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Zusammenfassung – Rosen überwintern
Rosen sind grundsätzlich mehrjährig und winterhart. Doch die Winterhärte variiert mit Rosensorten und dem Alter der Pflanze. Junge Rosen benötigen in den ersten Jahren Frostschutz und die Veredelungsstelle bleibt dauerhaft ein kritischer Punkt. Anhäufeln mit Erde/Kompost und eine lockere Abdeckung aus Stroh oder Laub haben sich in der Praxis bewährt. Stämmchenrosen benötigen zusätzlich eine luftige Umwicklung, weil ihre Veredelungsstelle sich weit über dem Boden befindet. Schneide Rosen erst im Frühjahr nach dem letzten Frost.
Praxis -Tipps
Heimische Wildrosen, Historische Rosen, Strauch- und Kletterrosen sind frosthärter als Teehybriden.
Veredelte Rosen und Stämmchenrosen benötigen besonderen Winterschutz.
Veredelungsstelle bei der Pflanzung von Beetrosen mindestens 5 cm tief in die Erde bringen.
Unterschiede in der Frosthärte
Rosen unterscheiden sich deutlich in ihrer Winterhärte – je nach Herkunft, Zucht und Wuchsform. Die Hecht-Rose (Rosa glauca) gehört zu den Rosenarten mit der größten Winterhärte. Sie ist an die harschen Bedingungen der europäischen Gebirgsregionen angepasst und übersteht problemlos Temperaturen bis -40 °C. Ebenso frosthart ist die Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia). Auch die Hundsrose (Rosa canina) hat eine sehr gute Frosthärte. Diese und andere Wildrosen wie die Glanz-Rose (Rosa nitida) und die amerikanischen Arten Rosa virginia und Rosa blanda trotzen Frösten bis -35 °C. Kartoffelrose (Rosa rugosa), Vielblütige Rosa (Rosa multiflora) und Feld-Rose (Rosa arvensis) sind frosthart bis etwa -28 °C. Diese sehr gute Winterhärte findest du auch bei Selektionen dieser Arten, wie der gefüllt blühenden Kartoffelrose Rosa rugosa 'Hansa' oder Rosa rugosa 'Pink Grootendorst'.
Historische Strauch- und Kletterrosen weisen ebenfalls oft eine gute Winterhärte auf. Die beliebte Kletterrose 'New Dawn' erträgt Tiefsttemperaturen bis -26 °C und die Zierstrauchrose 'Champlain' sogar bis -35 °C.
Weniger frosthart, aber immer noch gut winterhart sind moderne Züchtungen von Beetrosen, Edelrosen und Teehybriden. In diese sind chinesische Teerosen eingekreuzt. Deren Vorfahren sind Rosa gigantea und Rosa chinensis, die bereits bei Temperaturen unter -10 °C Frostschäden bekommen können. Die Hybridrosen ertragen aber dennoch in aller Regel Wintertemperaturen von -15 bis -20 °C. Besondere moderne Züchtungen wie die Beetrose 'Allure Winterjewel'® und 'Crimson Winterjuwel'® sind speziell auf Winterhärte selektiert und winterhart bis -35 °C.
Bild: Rosen im Beet
Rote Rosen überwintern – sie frieren früher
Rosenliebhaber machen immer wieder die Erfahrung, dass die kräftig roten Rosen frostempfindlicher sind als rosafarbene oder weiße. Das liegt daran, dass in ihrer Ahnenreihe die rot blühende China-Rose (Rosa chinensis) zu finden ist. Diese wärmeliebende Art sorgt für die attraktive Farbe und starke Wiederblüte, aber zugleich auch für geringere Winterhärte. Sorten mit größeren Anteilen von Rosa rugosa, Rosa gallica, Rosa alba oder anderen nördlichen, winterharten Wildrosen sind genetisch besser an Frost angepasst. Bei solchen Linien sind viele zartere Farbtöne zu finden und sie sind weniger frostanfällig.
Junge Rosen benötigen im Winter mehr Schutz
Frisch gepflanzte Rosen haben ein reduziertes und oft flaches Wurzelsystem. Das begrenzt die Wasser- und Nährstoffaufnahme und macht die Pflanzen anfälliger für Austrocknung durch Winterwinde und Frostschäden. Deshalb sollten Neupflanzungen besonders gut angehäufelt und gemulcht werden.
Nicht verwurzelte Pflanzen können vom Wind bewegt werden, wodurch Lufttaschen entstehen, und die Wurzeln austrocknen. Schutz durch Erde/Kompost und Windschutz vermindert dieses Risiko.
Die Veredelungsstelle ist die Achillesferse der Rose
Veredelte Rosen sind frostanfälliger als wurzelechte Rosen. Die Veredelungsstelle (Pfropfstelle) verbindet die Edelsorte mit einer Wurzelunterlage. Die Edelsorte liefert die begehrten Blüten und die Unterlage sorgt mit kräftigem Wurzelwachstum für eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung und Krankheitsresistenz (z. B. gegen Nematoden und Bodenpilze). Anatomisch ist sie ein Bereich mit verheiltem, heterogenem Gewebe – dort treffen zwei genetisch verschiedene Pflanzen aufeinander. Wenn die Veredelungsstelle durch Frost geschädigt wird, sterben die oberhalb liegenden, veredelten Triebe ab.
Frostschäden an der Veredelungsstelle können bereits bei Temperaturen von etwa -5 °C auftreten. Darum muss sie unbedingt vor Frost geschützt werden. Bei der Pflanzung setzt du veredelte Rosen darum immer so ein, dass die Veredelungsstelle mindestens 5 cm tief unter der Erde liegt. Bei Lufttemperaturen bis etwa -10 °C bleibt der Boden in dieser Tiefe frostfrei. Vor stärkerem Frost musst du sie zusätzlich schützen.
Bild: Die Veredelungsstelle sollte rund 5 cm unter der Erde liegen.
Rosen überwintern – Winterschutz für jeden Rosentyp
Bei Beetrosen und kleinen Strauchrosen empfiehlt es sich, die Veredelungsstelle beim Pflanzen 5 cm unter das Bodenniveau zu setzen. Das schützt die Pflanzen vor Frösten bis etwa -10 °C. Im Herbst, wenn die Lufttemperaturen am Tag auf etwa 10 °C sinken, wird die Basis dann mit einer 10–15 cm dicken Schicht Gartenerde oder gut abgelagertem Kompost angehäufelt. Darüber legst du ein luftiges Polster aus Stroh oder Laub. Diese Kombination isoliert thermisch, verhindert starke Temperaturschwankungen und hält die Veredelungsstelle frostfrei. Achte darauf, dass sich kein Wasser staut – die Schicht soll locker bleiben.
Größere Strauchrosen sind oft wurzelecht und benötigen dann keinen besonderen Winterschutz, wenn die Sorten frosthart sind. Bei frisch gepflanzten Rosen solltest du zum Schutz der oberflächlich wachsenden, jungen Wurzeln 10 bis 15 cm hoch im Herbst anhäufeln. Das empfehlen wir zur Sicherheit auch bei sehr frostharten Rugosa-Typen und den Sorten aus der Winterjewel®-Serie.
Stämmchenrosen (Stammrosen) sind besonders durch Frost gefährdet. Bei ihnen ist die Veredelungsstelle in 60–120 cm Höhe am oberen Ende des Stämmchens. Dort ist sie den Lufttemperaturen und kalten Winden und zusätzlich auch Temperaturschwankungen durch Sonneneinstrahlung und nächtliche Kälte schutzlos ausgeliefert. Damit du die Veredelungsstelle schützen kannst, musst du die Krone einpacken. Das ist besonders bei Trauerstämmen mit lang herabhängenden Trieben ohne Rückschnitt nicht möglich. Kürze die Triebe ein, damit du einen Winterschutz darüberlegen kannst. So verringerst du zusätzlich den Winddruck und die Schneelast, die auf den Stamm wirken. Umwickele die Veredelungsstelle mit Jute oder Streifen einer Kokosmatte. Stecke Tannenzweige in die Krone oder polstere sie locker mit Jute aus und fixiere darüber einen Winterschutz aus Jute oder Vlies. Im Lubera®-Shop findest du geeignete Frostschutzhüllen in verschiedenen Größen.
Rosen im Kübel solltest du möglichst frostfrei, z. B. in einer hellen, unbeheizten Garage, überwintern.
Bild: Bei Stämmchenrosen packt man die Veredelungsstelle am besten in Vlies ein.
Rosen überwintern – Material und Technik beim Anhäufeln
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Material/Technik |
Empfohlene Anwendung |
Vorteile |
Hinweise/Risiken |
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Gartenerde + gut verrotteter Kompost |
Erste Schicht (10–15 cm) direkt an der Basis der Rose |
Speichert Wärme, bleibt locker, schützt die Veredelungsstelle, leicht zu entfernen |
Beste Basis laut Gartenforschung und Erfahrungen von Rosenzüchtern |
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Stroh oder gesundes Laub (locker auflegen) |
Zweite Schicht (20–30 cm) als oberer Wärmepuffer |
Sehr guter Wärmespeicher, gute Belüftung, natürliche Isolierung |
Im Frühjahr entfernen, um Fäulnis zu vermeiden |
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Fein zerkleinerte Nadelreisig-Zweige |
Als zusätzliche Abdeckung auf Stroh oder Laub |
Schutz vor Wind, Verdunstung und Kälte |
Nicht direkt an der Basis, sonst Gefahr von Schimmel |
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Grobe Rindenmulchschicht |
Nur dünn auf Erde oder Kompost |
Reduziert Verdunstung |
Zu dichte Schicht fördert Fäulnis und Luftmangel |
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Frischer Mist |
Nicht empfohlen |
Kaum Düngewirkung, mögliche Überhitzung |
Zieht Wühlmäuse an, zu stickstoffhaltig, kann Wurzeln schädigen |
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Gut verrotteter Stallmist oder Kompost |
In kleiner Menge als Unterlage oder Beimischung zur Erde |
Liefert organische Substanz, speichert Wärme, verbessert Struktur |
Physikalischer Frostschutz, keine Düngewirkung im Herbst |
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Torf |
Nicht verwenden |
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Führt zu Staunässe und Bodenversauerung, schlecht belüftet |
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Luftdichte Plastikabdeckungen |
Nicht verwenden |
— |
Fördern Hitzestau und Schimmelbildung |
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Gesundes Laub (z. B. Ahorn, Buche) |
Zwischen Rosen als Mulchschicht |
Kostenloser, natürlicher Wärmeschutz, gute Isolierung |
Krankes Rosenlaub (Sternrußtau etc.) unbedingt entfernen! |
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.