
Warum nicht einen Hauch Exotik in heimische Gärten bringen? Besonders gut gelingt dieses Flair mit der Inkalilie, Alstroemeria. Diese ursprünglich aus Südamerika stammende Zierpflanze ist nicht nur optisch eine Bereicherung, sondern auch für die Nase: die gelben, orangefarbenen, weißen, roten oder rosafarbenen Blüten verströmen einen ausgesprochen angenehmen Duft. Doch die Schönheit dieser Pflanze hat ihren Preis; in diesem Falle bedeutet dieser Arbeitsaufwand seitens des Gartenbesitzers, denn die Inkalilie, die zur „Blume des Jahres 2010“ gekürt wurde, ist pflegeintensiv.
Inhaltsverzeichnis
Inkalilie, Alstroemeria – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig, windgeschützt; Standortwechsel vermeiden
- Boden: durchlässig, kalkarm, nährstoffreich
- Pflanzen: im Frühjahr optimal; 25 cm tief, 20 cm Abstand zu anderen Inkalilien
- Vermehrung: Aussaat oder Wurzelteilung im Frühjahr
- Gießen: bei Trockenheit; Staunässe vermeiden; Austrocknen vermeiden
- Düngen: ab dem Frühjahr alle zwei Wochen; während der Blüte wöchentlich
- Überwinterung: winterhart bis -15°C; junge Pflanzen und Kübelpflanzen schützen
- Schneiden: im Frühjahr 6 cm über dem Boden
- Krankheiten und Schädlinge: Blattläuse, Schnecken, Rote Spinnmilben, Grauschimmel, Wurzelfäule
Wissenswertes

Kaum eine andere Pflanze besticht durch so viel Eleganz und Anmut wie die Inkalilie. Aus ihrem bis zu buschigen Blattwerk ragen Stängel empor, die eine Höhe von einem Meter erreichen können, und an deren Ende sich große, schmetterlingsartige Blüten bilden. Diese blühen von Juni bis in dem Oktober hinein; unter günstigsten Bedingungen bleibt diese Blütenpracht sogar bis zum ersten Frost bestehen. Dass die südamerikanische Zierpflanze in heimischen Gefilden überhaupt gedeihen kann, ist der jahrelangen Arbeit von Züchtern zu verdanken: ihnen gelang es, Sorten zu züchten, die nicht nur robust und widerstandsfähig, sondern zudem auch winterhart sind.
Nicht nur in Gartenbeeten, sondern auch in Vasen kommt die Inkalilie gut zur Geltung: dank ihres buschigen Blattwerks und ihrer langen Lebensdauer erfreut sie auch im Hause ihren Betrachter mit ihrem Anblick.
Dabei sollten folgende Tipps beherzigt werden:
- Inkalilien bereits abschneiden, wenn sich die Blütenknospen zu verfärben beginnen
- Den Stängel von den unteren Blättern befreien
- Raumtemperatur sollte nicht höher als 18°C sein
- Wasser in der Vase regelmäßig wechseln
- Verblühte Blütenstände abschneiden
Standort
Um optimal gedeihen zu können, benötigt die Alstroemeria einen sonnigen Standort, der zudem noch windgeschützt sein muss. Notfalls nimmt die Zierpflanze auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb, jedoch muss auch an diesem eine Sonneneinstrahlung gegeben sein. Inkalilien werden nur dann kräftig wachsen und blühen, wenn sie Sonne erhalten.
Lubera-Tipp: Einmal gepflanzt, sollte die Inkalilie nicht mehr umgepflanzt werden. Um einen Standortwechsel zu vermeiden, sollte demzufolge der Platz, an dem sie gepflanzt werden soll, sorgfältig ausgewählt werden.
Boden
Inkalilien mögen keine Staunässe; der Boden sollte demzufolge gut durchlässig sein. Keinesfalls darf er zu schwer oder kalkhaltig sein; auf derartige Verhältnisse reagiert die schöne Zierpflanze empfindlich. Gegebenenfalls muss die Erde mit

Kies oder Sand aufgelockert werden. Des Weiteren benötigt die Inkalilie ein nährstoffreiches Substrat. Dies kann erreicht werden, indem vor dem Pflanzen Humus oder Kompost in die Erde eingearbeitet wird. Dies kann bereits im Herbst des Vorjahres geschehen; so haben die Nährstoffe genügend Zeit, in die Erde einzudringen und diese zu verbessern.
Inkalilie als Kübelpflanze halten
Es ist durchaus möglich, eine Inkalilie im Kübel zu halten. Dabei sind jedoch die Kriterien bezüglich des Standorts sowie des Bodens ebenfalls zu berücksichtigen:
- Sonnig und warm platzieren, gerne etwas windgeschützt
- Substrat muss durchlässig sein; gegebenenfalls Tongranulat oder Kies unter die Erde mischen
- Für einen guten Wasserablauf sorgen
Lubera-Tipp: Auch ein Wintergarten ist ein geeigneter Platz für Inkalilien im Kübel. Als Zimmerpflanzen sind sie jedoch völlig ungeeignet, da ihnen dort die dringend benötigte Sonneneinstrahlung fehlt!
Pflanzen
Inkalilien, welche hierzulande im Fachhandel angeboten werden, sind winterhart und frostresistent. Dennoch brauchen auch deren Wurzeln eine gewisse Zeit, bis sie angewurzelt sind und sich die Pflanzen an ihren Standort gewöhnt haben. Werden sie nun kurz vor Wintereinbruch gepflanzt – was theoretisch möglich wäre -, haben sie noch nicht genug Standfestigkeit, um einen harten Winter zu überstehen. Demzufolge sollten sie im Frühjahr eingepflanzt werden, und zwar am besten nach den Eisheiligen. Beim Pflanzen ist wichtig, dass das gesamte Wurzelwerk in der Erde versenkt wird. In der Regel sind hierfür 25 cm große Pflanzlöcher völlig ausreichend. Nach dem Einsetzen der Pflanze wird das Erdreich gut angedrückt und gewässert.
Lubera-Tipp: Obwohl die Inkalilie als Solitärpflanze bestens zur Geltung kommt, kann sie auch sehr gut in kleinen Gruppen zu drei oder fünf Stauden gepflanzt werden. Zwischen ihnen ist jeweils ein Abstand von 20 bis 30 cm einzuhalten.
Vermehrung
Im Frühjahr kann die Inkalilie durch Saatgut vermehrt werden, welches im Fachhandel erhältlich ist. Diese Anzucht sollte bereits im März erfolgen, und zwar auf einer hellen Fensterbank im Haus.
Optimal ist ein flaches Anzuchtgefäß.
- Anzuchtgefäß mit nährstoffarmem Substrat füllen.
- Saatgut auf das Substrat legen und leicht hineindrücken.
- Gefäß mit Folie abdecken, in die einige Löcher gestochen wurden.
- Die Folie täglich für einige Stunden entfernen, damit die Luft zirkulieren kann.
- Substrat ständig feucht halten, aber nicht nass.
Es dauert einige Wochen, bis sich die ersten Triebe zeigen. Haben diese eine Höhe von 8 – 10 cm erreicht, sollten sie pikiert und in Einzeltöpfe gesetzt werden; eine Folienabdeckung ist nun nicht mehr erforderlich. Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) können die jungen Inkalilien an ihren gewünschten Standort direkt ins Freiland gepflanzt werden.
Vermehren durch Wurzelteilung
Besitzt man bereits die eine oder andere Alstroemeria, so können diese durch Teilung des Wurzelstocks (Rhizoms) vermehrt werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist ebenfalls das zeitige Frühjahr.
- Staude vorsichtig ausgraben.
- Mit einem Spaten den Wurzelstock zerteilen.
- Die beiden neu gewonnenen Stauden umgehend wieder in die Erde bringen und gut angießen.
Bei dieser Methode der Vermehrung kann es passieren, dass die Inkalilie in dem Jahr nicht blühen wird. Dies ist kein schlechtes Omen; Inkalilien brauchen gelegentlich etwas länger, um Blüten zu treiben. Früher oder später wird jede Pflanze ihre Blühfreudigkeit entdecken…
Pflege – Tipps
- Gießen: Eine Wassergabe ist nur dann nötig, wenn der Boden ausgetrocknet ist. Dies wird – je nach Standort – mal mehr und mal weniger häufig geschehen. Wichtig ist, dass die Staude nicht austrocknet;
Alstroemeria noch wichtiger ist jedoch, dass sich keine Staunässe bildet. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenverhältnisse ist somit unabdingbar.
- Düngen: Die Inkalilie hat einen hohen Nährstoffbedarf. Um ihre üppige Blütenpracht entwickeln zu können, muss sie regelmäßig gedüngt werden: vom Frühjahr bis zur Blütezeit sollte alle 14 Tage Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser gegeben werden; während der Blüte kann diese Dosis auf eine wöchentliche Düngegabe erhöht werden.
- Blüten entfernen: Verblühte Blütenstände sollten regelmäßig entfernt werden.
Überwintern
Inkalilien sind winterhart und überstehen Temperaturen bis – 15°C unbeschadet.
Junge Pflanzen jedoch sollten bei der Überwinterung ein wenig unterstützt werden:
- Wurzelballen mit Laub, Reisig, Rindenmulch oder Stroh abdecken
- Frostschutzfolie über das Erdreich ziehen
Manch einer kommt auf die Idee, die Stauden komplett auszugraben und ihre Rhizome an einem geschützten Ort überwintern zu lassen. Diese Handhabung wird beispielsweise bei Dahlien praktiziert. Inkalilien hingegen sollten nicht unbedingt aus- und wieder eingegraben werden, da es einige Jahre dauern kann, bis sie ihre Blütenpracht ausbilden. Pflanzen, deren Rhizome jedes Frühjahr aufs Neue eingepflanzt werden, werden demzufolge niemals ihre dekorativen Blüten zeigen…
Besondere Aufmerksamkeit benötigen Inkalilien, die im Kübel gehalten werden: schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt friert das Pflanzsubstrat in den Pflanzgefäßen komplett durch.
Damit die Stauden den Winter unbeschadet überstehen, sollte eine der folgenden Optionen gewählt werden:
- Pflanzgefäß mit einem Frostschutzvlies umwickeln, auf eine Styropurplatte an einen geschützten Ort in die Nähe des Hauses stellen
- Kübel an einen frostsicheren Ort bringen (Keller, Garage, Treppenhaus…), an dem Temperaturen zwischen 10° C und 15° C herrschen
Lubera-Tipp: Sollten Kübelpflanzen im Haus überwintern, sollte der Wurzelballen alle 14 Tage gegossen werden, damit er nicht austrocknet. Auch sollten verwelkte Blätter regelmäßig entfernt werden.
Schneiden
Manch ein Gartenbesitzer neigt dazu, im Herbst einen Radikalschnitt an allen seinen Stauden vorzunehmen, bevor

er seinen Garten winterfest macht. Während dies Procedere für manch Pflanze nützlich sein kann, darf die Alstroemeria keinesfalls spät im Jahr geschnitten werden: sie benötigt ihre Stängel und Triebe, um aus ihnen Nährstoffe und somit Energie für den Winter zu gewinnen. Wird ihr diese Quelle genommen, so ist sie nicht optimal vor kalten Temperaturen und Frost geschützt. Als Folge dessen hat sie nicht genügend Kraft, um im folgenden Frühjahr gewohnt viele und buschige Triebe zu bilden. Damit die Inkalilie diesem Schicksal entgeht, wird sie im zeitigen Frühjahr geschnitten. Dieser Schnitt erfolgt dahingehend, dass sämtliche Stängel und Triebe etwa 6 cm über dem Boden abgeschnitten werden.
Schädlinge und Krankheiten
- Blattläuse: Gerne fallen Blattläuse über die Staude her. Sollte dieser Befall sehr stark sein, so sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden; ansonsten empfiehlt sich ein Einsprühen der Pflanze mit einem Brennnesselsud.
- Schnecken: Gerade die frischen grünen Blätter sind für Schnecken sehr verlockend. Einen derartigen Befall erkennt man an den Schleimspuren, welche sich über die Pflanze ziehen, sowie an abgefressenen Blättern. Schneckenkorn schafft Abhilfe. Wem dies zu drastisch ist, kann versuchen, die Schnecken einzusammeln.
- Rote Spinnmilbe: In Wintergärten oder während der Überwinterung im Haus leiden die Inkalilien gelegentlich unter Spinnmilbenbefall. Da diese Schädlinge ausgesprochen hartnäckig sind, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden; zudem sollten betroffene Pflanzen möglichst von anderen separiert werden, damit die Milben nicht auf andere Pflanzen übergehen.
- Grauschimmel: Grauschimmelbildung zeigt sich durch einen grauweißen Belag an der Pflanze. Sie tritt überwiegend in heißen und zugleich nassen Jahren auf. Als Gartenbesitzer kann man nur versuchen, seine Stauden vor extremer Nässe zu schützen.
- Wurzelfäule: Aufgrund von Staunässe kann es zur Wurzelfäule kommen. Wird diese rechtzeitig erkannt, sollte die Pflanze ausgegraben und betroffene Wurzeln abgeschnitten werden. Nach dem Einpflanzen verstärkt auf eine ausgewogene Wasserzufuhr achten.
Lubera-Tipp: Schwache Pflanzen sind besonders anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Zur Stärkung bereits erkrankter Inkalilien sollte ihnen organischer Dünger gegeben werden.
Symbolgrafiken: © alisseja – Fotolia.com (2); annabell2012 – Fotolia.com; doris oberfrank-list – Fotolia.com; M. Schuppich – Fotolia.com
Blüten entfernen: Verblühte Blütenstände sollten regelmäßig entfernt werden.
Vielen Dank im voraus.
R. Pozzoli