Das war eine Geschichte zum Thema "Johannisbeeren düngen", die hätte mich fast böse gemacht, wenn ich sie nicht hier genüsslich erzählen könnte. Und die geht so: In einem Gartencenter (der Name unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe) liest ein Kunden unsere Lubera Farbetiketten auf den Pflanzen. Gratulation! ist man da versucht zu sagen... Labels werden also wirklich benutzt! Sogar die Rückseite wird Wort für Wort durchgelesen, nur schade, dass unser lesender Gartenfreund keinen Leuchtstift zur Hand hatte. Vorbildlich! Ein Held unter den Pflanzenkunden.
Aber halt, da, ein Wort, ein verdächtiger Satz: Da schreiben wir doch tatsächlich bei Johannisbeeren und anderen Ribesarten, diese könnten gar nicht zu viel gedüngt werden. Ha, da haben wir's doch wieder. Nur Blödsinn auf den Etiketten! Besser sind da schon die Piktogramme, da weiss man nämlich eines von vorherein und klipp und klar: Dass Sie uns weiter nichts Wichtigeres zu sagen haben, als dass sie uns pflichtbewusst und politisch hochkorrekt alles Wichtige gesagt haben: Pflanzen brauchen Wasser zum Leben, und etwas Licht ist grundsätzlich auch nicht ganz schlecht.
Aber zurück zu unserem Gartenfreund: Flugs nimmt der, des Lesens kundige Kunde, die Farbetikette von der Pflanze, geht schnurstracks zum Gartencenterchef, moniert die unpassende, ja verbrecherische Düngerempfehlung: Nicht zu viel könne man düngen! Eine Schande! Typisch Lubera, kein Mass hätten die. Damit sei ja dem Unfug Tür und Tor geöffnet, die Erde werde verseucht, die Welt gehe zugrunde, das Grundwasser sei nicht mehr zu trinken.
Der tief beeindruckte Gartencenterchef verspricht sofortige Besserung, entsorgt die verbrecherischen Etiketten. Und wenn sie noch nicht gestorben sind, so sehen jetzt unsere traurigen, zu allem Überfluss auch noch die Blätter verlierenden Johannisbeeren ihrem ziemlich aussichtslosen Schicksal entgegen. Was für ein Pflanzenleben ist denn das! Entweder werden sie gar nicht verkauft oder nie gedüngt. So etwas ist nämlich für Johannisbeeren... zum Verrücktwerden – will sagen: zum Verrieseln.
Es sei denn, der Gartencenterchef hat doch noch ein Einsehen, liest diesen Artikel zum Johannisbeeren düngen und düngt die unverkauften, ja verschmähten Sträucher im Frühling kräftig auf – am besten mit unseren Frutilizer® Dünger, den Sie im Lubera Shop kaufen können.
Im Lubera Gartenshop können Sie auch Johannisbeeren kaufen und schnell nach Hause liefern lassen, um Ihre eigenen Johannisbeeren zu pflanzen.
Stachelbeeren, Vierbeeren und Johannisbeeren düngen
Man mag sich über die Aussage, dass man Johannisbeeren gar nicht zuviel düngen kann wundern. Aber ja, die Aussage stimmt. Man kann Johannisbeeren düngen ohne bedenken, jedenfalls habe ich noch nie eine Johannisbeere mit Überdungung erlebt, Heidelbeeren aber sehr wohl! Aber natürlich ist die flapsige Formulierung nicht ganz wörtlich zu nehmen: Unser Satz "Johannisbeeren kann man nicht zu viel düngen" reagiert auf den traurigen Zustand der meisten Ribisel in den Gärten. Da werden sie eben normalerweise gar nicht oder viel zu wenig gedüngt, geschweige denn geschnitten. Die Johannisbeere ist das Aschenputtel des Beerengartens.
Warum sollte man Johannisbeeren und Stachelbeeren stark düngen?
Die Fruchtbarkeit und die Qualität der Ribesfrüchte, der Johannisbeeren und Stachelbeeren ist direkt abhängig vom vegetativen Wachstum, vom Aufkommen frischer Triebe. Diese tragen dann im zweiten und dritten und vielleicht auch noch im vierten Jahr die besten und grössten Früchte; danach haben sie ihre Pflicht und Schuldigkeit getan, können weggeschnitten werden und machen neuen Trieben Platz. Dieser Idealzustand, das Paradies für Johannisbeeren, funktioniert aber nur, wenn gewährleistet ist, dass laufend neue Triebe entstehen. Und dafür muss halt gedüngt und altes weggeschnitten werden.
Ich gebe Kompost und Mist - Kann man damit auch Johannisbeeren düngen?
Natürlich ist das auch Dünger, und er wirkt auch gut, besonders wenn dieses organische Material im Frühling ausgebracht wird, dann nämlich, wenn der Dünger auch gebraucht wird. Etwas länger brauchen Hornspäne, Johannisbeeren zu düngen. Daher sollte man sie in das Pflanzloch geben. Um es ganz klar zu sagen: eine Düngung im Herbst macht keinen Sinn. Das gilt auch, aber nicht nur bei Johannisbeeren und Stachelbeeren. Dazu siehe auch die Gebote 5 und 6 der 10 Gebote für einen glücklichen und unschuldigen Gartenherbst
Wie stark soll ich Stachelbeeren und Johannisbeeren düngen?
Jetzt wollen Sie es aber wirklich wissen ;-) Aber eigentlich messen wir die Düngermenge nicht in Gramm, sondern am Resultat: Wenn der Strauch ein schönes vegetatives Wachstum hat, wenn neue Triebe aus der Basis entstehen und gleich 50cm wachsen, dann ist genügend gedüngt worden. Bei organischer Düngung Ende Februar mit Kompost oder Mist würde ich auf jeden Fall nach 6 Wochen nochmals etwas mit Hornspänen nachdüngen.
Wenn im Mai das Wachstum schon nachlässt, wenn man sieht, dass die Triebe schon abschliessen, kann man Ende April/Anfang Mai nochmals mit Hornspänen nachdüngen, denn die Düngung soll vor allem Stickstoff-betont sein, die anderen Nährstoffe holt sich der Strauch schon selber. Bei mineralischer Düngung empfehlen wir zwei Gaben, eine Ende Februar, und eine Ende April mit je 50-60gr Frutilizer Volldünger plus pro m².
In Gartenbuch empfehlen Sie nach der Ernte bei Ermüdungserscheinungen nochmals 10-15 gr pro m²?
Hmm. Darf man sich selber widersprechen? Von Zeit zu Zeit sollte man es tun! Die Vegetation aller Ribesarten beginnt sehr früh, schon im Februar werden die Knospen dicker, und sie endet letztlich mit dem längsten Tag. Es macht also mindestens bei etablierten Pflanzungen keinen Sinn, nach der Ernte nochmals zu düngen. Wenn man aber eine sehr kleine Pflanze im 2l oder 3l Container kauft (etwas, was wir nicht anbieten...), die im Wesentlichen eine Jungpflanze ist und erst noch zu voller Ertragsgrösse heranwachen muss, dann übernimmt man im eigenen Garten sozusagen die Funktion einer Baumschule, und dann kann auch eine späte Düngung im Mai/Juni, sogar noch mit einer etwas höheren Dosis sinnvoll sein, um das Wachstum zu verlängern. Bei der Pflanzung von grossen Sträuchern im 5l Topf, wie wir sie anbieten, ist das jedoch nicht notwendig.
Hier geht es zu den Johannisbeeren, schwarz, weiss und rot und zu den Stachelbeeren und Vierbeeren. Alle diese Pflanzen bilden bei Herbstpflanzung über den Winter die ersten Wurzeln aus, können dann im Frühling die Nährstoffe gut aufnehmen und werden entsprechend bereits im nächsten Jahr einen schönen Ertrag bringen.