Blumenzwiebeln für Schatten
Gärtnerwissen Blumenzwiebeln für Schatten
Dank den Blumenzwiebeln für Schatten, können weniger sonnige Ecken im Garten im Frühling äusserst attraktiv aussehen. Und von diesen für Halbschatten und Schatten geeigneten Blumenzwiebeln gibt es erstaunlich viele Arten und Sorten, die mit ihren Blüten den Garten verzaubern.
Kleine Zwiebelblumen wie Krokusse, Winterlinge, Märzenbecher und Schneeglöckchen verwildern gerne an halbschattigen Standorten unter Büschen und Bäumen, ebenso Blumen wie Hasenglöckchen, Sternhyazinthen (Chionodoxa) und Blausterne (Scilla). Auch die Rhizome oder Knollen der Frühlings-Anemonen schätzen solche Plätze im Garten. Sie sind alle winterhart. In der Natur wachsen alle diese Zwiebelblumen ja auch zwischen Gehölzen, wo im Sommer das Laub tiefen Schatten wirft, sowie zwischen Stauden. Im zeitigen Frühjahr, wenn die Gehölze noch kein Laub tragen, und die grösseren winterharten Stauden noch nicht ausgetrieben haben, sind die Lichtverhältnisse im Garten andere als im Sommer. Und so früh im Jahr mag dann die eine oder andere Gartenecke durchaus genug Licht bekommen, dass sie in die Kategorie Halbschatten fällt. Dort gedeihen viele Blumenzwiebeln, auch grössere Arten wie Narzissen, und sogar manche Tulpen kommen dort zurecht. Und einige grosse winterharte Zwiebelblumen wie Kaiserkronen (Fritillaria imperialis), Prärielilien (Camassia) oder Türkenbundlilien (Lilium martagon) brauchen sogar ausdrücklich einen nicht zu sonnigen Standort, um im Garten zu ihrer prächtigsten Form aufzulaufen.
Inhaltsverzeichnis
Die besten Blumenzwiebeln für Schatten
Die Klassiker zum Verwildern auf wenig besonnten Standorten im Garten sind die Krokusse und Schneeglöckchen. Am besten werden sie dort gepflanzt, wo der Rasen wegen zu wenig Licht sowieso nicht so recht gedeihen will, also an den vermoosten Stellen. Auch die Zwiebeln der Blausterne und Sternhyazinthen können an solchen Standorten im Garten bestens verwildern, ebenso wie die Winterlinge (Eranthis) mit ihren knollen-artigen Rhizomen und den leuchtend gelben Blüten. Bei den Krokussen gibt es kleine, sehr früh blühende Wildformen, die sogenannten botanischen Krokusse, wie beispielsweise die besonders zarten, lila angehauchten, fast durchsichtig wirkenden wilden Elfenkrokusse (Crocus tommasinianus). Reizvoll sind auch aus den Elfenkrokussen gezüchtete Sorten, die etwas grösser und bunter daherkommen, beispielsweise 'Ruby Giant' oder 'Spring Beauty.' Diese Wildformen und daraus gezüchtete Sorten blühen oft schon im Februar und verwildern im Garten leicht, so dass nach einigen Jahren ein dichter bunter Blütenteppich aus hunderten von kleinen Blumen entsteht. Ihre Zwiebeln sind sehr winterhart und eignen sich auch für höhere Lagen, darum sollten man für jeden Garten ein Päckchen von diesen beliebten Zwiebelblumen kaufen. Aber auch grössere Krokus-Hybriden lassen sich gut unter Bäumen und Büschen pflanzen, wo sie sich gerne über Tochterzwiebeln vermehren. Ihre hübschen Blüten machen sich auch im Vordergrund von Stauden gut. Und bis die Gehölze dann im Frühling Laub tragen, haben sich die kleinen Frühblüher längst wieder in den Boden zurückgezogen und alle Kraft in den Zwiebeln und Knollen gespeichert.
Grössere schattenliebende Blumenzwiebeln
Die meisten Narzissen wachsen hervorragend auf halbschattigen Stauden-Beeten oder auch vor einer Gehölzrabatte und zwischen Stauden-Pflanzungen. Sie blühen sogar besser, und ihre prächtigen Trompeten-Blüten halten eindeutig länger, wenn sie nicht an der vollen Solle stehen. Ausserdem mögen Narzissen Standorte, die nicht allzu trocken sind. Humoser, feuchtigkeitsspeichernder Boden mit nur einigen Stunden Sonne ist also ideal für die beliebten Osterglocken ebenso wie für kleinere Narzissen und Wildformen, wie zum Beispiel die lustigen kleinen Alpenveilchen-Narzissen 'Jetfire'. Mit ihren gelben Blütenblättern und den orangen Trompeten blasen sie jeder aufkommenden Tristesse in halbschattigen Garten-Ecken ihren fröhlichen Marsch.
Aber auch etliche Tulpen wachsen durchaus in einigermassen hellen, aber wenig besonnten Beeten. Generell gedeihen die prächtigen Blüten der Tulpen aber an einem vollsonnigen Standort am besten. Das heisst jedoch nicht, dass sie an einem nicht ganz so perfekten Standort nicht doch auch blühen würden. Die kleinen wilden Tulpen wie beispielsweise Tulipa biflora, oder die beliebte rote Tulpe Praestans 'Fusilier'. Aber auch die gefüllte tulpe 'Orange Princess' oder die Fosteriana-Tulpe 'Flaming Purissima' machen sich gut zwischen Stauden an einem weniger sonnigen Standort. Besonders feurig rot leuchtet im Stauden-Beet die Darwin-Tulpe 'Lalibela'. So ein bunter Tulpenstrauss vermag natürlich eine weniger freundliche Gartenecke ganz besonders aufzuheitern. Darum lohnt es sich allemal, ein Päckchen Tulpenzwiebeln auch für solche Standorte zu kaufen. Ausserdem kommen diverse Zierlauch-Arten (Allium), sowie der einheimische Türkenbund mit nur wenig Sonne bestens zurecht. Die wunderschönen und recht seltenen Türkenbund-Lilien sind ja in der Natur oft in lichten Wäldern und zwischen Gehölzen anzutreffen, so zum Beispiel im Jura und auch in den Alpen im Bereich der Baumgrenze.
Schatten ist nicht gleich Schatten
Wo genau fängt der Schatten an, und was gilt noch als Halbschatten? Diese Frage ist nicht offziell definiert. Aber grundsätzlich redet man von Halbschatten immer dann, wenn doch noch etwas Sonne auf ein Beet oder in eine Ecke scheint. Das kann Morgensonne sein, aber auch Nachmittagssonne. Für die Pflanzen entscheidend ist, dass sie einige Stunden pro Tag von der Sonne beschienen werden. Eine oder zwei Stunden reichen schon, um von Halbschatten zu reden. Sogar indirektes Sonnenlicht kann manchmal genügen, wenn eine Gartenecke insgesamt recht hell und luftig gelegen ist. Zum Beispiel auf einem modernen Loggia-Balkon, wo unter Umständen gar keine direkte Sonne hinfällt, können für Halbschatten geeignete Zwiebelblumen durchaus gedeihen, wenn die Lage insgesamt nicht zu düster ist. Letztlich muss man es am jeweiligen Standort selber ausprobieren, was gerade noch drinliegt und welche Zwiebelblumen vielleicht auch noch gedeihen können. Es ist ja nicht so, dass die meisten Pflanzen dann gar nicht gedeihen würden. Sie gedeihen einfach etwas weniger gut, und bilden vielleicht ein bisschen weniger Blüten, wenn sie zu wenig Licht bekommen. Ein paar Päckchen Knollen und Zwiebeln kaufen und einfach mal ausprobieren und schauen, wie die Blumen gedeihen, lohnt sich meistens.
Nordseite versus Gehölzrand
An der Nordseite von Gebäuden und Mauern im Halbschatten können viele Blumenzwiebeln ausgezeichnet gedeihen. Schattige Lagen unter Bäumen sind eine andere Situation. Dort herrscht meist nebst wenig Licht auch noch grosse Wurzelkonkurrenz. Die Gehölze nehmen unterirdisch viel Raum ein, und ihre Wurzeln beanspruchen viel Nahrung und Wasser für sich. Darum haben viele Blumen aus Knollen und Zwiebeln, aber auch Stauden dann Mühe, an solchen Standorten zu gedeihen. Blumenzwiebeln für Schatten haben jedoch den Vorteil, dass sie in ihren Zwiebelorganen schon recht viel Kraft speichern, und daher mit etwas weniger guten Verhältnissen zurechtkommen. Ausserdem können die Blumenzwiebeln an allzu mageren Standorten zusätzlich mit Flüssigdünger gestärkt werden. Auch die Gabe von etwas Kompost kann sinnvoll sein. Es gibt aber auch Pflanzen, die von Natur aus mit sehr wenig zurechtkommen, beispielsweise die Buschwindröschen (Anemone nemorosa), die sich auf frühjahrshellen Standorten unter Gehölzen und im Schatten von Bäumen gerne von selber ausbreiten.
Blumenzwiebeln im Schatten richtig pflanzen
Auf trockenen wenig besonnten Standorten können Blumenzwiebeln für Schatten ganz normal gepflanzt werden, wie an jedem anderen Standort auch. Das heisst, man gräbt für jede Zwiebel ein Loch, das doppelt so tief ist, wie die Zwiebel hoch ist. Eine Narzissenzwiebel von sechs Zentimeter Höhe bekommt entsprechend ein Pflanzloch, das 12 Zentimeter tief ist. Sie wird mit der Triebspitze nach oben und dem Wurzelansatz nach unten in das Loch gelegt, und mit sechs Zentimeter Erde und Kompost bedeckt. Der Abstand zwischen den verschiedenen Zwiebeln richtet sich ebenfalls nach der Grösse. Sie sollten einander nicht berühren, und genug Platz haben, um ihr Laub zu entfalten. Die genauen Pflanz-Abstände finden sich bei den Angaben zu den jeweiligen Sorten. Am besten werden die Blumenzwiebeln für Schatten immer in unregelmässigen Gruppen angeordnet, damit sie natürlich wirken. Man kann die Zwiebeln zu diesem Zweck einfach locker auf den Boden werfen, und sie genau dort pflanzen, wo sie hinfallen. Dann sieht es aus, als hätten sich die Frühlingsblumen von selber an dem jeweiligen Ort versamt. Alternativ pflanzt man die Blumen-Zwiebeln in dichteren Gruppen von jeweils etwa sechs bis 12 Stück. So sehen sie auch aus der Distanz im Garten gut aus, und kleinere Zwiebelblumen wirken sowieso in Gruppen immer besser als alleine. Das gilt auch für Töpfe, wo man jeweils sogar noch etwas dichter pflanzt als im Garten, und genug Blumenzwiebeln in ein Gefäss packt, so dass die Wirkung möglichst üppig ausfällt.
Was tun bei feuchten Schattenstandorten
Auf staunassen Standorten muss zuerst eine gute Dränage gemacht werden, bevor Blumenzwiebeln für Schatten gepflanzt werden. Am besten gräbt man grossflächigere Pflanzlöcher aus, und gibt eine Schicht aus drei bis fünf Zentimeter Sand und Kies auf den Boden. Dann werden die Blumenzwiebeln für Schatten in Gruppen auf die Dränageschicht gelegt, und mit Kompost und lockerer Erde zugedeckt. Manche Zwiebelblumen kommen mit wenig Sonne auf feuchtem Boden erstaunlich gut zurecht, so zum Beispiel die nordamerikanischen Prärielilien (Camassia leichtlinii), die solche Standorte sogar bevorzugen. Auch die lustigen Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris) gehören zu den klassischen Blumenzwiebeln für wenig sonnige Stauden-Beete. Sie mögen feuchte und schattigen Standorte. Schachbrettblumen gedeihen besonders gern in grösseren Gruppen am Rand von eher feuchten Gehölzpflanzungen, oder im feuchten Rasen, der im Schatten von Bäumen fast nur noch aus Moos besteht. Witzig und auch aus der Ferne wirkungsvoll ist eine Mischung aus reinweissen Schachbrettblumen mit den klassischen Formen, die auf jeder Blütenglocke ein deutlich gezeichnetes Schachbrettmuster aufweisen.