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Preiselbeeren

Gärtnerwissen Preiselbeeren

Preiselbeeren Preiselbeeren, oder auch Kronsbeeren genannt, gehören zu den Heidelbeerarten (botanisch Vaccinium) und sind weit in Eurasien und Nordamerika verbreitet. In den USA heissen sie Lingonberries. Etwa 100 g der gesunden Früchte trägt eine ausgewachsene Pflanze im Jahr. Bis zu 8 Wochen können unbeschädigte Früchte bei 3 °C und hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Bemerkenswert ist die Winterhärte. Die Sträucher ertragen problemlos Temperaturen bis -27 °C und benötigen als Gartenpflanzen keinen Winterschutz – dies ist für eine immergrüne Pflanze doch bemerkenswert.

Die grössten Vorteile von Preiselbeeren

  • Reich an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen
  • Frisches Wildobst zur Herstellung von Likören, Marmeladen, Kompott und Chutneys
  • Am passenden Standort anspruchslos und pflegeleicht

Preiselbeeren kaufen – was vorher zu überlegen ist

Preiselbeeren - buschig kompakt wachsend, immergrün, fruchttragend – sind eigentlich als Bodendecker prädestiniert und auch dafür geeignet. Sie wachsen jedoch nur in saurem Boden, das heisst an den meisten Gartenstandorten muss ein künstliches Moorbeet mit einem pH von 4-5 hergerichtet werden. Zusätzlich ertragen Kronsbeeren keine feuchten Böden. Grosser Wurzeldruck und Wasserkonkurrenz von benachbarten Pflanzen sind deshalb keine Nachteile, sondern eher ein Vorteil. Ebenso wird Halbschatten gut ertragen, er verhindert bei durchfrorenem Boden auch das Vertrocknen der immergrünen Blätter.

Die Preiselbeere 'Red Pearl' ist ein immergrüner, dichtbuschiger Zwergstrauch. Die dekorativen Glockenblüten erscheinen von Juli bis September und sind weiss-rosa.  Die kirschroten Beeren reifen hauptsächlich im September und Oktober. Die Pflanzen werden etwa 30 cm hoch. Du kannst mit einer Dichte von 6 bis 9 Stück pro Quadratmeter als Bodendecker pflanzen oder als Kübelpflanze kultivieren. Wenn du um Sommer für eine ausreichende Bewässerung sorgst, kannst du ab August die ersten Beeren ernten.

Preiselbeeren (Vaccinium vitis idaea) und/oder Moosbeeren (Vaccinium macrocarpon)?

Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) und grossfrüchtige Moosbeeren (Vaccinium macrocarpon), die amerikanischen Cranberries, werden häufig verwechselt. Die Vaccinium vitis-idaea stammen vor allem aus Europa, aber auch aus den USA (Lingonberries), sie sind buschig aufrecht wachsend, erreichen ca. 25-30cm Höhe. Vaccinium macrocarpon bilden lange, am Boden liegende Triebe aus, wachsen an Bach- und Teichrändern und kommen im Gegensatz zu den Kronsbeeren gut mit Feuchtigkeit zurecht. Sie stammen von der amerikanischen Ostküste, und sind tief in der amerikanischen Esskultur (Thanksgiving Menu) verwurzelt. Bezüglich der Früchte gibt es aber viele Ähnlichkeiten: Bei beiden Pflanzen sind die Früchte rot, bei den Cranberries aber viel grösser. Der Geschmack beider Früchte ist sauer mit einem adstringierenden Unterton. So ist auch die Verwendung der grossfrüchtigen Moosbeeren und der Preiselbeeren für Marmelade, Chutney und Saft sehr ähnlich. Allerdings ist die Cranberry stärker domestiziert und für den Plantagenanbau besser geeignet.

Wissenswertes über Preiselbeeren

Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) sind mit Heidelbeeren und Cranberrys verwand. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Europa, Asien und Nordamerika und erstreckt sich von den kühl gemässigten Breiten bis fast zum Polarkreis. In Gebirgen sind sie bis in Höhen von 2000 bis 3000 Metern über dem Meeresspiegel zu finden. Sie sind winterhart und ertragen Fröste bis -22 °C. Ist es kälter kommt es zu Erfrierungen an den Trieben, wenn die Pflanzen nicht von einer Schneedecke geschützt sind. Die kleinen Gehölze werden 10 bis 30 cm hoch und sind sehr kompakt.
In Mitteleuropa wachsen die kleinen immergrüne Sträucher vor allem in von Fichten dominierten Nadelwäldern, in Hochmooren oder in Zwergstrauchheiden. Ihre Standorte haben immer einen kalkarmen, sauren Boden. An nassen und völlig trockenen Plätzen kommen sie nicht vor. Wie fast alle Heidekrautgewächse, zu denen die Preiselbeeren genauso wie die Waldheidelbeere, Cranberry und Moosbeere gehören, leben sie in Symbiose mit Wurzelpilzen (Mykorrhiza). Von Juli bis September bilden die Pflanzen kleine weisse Blüten, die von Bienen und Hummeln bestäubt werden. Die runden Beeren sind zunächst weiss. Erst wenn sie zwischen August und Oktober ganz rot sind, sind sie reif und können gepflückt werden. Vögel fressen die Kronsbeeren und tragen zur Verbreitung der Samen bei. 
Die Beeren haben einen herbsauren Geschmack und werden kaum als frisches Obst gegessen. Zum Konservieren kannst du die Früchte einfrieren oder einkochen. Als Kompott sind sie eine beliebte Beilage zu Wildfleisch oder gebackenem Camembert. Sie lassen sich zu Saft, Marmeladen, Konfitüren, Gelee oder Likören verarbeiten. Preiselbeeren enthalten viel Ascorbinsäure und Benzoensäure und sind darum sehr lange haltbar. Im Kühlschrank bei 3°C und einer hohen Luftfeuchtigkeit halten sich unbeschädigte Früchte bis zu 8 Wochen. Getrocknet kannst du sie auch ohne Zuckerzusatz bis ins Frühjahr lagern. Darum ist dieses Wildobst schon seit prähistorischen Zeiten ein wichtiges Nahrungsmittel und eine bedeutende Vitaminquelle im Winter gewesen. Getrocknete Kronsbeeren schmecken auch weniger bitter als frische.

Den passenden Standort wählen

Preiselbeeren sind kleine Sträucher, die in der Natur an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf sauren Böden in Nadelwäldern, Laubmischwäldern und auf Heideflächen gedeihen. Sie meiden kalkhaltige Böden. Im Garten muss der Boden an ihrem Standort locker, sandig-humos und sauer sein, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten. Falls dein Gartenboden nicht geeignet ist, kannst du Kronsbeeren auch in einem Kübel anpflanzen. Wenn du zusätzlich Heidelbeeren oder Rhododendren in deinem Garten haben möchtest, ist die Anlage eines Moorbeets empfehlenswert. Die Beerensträucher eignen sich auch als Bodendecker zwischen grösseren Pflanzen. Ihre Empfindlichkeit auf zu viele Niederschläge und Vernässungen haben wir schon weiter oben aufgezeigt. Wir empfehlen die Preiselbeere nur an Gartenstandorten zu pflanzen, wo es weniger als 1000mm Niederschläge gibt. Bei Niederschlägen über 1000 mm sollten besser Moosbeeren, amerikanische Cranberries gekauft und angepflanzt werden, sie sind feuchte Standorte gewöhnt, werden zur Ernte in Nordamerika sogar geflutet und ertragen deshalb problemlos auch feuchte Bedingungen.

Preiselbeeren pflanzen

Bevor du Preiselbeeren im Beet pflanzt, musst du den Boden sorgfältig vorbereiten. Falls dein Boden humos, kalkfrei und sauer ist (ph 4 bis 5.5) reicht es, wenn du etwas Torf oder Lauberde in die oberste Bodenschicht einarbeitest. Wenn dein Gartenboden aber kalkhaltig ist, musst du ein Moorbeet anlegen, damit die Kronsbeeren wachsen können. 

Ein einfaches Moorbeet bauen

Dafür gräbst du an einem halbschattigen Standort eine mindestens 40 cm tiefe Grube und füllst sie mit einer 10 bis 15 cm dicken Dränageschicht aus Blähton oder grobem, kalkfreiem Kies. Darüber kommt Rhododendronerde, torffreies Moorbeet-Substrat oder eine Mischung aus Sand, Rindenkompost, Rindenhäcksel und Nadelstreu. In dieses Beet kannst du dann sauerliebende Sträucher setzen. Es reicht ein Pflanzabstand von 30 cm aus. Du kannst pro Quadratmeter 6 bis 9 'Red Pearl' pflanzen.

Preiselbeerpflanzen austopfen und Wurzelballen etwas aufreissen

Wässere die Jungpflanzen in einem Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aus dem Substrat aufsteigen. Dann entferne den Topf und lockere verfilzte Wurzeln mit den Fingern auf. Die Feuchtigkeit und das Auflockern, sowie ein gründliches Einschlämmen nach dem Einsetzen, sorgen für einen guten Bodenschluss und helfen den Kronsbeeren, ihre Wurzeln schnell in der Erde auszubreiten.  

Topfpflanzung möglich?

Falls dein Boden für die Kultur ungeeignet ist, kannst du sie auch im Kübel oder im Balkonkasten kultivieren. Verwende dabei immer Moorbeetpflanzenerde als Substrat. Blumenerde für Beet- und Balkonpflanzen ist ungeeignet, da sie gekalkt ist und oft auch Dünger enthält, der für die genügsamen Kronsbeeren eher schädlich als nützlich ist.
Wähle ein Gefäss mit Wasserabzug und achte darauf, dass eine gute Dränage vorhanden ist, damit keine Staunässe auftritt. Die Pflanzen können im Freien überwintern, jedoch solltest du sie vor Kahlfrösten schützen und das Austrocknen des Wurzelballens vermeiden. Ein Vlies als Verdunstungsschutz und ein geschützter, schattiger Platz sind im Winter immer von Vorteil.

Preiselbeeren pflegen

Preiselbeeren sind sehr anspruchslos. Es ist nicht notwendig, sie regelmässig zu düngen und einen Form- oder Erziehungsschnitt benötigen sie auch nicht. Du musst nur im Frühjahr abgestorbene Triebe entfernen. Ausgepflanzt im Beet benötigt das Wildobst im Sommer kein Giesswasser. Wenn du jedoch Kübelpflanzen hast, solltest du darauf achten, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Alle 2 bis 3 Jahre werden die Pflanzen dann in frische Moorbeeterde umgetopft.
Bei der Kübelkultur ist es sinnvoll ein Vlies als Verdunstungsschutz über die Triebe zu decken, damit diese nicht vertrocknen, wenn der Kübel durchgefroren ist.

Ernten und geniessen

Die Beeren der Preisebeersträucher schmecken lecker zu Wildgerichten und würzigem Käse, meist werden sie dazu als Konfitüre oder Gelee zubereitet. Auch Chutneys mit saurer Note lassen sich hervorragend aus Kronsbeeren kreiieren. Die Früchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden sekundären Inhaltsstoffen. Frisch sind sie kaum geniessbar, weil sie eine saure, herbe Note haben. Beim Trocknen verlieren sie etwas von diesem Beigeschmack und eignen sich darum gut für Müsli.

Gesunde Inhaltstoffe

Preiselbeeren enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, sowie gesundheitsfördernde, sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Vitamin C
  • Vitamin B1, B2, B3
  • Beta-Carotin
  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Anthocyane

In der Naturheilkunde wird die Preiselbeere als entzündungshemmendes und harntreibendes Mittel eingesetzt. Regelmässiger Verzehr beugt unter anderem Blasenentzündungen vor.
Aber Vorsicht: zu viel des Guten verursacht Blähungen und wirkt abführend.

FAQ - die wichtigsten Fragen und Antworten über Preiselbeeren
Welche Unterschiede gibt es zwischen Preiselbeeren und Moosbeeren (Cranberries)?

Preiselbeeren wachsen buschig aufrecht, während Moosbeeren lange Triebe am Boden bilden. Preiselbeeren bevorzugen saure Böden, während Moosbeeren feuchte Standorte vertragen.

Welchen Standort bevorzugen Preiselbeeren?

Preiselbeeren gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf sauren Böden. In der Natur wachsen sie in Nadelwäldern, Laubmischwäldern und Heideflächen. Kalkhaltige Böden sollten vermieden werden. Im Garten ist ein lockerer, sandig-humoser und saurer Boden optimal für ihr Wachstum.

Wie werden Preiselbeeren gepflanzt?

Um Preiselbeeren zu pflanzen, sollte der Boden vorher sorgfältig vorbereitet werden. Bei kalkfreiem und saurem Boden reicht es aus, etwas Torf oder Lauberde in die oberste Bodenschicht einzuarbeiten. Falls der Gartenboden jedoch kalkhaltig ist, sollte ein Moorbeet angelegt werden, um optimale Bedingungen für das Wachstum der Preiselbeeren zu schaffen.

Können Preiselbeeren auch in Töpfen oder Balkonkästen angebaut werden?

Ja, Preiselbeeren können auch in Töpfen oder Balkonkästen angebaut werden. Dabei ist es wichtig, Moorbeetpflanzenerde als Substrat zu verwenden und für eine gute Drainage zu sorgen, um Staunässe zu vermeiden.

Welche Pflege benötigen Preiselbeeren?

Preiselbeeren sind pflegeleicht und erfordern kein regelmäßiges Düngen. Es genügt, im Frühjahr abgestorbene Triebe zu entfernen. Im Beet benötigen sie im Sommer normalerweise kein zusätzliches Bewässerungswasser. Bei Kübelpflanzen sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Alle 2 bis 3 Jahre sollten die Pflanzen in frische Moorbeeterde umgetopft werden.

Wann werden Preiselbeeren geerntet?

Preiselbeeren werden in der Regel zwischen August und September geerntet. Es ist ratsam, die Preiselbeeren zu ernten, wenn sie voll ausgereift sind und ihre charakteristische rote Farbe erreicht haben.

Sind rohe Preiselbeeren giftig?

Preiselbeeren enthalten keine giftigen Substanzen. Werden rohe Beeren aber in zu grosser Menge gegessen, verursachen sie Blähungen und wirken abführend.

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