Balkonkästen zu bepflanzen, scheint eine der einfachsten Angelegenheiten der Welt zu sein: Blumenerde hinein, Pflanzen hinein, fertig. Denkt man. Doch wenn die Balkonpflanzen auch „artgerecht“ behandelt werden und gut gedeihen sollen, müssen einige Kleinigkeiten beachtet werden. Hier einige Tipps, wie Balkonkästen richtig bepflanzt werden können:
Inhaltsverzeichnis
Gartenbista-Anleitung zur Bepfanzung des Balkonkastens:
Auswahl der Pflanzen
Zunächst ist es wichtig, die Pflanzen, welche zusammen in einen Kasten sollen, nach ihren Ansprüchen zusammenzustellen. So ist es nicht sinnvoll, eine Pflanze, die einen vollsonnigen Standort benötigt, in einen Kasten mit einer zu setzen, welche am besten an schattigen Orten gedeiht. Welche Pflanzen für welche Himmelsrichtung geeignet ist, erfahren Sie hier.
Auch der Wasserbedarf der jeweiligen Pflanzen sollte Beachtung finden: es ist empfehlenswert, auch hierbei darauf zu achten, dass Pflanzen mit einem identischen oder zumindest ähnlichen Wasserbedarf zusammen in einen Kasten gepflanzt werden.
a) Himmelsrichtung bestimmen
Um zu wissen, welche Pflanzen für den individuellen Balkon geeignet sind, muss zunächst die Himmelsrichtung bestimmt werden, gegen die er ausgerichtet ist. In der Regel zeigen Balkone gen Westen oder Süden, allerdings gibt es auch Ausnahmen, bei denen die Ausrichtung gen Osten oder sogar Norden erfolgt.
Wenn bekannt ist, in welche Himmelsrichtung der Balkon zeigt, kann dementsprechend mit dem Einkauf der passenden Pflanzen begonnen werden.
b) Pflanzen für den Ostbalkon
Auf Ostbalkonen scheint – wenn überhaupt – nur vormittags pralle Sonne; nachmittags und abends überhaupt keine. Allzu große Hitze ist auf nach Osten ausgerichteten Balkonen nicht zu erwarten. Deshalb ist es angebracht, auf Ostbalkonen Pflanzen einzusetzen, welche gerne halbschattig stehen. Zu diesen zählen Fuchsien, Petunien, Fleißige Lieschen, Begonien, Vanilleblumen, Hortensien.
c) Pflanzen für den Südbalkon
Auf dem Südbalkon scheint fast den ganzen Tag die Sonne. Dies ist zwar einerseits angenehm und vermittelt karibisches Feeling, andererseits kann die permanente Sonneneinstrahlung auch dazu führen, dass die Pflanzen verbrennen – insbesondere zur Mittagszeit. Auch muss bei Pflanzen auf Südbalkonen bedacht werden, dass diese einen enorm hohen Wasserbedarf haben. Empfehlenswert ist es daher, etwas Blähton der Blumenerde beizumischen.
Als Bepflanzung sind Pflanzen geeignet, welche mit warmen Temperaturen keinerlei Probleme haben. Zu diesen zählen zum einen mediterrane Kräuter, wie Thymian, Salbei, Lavendel und Rosmarin, zum anderen Geranien, Zinnien, Oleander, Astern, Hibiskus und Kapkörbchen.
d) Pflanzen für den Nordbalkon
Nordbalkone werden nie von der Sonne besucht, daher können hier Pflanzen eingesetzt werden, welche gerne im Schatten beziehungsweise Halbschatten gedeihen. Zu diesen zählen Fuchsien, Elfenspiegel, Pantoffelblumen, Schneeflockenblumen.
e) Pflanzen für Westbalkone
Auf Balkonen, welche gen Westen ausgerichtet sind, werden zwar noch von der Sonne besucht, aber zu so später Stunde, dass sie nicht mehr so viel Kraft besitzt, um Schäden in Form von Verbrennungen verursachen zu können. dennoch sollte man bei der Auswahl der Pflanzen eher zu solchen tendieren, welche sonnig bis halbschattig stehen wollen: Geranien, Buntnesseln, Zinnien, Vanilleblumen, Begonien.
Wahl der Pflanzkästen
Als Faustregel gilt: je mehr Platz den Wurzeln einer Pflanze zur Verfügung steht, desto besser wächst die betreffende Pflanze. Von daher ist es ratsam, möglichst große Pflanzgefäße zu wählen.
Pflanzerdecheck: Wie viel Blumenerde wird benötigt?
Auch an der Blumenerde sollte nicht gespart werden: damit Pflanzen sich auch in Balkonkästen optimal entwickeln können, sollte ihnen nach Möglichkeit Bedingungen geschaffen werden, wie sie ihnen auch im Freiland zur Verfügung stehen würden. Dies bedeutet unter anderem auch, dass ausreichend Pflanzerde in das Pflanzgefäß gefüllt werden muss. Richtwerte hierfür sind:
Größe des Pflanzgefäßes Menge Pflanzerde in Litern
15 cm x 15 cm x 40 cm 10
15 cm x 15 cm x 60 cm 14
15 cm x 15 cm x 80 cm 18
15 cm x 15 cm x 100 cm 25
20 cm x 20 cm x 40 cm 15
20 cm x 20 cm x 60 cm 22
20 cm x 20 cm x 80 cm 27
Balkonkasten bepflanzen: so geht´s!
Zunächst ist es ratsam, die Abzugslöcher eines Pflanzgefäßes mit Tonscherben abzudecken. Anschließend eine kleine Schicht Blähton in das Pflanzgefäß füllen, welche eine Drainagefunktion erfüllen soll, danach das Gefäß zu circa einem Drittel mit der Pflanzerde füllen.
Vor dem Einpflanzen sollten die Pflanzen gut gewässert sein; dies gilt insbesondere für jene Pflanzen, deren Wurzelballen trocken ist. Ist dies geschehen, können die Pflanzen in das Pflanzgefäß eingesetzt werden. Die dortigen Zwischenräume werden nun mit Erde aufgefüllt, welche leicht angedrückt werden sollte.
Nun müssen die Pflanzen nur noch leicht angegossen werden und können dann an ihren Bestimmungsort.
Balkonpflanzen Pflege – Tipps
Balkonpflanzen sollten im Sommer nur in den frühen Morgenstunden beziehungsweise abends gegossen werden.
In der Folgezeit ist – neben der für die jeweiligen Pflanzen optimalen Wasserversorgung – auch auf eine ausreichende Düngung zu achten. In der Regel reicht es aus, die Balkon
pflanzen 4 – 6 Wochen nach der Pflanzung mit Flüssigdünger zu versorgen – und danach etwa alle 14 Tage, wobei sich nach den Angaben des Düngerherstellers gerichtet werden sollte. Einfacher ist es hingegen, einen Langzeitdünger zu verwenden: eine einzelne Gabe Langzeitdünger, welcher beim Pflanzen mit in die Erde eingearbeitet oder nachträglich auf diese aufgestreut wird, versorgt die Balkonpflanzen 4 – 6 Monate lang mit den benötigten Nährstoffen.
Balkonbepflanzung: Was ist noch zu beachten?
Doch nicht nur die Himmelsrichtung ist von Bedeutung, wenn es um die Auswahl der geeigneten Pflanzen geht; auch andere Kriterien müssen beachtet werden: die Größe des Balkons sowie der Platz, welcher auf diesem den Pflanzen zur Verfügung steht. Es nützt nichts, wenn ein winzig kleiner Balkon vollgestellt wird mit riesigen Pflanzen, so dass der Besitzer selbst mangels Platz seine Tage im Wohnzimmer verbringen muss, anstatt auf seinem Balkon. Mal abgesehen davon, dass man auch den Pflanzen selbst keinen gefallen tut, wenn sie dicht gedrängt auf einem winzig kleinen Raum stehen müssen. Auch ist es nicht sinnvoll, den gesamten Balkon mit Pflanzen zuzustellen, denn zum einen möchte man dort in der Regel auch noch Platz für Bestuhlung oder eine Liege haben, zum anderen muss immer bedacht werden, dass einige Pflanzen durchaus mehrjährig ist. Somit wird sich früher oder später die Frage stellen: wohin mit ihnen im Winter? Also auch bei der Balkonbepflanzung daran denken: weniger ist manchmal mehr…
Verblühte Blütenstände sowie trockene Blätter sollten regelmäßig von den Balkonpflanzen entfernt werden. Dies garantiert eine längere Blütezeit der Balkonpflanzen – und somit länger Freude für den Betrachter…
Graphik: © sonne fleckl – Fotolia.com
Hallo,
ich nutze selbst Balkonkästen zum Einhängen für einen meiner 2 Balkone. Das Einhängen ist mit wenig Aufwand verbunden und gibt meinen Balkonkästen auch bei stürmischem Wetter sicheren Halt. Zum Bepflanzen nutze ich Geranien und Buntnessel, die auf meinem Westbalkon wunderbar wachsen. Ich bepflanze die Blumenkästen eher sparsam, damit die Pflanzen noch den Sommer über wachsen können und Platz haben, um sich im Blumenkasten auszudehnen.