Wie Ihr den tropischen Hibiskus überwintern könnt, möchte ich Euch in diesem Beitrag zeigen und von meinen positiven Erfahrungen berichten. Auch zur Pflege im Winter und Sommer erfahrt Ihr einiges. Eine artgerechte Pflege, die vor allem vom richtigen Standort abhängt, lohnt sich, denn der Hibiskus revanchiert sich mit zahlreichen wunderschönen Blüten. Im Lubera Gartenshop könnt Ihr den Stauden- und Gartenhibiskus kaufen.
Inhaltsverzeichnis
Hibiskus überwintern - die Grundlagen
Zunächst gilt es, eine bestehende Verwechslungsgefahr zu beseitigen. Die Gattung Hibiscus umfasst mehrere hundert Arten, die sehr unterschiedlich sind. Unter ihnen befindet sich mit dem Hibiscus syriacus der Garteneibisch, der hierzulande ein beliebtes Gartengehölz ist. Entsprechend ist der im Spätsommer in Blau, Weiß oder Rosa blühende Eibisch oder Syrische Hibiskus winterhart. Diesen Hibiskus könnt Ihr also im Garten überwintern.
Leider trifft das auf den Hibiscus rosa sinensis mit seinen tollen Blüten überhaupt nicht zu. Dieser wird im Deutschen als Chinesischer Roseneibisch bezeichnet und ist weltweit eine der beliebtesten Blütenpflanzen. Er gilt in China als Symbol für Ruhm, Reichtum und Pracht, ist die Nationalblume Malaysias und auch auf Hawaii als Symbol für die Inselschönheit präsent. Aber das Beste ist: Der Hibiscus rosa sinensis blüht bei richtiger Pflege und Überwinterung im Sommer unermüdlich.
Hibiskus überwintern - so wird's gemacht
Der Chinesische Roseneibisch (im Weiteren nennen wir ihn nur noch Hibiskus) ist eine tropische bis tropische Pflanze. Es sollte nicht überraschen, dass der Hibiskus nicht sehr robust ist, denn die Entwicklung der vielen Blüten kostet viel Kraft. Auch zeigt die auffällige Form der Blüte an, dass der Hibiskus eine hochspezialisierte Pflanze ist. Damit reagiert sie empfindlich auf Standortveränderung. Das müsst Ihr auch beachten, wenn Ihr den Hibiskus überwintern wollt.
Die warme Überwinterung beim Hibiskus
Als tropische Pflanze hat es der Hibiskus auch im Winter gerne warm. Eine Temperatur um die 15° C an einem hellen Platz ist ideal, wenn Ihr den Hibiskus überwintern wollt. Damit ist ein Hibiskus die ideale Pflanze für einen moderat beheizten Wintergarten. Allerdings dürfte nicht jeder einen Wintergarten besitzen. Ein alternativer Platz im Haus kann ein Schlafzimmer sein, dass nur mäßig geheizt wird und ein Fenster mit südlicher oder südwestlicher Ausrichtung hat. Unbedingt wichtig ist es, Gardinen und andere Lichthindernissen vom Fenster zu entfernen und den Hibiskus so nahe wie möglich an das Fenster zu stellen. Nur so ist gewährleistet, dass die Pflanze genug Licht bekommt.
Wenn Ihr den Hibiskus überwintern wollt, müsst Ihr schon Anfang Oktober mit der Überwinterung in ein mildes Quartier beginnen. Nur so ist sichergestellt, dass der Übergang von der Freiluftsaison in die Überwinterung ohne abrupte Wechsel von Temperatur und Licht einhergeht. Die Überwinterungszeit endet entsprechend später, je nach Region und Frühjahrsverlauf in der zweiten Aprilhälfte bis Anfang Mai.
Wer im Schlafzimmer nicht auf Gardinen verzichten möchte, kann den Hibiskus mit einer Pflanzenleuchte* auch in einem dunkleren Raum überwintern. Um die Pflanzenbeleuchtung* zu testen, habe ich im Winter 2013 einen Hibiskus zusammen mit anderen Pflanzen in meinem Keller überwintert und beleuchtet. Die Temperatur betrug moderate 15° C, die Beleuchtung erfolgte 8 Stunden am Tag mit einer Energiesparlampe, die pflanzenspezifisches Licht lieferte. Der Hibiskus hat diese Überwinterung gut überstanden und nur wenige Blätter abgeworfen. Alternativ zur Energiesparlampe kann auch eine LED-Pflanzenleuchte* eingesetzt werden.
Ab ca. Februar stelle ich meine Hibiskuspflanzen ins Wohnzimmer an ein ganz helles Südfenster. Durch die Pflanzenbeleuchtung im Keller schon gut vorbereitet, öffnet der Hibiskus schon bald seine Knospen, die er während des Winters gebildet hat. Die Spätwintersonne ist also stark genug, um im Februar die ersten Hibiskusblüten hervorzulocken.
Die kühle Überwinterung beim Hibiskus
Wenn Ihr den Hibiskus nur frostfrei und kühl gemeinsam mit den mediterranen Pflanzen überwintert, wird er den Winter lebend aber nicht unbeschadet überstehen. Der Hibiskus verliert Blätter in erheblichem Umfang, wenn die Temperatur unter 10° C liegt. Das bedeutet noch nicht das Ende für den Hibiskus, ist aber dennoch nicht schön. Wenn die Blätter gefallen sind, dürft Ihr auf gar keinen Fall mehr gießen, denn ohne Blätter kann die Pflanze das Wasser nicht verdunsten. Mit einem Wiederaustrieb könnt Ihr an einem sonnigen und warmen Platz im nächsten Sommer rechnen. Allerdings reicht dieser Neuaustrieb nach meiner Erfahrung nur in seltenen Fällen dazu, dass es zu einer erneuten Blüte kommt. Wenn Ihr den Hibiskus dann noch einmal unzureichend überwintert, dürfte die Pflanze an ihre Grenzen stoßen und eben nicht mehr austreiben. Also achtet bei der Überwinterung beim Hibiskus auf die richtige Temperatur.
Die Pflege beim Hibiskus
Die gute Nachricht zu Beginn: Wenn Ihr passende Sommer-und Winterstandorte habt, ist der Hibiskus pflegeleicht und blühfreudig. Er ist so, wie man sich eine blühende Pflanze wünscht. Bei ausreichend Sonne, Wärme und Wasser blüht er unermüdlich.
Die Pflege des Hibiskus im Sommer
Während ich diese Zeilen schreibe, schaue ich auf meinen Hibiskus, der in einem Beet am Rande der Terrasse steht und voller Blüten und Knospen ist. Der Standort ist nicht vollsonnig, sondern halbschattig, was dem Hibiskus offensichtlich sehr gut gefällt. Wichtig ist die verblühten Blüten recht bald nach der Blüte zu entfernen. Dazu kann man sie am Besten durch eine Drehbewegung vom Blütenzweig trennen.
Meinen Hibiskus habe ich in einen Topf gepflanzt, denn ich muss den Hibiskus ja auch im Topf überwintern. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, den Hibiskus ab Mai in den Garten auszupflanzen, um ihn im Herbst wieder einzutopfen und zu überwintern. Aus der Perspektive der Pflanzenpflege gibt es dafür keinen Grund, ermöglicht aber die Platzierung des Hibiskus in einem Beet, wo er als 'King of Flowers' andere Blütenschönheiten überragt.
Der Hibiskus mit seinen gewellten Blättern verdunstet viel Wasser und benötigt auch für die Blütenbildung viel Wasser. Ich gieße den Hibiskus im Sommer bei warmen Wetter täglich mit 1 bis 2 Liter. Die Erde ist durchlässig, so dass die Feuchtigkeit schnell bis in den Wurzelbereich vordringt. Der Topf hat Abflusslöcher und kann auch in einer Unterschale stehen. In dieser sollte aber niemals eine größere Menge Wasser stehen bleiben. Es reicht, wenn die Unterschale Restfeuchtigkeit auffängt. Wenn ihr beim Gießen auf Nummer Sicher gehen wollt, solltet ihr einen Feuchtigkeitsmesser einsetzen, der euch zuverlässig zeigt, ob ihr gießen müsst oder nicht.
Als Kübelpflanze benötigt der Hibiskus in der Hauptblütezeit eine ausreichende Düngung. Diese könnt Ihr am Besten mit einem Balkon- oder Kübelpflanzendünger geben, den Ihr ca. 1 Mal in der Woche verabreicht. Ende August solltet Ihr die Düngung aber einstellen, damit das Blütenwachstum etwas gedrosselt wird. Wenn Ihr noch keinen Dünger habt, könnt Ihr im Lubera Gartenshop hochwertigen Kübelpflanzendünger kaufen und Euch bequem nach Hause liefern lassen.
Die Pflege des Hibiskus im Winter
Nach meiner Erfahrung ist die wichtigste Pflegemaßnahme im Winter die Kontrolle auf Schädlinge. Diese freuen sich auch, wenn wir den Hibiskus in der Wohnung überwintern, denn auch Schildläuse, Blattläuse und Spinnmilben lieben es warm. Um Schädlinge rechtzeitig zu bekämpfen, ist die vorbeugende Kontrolle also sehr wichtig. Spinnmilben vertreibt Ihr übrigens am Besten, indem Ihr den Hibiskus mit Wasser besprüht. Gleichzeitig gibt Ihr Eurer Pflanze Feuchtigkeit, was ihr gerade bei trockener Heizungsluft gut tut.
Im späten Winter, also Ende Februar könnt Ihr den Hibiskus schneiden. Das dürfte allerdings keine große Sache sein, denn hierzulande hält sich das Wachstum des Hibiskus in Grenzen. Haltet die Krone in einer runden, kompakten Form, indem ihr zu lange Triebe um ca. 15 bis 20% kürzt.
Am Ende der Überwinterung, also im April bis Mai, könnt Ihr den Hibiskus auch umtopfen. Alle zwei bis drei Jahre ist ein neuer Topf sinnvoll, denn neue Erde bedeutet auch Wurzelwachstum. Zum Umtopfen nehmt Ihr einen Topf, der im Durchmesser ca. 4 cm größer ist. Als Erde empfehle ich eine durchlässige Mischung aus Pflanzende mit Quarzsand.
Hallo!
Kann ich für meinen Hibiskus eigentlich auch eine Lampe aus der Terraristik nehmen und diese mit einer Pflanzenlampe ausstatten? Oder funktioniert das nicht?
Danke schon einmal für die Antwort.
Schöne Grüße
Vanessa
Hallo Vanessa,
ja, das kannst Du. Die Lampe ist garnicht so wichtig, wichtig ist das Leuchtmittel und dessen Watt- bzw. LUX-Zahl. Zu den richtigen Leuchtmitteln findest Du hier Infos.
Viele Grüße
Dominik