Grünkohl Samen
Gärtnerwissen Grünkohl Samen
Mit Grünkohl Samen säst du einen winterharten Blattkohl, der unter vielen Namen bekannt ist. Die robusten Pflanzen ertragen Fröste bis –15 °C. Sie können den ganzen Winter im Garten bleiben und liefern von Oktober bis März frische Blätter für die Küche. Der Kohl ist ein vielseitiges Gemüse, das für deftige Eintöpfe, aromatische Gemüsebeilagen, leichte Salate, Aufläufe und andere Gerichte genutzt werden kann. Wegen seines Ballaststoff- und Vitamingehalts gilt er als heimisches Superfood. Als Grünkohl oder Federkohl werden umgangssprachlich verschiedene Blattkohle bezeichnet, die vom europäischen Wildkohl Brassica oleracea abstammen. In Mittel- und Südeuropa wurden verschieden Formen selektiert. Die alten Griechen kultivierten Grünkohl nachweislich schon 300 v. Chr. an. In Norddeutschland ist seine Verwendung seit dem 16. Jahrhundert belegt.
Inhaltsverzeichnis
Grünkohl Samen kaufen
Im Lubera® Shop kannst du Grünkohl Samen kaufen und von verschiedenen Sorten des Grünkohls und Palmkohls profitieren. Bei den Sorten gibt es Unterschiede in der Wuchshöhe, Blattstruktur, der Winterhärte und im Geschmack. Die Grünkohl-Sorten der Unterart Brassica oleracea var. sabellica haben einen aufrechten Stamm und gekrauste Blätter mit mehr oder weniger stark gefransten Rändern. Einzelne Sorten können über drei Meter hoch werden. Abhängig von der Region werden sie als Grünkohl, Krauskohl, Braunkohl oder Federkohl bezeichnet. Regional wird dieses Gemüse auch als Strunkkohl, Winterkohl oder (ost)friesische oder Oldenburger Palme bezeichnet. Aus den Stämmen besonders grosser Grünkohl-Sorten wurden früher Gehstöcke hergestellt, weshalb auch vereinzelt die Begriffe Gehstockkohl oder Stockkohl bekannt sind. Grünkohl hat eine ausgezeichnete Winterhärte (bis –15 °C) und schmeckt nach Frosteinwirkung milder und süsser. Alte Traditionssorten werden erst durch Kälteeinwirkung geniessbar. Das liegt daran, dass der Zuckergehalt in ihren Blättern im Verhältnis zu Bitterstoffen und Stärke zunimmt, wenn der Stoffwechsel bei niedrigen Temperaturen verlangsamt wird. Moderne Sorten enthalten weniger Bitterstoffe und können bereits früher geerntet und sogar roh gegessen werden. Sie werden als Babyleaf-Salate, für Smoothies und zur Herstellung von Gemüsechips genutzt.
Für die südeuropäischen Sorten der Unterart Brassica oleracea var. palmifolia werden die Namen Palmkohl, Italienischer Kohl, Toskanischer Kohl oder Schwarzkohl verwendet. Sie haben blaugrüne, dunkelgrüne oder schwarzgrüne, glatte oder blasige Blätter in einer lockeren, aufrechten Blattrosette. Beim Kochen werden die Blätter fast schwarz. Diese Sortengruppe entstand im 18. Jahrhundert in Italien. Italienische Kohle sind weniger frosthart (bis etwa –5 °C) als die mitteleuropäischen Grünkohl-Sorten. Dafür sind sie im Geschmack milder. Junge Blätter sind schon im Sommer als Rohkost geniessbar, eignen sich als Gemüsebeilage, für Smoothies und Suppen.
Markstammkohl (Brassica oleracea var. medullosa) und der Futterkohl oder Furchenkohl (Brassica oleracea var. viridis) sind Blattkohlarten, die fast ausschliesslich als Futterpflanze angebaut werden. Für Kaninchen, Schafe und Ziegen dient er als vitaminreiches Winterfutter. Forstwirte setzen ihn als Wildackerpflanzen zur Wildfütterung ein.
Im Lubera® Shop bieten wir Grünkohl Samen für ca. 50 Pflanzen von Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica), 'Niedriger Grüner Krauser' ('Lage Moskrul') und als Lubera® Samenkorn Grünkohl 'Lage Moskrul' für ca. 25 Pflanzen an. Die altbewährte Sorte wird etwa 40 cm hoch und hat eine gute Frosthärte. Die Aussaat erfolgt im Mai und Juni. Im Juli werden die Jungpflanzen mit einem Abstand von 50 × 50 cm gepflanzt. Die Ernte beginnt nach den ersten Frösten im Herbst.
Der Federkohl 'Halbhoher Grüner Krauser' (Brassica oleracea var. sabellica) ist eine Traditionssorte mit fein gekrausten, mittelgrünen Blättern. Die Pflanzung erfolgt von Anfang Juni bis Mitte Juli mit einem Abstand von 40 × 40 cm. Die Ernte erfolgt nach dem ersten Frost im Zeitraum von Anfang November bis Mitte März. Die Pflanzen werden 80 bis 90 cm hoch und sind widerstandsfähig gegen Kohlhernie.
Der Braunkohl 'Hoher roter Krauser' (Brassica oleracea var. sabellica) macht seinem Namen alle Ehre. Die Pflanzen werden etwa 150 cm hoch und haben einen Schopf aus stark gekräuselten, violett-roten Blättern an der Spitze. Er bereichert nicht nur die Küche, sondern auch das Staudenbeet, in dem der winterharte Kohl bis zum Frühjahr als Strukturpflanze und Blattschmuckpflanze alle Blicke auf sich zieht. Nach dem ersten Frost kannst du die aromatischen Blätter für deftige Eintöpfe, Kale-Chips und anderes ernten. Die Sorte ist frosthart bis –15 °C.
Der 'Altmärker Braunkohl' (Brassica oleracea var. sabellica) ist eine traditionsreiche Grünkohl-Sorte aus Sachsen-Anhalt. Die kräftigen Pflanzen werden zwischen 120 und 170 cm hoch. Die Farbe der krausen Blätter variiert von mittelgrün über blaugrün bis rot-violett. Nach den ersten Frösten bekommt der Braunkohl ein nussiges Aroma. Nach dem Kochen ist dieser Kohl braun. Er ist winterhart bis –10 °C und kann von Oktober bis März geerntet werden.
Der Federkohl 'Redbor' F1 (Brassica oleracea var. sabellica) hat gekraustes Laub mit einer schönen grün-violett-roten Färbung. Die Pflanzen sind im winterlichen Beet sehr dekorativ. Das Saatgut wird im März und April ausgesät. Erntezeit ist von Mitte November bis Mitte März. ‚Redbor‘ F1 ist sehr ertragreich und wohlschmeckend. Die rötliche Färbung geht beim Kochen verloren. Diese Sorte wurde ohne Einsatz von Gentechnik gezüchtet.
Der Palmkohl 'Nero di Toscana' (Brassica oleracea var. palmifolia) ist eine traditionelle italienische Schwarzkohl-Sorte. Er hat ein sehr dunkles, blaugrünes Laub. Sein Geschmack ist mild-aromatisch. Diese Sorte hat eine gute Frosthärte. In wintermilden Regionen kannst du von Mitte September bis Mitte April ernten.
Boden für Grünkohl Samen
Grünkohl ist der Gemüsekohl mit der grössten Kältetoleranz und den geringsten Ansprüchen an den Boden. Er wächst auf allen Böden mit guter Wasserversorgung und einem pH-Wert von über 6. Auf gut bearbeiten, schweren Böden bringt Grünkohl die besten Erträge. Auf trockenen Böden werden die Blätter schnell gelb.
Weil er ein Wintergemüse ist, wird Grünkohl zwischen Ende Juni und Mitte August als Nachkultur von Frühkartoffeln, Puffbohnen, Erbsen, Möhren, Spinat oder Salat gepflanzt.
Kultur von Grünkohl
Aussaatzeit für Grünkohl Samen ist ab Mai bis Anfang Juli. Die Grünkohl Samen werden einzeln in kleine Töpfe oder Anzuchtplatten ausgesät. Lege sie auf Anzuchterde und bedecke sie mit 0,5 bis 1 cm von dem Substrat. Für die Keimung ist eine Temperatur von 3 °C ausreichend. Für eine gleichmässige, schnelle Keimung sind Temperaturen zwischen 15 und 18 °C ideal. Dann läuft die Saat innerhalb von 8 bis 12 Tagen auf. Vier bis fünf Wochen nach der Aussaat werden die Jungpflanzen mit einem Abstand von 40 x 40 cm bis 50 x 60 cm ins Beet gepflanzt. Je früher er gepflanzt wird, desto höher ist am Ende der Ertrag des Grünkohls. Während der gesamten Kulturdauer benötigen Grünkohl und Palmkohl eine gleichmässige Wasserversorgung. Hacken zwischen den Pflanzen unterdrückt Unkraut und lockert den Boden. Gib den Pflanzen zweimal eine Düngung mit Kalium betontem Gemüsedünger. Kalkungen sorgen für eine gute Versorgung mit Kalzium, Magnesium und Schwefel und kalten gleichzeitig den Boden-pH-Wert nahe am Neutralpunkt.
Gute Partner in der Mischkultur
Gute Nachbarn für Grünkohl sind Sellerie, Tomaten, Rosmarin und Salbei, weil sie Kohlweisslinge und Kohlfliegen abschrecken. Die Kohlmottenschildlaus mag den Duft von Basilikum nicht. Studentenblumen geben über die Wurzeln Stoffe ab, die Nematoden fernhalten. Bohnen, Erbsen, Gurken, Möhren, Salat und Spinat sind gute Nachbarn. Kartoffeln und Zwiebelgewächse solltest du im Garten nicht mit Grünkohl oder Palmkohl kombinieren.
Krankheiten und Schädlingen
Für Krankheiten ist Grünkohl wenig anfällig. Er kann im Herbst Falschen Mehltau bekommen. Der Schleimpilz Plasmodiophora brassicae verursacht Kohlhernie. Dabei handelt es sich um knotige Wucherungen an den Wurzeln, die dem Kohl Wasser und Nährstoffe abschneiden und ihn welken und absterben lässt. Achte auf die empfohlene Anbaupause von 4 Jahren, um eine Massenvermehrung des Erregers zu verhindern. Auf gekalkten Böden mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7 breitet sich der Erreger nicht aus.
Häufig treten Schädlinge auf. Vor allem die Raupen von Kohlweisslingen und Kohleulen fressen am Laub und hinterlassen Massen von Kot. Wegen der krausen Blätter sind die Raupen schwer zu sehen und nicht ganz einfach abzusammeln. Da sie und ihre Hinterlassenschaften sich auf der Oberfläche befinden, können sie nach der Ernte abgewaschen werden. Lästiger ist die Kohlmottenschildlaus, eine Art Weisse Fliege, die nur an Kohl auftritt. Wie die Mehlige Kohlblattlaus hinterlassen sie Honigtau, auf dem sich Pilze ansiedeln. Gemüseschutznetze halten alle diese Schädlinge vom Grünkohl fern.
Dass die unteren Blätter gelb werden, ist eine Folge des Alterns. Es wird durch Stickstoffmangel, Trockenheit, Nässe und zu dichten Stand beschleunigt.
Ernte von Grünkohl
Die Entwicklungsdauer von der Pflanzung bis zur Ernte liegt bei Grünkohl Samen zwischen 70 und 100 Tage. Bei milder Witterung kannst du von Anfang Oktober bis in den März ernten. Von Palmkohl kannst du bereits etwa 6 Wochen nach der Pflanzung die ersten Blätter pflücken. Von unten nach oben werden bei Bedarf die einzelnen Blätter abgezupft. Solange du die oberen Blätter nicht erntest, wächst der Kohl weiter.
Möchtest du das Beet räumen, kannst du den Kohl komplett abernten, putzen, blanchieren und dann für den Vorrat einfrieren oder in Gläser einkochen. Bleibt der Kohl den ganzen Winter auf dem Beet, kann es bei Temperaturschwankungen zu braunen, trocknen Blatträndern und Fäulnis kommen. Von einer Grünkohlpflanze erntest du vom Herbst bis zum Frühjahr zwischen 350 und 450 g Blätter. Sind die erst von der Pflanze entfernt, welken sie schnell und sind nur wenige Tage haltbar. Am besten verarbeitest du Grünkohl immer sofort.
Nährwert von Grünkohl
Grünkohl ist kalorienarm und ballaststoffreich. Er liefert dem Körper viel Vitamin C, fast so viel Vitamin A wie Karotten, dazu Vitamin E, B1, B2 und B6. Zusätzlich enthält er Senfölglycoside. Diese sekundären Pflanzenstoffe werden von vielen Kohlgewächsen gebildet und wirken entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Mit Grünkohl und Palmkohl hast du echtes Superfood im Garten.
Gemüse für die moderne Küche
Grünkohl ist vielen nur als traditioneller, deftiger Eintopf bekannt. Zusammen mit fettem, geräuchertem Fleisch und verschiedenen Würsten wird er in vielen Regionen als sättigende, schwere Mahlzeit im Herbst und Winter verzehrt. Tatsächlich ist Grünkohl aber sehr vielseitig und kann für vegetarische, leichte und moderne Gerichte genutzt werden.
In den USA avancierte Grünkohl sogar zum Trendgemüse. Dort wird er „Kale“ genannt und kommt als erfrischender Rohkost-Salat mit Schafkäse und Melone oder als herzhaften Salat mit gerösteter Paprika und Oliven auf den Tisch. Als Gemüsebeilage zu Heilbutt, Lachs oder Fleisch wird er mit Knoblauch in Öl angeschwitzt. Um Gemüsechips aus ihm herzustellen, wird der Grünkohl gewaschen, grob zerkleinert, in Olivenöl gewendet und mit Salz und nach Geschmack mit etwas Chili gewürzt. Dann wird er im Ofen 30 - 40 Minuten bei 130 °C getrocknet.
Grünkohl und Palmkohl lassen sich einwandfrei mit anderen Gemüsearten wie Tomaten, Kürbis und Pilzen kombinieren und schmecken zu Kartoffeln, Reis, Gnocchi und Nudeln. Sie ergeben leckere Aufläufe, Suppen, Salate, Quiches und Strudel. Der Palmkohl ist eine wichtige Zutat in der toskanischen Bauernsuppe Ribollita. Du kannst aus Grünkohl leckere Cremesuppen – z. B. mit Kokosmilch, Chili und Ingwer – zaubern. Sehr lecker ist er auch als Wok-Gemüse im Asia-Style.
Aussaatzeit für Grünkohl ist im Mai und Anfang Juni. Bei einer Temperatur von 15 bis 18 °C keimen die Samen innerhalb von 8 bis 12 Tagen.
Der Pflanzabstand für Grünkohl beträgt zwischen den Reihen 40 bis 60 cm und zwischen den Pflanzen 40 bis 50 cm.
Grünkohl ist ein klassisches Wintergemüse. Die meisten Sorten sind ab Oktober erntereif. Frühe Sorten können schon ab September geerntet werden. Einzelne Blätter für Salate kannst du dir aber auch schon ab August abzupfen. Palmkohl ist schon ab August erntereif.
Traditionelle Grünkohl-Sorten enthalten viele Bitterstoffe. Deren Geschmack wird von einem steigenden Zuckergehalt überdeckt, wenn die Pflanze einige Zeit Temperaturen um den Gefrierpunkt ausgesetzt ist. Durch die Fotosynthese wird weiterhin Zucker gebildet, der aber bei niedrigen Temperaturen nicht mehr in Stärke umgewandelt wird. Dadurch verbessert sich der Geschmack. Neuere Grünkohl-Sorten und Palmkohl haben weniger Bitterstoffe. Sie können schon im Spätsommer geerntet und zum Beispiel für Rohkostsalate und Smoothies verwendet werden.
Der Hinweis F1 beim Sortennamen weist darauf hin, dass es sich um Saatgut handelt, das durch Kreuzbestäubung von zwei verschiedenen Sorten gewonnen wurde. Die Sorte ist nicht samenfest. Säst du Grünkohl Samen im eigenen Garten nach, werden sich die Nachkommen von der Mutterpflanze unterscheiden.
Um die Zucht zu erleichtern, wurde in den 1970er-Jahren mit Hilfe von Gentechnik die cytoplasmatisch-männliche Sterilität (CMS) von anderen Pflanzenarten auf einige Zuchtlinien von Kohl übertragen. Die Mutterpflanzen bilden dadurch keinen Pollen und müssen vor der gezielten Bestäubung nicht erst kastriert werden. Es gibt eine Positivliste, auf der gängige Gemüsesorten zusammengefasst sind, die ohne den Einsatz von Gentechnik gezüchtet wurden. Auf dieser Liste stehen neben alten Grünkohl-Sorten wie 'Niedriger Grüner Krauser' und 'Nero di Toscana', auch F1-Hybriden wie 'Redbor'.
lohnt es sich noch jetzt (Mitte August) Grünkohl direkt auszusäen? Die vorgezogenen Pflanzen wurden mir leider von der Raupe des Eulenfalters weg gefressen.
Viele Grüße