Ob denn Bitterorangen gesund sind, fragen Sie sich bestimmt, wenn Sie an Pomeranzen denken. Zunächst eilt diesen Zitrusfrüchten ja der Ruf voraus, dass diese Früchte nicht nur auffallend säuerlich, sondern dazu noch bitter schmecken würden. Die meisten Bitterorangen heute jedoch besser wie früher, da die wenig schmackhaften Bitterstoffe schlicht und einfach weggezüchtet wurden. Wenn Sie bei Lubera Pomeranzen kaufen wollen, erwartet Sie ein breites Sortiment an mediterranen Kübelpflanzen.
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Geschmack der Bitterorangen (Video)
Steckt man einem Baby einen Löffel mit bitterem Obst oder Gemüse in den Mund, folgt die Reaktion meist prompt: Der Brei wird ausgespuckt. Die Aversion gegen Bitteres – wie der ansonsten sehr gesunden Bitterorange - ist nicht nur angeboren, sie existiert bereits im Mutterleib, wie Wissenschaftler in Auswertung von 4D-Ultraschallaufnahmen herausfanden. Erst mal auf der Welt angekommen und später mit den Jahren immer mehr, verliert sich dieser angeborene Instinkt allerdings, der dann eben - mitunter der Not gehorchend – in Kauf genommen wird. Sehr viel später macht’s dann die zunehmende Gewohnheit, die uns Menschen als „feinschmeckende Wesen“ selbst für höher konzentrierte Bitterstoffe in Gestalt von Kaffee, Bier, Chicorée, Endivien, Rucola, Artischocken, Mangold und Grapefruits sowie den vielen mehr oder weniger bitteren Kohlsorten immer empfänglicher macht. Bitter ist gesund, Bitterorangen sind gesund und selbst die bitterste Medizin macht mit ihren bitteren Bestandteilen gesund.
Video: Bitterorangen: Ernten und degustieren
Was sind Bitterstoffe und warum machen sie Bitterorangen gesund?
Bei diesen überaus deutlich wahrnehmbaren Bestandteilen der Bitterorangen haben wir es mit Pflanzenstoffen aus dem Bereich der Saponine zu tun. In Wasser gegeben und durchgeschüttelt entwickeln Sie einen bitterschmeckenden, seifenähnlichen Schaum, der die Pflanzen davor schützen soll, gefressen zu werden. Im menschlichen Körper sorgen Saponine für einen gesunden Verdauungstrakt, womit sich die alte Volksweisheit „Bitter im Mund macht den Magen gesund“ in der Praxis bestätigt. Zusätzlich erfolgt eine Regulierung des Säurehaushalts im Magen, ähnlich dem Wermuttee, der früher vorbeugend gegen Magenbeschwerden vor dem Essen getrunken wurde. Bittere Kräuter, Salate, Gemüse sowie unsere gesunden Bitterorangen haben eine sehr grosse Bandbreite an gesunden Wirkungsmechanismen bei Magen-Darm-Störungen, einem schwächelnden Verdauungssystem und unterstützen obendrein noch unsere Immunabwehr.
Können Bitterstoffe beim Abnehmen helfen?
Schaut man sich auf Apothekenportalen im Netz ein wenig genauer um, können Bitterstoffe durchaus zur Gewichtsreduzierung beitragen. Die Methode nach dem Prinzip „Je grösser der Gehalt, desto stärker die Wirkung“ ist allerdings etwas brutaler Natur, denn die Bitterstoffe reduzieren keineswegs unsere bereits angefutterten Pfunde, sondern bremsen lediglich Hunger und Esslust, was auch meist gelingt. Bezogen auf unser Verdauungssystem sind Bitterorangen gesund, weil sie nur geringe Mengen an Fett enthalten und relativ wenig Kalorien mit auf die Waage bringen. Zum besseren Verständnis haben wir die wichtigsten Inhaltsstoffe der Früchte mit einigen ihrer Zubereitungsformen in einer Übersicht zusammengefasst:
Inhalt | Pomeranze 150g | Konfitüre 25g | Limonade 200g | Saft 200g | Schale 5g |
kcal p. P. | 70,5 | 68,3 | 58,0 | 90,0 | 6,3 |
Vitamin A (mg) | 0,02 | 0,00 | 0,00 | 0,03 | 0,06 |
Betacarotin (mg) | 0,14 | 0,00 | 0,00 | 0,18 | 0,33 |
Vitamin E (mg) | 0,36 | 0,01 | 0,02 | 0,49 | 0,00 |
Vitamin K (µg) | 4,50 | 0,25 | 0,00 | 6,00 | 0,00 |
Vitamin B1 (mg) | 0,12 | 0,00 | 0,00 | 0,13 | 0,01 |
Vitamin B2 (mg) | 0,06 | 0,00 | 0,00 | 0,07 | 0,01 |
Vitamin B3 (mg) | 0,45 | 0,01 | 0,00 | 0,49 | 0,05 |
Vitamin B6 (mg) | 0,08 | 0,00 | 0,00 | 0,08 | 0,01 |
Folsäure (µg) | 10,50 | 0,00 | 0,00 | 8,00 | 0,55 |
Vitamin B5 (mg) | 0,36 | 0,01 | 0,00 | 0,39 | 0,03 |
Biotin (µg) | 3,45 | 0,00 | 0,00 | 4,00 | 0,25 |
Vitamin C (mg) | 75,00 | 0,46 | 0,00 | 61,71 | 6,80 |
Quelle: Sven-David Müller-Nothmann „Vitaminampel“ Knaur-Verlag
Bild: Die panaschierte weidenblättrige Bitterorange ist optisch ein echter Hingucker und eignet sich sowohl für die mediterrane Küche als auch für die Herstellung von Marmeladen.
Warum Bitterorangen gesund sind: Vorteile
Ein massvoller Verzehr dieser Früchte gilt generell als unbedenklich und kann bei regelmässiger Durchführung unser Wohlbefinden durchaus verbessern. Wer unter zu hohem Blutdruck leidet oder zu anderen kardiologische Auffälligkeiten neigt, sollte dennoch vorher mit seinem Hausarzt reden. Selbst wenn Bitterorangen gesund sind, wird empfohlen, die in der Tabelle angegebenen Verzehrmengen – bei einer Pomeranze sind es etwa 150 Gramm – keinesfalls zu überschreiten, denn auch hier gilt: „Viel hilft nicht viel!“. Unschwer zu erkennen: Unter der (ebenfalls gesunden) Schale sitzen die meisten Vitamine, sodass die unbehandelten und roh verspeisten Pomeranzen einen besonders hohen gesundheitlichen Effekt versprechen.
- Die Aussenhülle einer Bitterorange gilt als verdauungsanregend und hilft bei Appetitlosigkeit. Bewährt hat sich die Zubereitung als Tee, der sich bei mangelndem Appetit bis zu drei Mal am Tag nebenwirkungsfrei geniessen lässt. Pro Tasse reicht ein Teelöffel geriebener Pomeranzenschalen aus, die – mit kochendem Wasser übergossen – etwa 15 Minuten ziehen müssen. Die im Sud enthaltenen Flavonoide sind gut bekömmlich und wirken auch bei Kindern sehr schnell. Bei bereits vorhandenen Magen-Darm-Erkrankungen muss allerdings leider auf den Genuss dieses natürlichen Appetitmachers verzichtet werden.
- Im Haushalt lässt sich aus den Schalen ein hochwertiges Orangeat herstellen, dass gerne beim Backen aber auch als Zusatz für die Marmeladenherstellung verwendet wird.
- Dass Bitterorangen gesund sind, wusste in den stürmischen Zeiten der Völkerwanderung auch der longobardische Arzt Dioskorides des Marcellus Virgilius der die Nutzung der Kerne wie folgt empfahl:
"... die Kern / den Biernkernen ehnlich / welche in Wein getruncken / wider alles Gifft werden gerühmt / und den Stulgang treiben. Den Mundt gewaschen mit der Brüh / da die Kern oder Samen inn gesotten sindt / oder mit irem Safft / macht einen lieblichen süssen Athem. Sie werden auch nützlich gessen wider die bösen Lüfte der schwangeren Frawen. In die Kleyder kästen gelegt / bewahren sie die Kleyder / dass sie von den Motten nicht werden gefressen."
Bild: Die Früchte der Bitterorange sind kugelförmig und schmecken ein wenig bitter mit einer sauren Note.
Gesunde Bitterorangen in der Aromatherapie
Die nervenberuhigenden Eigenschaften der mediterranen Früchte macht sich auch die Aromatherapie seit vielen Jahrhunderten zunutze. Im Wesentlichen kennt man bis in die heutige Zeit zwei Anwendungsmöglichkeiten:
- Aus vorher vollständig getrockneten Pomeranzenschalen wird ein hoch konzentrierter Aufguss hergestellt und im Zimmer platziert. Der würzig milde Geruch aus dem offenen Schälchen soll die angespannten Gehirnnerven beruhigen und den Körper insgesamt Entschleunigung.
- Ähnlich wie viele Gewürzpflanzen und Kräuter eignen sich Bitterorangen ebenfalls zur Herstellung von ätherischen Ölen. Einige Tropfen davon – in einer Schale mit heissem Wasser begossen – erzeugen einen spürbar beruhigenden Raumduft.