Inhaltsverzeichnis
- Wann soll man Johannisbeeren pflanzen?
- Johannisbeeren pflanzen – der richtige Standort
- Beim Johannisbeeren pflanzen den Pflanzabstand beachten
- Wie gross werden die Johannisbeersträucher?
- Braucht es für die Befruchtung mehrere Johannisbeersträucher?
- Johannisbeeren pflanzen: Eine kompakte Anleitung
- Den idealen Pflanztermin wählen
- Den Boden vorbereiten
- Die Pflanze einsetzen
- Angiessen und einschlämmen
- Johannisbeeren pflegen
- Johannisbeeren düngen
- Johannisbeeren schneiden
- Der Pflanzschnitt nach dem Johannisbeeren pflanzen
- Der Erziehungsschnitt
- Johannisbeeren im Topf
- Unterbepflanzungen für Johannisbeeren
- Schädlinge und Krankheiten bei Johannisbeeren
- Weisse und roten Sorten
- Schwarze Sorten
- Johannisbeeren vermehren
Zusammenfassung
Johannisbeeren lassen sich dank Containerware ganzjährig pflanzen – Voraussetzung ist frostfreier Boden. Optimal ist der Herbst, weil sich dann feine Saugwurzeln und stabile Seitentriebe bilden. Bevorzugt werden sonnige bis halbschattige Plätze mit tiefgründigem, humusreichem, eher kalkarmem Boden (pH 6–7); Frostsenken und Staunässe meiden. Alle Sorten sind selbstfruchtbar, doch zwei unterschiedliche, kompatible Sorten (rot↔weiss bzw. schwarz↔grün) steigern Ertrag und reduzieren Verrieseln. Pflanzung: grosses Loch, Wurzelballen aufreissen, Sträucher 5–10 cm tiefer setzen, Stämmchen eher hoch, gut einschlämmen. Die wichtigsten Pflegemassnahmen sind reichlich düngen und stark schneiden. Damit erreicht man die beste Fruchtqualität und man beugt viele Krankheiten vor.
Praxis-Tipps:
Tief pflanzen: Setz Sträucher 5–10 cm tiefer als im Topf (Stämmchen bodengleich). So treiben jedes Jahr neue Basistriebe nach – das hält den Strauch jung und ertragsstark.
Stark schneiden: Jährlich kräftig auslichten: altes, dunkles oder schwaches Holz bodennah entfernen, junge kräftige Triebe fördern. Ziel: viele Trauben am 2–3-jährigen Holz. Beim Pflanzschnitt am Strauch nur 4–6 stärkste Triebe lassen, schwache auf Zapfen zurück.
Kräftig düngen: Ende Februar und Ende April je 50–60 g Frutilizer® Saisondünger Plus/m² oberflächlich einarbeiten. Optional im Mai 30 g nachlegen (bes. bei spätreifenden Sorten oder starkem Rückschnitt). Alternativ im Februar Kompost/Schafwollpellets.
Wann soll man Johannisbeeren pflanzen?
Dank der heute üblichen Containerpflanzen – wie wir sie auch bei Lubera® kultivieren – kann man das ganze Jahr Johannisbeeren pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Lediglich zwischen Weihnachten und Mitte Februar gibt es eine Versandpause. Früher war das anders: Als Johannisbeeren noch wurzelnackt verkauft wurden, war die Pflanzzeit stark eingeschränkt – von Oktober bis spätestens April, da die Sträucher sehr früh austreiben. Damals stellte sich die Frage nach dem „richtigen Pflanztermin“ tatsächlich dringlich; heute gilt: Pflanzzeit ist (fast) immer.
Die folgende Tabelle gibt einen kompakten Überblick über die Vor- und Nachteile der Pflanzung zu unterschiedlichen Jahreszeiten.
|
Pflanzzeit |
Vorteile |
Nachteile |
Pflegemassnahmen |
|
Februar – Mai |
Früher Start, erster Ertrag schon nach 1-3 Monaten |
Hoher Energiebedarf für Austrieb/Blüte/Frucht |
Langzeitdünger |
|
Juni – Juli |
Frisch durchgetrieben; nach dem längsten Tag Fokus auf Wurzeln |
Fast 12 Monate bis zur ersten Ernte |
Brüchige Triebe à vorsichtig behandeln |
|
August – September |
Wachstum abgeschlossen; perfektes Anwachsen |
Optisch weniger attraktiv (Laubfall) |
Wenig Dünger; etwas Kompost oder Frutilizer® Saisondünger (10-20 g) |
|
Oktober – Dezember |
Vegetationsruhe; beste Etablierung über Winter |
Ballen oft stark durchwurzelt |
Wurzelballen aufreissen/aufschneiden; düngen erst im Frühjahr (30 g Frutilizer® Saisondünger und Kompost) |
Johannisbeeren können grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden frostfrei ist. Am günstigsten sind jedoch die Herbstmonate, da die Pflanzen in dieser Zeit genügend Gelegenheit haben, feine Saugwurzeln sowie stabile Boden- und Seitentriebe auszubilden – die Grundlage für hohe Erträge in den kommenden Jahren. Wie bereits betont, gilt: Die Pflanzzeit für Johannisbeeren ist eigentlich immer, wichtig ist nur, die jeweiligen Vor- und Nachteile im Blick zu behalten und entsprechend zu handeln.
Johannisbeeren pflanzen – der richtige Standort
Johannisbeeren zählen zu den genügsamsten Beerenobstarten überhaupt. Im Vergleich zu Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren stellen sie die geringsten Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeihen sie in tiefgründigen, kalkarmen Böden, die reich an organischer Substanz sind und einen pH-Wert zwischen 6 und 7 aufweisen. Da das Holz der Sträucher ausgesprochen frosthart ist, gelingt der Anbau sogar noch in Höhenlagen über 1.400 Metern. Empfindlich reagieren Johannisbeeren lediglich auf anhaltende Spätfröste während der Blütezeit (ab März). In solchen Lagen empfiehlt es sich, auf spät blühende Sorten zurückzugreifen.
Bild: Die Johannisbeere Ribest® 'Blanchette®' blüht spät.
Grundsätzlich lassen sich Johannisbeeren an fast jedem Standort kultivieren. Optimal ist ein sonniger bis halbschattiger Platz: Je mehr Sonne, desto reicher ist die Ernte – und desto aromatischer sind die Beeren, die reich an Vitamin C, Fruchtsäuren und Pektin sind. Halbschatten ist jedoch ebenfalls möglich, etwa an einer Nordmauer, als Randhecke oder unter älteren Obstbäumen.
Ungünstig sind trockene Südlagen, die sich im Frühjahr rasch aufheizen, sowie Bodensenken, in denen sich leicht Staunässe bildet. Muss man sich zwischen Sonne und Schatten entscheiden, wählt man besser den sonnigeren Standort. Hier sollten die Sträucher etwas dichter erzogen werden, sodass das Laub die Früchte zuverlässig vor starker Einstrahlung und Sonnenbrand schützt. Für Spalier- oder Spindelerziehung in voller Südlage oder direkt an einer Südwand ist allerdings Vorsicht geboten.
Beim Johannisbeeren pflanzen den Pflanzabstand beachten
Johannisbeeren können grosse Sträucher werden. Je nach Erziehungsform solltne unterschiedliche Pflanzabstände eingehalten werden: Sträucher benötigen 100–140 cm, Hochstämme etwa 100 cm. Für Spindeln sind 60–80 cm ausreichend, während bei der Dreiast-Hecke mindestens 100 cm eingeplant werden sollten.
Wie gross werden die Johannisbeersträucher?
Beim Johannisbeeren Pflanzen soll auch immer vorbedacht werden, wie gross die Sträucher oder auch die Stämmchen einmal - um 5 oder 10 Jahren - werden... In der folgenden Tabelle haben wir eine Übersicht über die zu erwartenden Grössen zusammengestellt:
|
Sorte |
Erziehung |
Endhöhe und Breite |
Bemerkung |
|
Ribest® 'Sonette®' (rot) |
Busch |
140 – 170 cm hoch |
attraktiver und besonders aufrechter Wuchs |
|
Ribest® 'Susette®' (rot) |
Busch |
120 – 150 cm hoch |
guter und aufrechter Wuchs, mittelstark |
|
Ribest® 'Blanchette®' (weiss) |
Busch |
120 – 150 cm hoch |
aufrechter und sehr gesunder Wuchs |
|
Spalier mit 3 Ästen |
bis 180 cm hoch |
|
|
| Rote und weisse Johannisbeeren |
Spindelerziehung mit nur einem Ast |
bis 200 cm hoch |
|
|
Cassissima® 'Neva®' oder 'Noiroma' oder 'Black Marble' (schwarz) |
Kübel, Hecke, Einzel- und Gruppenpflanze |
160 – 180 cm hoch |
starker und aufrechter Wuchs, optimal als Johannisbeerhecke |
|
Kübel, Spalier, Strauch |
80 – 120 cm hoch |
sehr kompakt wachsend |
|
|
Hochstamm Ribest® 'Violette®' (rot) |
Hochstamm |
Stamm 80 cm hoch, Krone 80 – 100 cm Durchmesser, Gesamthöhe bis zu 180 cm |
gesund und sehr aufrecht wachsend |
|
Hochstamm Ribest® 'Blanchette®' (weiss) |
Hochstamm |
Stamm 80 cm hoch, Krone 80 – 100 cm Durchmesser, Gesamthöhe bis zu 180 cm |
runder Wuchs, ideal in Kombination mit einem schwarzen und einem roten Stämmchen: Schwarz-Rot-Gold |
|
Hochstamm Cassissima® 'Black Marble®' (schwarz) |
Hochstamm |
Stamm 80 cm hoch, Krone 80 – 120 cm Durchmesser, Gesamthöhe bis zu 180 cm |
starker Wuchs, sehr grosse Beeren |
|
Hochstamm Cassissima® 'Noiroma®' (schwarz) |
Hochstamm |
Stamm 80 cm hoch, Krone 80 – 120 cm Durchmesser, Gesamthöhe bis zu 180 cm |
starker Wuchs, durch den hohen Ertrag und das Gewicht werden die Fruchttriebe nach unten gebogen |
Braucht es für die Befruchtung mehrere Johannisbeersträucher?
Alle Johannisbeersorten im Lubera®-Sortiment sind weitgehend selbstfruchtbar. Das bedeutet: Eine Pflanze kann auch mit eigenem Pollen ausreichend Früchte bilden. Dennoch verbessert die Anwesenheit einer zweiten Sorte die Bestäubung, reduziert den vorzeitigen Fruchtfall (Verrieseln) und steigert den Gesamtertrag.
Der Effekt ist bei schwarzen Johannisbeeren stärker ausgeprägt als bei roten und weissen, da sie evolutionär stärker auf Fremdbefruchtung eingestellt sind. Im Garten genügt also eine Pflanze für eine sichere Ernte, mit zwei unterschiedlichen Sorten fällt der Ertrag jedoch reicher aus. Wichtig dabei: Nur schwarze und grüne Johannisbeeren können sich gegenseitig bestäuben, ebenso rote und weisse untereinander. Eine Kreuzbefruchtung zwischen schwarzen und roten Sorten ist nicht möglich.
Bild: Schwarze und grüne Johannisbeeren können einander befruchten: Die Sorten Cassissima® 'Black Marble' und Cassissima® 'Greenlife' sind ideale Befruchtungspartner.
Johannisbeeren pflanzen: Eine kompakte Anleitung
Den idealen Pflanztermin wählen
Dank unserer kräftigen Containerpflanzen im 5-Liter-Topf kann man das ganze Jahr Johannisbeeren pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Besonders beliebt ist der Herbst, wenn viele Gärtner ohnehin ihre Beete umgestalten.
Den Boden vorbereiten
Eine gründliche Bodenvorbereitung ist entscheidend, da Johannisbeeren Flachwurzler sind. Der Boden sollte tiefgründig gelockert und mit Kompost angereichert werden. Steht kein reifer Kompost zur Verfügung, können etwa 30 % Fruchtbare Erde Nr. 2 beigemischt werden. So bleibt das Substrat feucht, und die Pflanzen sind besser vor Austrocknung geschützt. Wichtig ist, Staunässe zu vermeiden. Als Starthilfe empfehlen wir eine Gabe Frutilizer® Volldünger plus, leicht eingearbeitet.
Die Pflanze einsetzen
Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so gross wie der Wurzelballen sein. Unmittelbar vor dem Einsetzen wird der Ballen kräftig aufgerissen – auch wenn das ungewohnt wirkt, fördert es die Bildung neuer Saugwurzeln. Anschliessend die Pflanze so tief setzen, dass der Ballen bei Sträuchern etwa 10 cm mit Erde bedeckt ist.
Der Grund: Bei Sträuchern wollen wir möglichst viele Knospen unter der Erde haben, die dann in den nächsten Jahren neue Basistriebe bilden und den Strauch jung erhalten. Im Topf sollte man fünf bis zehn Zentimeter an Freiraum oberhalb des Wurzelballens lassen, der am Ende wieder mit Erde aufgefüllt wird.
Sonderfall: Stämmchen und Pflanzen, die als Spindel oder Dreiast-Hecke erzogen werden sollen, setzt man auf gleichem Höhenniveau mit dem Gartenboden, um die Bildung von Bodentrieben zu begrenzen.
Bild: Perfekte Pflanztiefe für Johannisbeeren
Angiessen und einschlämmen
Nach dem Auffüllen des Pflanzlochs und dem Andrücken der Erde wird gründlich gewässert, um die verbleibenden Lufträume zu schliessen. Bei einer Pflanzung im Frühjahr, Herbst und Winter sollte man sie aber danach bald ihren eigenen Wurzeln überlassen, um sie nicht an Luxuskonsum zu gewöhnen. Bei einer Sommerpflanzung hingegen sollte man wöchentlich giessen.
In diesem Video erklärt Markus, wie man einen Johannisbeer-Strauch pflanzt.
Johannisbeeren pflegen
Nach dem Johannisbeeren pflanzen müssen sie gepflegt werden. Für einen guten Ertrag mit hoher Fruchtqualität ist es wichtig, die Johannisbeeren zu pflegen – vor allem die Düngung und der Schnitt sind unerlässlich. Ein gut gepflegter Strauch bildet nicht nur mehr Früchte, sondern auch grössere und länger tragende Trauben mit deutlich besserem Aroma.
Johannisbeeren düngen
Johannisbeeren profitieren von hohen Düngergaben, man kann sie fast nicht zu viel düngen. Die Düngung von Johannisbeeren fördert nicht nur das Wachstum und die Fruchtbildung, sondern stärkt auch die Widerstandskraft der Pflanzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gedüngt wird idealerweise zweimal im Frühjahr: das erste Mal Ende Februar, das zweite Mal Ende April. Dafür eignet sich unser Frutilizer® Saisondünger Plus – 50–60 g pro Quadratmeter werden gleichmässig ausgestreut und leicht eingearbeitet.
Alternativ können im Februar auch organische Dünger wie Frutilizer® 'Natürlich' Schafwollpellets, Kompost oder gut verrotteter Mist verwendet werden. Ergänzend empfiehlt sich Anfang Mai eine Nachdüngung mit Hornspänen oder, besonders bei spätreifenden Sorten, mit rund 30 g Frutilizer® Saisondünger Plus. Letzterer ist auch sinnvoll, wenn ein älterer Strauch im Frühjahr stark zurückgeschnitten wurde und dadurch beim Neuaustrieb zusätzliche Unterstützung braucht.
Johannisbeeren schneiden
Die Fruchtbarkeit und die Fruchtqualität nimmt bei den Johannisbeeren am alten Holz ab. Es ist daher nötig, das Holz ständig zu erneuern. Die grössten und qualitativ besten Beeren werden am 2- und 3-jährigen Holz gebildet. Damit die Pflanze genügend Holz bildet, müssen wir sie regelmässig stark schneiden. Bei der Johannisbeere gilt nicht, was beim Schnitt von Obstbäumen gilt, wo Wachstum und Fruchtertrag einander konkurrieren. Stark wachsende Johannisbeeren tragen auch viele Früchte in guter Qualität.
Der Pflanzschnitt nach dem Johannisbeeren pflanzen
- Stämmchen müssen nach der Pflanzung nicht notwendigerweise geschnitten werden. Optional kann man schwache Triebe auf Zapfen zurückschneiden.
- Sträucher: Schwache Triebe werden ganz entfernt (auf ca. 2 – 3 cm runtergeschnitten), die 4 – 6 stärksten Treibe werden stehengelassen. Sie werden nur eingekürzt, wenn sie über 50 – 70 cm lang sind, dann auf ca. 50 cm zurückgenommen. Davon profitiert dann die Stabilität der Triebe, die bald schon die erste Fruchtlast tragen werden.
- Spaliere oder Spindeln müssen stark geschnitten werden. Bei der Spindel bleibt nur der stärkste Ast stehen, beim Spalier bleiben 3 Äste stehen. Diese werden in der Länge nicht eingekürzt. Übrigens: Die Johannisbeertriebe werden bei Spindel- und Spaliererziehung so tief wie möglich entfernt, idealerweise sogar regelrecht weggerissen, so dass möglichst wenig neue Basistreibe daraus entstehen können
Weitere Informationen über den Schnitt von Johannisbeeren findest du in unseren Artikeln «Schwarze Johannisbeeren schneiden» und «Rote Johannisbeeren schneiden».
Der Erziehungsschnitt
Strauch: Falls die Johannisbeere zu einem Strauch erzogen werden soll, sollte sie relativ tief gepflanzt werden. Das heisst, dass die unteren Triebabgänge auf jeden Fall mit Erde bedeckt sein sollen. Dadurch, dass ein grosser Teil der Pflanze unter der Erde ist bildet sie viele einjährige Neutriebe aus dem Boden, wodurch man für die Buscherziehung immer genug frisches Holz zur Verfügung hat. Somit kann eine ausreichende Fruchtholzrotation stattfinden und der Strauch vergreist nicht.
Bild: Pflanzschnitt bei der Erziehung als Strauch.
Spindel oder Dreiasthecke: Wie der Name vermuten lässt, werden bei diesen Erziehungsformen entweder drei oder ein Ast an einem Gerüst gezogen. Dabei soll die Johannisbeere wesentlich ruhiger wachsen, also weniger einjährige Bodentriebe bilden, als bei der Straucherziehung, da es pro Jahr maximal 1-2 Triebe zu wechseln gibt. Um dies zu erreichen, wird hier die Johannisbeere höher eingepflanzt. Dabei sollten bei der Dreiasthecke maximal die untersten Triebe mit Erde bedeckt sein, bei der Spindelerziehung sollten alle Triebe oberhalb des Bodens sein, damit die Pflanze möglichst wenig Bodentriebe bildet. Dies würde nur einen erhöhten Schnittaufwand zur Folge haben, was aber durch die richtige Pflanzung schon grösstenteils vermieden werden kann.
Bild: Pflanzschnitt bei der Erziehung als Spindel.
Bild: Pflanzschnitt bei der Erziehung als 3-Ast-Hecke.
In einem weiteren Artikel haben wir alle Informationen über den Schnitt von Johannisbeeren zusammengefasst.
Johannisbeeren im Topf
Johannisbeeren lassen sich problemlos im Kübel kultivieren, wenn ein ausreichend grosses Gefäss (mindestens 25 l), lockere Kübelpflanzenerde und eine tiefe Pflanzung (Sträucher 5–10 cm tiefer, Stämmchen leicht höher) gewählt werden. Wichtig sind eine konsequente Pflege mit regelmässigem Düngen, starkem jährlichem Schnitt und ein Schutz vor Frühlingsfrösten, da Kübelpflanzen etwas früher austreiben.
Weitere Informationen über die Kübelkultur von Johannisbeeren findest du in unserem Artikel «Johannisbeeren im Kübel - leckeres Naschobst für die Familie».
Unterbepflanzungen für Johannisbeeren
Johannisbeer-Stämmchen können sehr gut mit diversen Unterbepflanzungen kombiniert werden. Sie schaffen im Obst- und Beerengarten gewissermassen eine zweite Etage, während der Bereich rund um den Stamm (ca. 50–80 cm) für weitere Pflanzen frei bleibt. Auch bei Strauchjohannisbeeren bietet sich eine Unterbepflanzung an – besonders mit Arten, die die kahlen Phasen der Sträucher überbrücken und den Garten optisch bereichern. Mit Frühblühern (Narzissen, Osterglocken, Primeln) als Unterbepflanzung lässt sich die optisch recht triste Umgebung der Johannisbeeren bereits einige Wochen vor ihrer Blütezeit (meist Ende April) frühlingshaft aufhübschen. Als ausgezeichneter Pflanzenpartner für Johannisbeeren gilt übrigens Wermut, der die Obststräucher völlig naturnah gegen den gefürchteten Säulenrost schützt.
Schädlinge und Krankheiten bei Johannisbeeren
Schädlinge treten bei Johannisbeeren eher selten auf, häufiger sind Krankheiten. Das sogenannte „Verrieseln“, das teilweise Abwerfen der Blüten und Früchte, hat keinen krankhaften oder schädlingsbedingten Hintergrund, sondern ist auf ungünstige Witterungsverhältnisse wie Kälte zurückzuführen.
Weisse und roten Sorten
- Blattfallkrankheit: Kleine, bräunlich-schwarze Flecken erscheinen auf den Blättern, vor allem im unteren Strauchbereich. Die Blätter vergilben, rollen sich ein und vertrocknen. Durch den vorzeitigen Laubfall wird die Pflanze geschwächt. Abgefallenes Laub unbedingt muss aufgesammelt und vernichtet werden. Wichtigste Gegenmassnahme ist ein deutlicher Verjüngungsschnitt: weniger Triebe, offenerer Strauch. Ein einmaliger Befall ist jedoch kein Drama – Johannisbeeren sammeln ihre Reserven vor allem im ersten Halbjahr und überstehen auch einen herbstlichen Blattverlust.
- Johannisbeer-Blasenlaus: Rötliche Aufwölbungen auf den Blättern, die blasig wirken. Auf der Blattunterseite sitzen gut sichtbar gelbe Blattläuse. Befallene Blätter müssen sofort entfernt werden. Bei starkem, jährlich wiederkehrendem Befall kann eine Austriebspritzung sinnvoll sein. Als Richtwert gilt: Befall von mehr als 20–30 % der Blätter rechtfertigt eine Behandlung im Folgejahr.
- Johannisbeer-Glasflügler: Die Larven des Schmetterlings höhlen Triebe von innen aus, diese welken und sterben ab. Befallene Triebe müssen bodennah entfernt werden. Vorbeugend hilft ein regelmässiger Rückschnitt, um die Vermehrung einzudämmen.
Schwarze Sorten
- Brennnesselblättrigkeit: Eine Viruserkrankung, die sich darin äussert, dass die Blattrippen weniger werden und der Ertrag sinkt. Übertragen werden diese Viren noch von der Johannisgallmilbe. Leider reicht es meistens nicht aus, befallene Stellen nur zu entfernen; die Sträucher müssen entfernt werden.
- Säulenrost: Gelbe Pusteln auf den Blattunterseiten im Sommer, später bräunlich verfärbt. Die Blätter vertrocknen und fallen ab. Der Pilz wechselt zwischen Johannisbeeren und fünfnadeligen Kiefern. Man sollte keine Johannisbeeren in direkter Nähe zu solchen Kiefern pflanzen. Historisch führte der Rost in den USA sogar zu einem Anbauverbot. Heute weiss man: Nur wenige Sorten übertragen den Rost, zudem existieren resistente Kiefernarten.
- Amerikanischer Stachelbeermehltau: Triebe, Blätter und Früchte werden von einem weissen, abwaschbaren Belag überzogen. Ursache kann z. B. eine zu stickstoffreiche Düngung sein. Die Beeren reifen nicht richtig aus. Befallene Triebspitzen und Blätter müssen sofort entfernt werden. Stärkerer Befall kann bei älteren Sorten vorkommen. Alle schwarzen Lubera®-Sorten besitzen jedoch eine sehr gute Resistenz; nur Cassissima® ‘Noiroma®’ zeigt gelegentlich leichten Befall, überzeugt aber mit ihrer Fruchtqualität. Insgesamt sind die modernen Cassissima®-Sorten so resistent, dass sie selbst in Monokulturen im Herbst oft gesünder sind als rote Sorten.
Weitere Informationen zu Krankheiten und Schädlingen von Johannisbeeren findest du in unserem Artikel «Johannisbeeren Krankheiten im Überblick».
Johannisbeeren vermehren
Johannisbeersträucher lassen sich ganz einfach durch verholzte Triebe vermehren. Diese werden im Herbst in die Erde gesteckt und bewässert. Nach kurzer Zeit bilden sich an diesen Stecklingen Wurzeln.
Weitere Informationen findest du in unserem Artikel «Johannisbeeren vermehren - wie geht das?».
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.