Zusammenfassung
- Man muss regelmässig Johannisbeeren schneiden, um gesundes Wachstum und eine reiche Ernte zu fördern. Durch den Schnitt trägt die Johannisbeere mehr Früchte.
- Der ideale Zeitpunkt für das Johannisbeeren Schneiden ist im März vor dem Austrieb. Ist da noch mit Spätfrösten zu rechnen, sollte der Beerenstrauch mit einem Vlies abgedeckt werden.
- Es gibt verschiedene Erziehungsarten für Johannisbeeren, darunter Strauch, Drei-Ast-Hecke und Spindel.
- Beim Schnitt müssen alte Triebe entfernt und schlafende Augen für neues Wachstum belassen werden. Der starke Schnitt (in der Regel werden Triebe bodeneben entfernt) führt zu einem starken Wachstum
- Eine grosszügige Düngung im März und Mai unterstützt das Wachstum und den Ertrag von Johannisbeeren.
Praxis-Tipps:
- Jedes Jahr 20–25 % der Triebe entfernen: Am besten immer die ältesten, 4 Jahre alten Äste bodennah herausschneiden. So entstehen neue, fruchtbare Triebe.
- Frühjahr als bester Zeitpunkt: Kurz vor dem Austrieb im Februar oder März schneiden. Bei Frostgefahr die Sträucher (und die früh entstehenden Blüten)nach dem Schnitt mit Vlies schützen.
- Schnitt und Düngung gehören zusammen: Ein kräftiger Schnitt braucht auch kräftige Nährstoffversorgung: im März und Mai je 50–60 g Volldünger oder reichlich Kompost geben.
Warum muss man Johannisbeeren schneiden?
Müssen Johannisbeeren geschnitten werden? Ja, unbedingt! Und zwar stark. Kaum eine Fruchtpflanze in unseren Gärten wird so häufig vernachlässigt wie die Johannisbeere. Dabei gilt: Ein regelmässiger Schnitt ist der Schlüssel zu Gesundheit, Wuchsfreude und einer reichen Ernte.
Warum das so ist? Ganz einfach: Johannisbeeren tragen die meisten und besten Früchte am 2- und 3-jährigen Holz. Wenn wir dann noch ein Bonusjahr dazu geben, haben wir insgesamt einen Wuchszyklus von 4 Jahren. Um den Busch alle 4 Jahre rundum zu erneuern, müssen also jedes Jahr ca. 25% der Triebe gänzlich runtergeschnitten werden. Ohne Schnitt vergreisen die Sträucher, die Beeren bleiben klein und die Trauben kurz. Mit dem Schnitt dagegen regen wir die Pflanze zu neuem Wachstum an. Neue, kräftige Triebe entstehen – und genau diese sind die Basis für grosse, saftige Beeren und volle Trauben. Ein gut gepflegter Strauch bringt doppelt so grosse Früchte und doppelt so lange Trauben wie ein vernachlässigtes Exemplar in der Gartenecke.
Bild: Regelmässiger Schnitt ist die Basis für grosse, aromatische und süsse Früchte wie bei Cassissima® 'Black Marble'.
Wie du Johannisbeeren am besten pflanzt und pflegst, kannst du in unserem Artikel «Johannisbeeren pflanzen, pflegen und schneiden» nachlesen.
Was bei den Johannisbeeren anders ist als bei den Obstbäumen
Gerne erzähle ich nämlich in Bezug auf den Obstbaumschnitt vom Gegensatz zwischen Wachstum und Fruchtansatz. Ein stark wachsender Baum trägt nur wenig Früchte, und wenn das Wachstum mit Schnitt eingedämmt wird, wird der Baum nur noch mehr wachsen und noch weniger Früchte tragen... Auch die Johannisbeeren wachsen aufgrund des Rückschnitts stärker, aber das muss auch so sein, wenn man die Fruchtbarkeit der Sträucher erhalten möchte. Denn bei den Johannisbeeren nimmt die Fruchtbarkeit und auch die Fruchtqualität am alten Holz rapide ab und so ist es notwendig, am Strauch laufend neues Holz zu produzieren, wenn man denn echte, schöne runde Johannisbeerballons voll von Saft und Gesundheit und nicht nur umhüllte Kerne wünscht.
Wann ist die beste Zeit zum Johannisbeeren Schneiden?
Der beste Zeitpunkt zum Johannisbeeren Schneiden ist kurz vor dem Austrieb, im März. In dieser Phase steckt die Pflanze noch in der Ruhe, die Knospen schwellen aber schon an – das heisst: die Johannisbeere sammelt Kräfte für den Austrieb. Genau dann reagieren die Sträucher am stärksten auf den Schnitt: Mit einem regelrechten Wachstumsschub und der Bildung vieler junger, fruchtbarer Triebe.
Kann man Johannisbeeren auch nach der Ernte schneiden?
Immer wieder liest man den Tipp, man solle direkt nach der Ernte Johannisbeeren schneiden. Klingt praktisch: Die Sträucher sind abgeerntet, also gleich die Schere zücken und „aufgeräumt“ in die nächste Saison starten. Doch so logisch es wirkt – ist der Sommerschnitt nicht zu empfehlen.
Das hat vor allem zwei Gründe:
- Viele Sorten fruchten erst am 3. Jahrgangsholz am besten: Einige rote Johannsibeeren, zum Beispiel die Sorten Ribest® 'Susette'® und Ribest® 'Decorette'® fruchten am 2jährigen Holz noch nicht so stark und legen erst am 3jährigen Holz los. Wer im Sommer zu stark schneidet, nimmt der Pflanze die produktivsten Triebe für das Folgejahr.
- Assimilationsfläche geht verloren: Nach der Ernte arbeitet die Johannisbeere noch auf Hochtouren, um Energie einzulagern. Schneidet man im Sommer zu stark zurück, schwächt man den Strauch und raubt ihm die Kraft für den Austrieb im Frühjahr.
Kurz gesagt: Den Sommerschnitt verwenden wir gezielt bei Pflanzen, die wir im Wachstum bremsen wollen. Bei Johannisbeeren allerdings wollen wir das Gegenteil – ein möglichst starkes Triebwachstum. Besonders bei modernen, sehr fruchtbaren Sorten wie Cassissima® 'Little Black Giant'® ist es entscheidend, durch regelmässigen Schnitt neue Triebe zu fördern, damit die Sträucher Jahr für Jahr Früchte von bester Qualität hervorbringen. Ein Schnitt nach der Ernte verbietet sich, weil die Johannisbeeren weiter Energie aus Sonnelicht produzieren wollen und sollen. Auch im Spätsommer oder Herbst seinen Johannisbeerstrauch zu schneiden, würde die stärkende Wirkung verfehlen, da die Pflanze zu diesem Zeitpunkt bereits ihre alljährlich wiederkehrende Ruhephase begonnen und ihre selbstheilende Reaktion - die Bildung neuer Triebe - für dieses Jahr längst abgeschlossen hat.
Einen Johannisbeerbusch oder -strauch schneiden
Der Schnitt eines Johannisbeer-Buschs oder -Strauchs ist bei weitem am einfachsten, was sich auch ganz gut trifft: 80% aller in den Gärten gepflanzten Johannisbeeren sind strauchartig erzogen. Letztlich geht es hier um einen klassischen Auslichtungsschnitt, der etwas härter durchgezogen wird als bei den meisten Blütensträuchern. Erinnert Euch dabei immer daran, dass kosmetisches Schnippeln nichts bringt. Ganze Triebe müssen raus, um Raum für neues Wachstum zu schaffen.
Bild: Johannisbeeren als Strauch erziehen.
- Zeitpunkt: Der beste Schnittzeitpunkt ist kurz vor dem Austrieb im März.
- Auswahl der Haupttriebe: Nur die 4–6 kräftigsten Triebe belassen, alle übrigen werden bodennah entfernt.
- Kürzen der Triebe: Diese Triebe werden auf zwei Drittel ihrer Länge eingekürzt.
- Regelmässige Verjüngung: Schneidet jedes Jahr die ältesten 1–3 Triebe direkt am Boden heraus.
- Nachwuchs sichern: Im Gegenzug jüngere, vitale Triebe stehen lassen, damit der Strauch dauerhaft fruchtbar bleibt.
Junge Johannisbeeren schneiden
Für Licht, Luft und neue Seitentriebe – der Frühjahrsschnitt der jungen Sträucher ist unverzichtbar. Bereits in jungen Jahren sollten die Beerensträucher geschnitten werden, denn während der ersten zwei bis drei Jahre wird beim Schnitt bereits die Grundlage für ihr späteres Erscheinungsbild geschaffen und dem angedachten Verwendungszweck entsprechend (Einzelpflanze, Hecke, Kübel usw.) angepasst. Gesetz dem Fall, dass du im Herbst eine oder mehrere unserer Roten Johannisbeeren Ribest® 'Lisette'®, Ribest® 'Babette'® oder von den weissen die Ribest® 'Blanchette'® bzw. Ribest® 'Glasperle'® kaufst, beginnst du am besten im darauf folgenden Jahr zum Frühjahr hin (wenn keine Frostgefahr mehr besteht!), mit dem allerersten Schnitt, der für stabile und fruchtbare Triebe und die spätere Form des Johannisbeerstrauchs beiträgt.
Und so wird die junge Johannisbeere ersten Frühling nach der Pflanzung oder gleich nach der Pflanzung geschnitten:
- Vier bis fünf Hauptäste auswählen
- Die schwächeren überzähligen Triebe werden ganz entfernt
- Die 4 bis 5 ausgewählten Äste werden auf gleiche Höhe zurückgeschnitten, so dass nicht etwa ein Ast sehr viel höher ist und die andere dominieren kann. Ein alle Äste betreffender genereller Rückschnitt erfolgt nur, wenn die Triebe sehr lang (über 100 cm) geraten sind.
In diesem Video zeigen wir, wie man junge Johannisbeer-Sträucher schneiden soll.
Ältere Johannisbeersträucher schneiden – und düngen
Auch ältere Johannisbeersträucher ab einem Alter von mehr als 3 Jahren müssen weiterhin stark geschnitten werden, da die Sträucher sonst vergreisen und allmählich keine Kraft mehr haben, neue Triebe auszubilden, an denen dann wieder die besten Fruchtqualität entsteht.
- Jedes Jahr werden auch weiterhin 1-3 der ältesten und dicksten Triebe ganz rausgeschnitten. Wenn ausnahmsweise mal keine neuen Treibe entstehen, die belassen werden können und die alten Treibe ersetzen, kann auch mal auf eine jüngere tiefere Verzweigung zurückgeschnitten werden.
- Falls man feststellt, dass zu wenig neue Triebe entstehen, um die alten zu ersetzen, muss mehr organisches Pflanzmaterial ins Beet eingearbeitet werden und das Düngerniveau muss erhöht werden
Sonderfall: Einen sehr alten Johannisbeerstrauch schneiden
Einen vielleicht über mehrere Jahre vergessenen Johannisbeerstrauch schneiden zu wollen, bedeutet schon etwas mehr Arbeitsaufwand und statt der flott agierenden Handschere, könnte eine kompaktere Astschere oder gar Säge sinnvoll werden.
- Alle alten, 3- und mehrjährigen Triebe werden bis auf 2 Stück entfernt
- Diese zwei Triebe werden auf die Hälfte eingekürzt
- Falls neue Triebe vorhanden sind, werden bis zu vier solche belassen, die sozusagen die Zukunft des Strauchs bilden sollen; meist hat es aber bei vernachlässigten Sträuchern gar keine Neutriebe mehr; diese müssen durch die radikalen Schnittmassnahmen erst wieder erzwungen werden …
Es ist – entgegen der Meinung mancher Hobbygärtner – kein Pflanzenfrevel, wenn in die Jahre gekommene Sträucher einem Radikalschnitt unterzogen werden. Dieser Schnitt gibt ihnen – im Gegenteil – eine neue Zukunft
In diesem Video zeigen wir, wie man einen alten Johannisbeerstrauch schneidet.
Johannisbeer-Sträucher schneiden – die 3 Gesetze
Die Johannisbeeren hat man dann gerade genügend geschnitten, wenn man schon fast über die eigene Schnittarbeit erschrickt. Die Logik des radikalen Johannisbeeren Rückschnitts ist ganz einfach: Mehr und stark schneiden führt zu mehr Wachstum; neue Triebe tragen im zweiten und dritten Jahr die besten und die meisten Früchte. Dabei ist es eigentlich egal, ob wir einen Stauch, eine Spindel, ein Spalier oder ein Johannisbeer-Stämmchen schneiden, immer gilt das gleiche Grundprinzip, das man in den 3 Gesetzen zum Johannisbeeren Rückschnitt zusammenfassen kann:
- Erstens: Altes Holz (4-jährig und älter) muss weg.
- Zweitens: Altes Holz darf aber nie ganz auf Astring geschnitten werden, es muss immer ein Stummel mit schlafenden Augen bleiben, um genügend Möglichkeiten für neues Wachstum zu schaffen.
- Drittens: Zum starken Schnitt gehört notwendig ein hohes Düngerniveau, das das angestrebte Wachstum sichert.
Diese 3 Gesetze bleiben immer gleich und richtig, was bei den verschiedenen Erziehungsarten ändert, ist der Ansatzpunkt des Schnitts und die Unterscheidung, ob ein Grundgerüst erhalten wird (beim Stämmchen, beim Spalier, bei der Spindel), oder ob die ganzen Äste auf Basis entfernt werden (beim Strauch).
Erziehung als Drei-Ast-Hecke
Nun ist der Strauchschnitt derart einfach, dass etwas erfahrene Hobbygärtner einen Schritt weitergehen können: die Johannisbeere als Drei-Ast-Hecke erziehen. In Grundsatz beruhen Schnitt und Erziehung einer Johannisbeer-Dreiasthecke darauf, dass nicht alle Äste wie bei einem Strauch laufend erneuert werden, sondern dass neues Fruchtholz an 3 stabilen und älteren Gerüstästen produziert wird.
Die Basis für diese Art der Kultivierung wird bereits beim Pflanzen gelegt: bereits beim Einsetzen in den Boden werden lediglich die drei stärksten Triebe an der Pflanze belassen, die dann für fünf bis zwölf Jahre das Grundgerüst der Johannisbeere bilden. Damit die gewünschte Drei-Ast-Hecke nicht ungewollt zum Strauch wird, müssen zum Rückschnitt der Johannisbeeren unbedingt die nachwachsenden Bodentriebe (ab ca. 30 cm Länge) entfernt werden. Ich empfehle, diese Triebe herauszureissen, statt zu schneiden, da dadurch der Austrieb der unerwünschten, schlafenden Knospen im Bereich der Schnittstelle verhindert wird. Ansonsten beschränkt sich das Zurückschneiden auf das Entfernen zwei- und dreijähriger Seitenäste, bei denen immer ein kleiner Stummel am Trieb belassen wird – die "schlafenden Augen" für neues Holz.
Der fachgerechte Schnitt einer Johannisbeer-Dreiasthecke lässt sich in 4 Regeln fassen:
- Bodentriebe werden regelmässig entfernt, meist schon, wenn sie nur 20-30 cm hoch sind. Dabei wird bevorzugt der Wurzeltrieb gerissen statt geschnitten, um dem Austrieb schlafender Knospen an der Schnittstelle vorzubeugen. Achtung: Wenn man die Bodentriebe nicht entfernt, hat man sehr bald einen normalen Strauch anstatt einer Dreiast-Hecke.
- Abgetragene 2- und 3-jährige Seitenäste werden zurückgeschnitten.
- Beim Rückschnitt wird immer ein kleiner Stummel am Trieb gelassen, um genügend schlafende Augen für neu entstehendes Holz zu haben.
- Wenn ein Gerüstast zu schwächeln beginnt, kein frisches Holz mehr hervorbringt oder auch langsam abstirbt, wird ein neu entstehender Bodentrieb als neuer Gerüstast nachgezogen.
Bild: Johannisbeer-Dreiasthecke schneiden.
- Gerüstäste beobachten: Wenn ein Gerüstast kaum noch frisches Holz hervorbringt oder schwächelt, sollte man ihn ersetzen.
- Ersatz wählen: Einen kräftigen, jungen Bodentrieb in der Nähe des alten Astes auswählen.
- Nachziehen: Alten, schwachen Gerüstast entfernen und den jungen Trieb an seiner Stelle wachsen lassen.
Johannisbeere als Spindel erziehen
Die Spindelerziehung erfolgt ähnlich der Drei-Ast-Hecke. In diesem Fall wird bei der Pflanzung bereits auf einen Trieb reduziert, der regelmässig neu aufgebunden werden muss, wie das folgende Bild zeigt.
Bild: Johannisbeeren schneiden bei Spindelerziehung.
- Nur einen Trieb belassen: Bei der Pflanzung den kräftigsten Trieb auswählen und alle anderen entfernen.
- Nicht anschneiden: Der Haupttrieb wird nicht eingekürzt, sondern in voller Länge weitergeführt.
- Aufbinden: Den Leittrieb sorgfältig an einem stabilen Stab aufbinden, damit er gerade wächst.
- Fortführung sichern: Jedes Jahr die Fortsetzung anbinden.
- Seitentriebe regulieren: Zu starke oder steil wachsende Seitentriebe herunterbinden, damit die Spindel die Form behält.
Der Schnitt einer Johannisbeerspindel erfolgt analog zur Dreiasthecke, nur dass sich die Kraft des Wurzelstocks hier auf einen Trieb, auf die Spindel konzentriert. Pro Haupttrieb steht also der eintriebigen Pflanze viel mehr Wuchskraft zur Verfügung als dem Strauch oder der Dreiasthecke. Eine Johannisbeerspindel kann auch gut und gerne 2 m hoch werden. Allzu starke und steil angesetzte Seitenäste werden entweder runtergebunden oder möglichst frühzeitig zurückgeschnitten, um der Bildung eines Konkurrenzastes vorzubeugen und um trotzdem Fruchtholz zu erzeugen.
In diesem Video seht ihr, wie man eine Johannisbeerspindel erzieht.
Der Rückschnitt von Johannsibeerstämmchen
Besonders Pflanzenliebhaber, die nur über eine Terrasse oder einen kleinen Balkon verfügen, sollten unsere Johannisbeeren Hochstämme kaufen. Unsere späte Rote Johannisbeere Hochstamm Ribest® 'Violette'®, die frühe Ribest® 'Blanchette'® sowie die grösste schwarze Johannisbeere Cassissima® 'Black Marble' sind perfekte Naschobstlieferanten für die ganze Familie, finden selbst auf kleinster Fläche noch ihren Lieblingsplatz, sind winterhart und ausschliesslich eigene Züchtungen, auf die wir auch ein wenig stolz sind. Um das Wachstum neuer Triebe anzuregen, sollen diese Kübelpflanzen möglichst stark geschnitten werden. Die zwei- bis dreijährigen Triebe sorgen für die aromatisch besten, aber auch grössten Beeren. Von den ältesten und dicksten Ästen könnt Ihr ohne Bedenken 20 bis 30 Prozent bis auf einen Rest von zwei bis fünf Zentimetern kappen. Letztlich entspricht der Rückschnitt des Stämmchens exakt dem Schnitt beim Strauch, nur dass er angenehmerweise auf Armeshöhe stattfindet.
Bild: Johannisbeer-Stämmchen schneiden.
Wie man den Pflanzschnitt bei Johannisbeer-Stämmchen durchführt, zeigen wir euch in diesem Video.
In diesem Video zeigen wir euch, wie man ein Johannisbeer-Stämmchen schneidet.
Der Unterschied zwischen roten, weissen und schwarzen Johannisbeeren
- Rote und weisse Johannisbeeren: tragen am 2.–4. jährigen Holz, die alten Triebe können also länger stehen bleiben.
- Schwarze Johannisbeeren: tragen fast ausschliesslich am 2–3 jährigen Holz. Schon ab dem dritten Jahr verliert das Holz fast vollständig seine Fruchtbarkeit.
Schwarze Johannisbeeren wie die besonders fruchtbare Sorte Cassissima® 'Little Black Giant'® brauchen also einen radikaleren, regelmässigeren Schnitt, um jährlich genug junges Holz nachzuziehen. Geschnitten wird grundsätzlich im Frühjahr, kurz bevor die Pflanzen starten und notfalls bis in den April hinein. Auch hierzu wieder einen kurzen Film, in dem ich mit robustem Werkzeugeinsatz daran arbeite, einem über Jahre stiefmütterlich behandelten Johannisbeerstrauch wieder neues Leben mit üppigem Wachstum einzuhauchen.
Video: Wie schneide ich eine schwarze Johannisbeere?
Gerade für die Sonne liebenden Cassissorten wie unsere (süsse) Lowberry® 'Little Black Sugar', (Luberas grösste) Cassissima® 'Black Marble' oder die (allerSCHÖNSTE unter den Schwarzen) Cassissima® 'Neva'® ist es tatsächlich lebenswichtig, aber auch nicht zuletzt eine Frage des aromatischen Geschmacks der Früchte, dass der Johannisbeerstrauch beim Schneiden sozusagen für die Sonnenstrahlen geöffnet wird und unproduktives Holz keine Chance mehr hat. Also auch hier stark und grosszügig schneiden, und du wirst schon wenige Monate später mit herrlich schmeckenden Beeren im schwärzesten Schwarz verwöhnt.
Nochmals: Düngen und Schneiden gehören zusammen
Johannisbeeren Schneiden ist eine unabdingbare Massnahme für gesunde, ertragreiche Pflanzen. Allerdings bedarf es zum vollen Erfolg dann auch noch einer entsprechenden Düngung, die für Gartenpflanzen eher an der oberen Grenze anzusiedeln ist: Wenn du unseren hochwertigen Frutilizer Volldünger kaufst und davon 50-60 g im März und nochmals ein zweites Mal im Mai dazugibst, unterstützt du neben dem Fruchtertrag auch die Triebbildung. Und wenn du zusätzlich im Frühling noch einen Mistring anlegen willst oder Kompost zur Verfügung hast - nur zu! Johannisbeeren können eigentlich nicht überdüngt werden, und mehr Dünger bringt hier sehr lange auch mehr Wachstum und 1-2 Jahre später auch einen höheren und besseren Ertrag. Die Johannisbeere ist darin eben keine normale Bürgerstochter, sondern eine Prinzessin, die speziell behandelt werden kann und muss. Ich kenne jedenfalls nur wenige andere Gartenpflanzen, bei denen ein so hohes Düngeniveau sinnvoll ist. Aber eine Johannisbeere, da sind wir uns nun wohl einig, ist eben auch keine normale Gartenpflanze. Sie ist Frosch und Prinzessin.
Weitere Informationen zum Düngen von Johannisbeeren findest du in unserem Artikel «Johannisbeeren düngen – man kann nicht übertreiben!».
Bild: Vor dem Johannisbeeren Schneiden.
Bild: Nach dem Johannisbeeren Schneiden.
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.
Sortenunterschiede
Sie schreiben oben im Text über die Johannisbeeren '..diese wieder tragen in ihrem 2. und 3. Jahr die meisten und die besten Früchte.' Ich habe bisher immer gelesen, dass es einen Unterschied zwischen der schwarzen auf der einen und den weißen/roten Beeren auf der anderen Seite gibt, was das Tragen betrifft. Ist das überholt?
Herzlichen Dank und liebe Grüße!
Markus Kobelt