Kräuter, Gewürze & Tee
Gärtnerwissen Kräuter, Gewürze & Tee
Der Anbau eigener Kräuter und Gewürze im Garten bringt Duft und Aroma in unser Leben. Auch auf kleinstem Raum, im Balkonkasten oder an der Sitzecke im Freien, lassen sich eigene Kräuterpflanzen für Tee, als Gewürz oder als Heilpflanzen anbauen. Bei uns kannst du eine große Auswahl an Kräuterpflanzen kaufen.
Hier kannst du dich über Pflanzung und Pflege, über die Heilwirkung und die Ernte deiner Kräuterpflanzen informieren. Tue etwas Gutes, baue eigene Kräuter und Gewürze an!
Kräuter und Gewürze: Kleine Pflanzen mit großen Vorteilen
Eigene Kräuter und Gewürze im Garten haben einen großen Nutzen. Dank ihres kräftigen Aromas ist bei Kräutern und Gewürzen schon der Anbau weniger Pflanzen ein großer Gewinn. Viele Kräuterpflanzen haben einen mehrfachen Zweck: So ist zum Beispiel der Salbei (Salvia officinalis) eine gute Teepflanze, heilt Halsweh, blüht wunderschön lila und bietet eine hervorragende Bienenweide.
Viele Kräuterpflanzen sind sehr genügsam. Besonders die mediterranen Würzkräuter wie Thymian, Rosmarin etc. wachsen auch auf Beeten gut, die für übliche Gartenpflanzen zu trocken, zu steinig oder einfach zu mager sind. Da ein Großteil der Kräuterpflanzen eher langsam wächst und lange einen kompakten Wuchs behält, sind sie lange am selben Ort zufrieden und gedeihen auch mit seltener gärtnerischer Zuwendung.
Kräuter und Gewürze ermöglichen eine große Artenvielfalt auf kleinem Raum. Viele dieser Pflanzen bilden gute Mischkulturpartner für Gemüse. Und es gibt fast nichts Schöneres als ein blühendes, duftendes Kräuterbeet an einem warmen Sommertag.
Kräuter und Gewürze kaufen: Wie wähle ich aus?
Es gibt drei Hauptgründe, sich im Garten für bestimmte Kräuter zu entscheiden:
- Nutzen und Geschmack: Am wichtigsten ist natürlich, welche Kräuter du magst, welche Gewürze du gerne verwendest und welchen Tee du gerne trinkst.
- Aussehen: Manche Pflanzen überzeugen wirklich durch ihr Aussehen, zum Beispiel die tiefrote Indianernessel 'Squaw'
- Wer solche Kräuter anbaut, braucht nicht mehr viele Blumen!
- Standort und Platz: Die verschiedenen Kräuterpflanzen haben verschiedene Bedürfnisse. Die folgende Tabelle gibt dir einen schnellen Überblick:
BALKONKASTEN | TROCKENE MAGERSTANDORTE | GEMÜSEBEET ODER GUTER GARTENBODEN | EXTRAPLATZ |
Oregano (Origanum vulgare) | Oregano (Origanum vulgare)** | Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Schnittknoblauch | Minze (Mentha piperita), bildet Wurzelausläufer |
Thymian (Thymus vulgaris) | Thymian (Thymus vulgaris) | Winterheckenzwiebel, Etagenzwiebel (Allium) | Bärlauch (Allium ursinum), gerne unter Laubgehölzen |
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) * | Lavendel (Lavandula angustifolia) | Indianernessel (Monarda didyma) | Meerrettich (Armoriaca rusticana), am Rand der Wiese |
Basilikum (Ocimum basilicum), einjährig* | Salbei (Salvia officinalis), Muskatellersalbei | Teefenchel (Foeniculum vulgare) | Echter Tee (Camellia sinensis), kleiner Busch, als Hecke |
Ysop (Hysoppus officinalis) | Melisse (Melissa officinalis) | Szechuan Pfeffer (Zanthoxylum schinifolium), Busch | |
Winter-Bohnenkraut (Satureja montana) | Liebstöckel (Levisticum officinale) | ||
Waldmeister (Galium odoratum) |
* nicht oder nicht sicher frosthart
** Griechischer Oregano ist am aromatischsten
Im Allgemeinen solltest du, wenn du neu bist im Garten, lieber Kräuterpflanzen kaufen als Kräuter-Saatgut, da die Keimung vieler Kräuterpflanzen langwieriger und heikler ist als beispielsweise beim Gemüse. Wenn deine Daumen dann komplett durchgegrünt sind, kannst du alles selber machen!
Kräuter Anbau
Pflanzung
Im Allgemeinen mögen Kräuter eher nährstoffarme Erde. Im Handel gibt es spezielle Kräutererden, sie sind etwa so nährstoffhaltig wie eine Anzuchterde. Zu viel Dünger beeinträchtigt das Aroma deiner Kräuter. Wenn du eigenen Kompost verwendest, kannst du aus 1/3 reifem Kompost und 2/3 Sand eine Kräutererde für Töpfe mischen.
Wo Kräuter in normalen Gartenboden gesetzt werden sollen, lockerst du die Erde tief mit einer Grabegabel. Dünge nicht zusätzlich. Wenn du im Gemüsegarten Kräuter anbaust, kannst du auf das Kräuterbeet sogar noch etwas Sand aufstreuen. Dieser macht den Boden etwas wasserdurchlässiger und magerer; heller Sand reflektiert auch die Sonnenstrahlen.
Die meisten Kräuter vertragen keine Staunässe, also keinen Boden, auf dem sich schnell Pfützen bilden. Deshalb sollte dein Kräuterbeet nicht in einer Senke liegen, lediglich Pfefferminze verträgt viel Wasser. Die trockenheitsverträglichen, mediterranen Kräuter lieben im Gegenteil ein etwas erhöhtes Beet. So sind Salbei und Thymian klassischerweise die oberen Bewohner einer Kräuterspirale. Und besonders schönen Lavendel findet man oft hinter einer warmen Mauerkante, die zur Befestigung der Erde am Hang errichtet wurde.
Pflege
- Zwischen Kräutern müssen wir immer wieder jäten, da diese im Wachstum eher ruhigen Gesellen nicht so durchsetzungsfähig sind.
- Gießen ist nur bei großer Trockenheit nötig. Zu viel Wasser macht das Gewebe der Kräuterpflanzen weich und verwässert den herrlichen Geschmack.
- Zwischen mehrjährige Kräuterpflanzungen kann gelegentlich etwas reifer Kompost gestreut werden. Das verbessert die Pflanzengesundheit und das Aroma.
- Die Kräuter im Gemüsegarten werden mit dem Rest des Gartens zusammengegossen und gejätet und bekommen nach der Ernte oder nach einem Rückschnitt ebenfalls etwas reifen Kompost.
- Kräuterbeete kann man sehr gut mit flachen Steinen oder alten Dachziegeln mulchen. Diese wärmen sich tagsüber auf und geben abends noch eine Weile die Wärme ab. Außerdem unterdrücken sie Unkraut, und größere Steinplatten kannst du als Trittsteine zum Ernten nutzen (oder zum Schnuppern und Schwelgen).
Ernte
Von den meisten Kräutern ernten wir Blätter und grüne Triebe. Die Ernte darf beginnen, sobald die Pflanze kräftig genug ist und genug Blattmasse hat. Im Hausgarten können wir vorsichtig immer mal ein paar Triebe oder Zweige schneiden, so schonen wir die Pflanze. Am besten erntest du Kräuter mit einer Schere.
Viele Kräuterpflanzen verzweigen sich gut und entwickeln eine besonders schöne und harmonische Wuchsform, wenn ganze Triebspitzen so abgeschnitten werden, dass aus der stehengebliebenen Blattachsel wieder zwei neue Spitzen treiben. Daher solltest du – auch beim Basilikum – nicht nur einzelne Blätter abzupfen, sondern ganze Triebspitzen mit der Schere abschneiden.
Beim Echten Tee schneidet man zweimal im Jahr die frischen Triebe zurück. Bärlauch wird nur geerntet, bis er Blüten treibt, also im Frühjahr. Achtung:! Viele Kräuterpflanzen vertragen keinen Rückschnitt ins Holz. Ernte als Faustregel bei Kräutern nur die weichen Triebe, bei Rückschnitt ins Holz verkahlt die Pflanze sonst mit grosser Wahrscheinlichkeit.
Kräuter wie Salbei, Oregano und Thymian wollen im Frühsommer blühen, Schnittlauch und Winterheckenzwiebeln schon im Frühling. Die Blüten können, solange sie frisch und zart sind, genauso genutzt werden wie die Blätter und sind sehr zierend, zum Beispiel auf Bratkartoffeln oder in einer gläsernen Teekanne. Lass aber jeweils einen Teil der Blüten für die Bienen stehen, und natürlich auch für deine eigene Freude. Es ist großartig, was in einem Kräuterbeet so los sein kann an summenden Insekten.
Ab dem Spätsommer, etwa Anfang September, lassen wir der mehrjährigen Pflanze ihre letzten Blätter und hören auf zu ernten. Einjährige wie (grünes) Basilikum verbraucht man jetzt komplett.
Kräuter als Heilpflanzen: Anwendung und Heilwirkungen
Kräuter machen unsere Speisen und Getränke lecker. Die meisten Kräuter dienen auch seit langer Zeit als Heilmittel oder geben uns, ähnlich wie die modernen Nahrungsergänzungsmittel etwas, das unsere Fitness und unser Wohlbefinden steigert. Hier ist eine kleine Übersicht (ohne Gewähr) über Kräuter und ihre Wirkungen:
- Fenchel / Foeniculum: Fencheltee ist der beste Tee gegen Bauchweh bei Kindern. Die Samen des Teefenchels sind krampflösend und lindern Blähungen. Als erste Hilfe bei Bauchweh kann man auch einfach einige Samen zerkauen.
- Indianernessel / Monarde: wirkt verdauungsfördernd.
- Lavendel: ist beruhigend, schlaffördernd; getrocknet im Kleiderschrank dient er als Wäscheduft und Mottenabwehr. Außerdem eine tolle Unterpflanzung für Rosen aller Art!
- Meerrettich: Die frisch geriebene Wurzel lindert Husten, regt die Nieren an und hilft bei Rheuma. Zu viel Meerrettich kann die Schleimhäute reizen.
- Muskatellersalbei: entspannt und beruhigt.
- Liebstöckel / Maggikraut: löst Blähungen, fördert die Verdauung und ist harntreibend. Dadurch hilft er auch bei Rheuma, Gicht und Nierenbeschwerden. Schwangere sollten ihn nicht essen.
- Minze: wirkt als Tee krampflösend und gegen Übelkeit und Blähungen, sollte aber nicht täglich getrunken werden. Als frisches Kraut ist ein Minzezweig sehr appetitlich und erfrischend in einer Karaffe mit kaltem Trinkwasser.
- Oregano: wirkt allgemein nervenstärkend und löst Magenkrämpfe und Unterleibsschmerzen. Der Tee wirkt gegen Husten und auch gegen Durchfall. Griechischer Oregano macht glücklich, weil mit ihm Pizza und Nudeln mit Tomatensauce genauso schmecken, wie sie sollen.
- Salbei / Salvia officinalis: wirkt virushemmend und antibakteriell. Als Tee hilft er gegen Entzündungen in Mund und Rachen und kann zum Gurgeln bei Halsweh verwendet werden. Salbeitee wirkt gegen nächtliche Schweißausbrüche und ist wohltuend für den Magen- Darmbereich. Stillende Mütter sollten ihn nur nach Rücksprache mit der Hebamme trinken, denn Salbei reduziert die Milchmenge.
- Schnittlauch und Schnittknoblauch: regen den Appetit und die Verdauung an.
- Thymian / Thymus: kocht man als Tee gegen Husten; auch als Badezusatz oder Inhalationslösung bei Bronchitis zu verwenden.
- Ysop / Hyssopus: gilt als magenstärkend und entkrampfend. Er löst Schleim in der Lunge und reduziert nächtliches Schwitzen.
- Waldmeister: stillt Schmerz und stärkt die Nerven. Regt den Stoffwechsel an.
- Winterheckenzwiebel / Allium: reinigt die Lunge.
Kräuter lagern und konservieren
Ein gut gefülltes Kräuterregal ist ein großer Schatz. Besonders in der kalten Jahreszeit ist man sich selbst sehr dankbar, wenn man im Sommer Vorräte angelegt hat und diese bis in den Winter hinein für Gesundheit, leckeres Essen und gute Laune sorgen.
Kräuter solltest du immer trocken ernten. Wenn das nicht möglich ist, tupfe sie mit einem sauberen Baumwoll-Geschirrtuch ab.
Kräuter trocknen
Zur Vorratshaltung ist die einfachste und energiesparendste Technik die Trocknung. Verwende nur gesunde, makellose Blätter. Hänge kleine Kräutersträuße kopfüber auf oder breite die geschnittenen Kräuter auf einem Tuch oder einem Gitter zum Trocknen aus. Der Trocknungsort sollte im Schatten liegen, aber warm und gut belüftet sein. Gelegentliches Wenden der Kräuter beschleunigt wie beim Heu das Trocknen.
Zupfe dann die trockenen Blätter von den Stängeln und fülle sie in beschriftete Papiertüten ab. Ganze, nicht gerebelte Blätter halten am besten das Aroma und werden erst bei der Verwendung zerrieben.
Kräuter einlegen
Kräuter lassen sich in Öl einlegen. Dazu nutzt man hochwertiges Oliven- oder auch Sesamöl und füllt es in klare, saubere Flaschen. Die gewaschenen, abgetupften Kräuter werden samt Stiel mit hineingegeben. Achte darauf, dass alle Pflanzenteile mit Öl bedeckt sind. In einigen Wochen nimmt das Öl die herrlichen Aromen der Kräuter auf und gibt sie später an die Speisen weiter.
Ein besonders beliebtes Beispiel für die Öl-Konservierung ist Pesto: Hierzu werden zarte, aromatische Kräuter wie Basilikum oder Bärlauch zerkleinert und mit Salz in Öl eingelegt. Wer mag, fügt noch geröstete Pinienkerne oder Cashewnüsse hinzu; auch Parmesanpulver oder Cheddar gibt dem Pesto eine Feinschmeckernote. Beim Pesto musst du ebenfalls darauf achten, dass alles immer mit Öl bedeckt ist (auch wenn das Glas schon angebrochen ist), dann hält es am längsten.
Auch in Essig können Kräuter eingelegt werden. Zum Beispiel Dill oder Estragon geben einem guten Wein- oder Apfelessig eine extra Geschmacksnote. Hier müssen ebenfalls alle Pflanzenteile mit Flüssigkeit bedeckt sein.
Kräuter einfrieren
Ist zum Beispiel bei Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel und anderen eher frisch-feuchten Kräutern, die sich nicht gut trocknen lassen, eine Möglichkeit. Die Kräuter büßen durch den Frost zwar manchmal etwas an Aroma ein. Es ist jedoch sehr praktisch, kleingehackte, kleine Portionen der Kräuter griffbereit zu haben und damit jederzeit eine Mahlzeit garnieren zu können.
Es gibt unermesslich viele Kräuter auf der Welt. Wahrscheinlich sind uns nicht alle bekannt. Allgemein bezeichnet man als Kräuter essbare grüne Pflanzenteile von ein- oder mehrjährigen krautigen Pflanzen. Kräuter haben oft eine große Heilkraft, wie Salbei, oder ein besonderes Aroma, wie Schnittlauch. Manche Kräuter isst man roh, wie Basilikum, manche finden nur als Kräutertee Verwendung, zum Beispiel die Indianernessel.
Ein Vorschlag, sehr subjektiv: Basilikum, Oregano, Pfefferminze, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Winterheckenzwiebel, Zitronenmelisse. Und Wilde Rauke als Salat.
Bohnenkraut, Dill, Estragon, Lavendel, Liebstöckel, Oregano, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse
Ein bewährter Tee gegen Depressionen wird aus den Blüten des Johanniskrautes (Hypericum perforatum) gekocht. Das Johanniskraut erhöht unsere Aufnahmefähigkeit für Sonnenlicht. Thymian soll bei der Bildung von Serotonin, dem körpereigenen Glückshormon, helfen. Basilikum ist tröstlich und hilft uns, einen guten Appetit zu haben. Rosmarin wirkt belebend und hilft gegen Erschöpfung. Dill regt die Bildung von Dopamin an, das ist unser „Belohnungs-Hormon“. Allgemein sind Pflanzen, Gärtnern und Draußensein gut für die Psyche. Steckt eure Nasen in Blüten und die Hände in die Erde!