Zusammenfassung
- Geeignete Arten: Für den Hausgarten sind besonders Actinidia arguta und Actinidia kolomikta winterhart und robust – im Gegensatz zur leicht frostempfindlichen A. deliciosa.
- Winterhärte: Actinidia arguta verträgt Temperaturen bis –25 °C, A. kolomikta sogar bis –35 °C; Schutz ist nur bei Jungpflanzen nötig.
- Standort und Pflege: Geschützte, kühle Plätze ohne winterliche Mittags- und Nachmittagssonne, sowie ein leichter Winterschutz mit beschattendem Vlies und Mulch machen deine Kiwi im Winter frosthart. Stelle auch das Düngen ab August ein.
- Spätfrost vermeiden: Später Austrieb, wie bei den Sorten der Actinidia arguta, schützt vor Spätfrostschäden.
- Lubera-Sortentipps: In Regionen mit häufigen Spätfrösten wähle die erprobt winterharten Sorten ‘Super Jumbo’, 'Red Jumbo' und 'Fresh Jumbo' .
Praxis-Tipps:
Jungpflanzen schützen: In den ersten Wintern Mulch, Reisig oder Vlies verwenden, damit die jungen Wurzeln und Triebe keinen Schaden durch Kahlfrost nehmen.
Sortenwahl: In rauen Lagen arguta oder kolomikta pflanzen, deliciosa nur in milden Regionen.
Düngestopp: Ab August keine Stickstoffdüngung mehr, damit die Triebe sicher ausreifen.
Die Herkunft der Kiwi für den Garten
Kiwis gehören botanisch zur Gattung Actinidia und stammen ursprünglich aus Ostasien. Für den Garten eignen sich vor allem drei Arten: die großfruchtige Actinidia deliciosa, die kleinfruchtige Actinidia arguta (Kiwibeere) und die zierende Actinidia kolomikta.
Die Herkunft der Kiwi-Arten hat einen direkten Einfluss auf ihre Winterhärte, da sie eng mit den klimatischen Bedingungen ihrer ursprünglichen Verbreitungsgebiete verbunden ist.
Arten wie Actinidia kolomikta stammen aus den kalten Regionen Sibiriens, Nordchinas und des russischen Fernen Ostens und haben sich dort über Jahrtausende an lange, frostige Winter angepasst. Entsprechend sind sie extrem frostresistent (bis –35 °C).
Auch Actinidia arguta stammt aus eher kühlen, gemäßigten Klimazonen mit kalten Wintern und warmen Sommern, was ihre gute Winterhärte bis –25 °C erklärt. Die Anpassung an das Ursprungsgebiet bestimmt maßgeblich, wie gut diese Kiwi-Art mit Frost und Temperaturschwankungen im Garten zurechtkommt.
Im Gegensatz dazu stammt Actinidia deliciosa, die großfruchtige Supermarkt-Kiwi, aus den subtropischen bis gemäßigten Bergwäldern Chinas und später Neuseelands, wo Winterfröste selten und nur leicht ausfallen. Entsprechend ist sie deutlich frostempfindlicher (max. –10 bis –12 °C) und nur in sehr milden Lagen oder mit Schutz anbaubar.
Actinidia deliciosa: Wie wird diese Kiwi winterhart?
Die großfruchtige Kiwi Actinidia deliciosa, die man aus dem Supermarkt kennt, ist in Mitteleuropa nur bedingt winterhart. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du sie dennoch erfolgreich im Garten anbauen. Das gelingt vor allem in milden Weinbauregionen, wo die Temperaturen selten unter -10 °C fallen.
Optimale Regionen für den Anbau der Actinidia deliciosa:
- Oberrheingraben (z. B. Kaiserstuhl)
- Rhein-Main-Gebiet
- Bodensee-Region
- Südtirol und Tessin
In raueren Lagen mit Kahlfrost oder Spätfrösten ist ein Freilandanbau dagegen kaum möglich.
Bild: Actinidia deliciosa (hier die Sorte 'Hayward') lässt sich auch in Mitteleuropa an einem geschützten Standort anbauen.
Ein geschützter Standort macht die Actinidia deliciosa Kiwi winterhart
Actinidia deliciosa kann unter günstigen Bedingungen winterhart genug für den Garten sein. Für diese großfruchtige Kiwi gilt: Ein geschützter Standort, etwa an einer der Mauer oder Hauswand, ist empfehlenswert. Dort profitiert die Pflanze von der tagsüber gespeicherten Wärme, die die Mauern nachts abgeben, sowie von deren Windschutz. Alternativ eignet sich die Kiwi auch für die Kübelkultur mit frostfreier Überwinterung.
So lässt die richtige Pflege die Kiwi winterhart werden
Der Boden für eine Actinidia sollte durchlässig und humos sein, um Wurzelschäden zu vermeiden. Ein gezielter Winterschutz bei drohenden Kahlfrösten mit Mulch oder Vlies ist vor allem bei jungen Pflanzen ratsam.
Während junge Pflanzen sehr frostempfindlich sind, entwickeln ältere Exemplare ab dem 3.–4. Jahr deutlich mehr Robustheit. Zur Vorbereitung auf den Winter gehört ein Verzicht auf späte Düngung, damit die Triebe gut ausreifen. Ein warmer Spätsommer begünstigt die Holzreife zusätzlich.
Insgesamt lässt sich sagen: Am richtigen Standort mit der richtigen wird eine Actinidia deliciosa Kiwi winterhart genug für viele Gärten sein. Wichtige ist eine milde Lage deines Gartens, ein geschützter Standort und etwas liebevolle Pflege.
Als robustere Alternative empfehlen wir Mini-Kiwis (Actinidia arguta).
Bild: Actinidia arguta (hier die selbstfruchtbare Minikiwi 'Super Issai') ist besonders winterhart.
Winterharte Kiwi Actinidia arguta im eigenen Garten anbauen
Beim kulinarischen Erstkontakt überzeugt Actinidia arguta uns nicht mit ihrer ausgezeichneten Winterhärte, sondern mit ihrem hervorragenden Geschmack. Dazu kommt, dass Kiwibeeren, wie die Früchte einer Actinidia botanisch korrekt bezeichnet werden, wahre Vitaminbomben sind. Das Beste jedoch: Die Früchte einer winterharten Kiwi haben keine pelzige Schale wie die klassischen Supermarkt-Kiwis. Sie können mit Schale direkt vom Strauch genascht werden. Der Begriff „Kiwibeere“ macht daher nicht nur botanisch Sinn. Wenn eine Kiwi winterhart ist, macht sie das nicht nur pflegeleicht, sondern potentiell auch umweltschonend. Sie hat das Zeug, ein regionales Obst zu werden, ohne dass sie mit viel Treibstoff herangeschifft oder –geflogen werden muss. Sie kommt im Garten ganz ohne chemischen Pflanzenschutz aus, wenn sie sich im Garten wohl fühlt, und eignet sich dadurch hervorragend für pflegeleichte Gärten.
Bild: Die früheste Minikiwi 'September Scarlet'® ist auch für rauere Regionen geeignet.
Diese Pflege macht die Actinidia arguta Kiwi winterhart
Die Minikiwi Actinidia arguta treibt spät aus. Diese Eigenschaft macht die Kiwi winterhart, besonders in Regionen mit Spätfrösten. Die Kiwipflanzen beginnen ihre Vegetationsperiode erst im späten Frühjahr, wenn ihre jungen Triebe, Knospen und Blüten seltener von Spätfrösten betroffen sind. Schließlich können in Mitteleuropa bis in den Mai hinein Fröste auftreten, und besonders für frostempfindliche Obstarten ist diese Zeit besonders kritisch.
Gute Nachricht für Gärten mit wenig Platz: Sie eignen sich sogar Kübelpflanzen, dann aber mit Winterschutz für die Wurzeln.
Kiwi winterhart: Minikiwi-Sorten, die Spätfröste ertragen
- Minikiwi 'Vitikiwi'
- Minikiwi 'Kens Red'
- Minikiwi 'September Scarlet'
- Minikiwi 'Fresh Jumbo'
- Minikiwi 'Pink Jumbo'
- Minikiwi 'Red Jumbo'
- Minikiwi 'Super Jumbo'
Actinidia kolomikta: Ist auch diese Mini Kiwi winterhart?
Actinidia kolomikta gilt als die winterhärteste Kiwi-Art überhaupt. Sie stammt ursprünglich aus den kältesten Regionen Ostasiens, darunter Sibirien, Nordchina und Korea. Diese Herkunft erklärt ihre bemerkenswerte Frostresistenz: Gut etablierte Pflanzen überstehen Temperaturen von –30 °C bis –35 °C. Ihre Winterhärte bezieht sich vor allem auf das Holz und Wurzelsystem.
Actinidia kolomikta zeigt sehr gute Winterhärte an ihren verholzten Trieben, und zwar bis –35 °C, wird aber im Frühjahr durch zu frühes Austreiben verwundbar. Im März und April sind die jungen Triebe und Blüten besonders anfällig für Spätfrost. Damit Actinidia kolomikta auch im mitteleuropäischen Garten ihre volle Winterhärte entfalten kann, solltest du für sie die richtigen Voraussetzungen schaffen.
Bild: Die Früchte der winterharten Actinidia kolomikta 'Vitakola' reifen schon im August.
Der richtige Standort für volle Winterhärte
Wichtig ist der richtige Standort. Der darf nicht spätfrostgefährdet sein. Obwohl die eingewachsene Pflanze tiefe Wintertemperaturen gut verträgt, sind die jungen Triebe und Blüten besonders anfällig für Spätfrost. Ein leicht geschützter Platz ohne starke Mittags- und Nachmittagssonne ist günstig. Zusätzlich kann ein Schattierungsnetz oder Vlies im Frühjahr das Austreiben bremsen.
Diese Pflege macht die Actinidia kolomikta Kiwi winterhart
Im Winter ist bei älteren Pflanzen kein zusätzlicher Frostschutz erforderlich. Junge Pflanzen in den ersten Standjahren profitieren jedoch von einer Mulchschicht oder Reisigabdeckung im Wurzelbereich.
Sind Kiwi winterhart? Das kommt auf die Umstände an
Auf die Frage, welche Kiwi denn nun die mit der größten Winterhärte sei, müssen wir wie folgt antworten: Das kommt auf die Umstände an. Ja, zugegeben, das klingt etwas orakelhaft, aber es verhält sich wie folgt: Bei allen Kiwi-Arten gilt, dass sie gut eingewachsen sein müssen, um sich von ihrer frosthärtesten Seite zeigen zu können. Die Kiwi-Arten zeigen darüber hinaus jedoch deutliche Unterschiede in ihren Winterhärte-Eigenschaften.
Im Winter sind verholzende Triebe besonders gut vor Frost geschützt. Da gewinnt die Actinidia kolomikta den Wettbewerb um die Winterhärte, denn sie verholzt mehr als die anderen ihrer Gattung. Dadurch erträgt sie die tiefsten Wintertemperaturen (bis ca. –35 °C) aller genannten Arten. Dafür ist sie spätfrostgefährdet durch den frühen Austrieb.
Actinidia arguta verträgt weniger Kälte als die zuvor genannte, schützt sich aber vor Spätfrost besser, indem sie später austreibt.
Den Wettbewerb um die beste Winterhärte verliert in allen Disziplinen die Actinidia deliciosa, die beliebte großfruchtige Kiwi. Sie kann herkunftsbedingt mit Minustemperaturen im zweistelligen Bereich leider nicht umgehen.
Tabelle: Sind Kiwi winterhart? Actinidia-Arten im Vergleich
|
Art |
Winterhärte Temperatur |
Winterhärte-Eigenschaften |
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bis ca. –10 bis –12 °C |
Früh austreibend und spät verholzende Triebe → hohe Spätfrostgefahr- Nicht an kontinentale Winter angepasst- Junge Pflanzen sehr frostempfindlich |
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bis ca. –25 °C |
Später Austrieb → geringes Spätfrostrisiko – Gute Holzreife bei mitteleuropäischem Klima – Auch für rauere Lagen geeignet – Kräftiges Wurzelsystem |
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bis ca. –35 °C |
Ursprung in Sibirien/Ostasien – Sehr harte Holzstruktur – Extreme Kälteverträglichkeit im Ruhezustand ABER: sehr früher Austrieb → gefährdet durch Spätfröste |
Kiwi-Sorten im Testanbau: Erfahrungen mit der Winterhärte
Der Anbau von Kiwi in Mitteleuropa sei herausfordernd, meinen die Profis von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Aufgrund des immer häufigeren Spätfrostes in vielen Regionen bestehe ein erhöhtes Risiko für Frostschäden an Blüten und jungen Trieben.
Um verlässliche Daten zu gewinnen, startete man dort 2012 einen Anbauversuch mit Mini-Kiwi. Ziel war es unter anderem, Ertrag, Krankheitsanfälligkeit, und Wetterresistenz zu bewerten. Bis Ende 2023 wurden dazu umfangreiche Daten zu Kultureigenschaften und Fruchtqualität gesammelt. Abschließend konnten sie feststellen, dass Actinidia arguta trotz Frost immer wieder gute Ernten lieferten.
Es gab aber Unterschiede in Bezug auf Ertrag und Frosthärte bei den Sorten:
“Die hohen Erträge von 'Fresh Jumbo' sind auch auf eine gewisse Robustheit gegenüber leichten Spätfrösten bei dieser Sorte zurückzuführen. So konnten in Jahren mit Frost oft noch Kiwibeeren geerntet werden, während die anderen Sorten deutlich weniger oder keine Früchte hatten.” (Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Anbaueignung von Kiwibeeren an verschiedenen Standorten.* Zugriff am 16. Juli 2025).
Auch 'Super Jumbo' lieferte im gesamten Test-Zeitraum gute Erträge – unerschüttert von Spätfrösten. An anderer Stelle wird auch 'Red Jumbo' von den Profis als besonders winterharte Kiwi gelobt.
Bild: Die Minikiwi 'Fresh Jumbo' ist besonders ertragreich.
Bild: Die winterharte Minikiwi 'Super Jumbo' ist sehr ertragreich und liefert besonders grosse Früchte.
Fazit
Wer in einer Region mit häufigen Spätfrösten wohnt, sollte sich nicht nur auf die Frosthärte der Mini-Kiwi im Allgemeinen verlassen, sondern zur Sicherheit die erprobt winterharten Sorten 'Super Jumbo', 'Red Jumbo' und 'Fresh Jumbo' wählen.
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.