
Um sich optimal entwickeln zu können, benötigen Bonsai Erde, die speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Werden sie einfach in irgendein Substrat gepflanzt, kann es passieren, dass sie eingehen. Um dies zu verhindern, sollte es jene Eigenschaften besitzen, welche die kleinen Gewächse benötigen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Bonsai Erde?
Wie die meisten anderen Pflanzen benötigen auch Bonsai Erde, die ihren individuellen Bedürfnissen entspricht. Als Pflanzenfreund sollte man diese genau kennen, um seine Bäumchen mit dem passenden Substrat zu versorgen. Im Fachhandel ist solche Erde bereits fertig zu kaufen. Es ist jedoch auch möglich, sie selbst zusammen zu mischen.
Eigenschaften
Bonsai Erde sollte bestimmte Eigenschaften besitzen, damit sich die Gewächse entwickeln können:
- Belüftend: Zwischen den einzelnen Partikeln einer Bonsai Erde muss genügend Platz sein, dass Luft sich darin aufhalten und zirkulieren kann. Demzufolge sollten diese Partikel ausreichend groß sein.
- Drainage: Eine gute Drainage ist unabdingbar. Bonsai vertragen keine Staunässe, so dass es immens wichtig ist, dass das Substrat überschüssige Flüssigkeit umgehend ablaufen kann.
- Nährstoffspeichernd: Die aufgenommenen Nährstoffe dürfen nicht gleich ausgeschwemmt werden. Vielmehr sollten sie derart gespeichert werden, dass sie bei Bedarf abgegeben werden können.
- Wasserspeichernd: Bonsai Erde muss in der Lage sein, Wasser aufnehmen und speichern zu können.
Zusammensetzung

Eine Bonsai Erde kann sich aus drei verschiedenen Substanzen zusammensetzen:
- Lehm
- Sand
- Torf
Das richtige Mischungsverhältnis entscheidet über die Qualität des Endproduktes.
Doch es gibt auch andere Komponente, die sich sehr gut für ein Bonsai Substrat eignen:
- Akadama, welches für eine gute Wasserspeicherung sorgt
- Bimskies zur Optimierung der Belüftung
- Lavasplit sowohl für die Drainage als auch zur Belüftung
Welche Mischung individuell verwendet werden sollte, hängt überwiegend von den individuellen Ansprüchen des jeweiligen Bonsais ab.
Lubera-Tipp: Scharfen Sand verwenden, keinesfalls Bausand!
Bonsai Erde schimmelt – was tun?
Leider kann es durchaus passieren, dass sich oben auf der Bonsai Erde ein weißer Belag bildet. Dabei handelt es sich um Schimmel. Ursächlich hierfür sind in der Regel Pflegefehler wie
- Überwässerung oder eine
- fehlende Drainage.
Auch ein Pilzbefall kann Schimmelbildung hervorrufen. Ist dies der Fall, hilft nur eines: umgehend in frisches Substrat umtopfen; die alte Erde weitestgehend aus den Wurzeln herausholen.
Lubera-Tipp: Vor dem erneuten Befüllen das Pflanzgefäß gründlich mit heißem Wasser ausspülen, um die Pilzsporen zu entfernen.
Moos auf Bonsai Erde
Während Moos im Rasen, auf Gehwegen und an einigen Pflanzen kein gerngesehener Gast ist, passt es fantastisch zum Bonsai. Die beiden Pflanzen können sehr gut miteinander leben:
Zum einen ist Moos auf Bonsai Erde ausgesprochen dekorativ und verleiht dem Gewächs einen zusätzlichen Charme. Zum anderen – was noch bedeutungsvoller ist – schützt das Moos das Substrat vor dem Austrocknen.
Erde selbst herstellen?
Bonsai Erde kann sehr gut selbst zusammengemischt werden. Es ist jedoch sinnvoll, sich zunächst mit den individuellen Ansprüchen des Bäumchens auseinander zu setzen, um es bestmöglich versorgen zu können.
Anleitung
Vor der Verarbeitung sollten sämtliche Komponente grundsätzlich ausgesiebt und somit von Verunreinigungen befreit werden.
Nahezu jeder Bonsai gedeiht in folgendem Substrat:
- 1 Teil Blumenerde
- 2 Teile Akadama
- 3 Teile Lavasplitt
Laubtragende Bonsai bevorzugen Erde, die aus
- 1 Teil Bimskies
- 1 Teil Lavasplitt
- 2 Teile Akadama
besteht.
Laubtragender Zimmerbonsai kann darüber hinaus in
- 4 Teile Lehm
- 4 Teile Torf
- 2 Teile Sand
kultiviert werden.
Bonsai als Nadelbäume hingegen mögen sehr gerne Erde aus jeweils einem Teil
- Akadama
- Bimskies
- Lavagranulat
Lubera-Tipp: Zur Verstärkung der Wasserspeicherung kann der Anteil an Akadama erhöht werden.
Wie oft muss ich meinen Bonsai umtopfen?

Ein junger Bonsai sollte alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden, je nach Sorte eventuell sogar jährlich. Ältere Exemplare hingegen sollten in drei- bis fünfjährigem Turnus umgetopft werden. Diese Maßnahme dient nicht nur dazu, ihn mit frischem Substrat zu versorgen. Auch das Schneiden der Wurzeln findet hierbei statt. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen hat ein derartiger Schnitt jedoch nicht allein pflegende Gründe: die Wurzeln müssen regelmäßig geschnitten werden, damit der Bonsai seine kleine Wuchsform beibehalten kann. Lediglich die oberirdischen Pflanzentele zu kappen, würde nicht zum gewünschten Erfolg führen: dürften die Wurzeln ungehindert weiterwachsen, so würde dies zu einem schnellen Austrieb der Äste und Zweige führen. Der richtige Wurzelschnitt sorgt zum einen dafür, dass sich viele kleine, feine Wurzeln bilden, zum anderen für eine Eindämmung des Wachstums.
Lubera-Tipp: Bonsai nach Bedarf umtopfen, und nicht etwa, weil die Routine dies verlangt.
Zeitpunkt
Grundsätzlich werden Bonsai im zeitigen Frühjahr umgetopft. Dies muss unbedingt vor dem Neuaustrieb geschehen.
Anleitung
- Falls das Bäumchen verdrahtet ist, müssen zunächst diese Drähte entfernt werden
- Bonsai vorsichtig aus dem Pflanzgefäß nehmen
- Gegebenenfalls mithilfe eines scharfen Messers vom Gefäßrand lösen
- Wurzelballen lockern, indem er von außen nach innen mit einer Wurzelkralle oder einem Essstäbchen durchgekämmt wird
- Mit einer Bonsai-Schere sämtliche Wurzeln um etwa ein Drittel einkürzen
- Netze über die Drainagelöcher legen und mit einem Draht fixieren
- Eventuell durch diese Löcher einen Draht zur späteren Stabilisierung des Bonsais ziehen
- Grobe Bonsai Erde auf dem Boden der Pflanzschale verteilen
- Kleinen Hügel feine Bonsai Erde einfüllen
- Bonsai auf den Hügel setzen und mit leichten Drehbewegungen tiefer in das Substrat drücken
- Der Wurzelhals sollte auf Höhe der Kante des Gefäßes liegen, notfalls etwas darüber
- Mit den Fingern weitere Bonsai Erde einarbeiten, wobei besonders die Wurzelzwischenräume beachtet werden sollten
- Falls Draht verwendet wird, wird dieser kreuzweise über die Wurzeln gelegt und verknotet
- Eventuell noch ein wenig Erde einfüllen oder alternativ die Oberfläche mit ein wenig Moos abdecken
- Gründlich angießen
Lubera-Tipp: Die Drähte dürfen sich niemals um den Stamm wickeln!
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