luft zu geniessen.
Tipps
Eine sehr, sehr hohe Schneedecke führt zwangsläufig zu viel Schmelzwasser. Sammelt sich dieses auf der Rasenfläche, kann es ewig dauern, bis es abgetrocknet beziehungsweise im Boden versickert ist. In dieser Zeit passiert es leider, dass oberirdische Grashalme verfaulen. Sehr schade, da sich jeder Gartenbesitzer auf ein frisches Grün im Frühjahr freut und dieses möglichst zeitig geniessen möchte. So kommt manch einer auf die Idee, den Schnee einfach wegzuschippen. Ja, es gibt tatsächlich Gartenbesitzer, die mit einer Schneeschaufel bewaffnet über ihren verschneiten Rasen rennen und ihn befreien wollen. Sinnvoll? Wohl eher nicht. Zum einen ist eine Schneedecke ein natürlicher Schutz gegen Kälte, zum anderen entsteht durch das Schippen und damit verbundene Betreten der Rasenfläche ein sehr fester Untergrund. Diese geschlossene und feste Schneedecke kann dazu führen, dass die gefürchtete Typhula-Fäule entsteht. Sie äussert sich durch helle, fast weisse Flecken aus Grashalmen, die bei Fortscheiten der Krankheit zu einer grossen Fläche werden. Zwar treiben meistens die Graswurzeln wieder aus, jedoch kann bei einem schweren Krankheitsverlauf der Einsatz eines Fungizids notwendig sein. Und das möchte nun wirklich keiner…
Rasenpflege im Frühjahr
Der Winter hat sich verabschiedet und dem Frühling Platz gemacht. Mit diesem kommen jede menge Tätigkeiten auf uns Hobbygärtner zu – unter anderem natürlich auch die Rasenpflege.
- Rasenfläche von Laub, Ästen etc. befreien
- Mähen, wenn die Grashalme etwa 7 cm lang geworden sind
- Halme auf mindestens 4 cm einkürzen. Keinesfalls zu tief!
- Vertikutieren
- Gegebenenfalls sanden (aerifizieren)
- Optional: kalken
- Düngen