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Aronia

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Gärtnerwissen Aronia

Aronia Apfelbeeren Hugin LuberaSollte man Aronia kaufen oder nicht? Immerhin ist dieses bisher relativ wenig bekannte Gehölz zumeist im Wildobst-Sortiment zu finden, und Wildobst klingt etwas ungezähmt. Doch der Wordbestandteil "Wild" bezieht sich nicht auf den Wuchs, sondern darauf, dass die Pflanzen in diesem Sortiment züchterisch nicht oder nur wenig bearbeitet sind. Gartenbesitzer, die eine Aronia pflanzen, können sich über einen Beerenstrauch freuen, der mehrere Stärken besitzt und dessen Früchte...

Aronia Herbstfärbung bei der Aroniabeere Hugin Lubera... wegen der wertvollen Inhaltsstoffe häufig als "Superfood" bezeichnet werden. Als weiterer Vorteil kommt der hohe Zierwert dazu: Aronia Beerensträucher zeichnen sich durch einen weiss-hellrosa, apfelähnliche Blüte aus, später entwickeln sich die zierenden schwarzen oder auch roten Früchte und schliesslich färbt sich im Herbst und Spätherbst das Blattkleid in ein leuchtendes Orange-Rot um. Es gibt also mehr als genug Gründe, Aronia zu kaufen und zu pflanzen…

Eine Aronia kaufen – Vital- und Wildobst aus dem Lubera Shop

Wenn Sie im Lubera-Shop eine Aroniabeere kaufen wollen, finden Sie Sorten aus allen 3 wichtigen Arten der Aronia. Sie alle stammen aus dem östlichen Nordamerika und bringen von dort eine ausgeprägte Winterhärte mit, die sie auch Temperaturen bis -30° C ertragen lassen. Dies war wohl der entscheidende Grund, dass der bekannte russische Botaniker und Obstzüchter Alexander Mitschurin zu Beginn des 20. Jahrhunderts Aroniapflanzen aus den USA nach Russland brachte und züchterisch bearbeitete, um so ein neues wertvolles Obstgehölz für das kontinentale und winterkalte russische Klima zu gewinnen. Er versuchte auch, Apfelbeeren mit anderen winterharten Beerenobstarten zu kreuzen. Jedenfalls verbreiteten sich die Apfelbeeren im 20. Jahrhundert von Russland aus über die osteuropäischen Länder in Europa.

Im Gartenbuch finden Sie umfassende Informationen über Aroniabeeren.

Die drei Aronia-Arten im Überblick:

  • Aronia melanocarpa, die schwarze Apfelbeere, die häufig auch kahle Apfelbeere genannt wird. Ihre grossen schwarzen Früchte sind sehr gut zum Entsaften geeignet.
  • Aronia arbutifolia: die rote Apfelbeere, häufig auch filzige Apfelbeere genannt, da die Unterseite der Blätter etwas behaart ist. Im Gegensatz zu den anderen Arten trägt die rote Apfelbeere, die bisher in Europa am wenigsten bekannt ist, leuchtend rote Beeren.
  • Aronia x prunifolia, die pflaumenblättrige Apfelbeere: Hier gehen viele Botaniker davon aus, dass es sich um eine natürliche, in der Natur vorkommende Hybride der schwarzen Apfelbeere mit der roten Apfelbeere handelt. Die Früchte sind meist etwas kleiner, aber auch inhaltsreicher und weniger saftig als die Früchte der schwarzen Apfelbeere, geschmacklich aber erscheinen sie wegen des hohen Zuckergehalts meist milder.

Die Aroniasorten im Lubera Pflanzenshop

Aronia Hugin (Aronia x prunifolia)

'Hugin' blüht im Zeitraum von Mitte Mai bis Anfang Juni und erreicht eine Höhe von circa 100 bis 160 cm. Wie alle Aroniabeeren ist sie sehr winterhart und hat vitaminreiche Früchte. Die kleinen schwarzen, süss-säuerlich schmeckenden Beeren erscheinen im Vergleich zu anderen Aronia-Sorten etwas später. Sie reifen im September und Oktober und enthalten mehr Zucker als die Wildart, so dass die Beeren weniger herb schmecken. Diese Sorte ist eine schwedische Züchtung, die relativ kompakt wächst und sich sowohl als Einzel- wie auch als Gruppen- bzw. Heckenpflanze eignet. Aufgrund ihrer eher überschaubaren Höhe kann sie auch in kleinere Gärten und in Pflanzgefässe gesetzt werden. Sie hat wegen ihrer attraktiven, orange-roten Herbstfärbung auch einen grossen Zierwert.

Zwerg-Aronia Lowberry® Little Helpers® (Aronia x prunifolia)

Die Zwerg-Aronia Lowberry® Little Helpers® ist eine Züchtung von Lubera. Sie ist die erste kompaktwachsende Aronia-Sorte und erreicht nach 5 Jahren höchstens 50-80cm. Ihre Früchte sind etwas kleiner und schmecken wie die Früchte von Hugin relativ mild. Little Helpers kann perfekt im kleinen Beerengarten oder auch im Kübeln und Gefässen zusammen mit anderen Zwerg-Beerensorten unserer Lowberry®-Serie angepflanzt werden.

Aronia 'Viking' (Aronia melanocarpa)

Aronia 'Viking' ist eine klassische Aronia melanocarpa, sehr grosse, 10-12mm grosse Früchte, die auch gut gepresst und entsaftet werden können. Frisch sind sie kaum zu geniessen (da zu trocken/adstringierend), aber als Saft oder Konfitüre oder als Beigabe zu anderen roten Konfitüren entfalten sie ihre volle rotfärbende und auch aromatische frisch-säuerliche Wirkung. Diese Sorte ist auch besonders gut für die Gewinnung von Säften geeignet.

Aronia Brillant (Aronia prunifolia)

Die Rote Apfelbeere 'Brillant' bringt eine neue, und in Europa noch weitgehend unbekannte Farbe ins Aronia-Sortiment: Die leuchtend roten Früchte verschönern denn Beerengarten im Sommer und Herbst und können genauso wie die schwarzen Apfelbeeren verarbeitet werden. Auch die rot-orange Herbstfärbung steht den schwarzen Apfelbeeren nicht nach. Der Synonymname Zwerg-Vogelbeere deutet an, dass diese Beeren auch von den Vögeln gerne verspeist werden, meist entdecken sie sie noch vor den schwarzen Apfelbeeren. Wenn man also selber ernten will, sollte man Aronia Brilliant mit einem Vogelschutznetz vor Vogelfrass schützen (ausser man teilt seine Ernte sehr gerne mit den gefiederten Gartenfreunden).

Der ideale Standort für Aronia

Wildbeeren wie die Aronia sind bereits von Natur aus und von ihrer nordamerikanischen Herkunft her "robuste Kerle". Auch die durch Auslese oder Kreuzung aus diesen Wildarten entstandenen Sorten sind genügsame Pflanzen. Sie wachsen fast überall und sind dank ihrem flachen und weitverzweigten Wurzelwerk zusätzlich auch in der Lage, den Boden zu stabilisieren.

Die Ansprüche der Aroniabeere an Boden und Licht

Die Aroniapflanzen haben zwar einen Lieblingsstandort, der bei mässig feuchtem und mittelschwerem Boden vollsonnig, wie auch halbschattig sein kann. Doch die robusten Gewächse kommen genauso gut mit völlig normalem Gartenboden zurecht. Wenn Sie die Aroniabeere pflanzen, weil Sie die Beeren ernten wollen, lohnt sich die sorgfältige Auswahl des idealen Standortes: Im Halbschatten reifen die Apfelbeeren mitunter langsamer, werden nicht ganz so gross wie an einem durchweg sonnigen Platz und schmecken weniger süss. Sollte Ihr Gartenboden sehr schwer sein, so erleichtern Sie ihn ein wenig mit der Zugabe von Sand und/oder einer gehörgien Portion Kompost.

Wann Aronia pflanzen?

Wir ziehen die Aroniabeeren in grossen 5 Liter Töpfen an, so dass sie problemlos das ganze Jahr über gepflanzt werden können. Aufgrund der perfekten Winterfrosthärte gibt es auch kaum Präferenzen bei der Pflanzzeit. Neben der klassischen Pflanzzeit im Frühling ist auch eine Pflanzung im Sommer bis Herbst möglich; dies ermöglicht es den Aroniapflanzen, schon mal am neuen Standort Fuss zu fassen und gleich im ersten Standjahr reich zu blühen und einen ersten Ertrag zu bringen.

Eine Aronia pflanzen – Schritt für Schritt erklärt

Die Pflanzung selbst geht bei Apfelbeeren recht flott von der Hand, und zwar so:

  1. Am Pflanztag der Aronia werden einige Stunden vor dem Einsetzen die Verkaufstöpfe vom Wurzelballen entfernt und die Ballen der Gehölze so lange ins Wasser gestellt, bis sich die Erde komplett vollgesaugt hat. Wichtig: Vorher den Wurzelballen ringsherum mit einer Schere vorsichtig aufreissen.
  2. Graben Sie ein Pflanzloch, das wenigstens 1,5-mal so breit und mindestens eine Handbreit tiefer ist, als der Wurzelballen der Aroniapflanze im Verkaufstopf gross ist. Der junge Strauch wird noch besser anwachsen, wenn die Sohle des Pflanzlochs – insbesondere bei steinigem oder lehmigem Untergrund – ein wenig aufgelockert wird.
  3. Der ausgehobene Unterboden zum Auffüllen der Pflanzlöcher einer Aroniabeere kann, falls er zu mager oder übermässig sandig ist, durch gute eigene Gartenerde oder Pflanzerde aus dem Lubera-Shop ersetzt werden. Am besten bestellen Sie gleich Lubera Fruchtbare Erde Nr. 2 mit, wenn Sie Ihre Aroniabeere kaufen!
  4. Zum Schluss wird die Pflanze aufrecht in die Grube gestellt, rund um den Ballen Erde aufgefüllt und der Boden etwas festgetreten.
  5. Die Apfelbeere soll ja als Strauch gezogen werden und um die Fruchtbarkeit möglichst lange zu erhalten, sind wir darauf angewiesen, dass aus der Basis des Aroniastrauchs auch immer wieder neue frische Langtriebe entstehen. Die gelingt am besten, wenn wir die sie eher tief pflanzen, das heisst der Wurzelballen darf mit 5-7cm Mutterboden überdeckt werden.
  6. Danach dann gut angiessen, damit sich die losen Erdkrümel rings um die Wurzel verteilen können und sich eventuell vorhandene grosse Hohlräume um den Ballen schliessen. Dadurch wird der Pflanze das Anwachsen am neuen Standort erleichtert.

Aronia im Topf pflanzen und kultivieren

Dank der neuen kompakten Zwerg-Aronia Lowberry® Little Helpers können Apfelbeeren jetzt auch problemlos im Topf oder Kübel angepflanzt werden. Beachten Sie für die Kultur die folgenden Hinweise:

  • Topfgrösse am Anfang 10 Liter, später dann 20-30 Liter
  • nach 3-4 Jahren umtopfen, von 10 in ca. 20 Liter Topf
  • alternativ kann auch ein Drittel des Wurzelvolumens abgestochen werden und nachher der freie Platz im alten Topf wieder mit frischem Substrat aufgefüllt werden
  • bei der oben beschriebenen Umtopf-Methode 2-3 alte Äste ganz entfernen und auch die Höhe des Strauchs einmalig um 20% einkürzen
  • verwende Sie die strukturstabile Kübelpflanzenerde, z.B. Luberas Fruchtbare Erde Nr. 1
  • Düngung: jährlich im März Langzeitdünger dazugeben, in verschieden tiefe Löcher verteilen und diese wieder schliessen, insgesamt 20-30 Gramm pro 5 Liter Topfvolumen

Eine Aronia schneiden – es ist ganz einfach

Ob Sie eine Aroniabeere kaufen oder ein anderes unserer Wildgehölze in Ihrem Garten pflanzen: Die Sträucher MÜSSEN nicht geschnitten werden, aber Sie dürfen die Aroniabeere bei Bedarf schneiden. Alle paar Jahre können Apfelbeeren ausgelichtet werden, wobei Sie die ältesten oder extrem verzweigte Äste möglichst weit unten kappen können. Dadurch kommt mehr Luft und Licht an die Krone der Aronia. Das verbessert die Fruchtqualität und macht die Ernte einfacher. Dazu regt dieser ganztriebige Rückschnitt (je 1-2 der ältesten Äste ganz zurückschneiden) auch das Entstehen von neuen Basistrieben an, die längerfristig die Fruchtbarkeit des Strauchs erhalten. Ist Ihnen die Apfelbeere nach ein paar Jahren "über den Kopf gewachsen", hilft ein radikaler Rückschnitt auf Basis, der vorzugsweise im Spätwinter durchgeführt wird. Achtung: Damit verzichten Sie aber für eine Jahr auf Ertrag, da die Aroniapflanzen vor allem am zwei- und mehrjährigen Holz fruchten. Insgesamt ist also ein kontinuierlicher Schnitt, bei dem Sie ab ca. dem 4. Oder 5. Standjahr jedes Jahr 1-2 der ältesten Äste ganz entfernen, besser als der radikale einmalige Rückschnitt.

Die Ernte der Aroniabeeren – der ideale Zeitpunkt (Video)

Die Früchte der Apfelbeere erinnern, wenn sie aufgeschnitten werden, an etwa erbsengrosse Mini-Äpfelchen. Deshalb sind die Aroniabeeren Sträucher auch unter der Bezeichnung Apfelbeeren zu finden. Die Früchte beginnen ab Ende August zu reifen und sind dann fast schwarz. Aufgrund des sehr hohen Anthocyangehaltes hat zu dieser Zeit auch der Saft dieser Beeren (wie auch das sich nun ausbildende Herbstlaub) eine extrem rote Färbung. Wichtig für die optimale Fruchtqualität ist die Wahl des richtigen Erntezeitpunkts.

Aronia Apfelbeeren Hugin Lubera

Foto: Apfelbeere „Hugin“ im zweiten Standjahr an vollsonnigem Standort mit glänzenden, schwarzen Beeren, die bis zu einem Zentimeter dick werden.

Bei dem zweijährigen Strauch auf dem Bild sind die Früchte zwar bereits aussen tiefschwarz, aber innen nur mässig durchgefärbt. Erfahrungsgemäss können die Beeren der Aronia nun noch drei bis vier Wochen nachreifen, was zu einer noch höheren Konzentration ihrer wertvollen und gesunden Inhaltsstoffe führt. Wenn auch das Fruchtfleisch der Apfelbeeren dunkelviolett durchgefärbt ist, steigt der Zuckergehalt auf ungefähr 20 Brix an. Der Geschmack der frischen Naschfrüchte wird weniger herb sein und die Saftausbeute bei der Weiterverarbeitung steigt auf stolze 70 bis 80 Prozent.

Ein weiteres Anzeichen für die Erntereife erkennen Sie, wenn die ersten schwarzen, prallvollen Früchte aussen leicht zu schrumpeln beginnen. JETZT muss geerntet werden, weil jetzt der Grossteil der Früchte vollreif ist (und einige wenige Einzelfrüchte schon überreif).

Der Rohverzehr gleich frisch vom Strauch ist nicht jedermanns Sache. Doch die Beeren sind durchaus essbar, wenngleich nicht in solchen Tagesmengen, wie wir sie beispielsweise von Erdbeeren gewohnt sind. Dafür gibt es unzählige Verwendungsmöglichkeiten für die 4 bis 8 kg schwere Wildobsternte, die von erwachsenen Aroniapflanzen im Garten erwartet werden kann. Wegen des hohen gesundheitlichen Nutzens der Beeren lohnt es sich umso mehr, wenn Sie nicht nur eine Aroniabeere kaufen, sondern gleich mehrere Pflanzen.

Video: Apfelbeeren vor der Ernte

Können Aronia frisch gegessen und genascht werden?

Der Rohverzehr gleich frisch vom Strauch ist nicht jedermanns Sache. Doch die Beeren sind durchaus essbar, wenngleich nicht in solchen Tagesmengen, wie wir sie beispielsweise von Erdbeeren gewohnt sind. In den Samen der Apfelbeeren finden sich kleinste Anteile von Blausäure, die aber bei einem Naschgenuss keineswegs gefährlich sind. Der leicht bittere, vor allem aber austrocknende adstringierende Geschmack der reifen frischen Beeren tut aber das seine dazu, dass man beim Frischgenuss nicht übertreibt. Insgesamt sind die pflaumblättrige Aronia 'Hugin' und auch 'Little Helpers' frisch deutlich bekömmlicher als die klassische schwarze Apfelbeere Aronia melanocarpa 'Viking'.

Aroniabeeren verarbeiten 

Dafür gibt es unzählige Verwendungsmöglichkeiten für die 3 bis 5 kg schwere Wildobsternte, die von erwachsenen zwei Meter hohen Aroniapflanzen im Garten erwartet werden kann: Saft pressen und einkochen; Konfitüren herstellen; Beigabe von 10-20% Aroniabeeren zu anderen Konfitüren (z.B. Herbsthimbeeren), der hohe Pektingehalt der Aronia erleichtert das Einkochen, Beeren trocknen und als 'Sultaninen' verwenden.

Die Saftherstellung zählt zu den an den weitesten verbreiteten Verwendungsmöglichkeiten der Aroniabeeren. Gern genutzt wird dabei die Versetzung von Aroniasaft mit anderen Früchten aus dem Garten, wie Trauben. Der Direktsaft aus der Apfelbeere kann unter Verwendung von Gelier- und Süssungszusätzen für die Herstellung von Obstaufstrichen wie Marmelade und Konfitüren verwendet werden. Der hohe Gerbstoffgehalt, der den leicht säuerlichen Geschmack der frischen Aroniabeeren (ähnlich dem von unreifen Heidelbeeren) verursacht, wird bei der Weiterverarbeitung der Früchte fast vollständig neutralisiert.

Desserts mit Aronia-Kompott: Beliebt und sehr bekömmlich sind auch Desserts mit einer Zugabe aus gekochtem Aroniakompott oder -konfitüre. Selbst bei Hauptspeisen kommen die Beeren als Zusatz für die verschiedensten Frucht- und Gewürzsaucen zum Einsatz. Geschrotet eignet sich die Apfelbeere ausgezeichnet als zusätzliche Geschmackskomponente für Senf, Essig und sogar im gewöhnlichen Speisesalz.

Aroniapulver: Eine, besser sogar mehrere Aroniabeeren zu pflanzen, um aus dem getrockneten Trester der Früchte Aroniapulver herzustellen, erfreut sich ebenfalls einer hohen Beliebtheit unter den Hobbygärtnern. Fein gemahlen lassen sich damit sehr schmackhafte Tees und fruchtige Smoothies kreieren. Ausserdem können Sie damit auch Wein, Likör und sogar selbst gebackenem Brot eine fast schon exotische Note verleihen.

Aronia-Rosinen: Gut getrocknet sind Aroniabeeren lange haltbar. Anstelle von Rosinen können sie Müsli bereichern oder auch Stollenteig. Auch als fruchtige Zutat zu Energie Riegeln, ähnlich dem energiereichen Frucht-Pemmikan der nordamerikanischen Ureinwohner, eignen sich die Aroniabeeren hervorragend.

Die wertvollen Inhaltsstoffe der Aronia

Der Wert der vielen Mikro- und Makronährstoffe dieser kostbaren Wildfrüchte ist enorm, wie die folgende Übersicht zeigt.

Nährstoffe der Apfelbeere:

Nährstoff Gehalt pro 100 g frische Aronia Gehalt pro Portion frisch gepresstem Saft (200 ml) Prozent der Referenzmenge je Portion Saft (200 ml)**
Wasser (g) ≈ 80    
Makronährstoffe      
Kohlenhydrate (g) 20 26 10
davon Zucker (g) 6,6 bis 10 17 18,9
davon Ballaststoffe (g) 5,6 < 0,5 1,7
davon Pektin (g) 0,3 bis 0,6 0,3 bis 0,6  
Protein (g) 0,7 bis 2 < 0,5 < 1
Fett (g) 0,14 < 0,5 < 1
Mikronährstoffe      
Vitamin C (mg) 13,7 40 50
Vitamin B1 (μg) 180 100 9,1
Vitamin B2 (μg) 200 0,12 8,6
Folat (μg FÄ) 20 7* 3,5*
Kalium (mg) 218 570 28,5
Magnesium (mg) 16,28 28 7,5
Eisen (mg) 0,93 0,8 5,7
Calcium (mg) 32,2 30 3,8
Zink (mg) 0,15 0,26 2,6

Quelle: nach Tanaka 2001, Kulling 2008; FÄ: Folatäquivalente; RM: Referenzmenge

* Pasteurisierter Saft;  ** Referenzmenge für die wünschenswerte Zufuhr für einen Erwachsenen nach EG/1169/2001

Aroniabeeren und ihre gesundheitliche Wirkung

Die Beeren der Aronia zeichnen sich nicht nur durch die in unserer Übersicht aufgeführten gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe aus. Dazu kommt noch ihr hoher Gehalt an Flavonoiden (insbesondere von Anthocyanen), denen gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden.

Hierzu wurden international bereits eine Reihe von wissenschaftlichen Studien durchgeführt, der überwiegende Teil jedoch "in vitro" oder an Tieren. Belastbare Tests mit Aronia bezüglich gesundheitsrelevanter Eigenschaften für Menschen gibt es nur sehr wenige. Doch die Ergebnisse der bisherigen Tests mit diesen Beeren sind erfolgversprechend ausgefallen. Hinsichtlich des antioxidativen Potenzials der Apfelbeere und deren Auswirkungen auf kardiometabolische Merkmale oder der Wirkung auf Krebszellen könnte der kurmässige Verzehr von Apfelbeeren durchaus nützlich sein.

Warum die Früchte der Aroniabeere ein heimisches Superfood sind

Als Ergänzung zum gesundheitlichen Wert der Apfelbeeren sei hier nur kurz die Begriffsbestimmung dieser Superfrüchte lt. Oxford English Dictionary erwähnt. Danach sind sie: „nutrient-rich food considered to be especially beneficial for health and well-being“. Eine fachliche Definition existiert lt. EUFIC (Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel) bisher nicht.

Die ökologische Bedeutung der Aroniabeere

Wenn Sie eine Aroniabeere kaufen, leisten Sie auch einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Gegenüber den exotischen Beeren der Acai- oder Goji-Pflanzen oder anderen Superfoods, die von den Supermarktketten aus Südamerika oder China importiert werden, stammen Ihre selbst geernteten Apfelbeeren aus heimischem Anbau. Die gesunden Beeren kommen somit völlig ohne irgendwelche Transportwege auf den Tisch. Auch für die heimische Tierwelt ist es gut, wenn Sie eine Aroniabeere pflanzen: Bienen und andere Bestäuber freuen sich über die Blüten im Frühjahr und für Vögel sind die Beeren eine willkommene Futterquelle in der kalten Jahreszeit. Ökologische Fundamentalisten mögen hier einwerfen, dass ja die Apfelbeeren aus Nordamerika und nicht aus Europa stammen. Dies ist zwar richtig, aber es hindert ganz offensichtlich unsere Vögel und Bienen und weiteren Insekten in keiner Weise daran, sich an den vermeintlich ausländischen Pflanzen gütlich zu tun… Ganz offensichtlich und glücklicherweise kennt die Natur keine Grenzen (jedenfalls nicht solche, die wir Menschen ziehen). Würden der Homo sapiens, das menschliche Tier, seinen Speisezettel nur auf je einheimischen Pflanzen beschränken, wäre er schon längst verhungert – oder wegen einseitiger Nahrung verkümmert.

Wie die Aroniabeere nach Europa kam

Ihren Ursprung hat die Apfelbeere in Nordamerika, wo sie heute von Florida bis Kanada besonders stark verbreitet anzutreffen sind. Im europäischen Raum startete ihr Anbau mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in der damaligen Sowjetunion. Der russische Botaniker und Pflanzenzüchter Iwan Wladimirowitsch Mitschurin war damals auf der Suche nach sehr frostharten Pflanzen und begann, mit der Aroniabeere zu züchten. Es entstanden dadurch sehr robuste Obststräucher, die später auch plantagenmässig in der Sowjetunion angebaut wurden. Aufgrund des hohen Gehalts an wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen wurde die Aronia dort um 1959 staatlicherseits sogar als Heilmittel akzeptiert. Der züchterische Start im jungen kommunistischen Russland (und vorher schon im Zarenreich) hat dazu geführt, dass die Aroniabeere in verschiedenen Staaten in Osteuropa sehr bekannt wurde und beispielsweise in Polen und der ehemaligen DDR häufig gepflanzt wurde.

Die Verwendung der Aroniabeeren in Nordamerika

Schon lange bevor die Aroniabeere im Osten Europas bekannt wurde, war sie eine wichtige Pflanze für die Ureinwohner Nordamerikas. Sie nutzten die getrockneten Aroniabeeren als Bestandteil von Pemmikan, einem nahrhaften und sehr lange haltbaren Energiespender für die Wintermonate. Pemmikan war aufgrund des hohen Energiegehaltes nicht nur eine wertvolle Notreserve, sondern auch ein praktischer Reiseproviant. Übrigens: An der Westküste Nordamerikas hatten die dortigen Ureinwohner leider keine Apfelbeeren zur Verfügung, nutzten dann aber für den Pemmikan beispielsweise die einheimischen Lachsbeeren.

Die Zutaten für diese Powernahrung waren allerdings oft nichts für Vegetarier, denn sie bestand ursprünglich häufig aus zerkleinertem Bison- oder anderem Dörrfleisch, Fett und dazu Beeren wie zum Beispiel Aroniabeeren. Es gab aber auch Maismehl-Varianten. Pemmikan konnte auch als Grundlage für schnelle Herstellung nahrhaftere Suppen verwendet werden. Dieses besonders haltbare Powerfood wurde später wegen der Nährstoffdichte unter anderem auch von Forschern für Expeditionen in abgelegene Regionen verwendet.

Auch Outdoorfans und Pfadfinder nutzen Varianten dieses energiereichen Lebensmittels, weil es im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln so wenig Platz benötigt. Im Internet finden sich mittlerweile auch Rezepte für vegetarisches Pemmikan mit Beeren, Honig und anderen Zutaten, das als nahrhafter Energielieferant zum Beispiel bei Outdoorfans beliebt ist.

Aroniabeeren aus eigener Ernte und ihre Vorteile

Um aus der eigenen Ernte im Garten leckeren Saft, Konfitüren und Rosinen herzustellen, lohnt es sich definitiv, mehr als nur eine Aroniabeere zu kaufen, sofern der Platz es zulässt. Die Ausgabe amortisiert sich ziemlich schnell, da Aroniasäfte im Handel vergleichsweise teuer sind. Dazu kommt, dass Sie bei Obstsaft aus selbst geernteten und wirklich vollreifen Apfelbeeren die geschmackliche Qualität gut beeinflussen können und ausserdem genau wissen, welche Zutaten sich in dem Saft befinden. Dank der neuen Zwerg-Aronia 'Little Helpers' aus der Lubera Züchtung können die wertvollen Zier- und Besensträucher jetzt auch problemlos im Topf, auf Balkon und Terrasse angebaut werden.

FAQ - die wichtigsten Fragen und Antworten zu Aroniabeeren
Wo pflanze ich eine Aronia?

Die Aronia fühlt sich auf einem mässig feuchtem und mittelschweren Boden besonders wohl. Doch die Pflanzen kommen genauso gut mit völlig normalem Gartenboden zurecht. Der Standort kann vollsonnig bis halbschattig sein. Für eine gute Beerenernte ist ein durchweg sonniger Bereich am besten, denn im Halbschatten entwickeln sich die Früchte manchmal nicht so gut.

Wie hoch wird eine Aronia?

Diese Sträucher können bis circa 2 m hoch werden. Es gibt jedoch auch Sorten, die etwas kleiner bleiben und sogar in einen Kübel gepflanzt werden können.

Wie muss man eine Aronia schneiden?

Die Aronia muss nicht geschnitten werden. Sie kann aber alle paar Jahre ausgelichtet werden, damit mehr Luft und Licht an die Krone der Pflanze gelangt. Zum Auslichten des Strauches werden die ältesten oder extrem verzweigte Äste möglichst bodennah gekappt. Durch diesen Auslichtungsschnitt lässt sich die Fruchtqualität verbessern und die Ernte wird einfacher. Sofern die Aronia zu hoch geworden ist, kann sie radikal zurückgeschnitten werden. Dieser Rückschnitt erfolgt am besten im Spätwinter.

Welche Krankheiten kann ein Aronia-Strauch bekommen?

Die Aroniabeere ist ein sehr genügsames und robustes Gehölz. Spezielle Krankheiten, die der Aronia das Leben schwer machen, sind nicht bekannt. Die Pflanze ist zudem sehr winterhart. Doch damit die Pflanze gesund bleibt und sich gut entwickeln kann, sollte ein hoher Kalkgehalt im Boden vermieden werden.

Warum wird die Aronia als Wildobst bezeichnet?

Als Wildobstgehölze, oder kurz Wildobst, werden Pflanzen bezeichnet, die nicht oder nur wenig züchterisch bearbeitet wurden. Diese Gehölze tragen essbare oder verwertbare Früchte und sind im Allgemeinen robust und anspruchslos.

Wie verarbeitet man Aronia?

Aroniabeeren lassen sich auf vielfältige Weise verwenden, unter anderem zur Saftherstellung, für Obstaufstriche und Konfitüren oder für Desserts, denen gekochtes Aroniakompott oder -konfitüre zugegeben wird. Die Beeren können auch als Zusatz für Frucht- und Gewürzsaucen genutzt werden. Geschrotete Apfelbeeren eignen sich als zusätzliche Geschmackskomponente für Senf, Essig und Speisesalz. Aus den Früchten lässt sich auch Aroniapulver herstellen, zum Beispiel für sehr aromatische Tees und fruchtige Smoothies. Wein, Likör und selbst gebackenes Brot erhält durch Zugabe von Aronia ebenfalls eine besondere Note. Getrocknete Aroniabeeren sind ein guter Rosinenersatz und eine fruchtige Zutat für Energieriegel, Stollenteig oder Müsli.

Wie erkennt man, ob Aroniabeeren reif sind?

Die Früchte der Aronia beginnen ab Ende August zu reifen. Solange die Früchte aussen tiefschwarz, innen aber nur mässig durchgefärbt sind, ist der Erntezeitpunkt jedoch noch nicht erreicht. Aufgrund des sehr hohen Anthocyangehaltes hat der Saft der Beeren zur Reifezeit eine intensiv rote Farbe. Der Reifezeitpunt lässt sich darum am besten bestimmen, indem man eine Frucht aufschneidet: Wenn das Fruchtfleisch der Aroniabeeren dunkelviolett gefärbt ist, ist die Konzentration der wertvollen und gesunden Inhaltsstoffe besonders hoch und der ideale Erntezeitpunkt erreicht.

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Fragen & Antworten (1)
Frage
04.10.2023 - Wurzelschädling?
Guten Tag.
Ich habe die Aronia Hugin Mitte April 2022 gepflanzt.
Im Herbst 2022 sind zwei Triebe vertrocknet und abgestorben. Ich bin in Südfrankreich mit sehr heissen Sommern, aber ich denke ich habe genug gegossen gehabt.
Nun habe ich dieses Jahr mehr acht gegeben aufs giessen und jetzt sind schon wieder 2 Triebe abgestorben, vertrocknet. Die noch guten Triebe sehen allerdings sehr gut aus, auch die Blätter. Von dem her gehe ich davon aus, dass dies eher an einem Wurzelschädling liegt, als am Giessen? Falls sie auf einen Wurzelschädling tippen, wie soll ich dem begegnen?

Zusatzfrage - Die Aronia wächst generell eher kümmerlich, hat aber an den kleinen noch guten Trieben schön Beeren. Bisher hat die Aronia noch keinen einzigen Neuaustrieb gemacht. Wenn man bedenkt, dass nun 4 von ca. 9 Trieben abgestorben sind und sie nicht so wächst, macht es ev. Sinnn alle noch guten Triebe einzukürzen und/oder ev. etwas Erde nachgeben, so dass dadurch ev. neue Triebe entstehen, wenn der Strauch etwas tiefer in der Erde ist?

Danke für ihre Hilfe
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