
Kugelbäume bieten generell einen wunderschönen Anblick; die Kugelakazie bildet da keine Ausnahme: mit seiner nahezu runden Krone und den leuchtenden Blättern, die eine traumhafte Herbstfärbung annehmen, gehört die auch als „Kugelrobinie“ bekannte Kugelakazie zu den echten Eyecatchern. Ihre Pflege ist relativ einfach, so dass auch Anfänger im Bereich der Gartengestaltung dieses dekorative Gewächs kultivieren können. Werden einige Tipps bezüglich der Kugelakazien Pflege beachtet, wird sie eine sehr lange Zeit ihren Besitzer durch ihren Anblick erfreuen.
Inhaltsverzeichnis
Kugelakazie, Kugelrobinie – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: viel Platz; sonnig; windgeschützt
- Boden: nährstoffreich; kalkarm; durchlässig
- Pflanzen: vorzugsweise im Herbst
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Aussaat: März/April in Töpfen; Mitte Mai im Freiland
- Vermehrung: Wurzelstecklinge
- Gießen: frisch gepflanzte Exemplare sowie in Kübelhaltung; ansonsten nicht notwendig
- Düngen: in Kübelhaltung einmal jährlich mit Langzeitdünger
- Überwintern: winterhart; in Kübelhaltung schützen oder in kühles Winterquartier bringen
- Schneiden: im Winter Auslichtungsschnitt; kranke Triebe jederzeit
- Krankheiten: Blattfleckenkrankheit
- Schädlinge: Schildläuse; Blattläuse; Miniermotten
- Giftig: ja, besonders in der Rinde; auch für Haustiere
Wissenswertes

Die Akazie stammt ursprünglich aus den USA. Bereits seit dem 16. Jahrhundert werden sie auch in Europa kultiviert. Zunächst waren sie ausschließlich der Oberschicht vorbehalten: Adlige nutzen die dekorativen Gewächse zur Verschönerung ihrer Schlossgärten und Anlagen. Doch schnell wurde erkannt, dass sich die Akazien sehr gut als Forstbäume eigneten, da sie eine ausgesprochen hohe Wuchsleistung besaßen.
Während Akazien per se gedeihen, handelt es sich bei den Kugelakazien oder Kugelrobinien um Zuchtformen: als Hochstemme wird die Krone auf einer Höhe von 2 m veredelt, als Halbstamm bei 1,40 m. Diese Veredelung führt dazu, dass die so behandelten Bäume runde Kronen bilden.
Eine Kugelakazie kann bis zu 6 m hoch werden. Ihre gefiederten, ovalen Blätter sind leuchtend grün, können jedoch auf der Oberseite eine bläuliche Färbung bekommen. Im Herbst verfärben sie sich in den schönsten Rot-, Gold- und Brauntönen, bevor sie abfallen. Im Juni bildet die Kugelrobinie wunderschöne, weiße, traubenförmige Blüten, die einen sehr angenehmen, intensiven Duft verströmen. Aus diesen entstehen später die länglichen Früchte, welche Samen beherbergen. Dieser ist keimfähig und kann somit zur Akazien Vermehrung verwendet werden.
Aufgrund ihrer sehr ausladenden Krone wirken Gärten, in denen Kugelakazien gepflanzt werden, optisch größer. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass diese Bäumchen vorzugsweise in kleinen Gärten beziehungsweise Gartenstücken zu finden sind. Doch nicht nur in heimischen Gärten, sondern auch zur Begrünung öffentlicher Plötze, Wege und Straßen werden Kugelakazien sehr gerne verwendet. Dies liegt nicht nur alleine an der Tatsache, dass sie sehr pflegeleicht und robust sind; auch vertragen sie sowohl Abgase, große Hitze, Trockenperioden und Streusalz. Hinzu kommt noch ein optischer Aspekt: aufgrund ihrer Wuchsform entsteht auch in Parks der Eindruck, dass die Umgebung wesentlich größer ist, als es tatsächlich der Fall ist.
Standort
Bei der Wahl des richtigen Standorts für eine Kugelrobinie muss unbedingt beachtet werden, dass sie zwar nicht hoch, aber ausladend in die Breite wächst. Schnell kann es passieren, dass sie dabei andere Pflanzen schlichtweg verdrängt. Dies sollte verhindert werden; demzufolge benötigt sie genügend Platz, um sich ausbreiten zu können.
Ansonsten ist die Kugelrobinie bezüglich ihrer Standortansprüche sehr bescheiden: sie gedeiht an sonnigen Plätzen ebenso gut wie im Halbschatten. Lediglich an sehr windige Standorte sollte sie nicht gepflanzt werden, da starke Stürme unter Umständen dazu führen können, dass die filigranen Äste und Zweige abbrechen.
Boden: nährstoffreich und durchlässig
Um optimal gedeihen zu können, benötigt die Kugelakazie einen nährstoffreichen Boden. Dieser sollte nur geringe Mengen an Kalk aufweisen, da das dekorative Gewächs in stark kalkhaltigen Böden nicht optimal versorgt ist. Ansonsten kann der Boden gerne lehmhaltig sein, doch auch trockene Böden werden gut vertragen.
Wichtig ist zudem, dass das Substrat durchlässig ist, so dass sich kein Wasser stauen kann. Auf derartige Umstände reagiert die Kugelrobinie nämlich sehr empfindlich und wird im schlimmsten Fall sogar eingehen.
Kugelakazie richtig pflanzen
Die optimale Pflanzzeit für Kugelakazien ist der Herbst – zumindest, wenn es sich um Ballenware handelt. Containerware hingegen kann ganzjährig an frostfreien Tagen gepflanzt werden, wobei auch bei ihnen der Herbst als Pflanzzeit zu empfehlen ist.
- Ballen in einen Wassereimer stellen
- Pflanzloch ausheben, welches etwa 1,5-mal so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Kompost mischen
- Kugelakazie so tief einsetzen, dass sich der Stammansatz direkt über der Erdoberfläche befindet
- Pflanzloch mit Aushub füllen
- Erde gut festtreten
- Gründlich angießen
Auch in der Folgezeit sind regelmäßige Wassergaben unabdingbar.
Lubera-Tipp: An weniger geschützten Standorten sollte der Kugelrobinie ein Stützpfahl gegeben werden, der ihr in der ersten Zeit hilft, standhaft zu bleiben.

Kugelakazie in Kübelhaltung
Auch in einem Pflanzgefäß lassen sich Kugelakazien sehr gut kultivieren:
- Pflanzgefäß auswählen, welches ausreichend Platz für die Wurzeln bietet und unten Löcher besitzt
- Unten in das Gefäß eine Drainage aus Kies legen, um Staunässe zu verhindern
- Windgeschützten Standort auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten wählen
- Regelmäßig, aber mäßig gießen
- Einmal jährlich im Frühjahr mit Langzeitdünger versorgen
- Regelmäßig zurückschneiden, damit das Bäumchen seine kompakte Wuchsform behält
Umgetopft wird die Kugelakazie nur dann, wenn das bisherige Pflanzgefäß zu klein geworden ist. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr nach der Winterruhe.
Kugelakazien in Kübelhaltung können im Freien überwintert werden; es ist jedoch ratsam, sie in ein Winterquartier zu bringen, in dem Temperaturen um 0°C herrschen. Keinesfalls dürfen sie in warmen Räumen überwintern.
Vermehrung durch Aussaat
Kugelrobinien können durch Aussaat vermehrt werden. Ihre langen Früchte werden im November geerntet, wenn sie braun geworden sind. In ihnen befinden sich Samen, die entnommen und sehr gut zur Aussaat verwendet werden können. Hierfür werden sie zunächst den Winter über kühl und trocken gelagert; die Aussaat selbst erfolgt dann im März/April:
- Samen anritzen
- Einen Tag in lauwarmem Wasser quellenlassen
- Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
- Samen etwa 5 cm tief in das Substrat stecken
- Gefäß an einen hellen Standort stellen, an dem mindesten 15°C herrschen
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Nun dauert es etwa eine Woche bis 10 Tage, bis die Samen zu keimen beginnen. Haben die jungen Pflänzchen eine Höhe von etwa 8 -10 cm erreicht, können sie an den gewünschten Standort ins Freie beziehungsweise in ein größeres Pflanzgefäß umgesetzt werden.
Alternativ kann auch im Mai eine Direktsaat ins Freiland erfolgen, sofern keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Das Procedere der Samenvorbereitung ist identisch.
Lubera-Tipp: Nach dem Anritzen die Samen zunächst mit siedendem Wasser übergießen, um das Aufquellen zu erleichtern!
Vermehrung durch Wurzelstecklinge
Alternativ kann eine Kugelrobinie auch durch Wurzelstecklinge vermehrt werden; dies geschieht ebenfalls im Frühjahr oder im Herbst:
Kugelakazie Wurzelstecklinge schneiden, die maximal 2,5 cm dick und 10 cm lang sind
- Pflanztöpfe mit einem Erde-Sand-Gemisch füllen
- Stecklinge so in die Pflanzgefäße stecken, dass sie ein wenig aus dem Substrat herausragen
- Erde anfeuchten
- Pflanzgefäß an einen warmen Ort stellen
Sobald die Wurzelstecklinge zu treiben beginnen, werden die Wassergaben erhöht. Haben sich neue Triebe und Blätter gebildet, können die jungen Akazienpflanzen an ihren endgültigen Standort umgesetzt werden.
Pflege Tipps
- Gießen: Frisch gepflanzte Kugelrobinien müssen regelmäßig gegossen werden, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Später ist eine zusätzliche Wassergabe nicht mehr notwendig – zumindest, wenn die Kugelakazie ausgepflanzt ist. Im Kübel kultivierte Pflanzen müssen hingegen regelmäßig gegossen werden; auch im Winter darf der Wurzelballen nicht vollständig austrocknen.
- Düngen: Wird die Kugelakazie in Kübelhaltung kultiviert, so kann sie im Frühjahr eine Gabe Langzeitdünger bekommen. Im Freien ausgepflanzte Exemplare benötigen keine zusätzlichen Nährstoffe außer jenen, die sie sich aus der Erde ziehen.
Überwintern
Ist eine Kugelakazie im Freien ausgepflanzt, so ist sie winterhart und benötigt keinen speziellen Schutz vor kalten Temperaturen.
Kugelrobinien in Kübelhaltung hingegen müssen geschützt werden:
- Pflanzgefäß mit Folie oder Frostschutzvlies umwickeln
- Gefäß auf einen Holz- oder Styropurblock an einem geschützten Standort stellen
- Wurzelbereich mit Holzwolle abdecken
Alternativ kann die Kugelakazie auch in ein Winterquartier gestellt werden; dieses muss jedoch Temperaturen um den Gefrierpunkt aufweisen.
Achtung: Kugelakazien in Kübelhaltung müssen auch im Winter gegossen werden, wenn es frostfrei ist!
Schneiden: So geht´s!
Auch, wenn Kugelakazien nur maximal sechs Meter hoch werden: ihre Krone kann dieselben Ausmaße erreichen. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist demzufolge sinnvoll; zudem erhält er die Kompaktheit des Gewächses. Der Kugelrobinien Schnitt kann in Form eines Auslichtungsschnitts erfolgen, oder aber dem Einkürzen der Krone dienen. Die Kugelform sollte dabei immer beibehalten werden.
Geschnitten wird generell während der Wintermonate; Ausnahmen bestehen lediglich bei beschädigten Ästen: diese können ganzjährig entfernt werden.
Soll nur die Krone ausgelichtet werden, werden Äste und Triebe entfernt, welche die Form stören. Geschnitten wird grundsätzlich so, dass kein Stummel des Triebes übrigbleibt.
Im Frühjahr vor dem Austrieb kann die Kugelakazie zudem kräftig zurückgeschnitten werden; solch ein Rückschnitt stärkt das Gewächs und sorgt zudem für eine schöne Wuchsform und einen stabileren Stand. Bestehende Äste können um 2/3 zurückgeschnitten werden
Lubera-Tipp: Größere Wunden mit einer Wundverschlusspaste versehen!
Krankheiten und Schädlinge

Die Kugelrobinien sind ein wenig anfällig für Pilzkrankheiten. Speziell die Blattfleckenkrankheit tritt auf diesen Gewächsen häufig auf. Zu erkennen ist sie daran, dass zunächst die Blätter verwelken, anschließend bilden sich auf ihnen Flecken. Im Herbst müssen die Blätter komplett entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!). sind zudem auch noch andere Pflanzenteile betroffen, so müssen auch diese großzügig abgeschnitten werden.
Stellt die Kugelakazie hingegen ihr Wachstum ein, kann dies ein Anzeichen für Staunässe sein. In Kübelhaltung sollte die betroffene Pflanze in frisches Substrat umgetopft werden.
Auch verschiedene Schädlinge können der Kugelakazie das Leben schwermachen:
- Schildläuse, deren Anwesenheit sich leicht an ausgesogenen Blättern bemerkbar macht. Der Einsatz eines Hausmittels beziehungsweise speziellen Pflanzenschutzmittels ist empfehlenswert.
- Blattläuse: Auch diese Schädlinge setzen sich gerne an den Kugelrobinien fest; in der Regel ist deren Befall aber nicht so schlimm, dass sie bekämpft werden müssen.
- Miniermotten sind ebenfalls gelegentlich auf den Akazien anzutreffen, jedoch ebenfalls nur selten in so großer Anzahl, dass eine Bekämpfung anzuraten ist.
Giftig?
So schön und dekorativ die Kugelrobinie aussieht, so giftig ist sie auch: sämtliche Pflanzenteile außer den Blüten enthalten Lectine, welche als hochgiftig gelten. In besonders hoher Konzentration sind sie in der Rinde enthalten. Bereits der Verzehr geringer Mengen führt zu
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Herzproblemen
- Übelkeit.
Für Tiere sind diese Lectine sogar tödlich. Wer Haustiere besitzt, sollte deswegen vorsorglich auf die Kugelakazien Kultivierung im Garten beziehungsweise auf dem Balkon verzichten.
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