Wildbirnen
Gärtnerwissen Wildbirnen
Weitere wertvolle Informationen zu Wildbirnen
Viele Baumarten werden für diesen Zweck allerdings viel zu gross. Mit unseren Wildbirnen im Lubera Pflanzenshop können wir Ihnen an dieser Stelle ein gutes Angebot machen.
Inhaltsverzeichnis
- Die grössten Vorteile
- Wildbirnen kaufen – die grosse Auswahl im Lubera®-Shop
- Birnenbaum Standort
- Wildbirnen pflanzen
- Schritt für Schritt-Anleitung:
- Obstbäume Verwendung
- Wildbirnen schneiden
- Brauchen Wildbirnen einen Befruchter?
- Wildbirnen Herkunft
- Die Merkmale der Wildbirne
- Echte Holzbirnen: Wo gibt es sie?
- Kann man Wildbirnen essen?
- Wilde Birnen für die moderne Züchtung
- Das kostbare Holz der Wildbirne
- Krankheiten und Schädlinge
Die grössten Vorteile
- Der Wildbirnenbaum liefert kleine Birnenfrüchte, die bei Tieren sehr beliebt sind
- Im Frühjahr versorgt die attraktive Blüte Bienen und Hummeln mit Nektar und Pollen.
- Der Wuchs ist schlanker als beim Apfel.
- Ein wertvolles Kulturgut. Die Erhaltung ist wichtig für die Biodiversität in der Birnenzucht
- Eines der wertvollsten Nutzhölzer für den Bau edler Möbel und Musikinstrumente.
Wildbirnen kaufen – die grosse Auswahl im Lubera®-Shop
Mit einer Wildbirne kaufen Sie den perfekten Stadtbaum, der sich auch in beengte Verhältnisse gut einfügt. Alle Wildbirnen sind zur Frühlingsblüte Insektenweiden und im Herbst wertvolle Nährgehölze – vor allem für Vögel und Igel. Sie sind perfekte Gehölze für die Gartengestaltung. Sie haben sich stets als robust und gesund erwiesen, sogar in den vergangenen sehr trockenen Jahren.
Die Erfahrung zeigt, dass die Chinesischen Wildbirne (Pyrus calleryana) sogar mit Abgasen gut umgehen kann und Umpflasterungen tapfer erträgt. Im April blüht sie üppig mit vielen kleinen weissen Blüten. Die offenen Obstblüten sind eine hervorragende Nektarquelle für Bienen und Hummeln. Die kleinen Früchte machen die Wildbirnbäume im Herbst zum Vogelnährgehölz.
Die Hängende Wildbirne (Pyrus salicifolia) 'Pendula' bietet die gleichen Vorzüge und kommt mit dem Klimawandel bisher bei uns gut zurecht. Darüber hinaus schaffen Sie eine südländische Atmosphäre im eigenen Garten, wenn Sie die Hängende Wildbirne 'Pendula' kaufen. Ihr wurde sogar der Titel 'Olive des Nordens' verliehen. Den hat sie sich aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Optik mehr als verdient. 'Pendula' kommt in der Gartengestaltung zum Einsatz, sobald eine mediterrane Stimmung gezaubert werden soll. Die Birnenfrüchte haben kulinarisch leider nicht das gleiche Potential wie die mediterranen Oliven. Die Vögel in Ihrem Garten sehen das sicherlich anders. Zusammen mit den Igeln haben sie im Herbst viel Freude an dem fruchtigen Nahrungsangebot.
Birnenbaum Standort
Wildbirnen mögen es warm, und sind daher in Skandinavien natürlicher Weise nicht zu finden. Sie lieben es sonnig, und akzeptieren allenfalls noch den lichten Schatten an Waldrändern und in Hecken.
Der Boden darf gerne tiefgründig, nahrhaft und eher lehmig sein. Ein kalkhaltiger Boden wird bevorzugt. So gepflanzt kommen sie auch mal mit einer Trockenperiode zurecht. Dafür hat man sie im städtischen Grün lieben gelernt. Sie vertragen sogar verunreinigte Luft. Daher findet man sie immer häufiger im Einsatz als robuste Stadtbäume.
Wildbirnen pflanzen
Wir liefern unsere Bäume im Container. Dieser Container ermöglicht eine ganzjährige Pflanzung. Warten Sie einfach auf gutes Pflanzwetter ohne Hitzerekorde und Trockenheitsstress. Solange können Sie Ihre neue Wildbirne im Container optimal versorgen. Besonders leicht fällt es dem Baum, wenn Sie es im Herbst pflanzen. Das Wetter bietet dann viel Regen und milde Temperaturen. Auch ist der Boden im Herbst noch recht warm, auch wenn die Temperaturen in der Umgebung schon abnehmen.
Schritt für Schritt-Anleitung:
- Den Anfang zur Pflanzung machen Sie, indem Sie mit dem Spaten ein Pflanzloch ausheben. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so weit und tief sein, wie der Wurzelballen im Container.
- Nehmen Sie den Baum aus dem Container. Besteht der Wurzelballen aus einem dichten Wurzelwerk? Dann bearbeiten Sie den Wurzelballen nun am besten mit einem Handgerät, dass Ihnen Krallen verleiht: dem Grubber. Dazu fahren Sie mit dem Grubber den Wurzelballen entlang. Entfernen Sie mindestens die Hälfte der Pflanzerde aus dem Wurzelballen. Die dabei entstehenden Verletzungen an den Wurzeln regen den Baum zur Wurzelneubildung an. Die nackten Wurzeln verbinden sich besser mit dem neuen Boden in Ihrem Garten. Schütteln hilft, die Containererde zu entfernen.
- Entfernen Sie verbliebene Blätter am Birnbaum bei der Pflanzung im Herbst, sofern noch solche vorhanden sind.
- Stellen Sie eine Mischung aus zwei Dritteln der ausgehobener Erde plus einem Drittel ausgereiftem Kompost her. Sie Mischung eignet sich hervorragend zum Verfüllen des Pflanzlochs.
- Geben Sie ein wenig Erde unten in das Pflanzloch. Als Erde zum Verfüllen eignet sich sehr gut eine Mischung von zwei Dritteln ausgehobener Erde plus einem Drittel ausgereiftem Kompost. Im Pflanzloch möchte die Wildbirne nicht tiefer stehen, als sie zuvor im Container stand. Setzen Sie das Bäumchen zur Probe in das Pflanzloch. Wenn die verdickte Veredelungsstelle unterhalb der Erdoberfläche liegt, geben Sie noch mehr Erde unter den Wurzelballen. Ragen die Wurzeln oberhalb des Pflanzloch heraus, entfernen Sie entsprechend Erde aus dem Pflanzloch.
- Positionieren Sie das Bäumchen nun und verfüllen das Pflanzloch vollständig. Rütteln Sie zwischendurch den Wurzelballen, denn das verschliesst ungewünschte Hohlräume an den Wurzeln.
- Treten Sie die frisch aufgefüllte, lockere Erde leicht fest.
- Mit mindestens einer Giesskanne voll Wasser angiessen, um letzte Hohlräume im Wurzelbereich zu schliessen.
- Sie haben viele Wühlmäuse im Garten? Ein Korb aus unverzinktem Hasendraht kann die Wurzel vor Frass schützen.
- Sie fürchten Knabberschäden durch Wild? Dann hüllen Sie den Stamm abschliessend in eine schützende Manschette. Dafür eignet sich zum Beispiel ebenfalls Hasendraht, diesmal aber besser mit Verzinkung für längere Haltbarkeit.
Obstbäume Verwendung
Die Wildbirne wächst vergleichsweise langsam und wird bis zu 20 m hoch. Als Solitärbaum in Ihrem Garten kann sie sogar ein noch höheres Wachstum erreichen. Wie hoch sie einmal werden wird, ist natürlich abhängig von der jeweiligen Art und dem Standort. Der Wuchs bleibt schlank und aufrecht, wodurch er sich bestens für kleine Gärten und beengte Pflanzplätze eignet. Nach ungefähr 8-10 Jahren setzt die Blühreife ein. Ab diesem Zeitpunkt öffnen sich jeden Frühling weisse, fünfzählige Blüten zu einer wahren Bienenweide voller Nektar und Pollen. Nach der Blütezeit im Frühjahr rieseln die zarten Blütenblätter leise zu Boden. Bei Wind wirbeln sie durch den Garten wie Schnee. Im Hochsommer schmücken kleine, meist kugelige Früchte die Wildbirnenpflanze. Im Herbst zeigt das Wildbirnenlaub seinen hohen Zierwert. Die meisten Wildbirnenbäume (P. pyraster, P. calleryana) leuchten dann in kräftigem Gelb. Einige Arten verfärben sich aber auch dunkelrot, wie etwa die Schneebirne (P. nivalis). Sehr interessant erscheint auch das aussergewöhnlich braunrote Herbstlaub der Ussuri-Birne (P. ussuriensis und deren Varietäten).
Wildbirnbäume eignen sich auch zur Heckenpflanzung, und müssen dann entsprechend beschnitten werden. Auch für die Erziehung am Spalier gibt es wunderbare Beispiele. Ein Spalier kann als Raumteiler und Sichtschutz gleichermassen im Garten eingesetzt werden.
Wildbirnen schneiden
Wildbirnbäume wachsen langsam und bleiben in ihrer Statur schlank. Sie brauchen in der Regel für den Einsatz als Hausbaum nur selten einen Schnitt. Möchten Sie die ihren Baum dennoch beschneiden, empfiehlt es sich, einen Winterschnitt vorzunehmen. Der beste Zeitpunkt ist gekommen, kurz bevor das Obstgehölz im Frühjahr wieder blüht und austreibt. Von Anfang Februar bis Mitte März ist ein guter Schnittzeitpunkt. Bedenken Sie jedoch, dass Wildbirnbäume nach kräftigem Rückschnitt Wurzelbrut auftreten kann. Das sind Bodentriebe, die sich nach Verletzungen des Baumes bilden. Zum Schutz gegen den Wildverbiss entwickeln die Bodentriebe oft pieksende Dornen. Diese sollen Wild daran hindern, an ihnen zu knabbern.
Brauchen Wildbirnen einen Befruchter?
Wildbirnensorten brauchen einen zweiten Birnbaum als Befruchter. Birnbäume der gleichen Art bestäuben sich gegenseitig, solange sie sich in der Sorte unterscheiden. Holzbirnen (Pyrus pyraster) und Kulturbirnen (Pyrus communis) sind eng genug miteinander verwandt, um sich gegenseitig befruchten zu können. In die Nähe von Kulturbirnen gepflanzt eignen sich viele Wildbirnen-Arten gut für deren Befruchtung, solange sie zeitgleich blühen.
Wildbirnen Herkunft
Der Ursprung aller Wildbirnen liegt wahrscheinlich im Vorland des Tien Shan Gebirges. Das mutmassliche Entstehungszentrum liegt in der westchinesischen Provinz Xinjiang. Noch heute sind im Tien Shan Gebirge ganze Täler mit Obstbäumen bewaldet. Von dort aus erfolgte eine Verbreitung nach Osten und Westen. In den neu besiedelten Gebieten kam es zur Bildung vieler neuer Arten. Heute identifiziert man für die Gattung Pyrus mindestens 20 Arten von Wildbirnen.
Als Ursprungsgebiet für die westlichen Arten gilt der Kaukasus. Hier ist die Artenvielfalt für Mitglieder der Gattung Pyrus besonders hoch. Dort existierten noch im 20. Jahrhundert riesige Wildobstwälder, die zur Hälfte aus Wildbirnen verschiedener Arten bestanden. Der Kaukasus wird von Dendrologen auch als "Arena der Evolution der Birnen" bezeichnet. Von dort wanderten die ersten Birnbäume nach Nordwesteuropa ein. Das alles passierte allerdings erst in der nacheiszeitlichen Wärmeperiode ab 5400 v. Chr., denn vorher war es der wärmeliebenden Wildbirne hier schlicht zu kalt. Die Nachkommen der kaukasischen Wildbirnen entwickelten sich über die Jahrtausende zu eigenen Arten weiter. Die europäische Holzbirne ist auf diese Weise in Europa entstanden und gilt als wichtige Ursprungsart für unsere Kulturbirnen.
Östlich des Ursprungsgebietes in China findet sich ebenfalls eine Vielfalt von Pyrus-Arten. Bei uns ist die chinesische Art P. pyrifolia am bekanntesten. Aus ihr entstanden ab dem 18. Jahrhundert die japanischen Kulturbirnen, die in japanischer Sprache als Nashi bezeichnet werden. In China züchtet man Kulturbirnen aus dieser Birnen-Art schon seit etwa 3300 Jahren.
Wildbirnen der Welt
Deutscher Name | Lateinischer Name |
Herkunf/Verbreitungsgebiet |
Herzblättriger Birnbaum | Pyrus cordata Portugal | Spanien, Frankreich |
Ungarische Birne | Pyrus magyarica | Ungarn |
Russische Birne | Pyrus rossica | Zentral-Russland |
Kaukasische Wildbirne, Kaukasus-Birne | Pyrus caucasica | Griechenland, Krim, Kauskasus, Kleinasien |
Iberische Birne | Pyrus bourgaeana | Portugal, Westspanien Marokko |
Ölweiden-Birne | Pyrus elaeagrifolia | Balkan,Krim, Kleinasien |
Schneebirne | Pyrus nivalis | Europa ausser Skandinavien, Marokko, nördl. Kleinasien, Kaukasus |
Holzbirne | Pyrus pyraster | wie P. nivalis, siehe oben |
Mandelblättrige Birne, Dornige Birne | Pyrus spinosasyn. P. amygdaliformis | Mittelmeergebiet, Bulgarien, Kleinasien |
Weidenblättrige Birne | Pyrus salicifolia | Türkei, Kaukasus, Transkaukasus, Iran |
Ussuri-Birne | Pyrus ussuriensis | Nord-Ost-Asien bis Japan |
Syrische Birne | Pyrus syriaca | Zypern, Kleinasien |
Buchara-Birne | Pyrus korshinskyi | Turkestan |
Himalaja-Birne | Pyrus pashia | Himalaja bis West-China |
Nashi-Birne, Asiatische Birne | Pyrus pyrifolia | Mittel- und West-China |
Chinesische Birne | Pyrus calleryana | China, Vietnam |
Lindleys Birne | Pyrus lindleyi | China |
Persische Birne | Pyrus glabra | Iran |
Die Merkmale der Wildbirne
Wie sieht sie eigentlich aus, die Wildbirne, eine der Vorfahrinnen unserer mitteleuropäischen Kulturbirnen? Die Kulturbirnen als Hochstamm gepflanzt sind stattliche Bäume mit grossen Früchten. Die wilde Vorfahrin ist im Jugendstadium ein struppiger Baum mit dornenbesetzten Zweigen. Auf diese Weise schützt sie sich vor Wildverbiss. Das Laub ist rundlich, etwa 5cm lang und fast ebenso breit. Oberseitig sind die Blätter glänzend dunkelgrün, unterseitig bläulichgrün. Der Blattrand ist gesägt und am Rand oft bewimpert. Die heimische Wildbirne hat nur etwa 3 cm grosse Früchte, die rundlich oder eiförmig sind. Die typische Birnenform findet man bei den wilden Birnenfrüchten nicht. Daher wird die Wildbirnenpflanze von Laien auch selten sofort als Birne erkannt. Im reifen Zustand weisen die kleinen Wildbirnenfrüchte noch immer ihren deutlich sichtbaren Fruchtkelch auf.
Echte Holzbirnen: Wo gibt es sie?
Trotz der klar definierten Merkmale wusste man bisher nie, ob man die "echte" wilde Holzbirne vor sich hat. Es gibt nach wie vor keinen Holzbirnbaum, der nach botanischer Prüfung als mustergültiger "Referenzbaum" gelten darf. Es blieb stets der Verdacht, man könne im vorliegenden Fall einen Sämling der Holzbirne vor sich haben, dessen Eltern sich mit Kultursorten gekreuzt haben. Manchmal finden sich morphologisch besonders wild erscheinende Birnbäume fern von Besiedlungen der Menschen. Miteinander verglichen erscheinen die einzelnen Bäume aber zu unterschiedlich. Bei einer botanischen Art sollten sich die Individuen äusserlich ähnlicher sein. Ob die einheimische wilde Holzbirne wohl ausgestorben ist?
Die einzigen Funde von Wildbirnen, die in grösserer Stückzahl einheitlich aussehen, finden sich bei uns in der Schweiz. Vielleicht haben wir im Genferseebecken und im ganzen Jurabogen tatsächlich noch artreine Holzbirnen-Vorkommen? Das Projekt zur "Förderung seltener Baumarten" (SEBA) der ETH Zürich befasst sich mit dem Rätsel. Es wurden etwa 4200 Individuen der Wildbirne auf der Alpennordseite erfasst. Damit wäre die Holzbirne eine der seltensten Baumarten der Schweiz. Die IUCN-Gefährdungsstufen vergeben ihr den Status stark gefährdet. Auch in Deutschland wurde sie als gefährdet eingestuft. Einige Fachleute werten sie sogar als vom Aussterben bedroht – wenn sie es eben nicht bereits ist.
Mit den Römern kamen ganz neue, saftig-süsse Birnensorten aus dem westasiatischen Raum nach Mitteleuropa. Die asiatischen Züchtungen kreuzten sich in der Römisch-kulinarisch besetzten Zone mit der einheimischen Holzbirne. Wenn solch eine Kreuzung Sämlinge ausbildet, ähneln diese der Holzbirne zwar ein wenig, sind aber genetisch etwas Neues. Denkbar, dass die genetische Eigenständigkeit der Holzbirne schon damals endgültig verloren ging.
Kann man Wildbirnen essen?
Die Holzbirne gilt als wichtige Ursprungsart für unsere Kulturbirne. Die wilden Holzbirnenfrüchte sind jedoch klein, kugelig und schmecken unangenehm herb. Durch viele harte Holzzellen sind sie frisch gepflückt zumindest für Menschen nicht geniessbar. Erst das Dörren macht die Wildfrüchte tauglich für die menschliche Ernährung. Bei archäologischen Ausgrabungen von jungsteinzeitlichen Pfahlbauten bei uns in der Schweiz fanden sich auch Holzbirnen. Sie wurden dort vor mehr als 5000 Jahren gedörrt. Die Fundorte liegen in Wangen, St. Blaise und Ruhestetten.
In ihrer kaukasischen Heimat werden verschiedene Arten zum Trocknen in die Sonne gelegt. Die getrockneten Früchte werden daraufhin zu einem feinen Mehl gemahlen. Mancher Orts werden Wildbirnbäume auch dem Frost ausgesetzt, um sie weich und süsser werden zu lassen. Auch diese werden anschliessend zu Mehl vermahlen. Das Mehl aus wilden Birnen dient der Verlängerung von Gerstenmehl für die einheimische Küche.
Im Iran werden die Früchte der Persischen Wildbirne (P. glabra) zerquetscht, um an die Kerne zu gelangen. Auf Märkten werden sie getrocknet wie Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne verkauft. Aus den Birnenkernen werden reichhaltige gesunde Speiseöle extrahiert.
Wilde Birnen für die moderne Züchtung
Heute zeigen die modernen europäischen Sorten der Kulturbirne Merkmale von wenigstens vier wilden Birnenarten. Neben der Holzbirne finden sich im Erbgut der Kulturbirnen Merkmale von P. eleagrifolia, P. salicifolia und P. syriaca. Züchtungsziele waren seit jeher ein gutes Aroma und grosse, weiche und saftige Früchte. Mit der Genetik der Holzbirne allein wären die Züchtungsziele nicht möglich gewesen. Die grosse Auswahl an Birnensorten, wie wir sie kennen, entstand aus der biologischen Artenvielfalt.
Züchtungsziele sind heute für gewöhnlich an den Bedürfnissen des Handels ausgerichtet. Die Erhöhung der Lager- und Transportfähigkeit durch dauerhaft festes Fruchtfleisch nach der Ernte spielt dabei eine wichtige Rolle. Im professionellen Anbau hofft man auf Widerstandsfähigkeit gegen typische Krankheiten im professionellen Anbau. Einkreuzungen von Wildbirnen könnten eine Lösung auf dem Weg zum Zuchtziel sein. Eine besondere Wildbirne soll der Kulturbirne auch zu appetitlich roten Schalen verhelfen. Durch das Einkreuzen der Hybride P. x bretschneideri erhoffen manche Züchter sich, das die Birnen im Reifeprozess rötlich verfärben. In der gegenwärtigen europäischen Birnenzüchtung versucht man sich unter anderem an Sorten mit knackigerem Fruchtfleisch. Dazu werden versuchsweise asiatische Nashis, also P. pyrifolia-Sorten eingekreuzt.
Das kostbare Holz der Wildbirne
Das Holz der Wildbirne ist nicht witterungsbeständig, aber für die Nutzung im Innenbereich eine gesuchte Rarität. Ältere Wildbirnenbäume liefern ein Holz mit begehrter warmer Rottönung. Es wird im Furnier- und Intarsienbereich aufgrund seiner Schönheit gerne verarbeitet. Auch Vollholzmöbel und Parkett wurden in der Vergangenheit gerne aus dem kostbaren Material gefertigt. Vor dem Siegeszug der Kunststoffe war es für den Bau von Massgeräten aller Art von unschätzbarem Wert. Die Besonderheit des Birnenholzes: es bleibt auch im trockenen Zustand passgenau. Wenn sie ein Lineal oder Winkel aus Birnbaumholz vermacht bekommen, können sie diese als kostbares Erbe verstehen. Die guten Stücke sind aus Mangel an entsprechendem Material nicht mehr so einfach ersetzbar. Mit dunkel gebeiztem Birnbaumholz fertigte man die schwarzen Tasten des Klaviers, wenn kein Ebenholz verwendet werden sollte. Auch zur Herstellung von Musikinstrumenten wie Blockflöten eignet es sich hervorragend. Leider wurde versäumt, die Wildbirne für die Holznutzung rechtzeitig nachzupflanzen. So steht derzeit für die Verarbeitung kaum noch Wildbirnenholz zur Verfügung. Wenn Sie heute eine Wildbirne aus dem Lubera-Shop kaufen, können sich Ihre Nachkommen daraus vielleicht nicht nur eine Blockflöte anfertigen lassen. An einem guten Standort in Ihrem Garten ausgepflanzt reicht Ihr Birnbaum dann eventuell sogar für ein ganzes Klavier.
Krankheiten und Schädlinge
In der Nähe von Siedlungen bekommen alle Birnbäume oftmals Birnengitterrost. Verursacher ist ein Pilz namens Gymnosporangium sabinae. Im Sommer erkennt man den Befall des Laubs an orangenen Flecken und unterseitig dunklen Pusteln. Wenn im Winter kein Birnbaumlaub mehr zur Verfügung steht, nutzt Pilz bestimmte Zier-Wacholderarten als Zwischenwirt. In Gärten schätzt man diese speziellen Wacholder seit Jahrzehnten als unkomplizierte und robuste Gehölze. So findet der Birnengitterrost fast immer einen Winterwirt. Erscheint im Frühjahr am Birnbaum das neue Laub, setzt zeitgleich der Pilz am Wacholder seine Sporen frei. Der Wind trägt die Sporen retour zu den Birnbäumen. So kann der Pilz sich im Sommer erneut an seinem sommerlichen Wirtsbaum festsetzen. Bisher sind keine Birnenarten bekannt, die gänzlich resistent gegen Birnengitterrost sind. Abhilfe könnte nur das weiträumige Roden sämtlicher Zierwacholder im Umkreis schaffen. So ein Vorhaben ist nicht einfach durchzusetzen. Glücklicher Weise sieht das befallene Birnenlaub aber bedrohlicher aus, als es für die Birnbäume tatsächlich ist. Zwar schwächt Pilzbefall die Wirtsbäume, doch ernstlich gefährden wird der Birnengitterrost sie nur in Extremfällen.
Es empfiehlt sich ein Winterschnitt. Am besten Spätwinter und zeitigen Frühjahr, bevor die Wildbirne wieder austreibt.
Bei sehr kräftigem Rückschnitt kann Wurzelbrut auftreten. Das sind dornige Bodentriebe, die sich nach Verletzungen einer Wildbirne bilden.
Die Wildbirne kleine kugelige Früchte. Sie schmecken in frischem Zustand unangenehm herb und zusammenziehend. Viele Holzzellen im Innern der Früchte tragen ebenfalls dazu bei, dass sie leider nicht geniessbar sind. Erst das Dörren machte diese Wildfrüchte in urgeschichtlicher Zeit essbar für Menschen. Das gleiche gilt für die Früchte anderer Wildbirnen-Arten. Mancher Orts werden die Wildbirnbäume auch dem Frost ausgesetzt, um sie weich und süsser werden zu lassen.
Auch die Wildbirnen bekommen Birnengitterrost. Verursacher ist ein Pilz namens Gymnosporangium sabinae. Bisher sind keine Wildbirnenarten bekannt, die gänzlich resistent gegen diesen Pilz sind.
Holzbirnen (Pyrus pyraster) und Kulturbirnen (Pyrus communis) sind eng genug miteinander verwandt, um sich gegenseitig befruchten zu können. In die Nähe von Kulturbirnen gepflanzt eignen sich viele Wildbirnen-Arten hervorragend zu deren Befruchtung, solange sie zeitgleich blühen.
Wie komme ich an eine sortenreine Wildbirne aus der Schweiz? Gerne möchte ich
helfen dazu beizutragen, dass die Wildbirne nicht ausstirbt.