Gelegentlich siedeln sich Kröten im Garten an. Manch einer ist darüber entsetzt und möchte sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Andere wiederum freuen sich, weil sie die nützlichen Eigenschaften dieser Amphibien zu schätzen wissen. Damit diese sich heimisch fühlen, sollte ihnen die Umgebung so angenehm wie möglich gestaltet werden.
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Allgemeine Informationen über Kröten
Die Kröten sind eine Familie innerhalb der Amphibien, die mit über 600 verschiedenen Arten weltweit vertreten ist. Zu den bekanntesten Vertretern gehört die Erdkröte, Bufo bufo, deren charakteristisches Merkmal ihre warzige Haut ist. Im Zusammenhang mit ihren hervorstehenden Augen wirkt sie nicht wie ein Lebewesen, welches man gerne um sich haben möchte. Die bescheidene, anspruchslose Kröte lebt deswegen überwiegend zurückgezogen und kommt nur zum Vorschein, wenn sie nachts Nahrung sucht oder sich auf den Weg zu Laichgewässern macht. Dort treffen bereits kurz nach der Winterruhe Männchen und Weibchen aufeinander, um sich zu paaren. Dies geschieht überaus erfolgreich: ein einziges Krötenweibchen kann in ihrem etwa 10-jährigen Leben bis zu 8.000 Eier legen- und dies, obwohl sie sich nur alle 2-3 Jahre paart.
In heimischen Gärten sind die Kröten gelegentlich anzutreffen – nicht immer zur Freude der menschlichen Bewohner. Zu groß ist das Unbehagen aufgrund des ungewöhnlichen Aussehens. Hinzu kommen Legenden aus früheren Zeiten, in denen die Kröten gerne mit Hexerei in Verbindung gebracht wurden. So kommt es, dass die bescheidenen Amphibien vielerorts als Schädlinge angesehen werden.
Sind Kröten im Garten Schädlinge?
Schädlinge heißen so, weil sie Schäden anrichten. Dies tun Kröten im Garten nicht. Wenn sie sich dort angesiedelt haben sollten, dann möchten sie einfach nur in Ruhe leben, ohne irgendjemandem etwas Böses anzutun.
Lubera-Tipp: Entgegen der landläufigen Meinung sind die Sekrete, welche von Kröten abgesondert werden, für Menschen nicht giftig, solange sie nicht in die Augen oder Schleimhäute gelangen! Nach dem Anfassen bitte unbedingt Hände waschen.
Oder Nützlinge?
Kröten im Garten sind fantastische Schädlingsbekämpfer. Bevorzugt ernähren sie sich von Nacktschnecken, jedoch verzehren sie auch:
- Fliegen
- Käfer
- Larven
- Mücken
- Raupen
- Spinnen
- Wanzen
- Würmer
Wer Kröten im Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Der Einsatz von Hausmitteln oder gar Chemie gegen Schädlinge ist in diesen Fällen überflüssig.
Vorteile von Kröten im Garten
Je mehr Kröten anwesend sind, umso besser funktioniert die Schädlingsbekämpfung – und dies ganz ohne menschliches Zutun. Sie stören bei der Nahrungsaufnahme niemanden, da sie nachts unterwegs sind, und verkriechen sich für gewöhnlich tagsüber.
Wer sich nicht über ihre Anwesenheit freut, sollte sich dennoch gut überlegen, wie er gegen sie vorgehen möchte: gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sowie der Bundesartenschutzverordnung ist es weder gestattet, Kröten zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten.
Richtige Ansiedlung vornehmen
Pfiffige Gartenbesitzer kommen gar nicht auf den Gedanken, Kröten zu vertreiben. Im Gegenteil: sie werden alles daransetzen, sie anzusiedeln, damit sie sich heimisch fühlen und bleiben. Ganz nebenbei tut man auch noch etwas für den Naturschutz: durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten sowie Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Menschen haben es die Kröten immer schwerer, passende Quartiere zu finden.
Lebensraum schaffen
Damit Kröten in den Garten kommen, müssen ihnen passende Lebensräume geschaffen werden. Dabei ist zum einen die Notwendigkeit von Unterschlupfmöglichkeiten zu bedenken, zum anderen die Nähe eines Gewässers.
Teich für Kröten im Garten anlegen
Ideal ist es, wenn im Garten oder zumindest in näherer Umgebung ein Teich vorhanden ist. Diesen brauchen die Kröten als Laichgewässer, und sie möchten nicht gerne weit gehen. Maximal ein Radius von 2 km liegt im Rahmen. Auf dieser Strecke kann jedoch viel passieren, so dass es am besten für die Amphibien wäre, wenn ein Teich auf dem Grundstück vorhanden wäre. Dieser muss nicht groß sein: 5-10 m2 groß sowie 1-1,5 m tief ist vollkommen ausreichend. Wichtig ist, dass er einen flachen Einstieg hat und sich möglichst keine Fische darin befinden. Auch sollten sich dort viele Pflanzen befinden und ein kleines Stück Rasenfläche an ihn angrenzen. Diese erleichtert den jungen Kröten den Ausstieg aus ihrem Laichgewässer.
Übrigens: Kröten suchen immer wieder dasselbe Laichgewässer auf. Ein Gartenteich ist somit eine zukunftsträchtige Investition!
Unterschlupfmöglichkeiten an Land schaffen
An warmen Tagen verkriechen sich Kröten gerne an feuchten und dunklen Orten. Dies müssen sie tun, da sie ansonsten austrocknen würden. Sehr beliebt sind:
- Baumwurzeln
- Erdlöcher
- Laub
- Steine
- Totes Holz
Derartige Versteckmöglichkeiten sollten also auf dem Grundstück vorhanden sein beziehungsweise installiert werden. Dies geschieht in Form von
- Hecken,
- Laubhaufen,
- Reisigansammlungen,
- Steinhaufen,
- Totholzhaufen sowie
- Trockenmauern
Lubera-Tipp: Ein Froschhaus – selbst gebaut aus einem Blumentopf oder käuflich erworben – bietet ebenfalls einen sehr beliebten Unterschlupf.
Symbolgraphiken: © Tom – stock.adobe.com; denisveselyxx – stock.adobe.com; nhstock – stock.adobe.com; Marc Andreu – stock.adobe.com; Erni – stock.adobe.com
Natürlich sind Kröten giftig!