
Zu den beliebtesten Schwimmpflanzen in Aquarien und in heimischen Gartenteichen zählt die Muschelblume (Pistia stratiotes), aufgrund ihrer Optik auch „Wassersalat“ oder „Grüne Wasserrose“ genannt. Während die Pflanze im Aquarium ganzjährig zu finden ist, kann sie in Teichen nur im Sommer kultiviert werden: sie ist nicht winterhart. Ansonsten ist die Pflege und Vermehrung der Wasserpflanze recht einfach.
Inhaltsverzeichnis
Muschelblume Pistia Stratiotes im Steckbrief
- Aussehen: Blätter in Rosettenform (2 cm bis 30 cm)
- Standort: Gartenteiche im Sommer oder Aquarien ganzjährig; Süßwasser; pH-Wert 5,5 bis 8; Wassertemperatur mindestens 20°C
- Bedingungen für Gartenteich: sonniger bis halbschattiger Standort; Aufenthalt im Teich nur im Sommer möglich; Absauger (Skimmer) regelmäßig kontrollieren, da Pflanzenteile dort hineingeraten können
- Bedingungen im Aquarium: Aquarium muss ausreichend hoch sein und keinen Deckel besitzen; Wassertemperatur zwischen 20°C und 30°C; viel Licht; keine Strömung; nicht zu heiße Umgebung; ausreichend lüften
- Pflanzen: auf Wasseroberfläche setzen
- Vermehrung: erledigt Pflanze selbständig durch Ableger oder Samen
- Schneiden: Wurzeln regelmäßig einkürzen
- Überwinterung: nicht winterhart, deswegen in ein Aquarium im Haus umsetzen, sobald Wassertemperatur dauerhaft unter 20°C gesunken ist
- Vorteile: Optik; wasserreinigende Wirkung; Schatten spendend; Algenbildung reduzierend
- Nachteile: zu viel Schatten; Entmineralisierung des Wassers
Aussehen der Schwimmpflanze
Die Muschelblume zählt zur Familie der Aronstabgewächse (Aracae) und stammt ursprünglich aus den Tropen und Subtropen. Von dort aus breitete sich die Wasserpflanze aus, so dass sie heutzutage weltweit zu finden ist.

Fans von Wasserpflanzen sind begeistert von der dekorativen Optik der Muschelblume:
- Ihre hellgrünen, fleischigen, kräftigen, gerillten Blätter sind mit feinen Härchen besetzt und in Rosettenform angeordnet – und überlappen sich dabei teilweise noch.
- Die Blätter sind so konzipiert, dass Flüssigkeiten von ihnen abperlen.
- Die Rosetten selbst erreichen eine Größe zwischen 2 cm und 30 cm, wobei hierzulande in der Regel die goldene Mitte zu finden ist: 15 cm große Rosetten.
- Muschelblumen bilden sehr verzweigte Wurzeln, die bis zu 40 cm lang werden können.
- In der Mitte der Rosette bilden sich kleine weiße Blüten, die jedoch recht unscheinbar wirken. Aus ihnen bilden sich kleine, ovale Beeren, welche die Samen beinhalten. Durch Aufspringen der Beeren gelangt dieses Saatgut auf die Wasseroberfläche, wo es zu keimen beginnt.
Muschelblume gegen Algen
Der Wassersalat sieht jedoch nicht nur sehr schön aus, sondern ist zudem auch eine biologische Filteranlage für sein Umfeld: die Wurzeln holen sich die vielen Nährstoffe, die sie benötigen, direkt aus dem Wasser. Sie können alles gebrauchen und verwerten: Fischfutterreste, Nitratüberschuss, Schwebstoffe.
So sorget die Muschelblume dafür, dass das Wasser immer schön sauber bleibt und sich weniger Algen bilden können.
Kultivierung im Aquarium und Gartenteich
Sowohl in Gartenteichen als auch in Aquarien ist der Wassersalat gerne gesehen, wobei beachtet werden muss, dass die Pflanze nicht winterhart ist. Wer seinen heimischen Teich mit Muschelblumen verschönern möchte, muss dies in den Sommermonaten praktizieren.
Grundsätzlich sollten folgende Kriterien beachtet werden:
- Pistia stratioes benötigt Süßwasser, um zu gedeihen
- PH-Wert zwischen 5,5 und 8 ist optimal
- Wassertemperatur muss mindestens 20°C haben
Lubera-Tipp: Grüne Wasserrosen eignen sich auch hervorragend zur Haltung in kleinen Wassergefäßen, welche auch auf kleinen Terrassen und Balkonen Platz finden.
Bedingungen für den Gartenteich

Der Standort des Gartenteiches sollte
- sonnig bis
- halbschattig
gelegen sein.
Bezüglich der Bodenverhältnisse muss man sich als Gartenbesitzer keine Gedanken machen, da es sich hier um eine Schwimmpflanze handel – die Wurzeln des Wassersalats gelangen nicht auf den Grund des Gartenteichs, sondern frei im Wasser schwimmen.
Zu beachten ist, dass Muschelblumen nicht winterhart sind. Sobald sich der Sommer verabschiedet hat und die Temperaturen dauerhaft unter 20°C fallen, müssen die Wasserpflanzen aus dem Teich geholt und in ein Aquarium im Haus gesetzt werden.
Lubera-Tipp: Immer wieder kommt es vor, dass sich Teile der Muschelpflanze ablösen und im Absauger (Skimmer) der Teichfilteranlage festsetzen. Damit dieser nicht verstopft, sollte er regelmäßig kontrolliert werden.
Muschelblume – Aquarium
Das Aquarium ist der am häufigsten gewählte Lebensraum für den Wassersalat. Damit er sich dort auch rundherum wohl fühlt, sollten einige Kriterien beachtet werden:
- Das Aquarium sollte ausreichend hoch sein, damit die langen Wurzeln der Muschelblume durchs Wasser gleiten können und sich nicht versehentlich am Boden festsetzen
- Auch sollte das Aquarium keinen Deckel besitzen, da sich an diesem durch die gestaute Wärme Tropfwasser bilden kann, welches Fäulnisstellen an dem Wassersalat hervorrufen kann
- Da der Pistia stratiotes viel Licht benötigt, ist unbedingt auf eine gute Beleuchtung zu achten
- Wassertemperatur muss mindestens 20°C betragen, darf aber 30°C nicht überschreiten
- Es darf keine Strömung herrschen, da diese dazu führen kann, dass die Wasserpflanze schimmelt und eingeht
- Die Wasserhärte darf zwischen 2 und 12 Karbonat-Härte liegen
Lubera-Tipp: Auch in offenen Aquarien kann es der Muschelblume zu warm werden. Deswegen ist ein Standort in der Nähe von Heizkörpern, Öfen und anderen Wärmequellen zwingend zu vermeiden, zudem sollte der Raum regelmäßig ausreichend gelüftet werden.
Pflanzen
Einen Wassersalat zu pflanzen erfordert nicht viel Fachkenntnisse: die Pflanze wird nach dem Kauf einfach auf die Oberfläche des Wassers gesetzt, welches die erforderlichen Ansprüche erfüllen sollte.
Lubera-Tipp: Beim Pflanzen ins Aquarium sollte darauf geachtet werden, ob nicht versehentlich Wasserlinsen mit eingepflanzt worden sind. Diese vermehren sich ebenfalls rasant, so dass sie zwingend entfernt werden sollten.
Muschelblume Vermehrung
Ableger

Der Wassersalat bildet Ableger, die eigene Wurzeln bilden. Sind diese groß genug, löst er sich von der Mutterpflanze und bildet selbst wiederum eigene Ableger.
Anhand dieser Methode lässt sich unschwer erkennen, dass sich Muschelblumen rasend schnell vermehren, so dass aus einer einzigen Pflanze innerhalb kürzester Zeit ein ganzer Teppich entsteht.
Samen
Wie die Vermehrung durch Ableger, erledigt der Wassersalat auch seine Vermehrung aus Samen ohne menschliches Zutun:
- Aus den kleinen, weißen Blüten bildet sie Muschelblume grüne Beeren
- In den Beeren befinden sich Samen
- Die Samen gelangen auf die Wasseroberfläche, wo sie irgendwann zu keimen beginnen
Solche ein Procedere ist ausgesprochen langwierig; es kann jedoch beschleunigt werden:
- Samen einsammeln
- Gefäß mit Wasser oder feuchtem Hydrosubstrat füllen
- Saatgut ins Gefäß geben
Dort werden die Samen keimen und sich langsam entwickeln; nach zwei bis drei Jahren sind die Pflänzchen groß genug, um in ein Aquarium beziehungswiese einen Gartenteich ausgesetzt zu werden.
Schneiden
Der Wassersalat an sich muss nicht geschnitten werden – seine Wurzeln hingegen schon. Dieses Wurzelwerk wird schnell extrem lang und dicht und kann sich dadurch zu einem Störfaktor im Aquarium entwickeln. Auch können die Wurzeln am Boden des Aquariums festwachsen, was wiederum nicht dienlich für die Gesundheit der Muschelblume ist. Demzufolge müssen die Wurzeln beschnitten werden, und zwar regelmäßig und recht häufig.
Wurzeln von Muschelblumen, die im Gartenteich schwimmen, benötigen hingegen in der Regel keinen Schnitt. Erst, wenn sie zum Überwintern in ein Aquarium gesetzt werden, müssen sie gegebenenfalls eingekürzt werden.
Überwintern

In ihrer tropischen beziehungswiese subtropischen Heimat verbleibt die Muschelblume ganzjährig im Freien – das dortige Klima lässt dies unbesorgt zu. Unsere heimischen klimatischen Bedingungen leider nicht, so dass der Wassersalat keinesfalls den Winter über im Gartenteich verbringen darf.
Sobald die Wassertemperatur unter 20°C gesunken ist, wird die Pflanze vorsichtig aus dem Teich gefischt und in ein Aquarium umgesiedelt. Dort verbleibt sie so lange, bis die Außentemperaturen ein erneutes Aussetzen in den Gartenteich ermöglichen.
Vorteile
Neben der bereits erwähnten interessanten Optik bietet der Wassersalat weitere Vorteile, die ihn zu einem gerne gesehenen Gast in heimischen Teichen beziehungsweise Aquarien machen:
- Die langen Wurzeln bieten Fischen, insbesondere Jungtieren, Schutz
- Muschelblumen bilden einen dichten Teppich und spenden somit Schatten, der nicht nur Algenbildung reduziert, sondern auch für manche Fische sehr angenehm ist
- Pistia zieht unerwünschte Nährstoffe aus dem Wasser und reduziert dadurch die Algenbildung
- Muschelblumen klären das Wasser, da sie Stickstoff und Phosphate verwerten
Lubera-Tipp: Muschelblumen dienen auch als Indikator für einen korrekten Eisenspiegel im Wassert: ist der Eisengehalt zu niedrig, wird die Pflanze gelb und verkümmert.
Nachteile
Bei allen Vorteilen, die die dekorative Schwimmpflanze bietet, dürfen auch die Nachteile nicht außer Acht gelassen werden:
- Aufgrund der Tatsache, dass der Wassersalat sehr viele Nährstoffe zeiht, kann es passieren, dass das Wasser nicht nur gereinigt, sondern entmineralisiert wird
- Durch die extreme Ausbreitung des Wassersalats kommt es schnell zu einer Überschattung des Aquariums, wodurch andere Wasserpflanzen nicht überleben können
Lubera-Tipp: Muschelblumen regelmäßig ausdünnen! Wer in seinem Gartenteich zu viele derartige Pflanzen hat, lässt sie einfach den Winter über draußen – den Rest erledigt die Natur von alleine…
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Hallo,
meine Muschelblumen bereiten mir Sorgen. Noch vor einiger Zeit hatten die Muschelblumen saftige grüne Blätter. Die Pflanzen sind gut gewachsen und haben mir viel Freude gemacht. Jetzt sehen die Blätter gelb aus und die Pflanzen sehen nicht mehr so gesund aus wie noch vor ein paar Wochen. Meine Muschelblume wird gelb – was kann ich dagegen tun? Handelt es sich vielleicht um eine seltene Pflanzenkrankheit? Wer kann helfen?
Hallo,
Pistia stratiotes benötigt für ein optimales Wachstum und eine gesunde Entwicklung der Blätter Süßwasser mit vielen darin enthaltenen Nährstoffen. Gelbe Blätter sind ein Indikator für Nährstoffmangel. Dieser kann zustande kommen, wenn eine zu große Anzahl Muschelblumen über einen längeren Zeitraum einen nur kleinen Teich bevölkert. Du kannst eine extra Portion Fischfutter in den Teich schütten und die Anzahl der Muschelblumen reduzieren.
Hi Toralf,
gelbe Blätter bei der Muschelblume sind ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel. Es kommt häufig vor, dass sich Muschelblumen erst stark vermehren und wachsen und dann unter Nährstoffmangel leiden, weil sich die Kolonie der Pflanzen vergrößert hat und dann nicht mehr genug Nährstoffe für alle Pflanzen vorhanden sind. Ich würde einige Muschelblumen aus dem Teich entfernen und verschenken.
Guten Abend Toralf,
die gelben Blätter deiner Muschelblume kommen Zustande, wenn die Pflanze nicht mehr ausreichend Nährstoffe aus dem Wasser zu sich nimmt. Die Nährstoffe sind aufgebraucht und die Muschelblume leidet unter Mangelerscheinungen. Du solltest die Kolonie deiner Muschelblumen ausdünnen, vermutlich haben sie sich stark vermehrt. Vielleicht kannst du einige Exemplare in ein Aquarium umsiedeln oder sie bei Nachbarn mit Gartenteich gegen weniger stark zehrende Wasserpflanzen eintauschen.
Hallo Toralf,
deiner Beschreibung nach würde ich eher nicht auf eine seltene Pflanzenkrankheit tippen.
Wenn die Pflanzen zunächst saftig grüne Blätter hatten und gut wuchsen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass sie ausreichend Nährstoffe zur Verfügung hatten.
Gelbe Blätter deuten auf einen Nährstoffmangel hin, die Blätter werden gelb, weil Nährstoffe fehlen.