In den vergangenen Jahren hat eine Pflanze sich immer mehr und mehr in heimischen Gärten beziehungsweise auf heimischen Balkonen ausgebreitet: das Kapkörbchen (auch Kapmargerite genannt). Die dekorativen Pflanzen blühen bereits ab Mitte Mai in den Farben Weiss, Gelb, leuchtend Orange, Purpur und Blau, und sind somit überall ein echter Blickfang. Zudem ist die Kapkörbchen Pflege ser einfach. Und nicht nur das: die bis zu 25 cm hohen Kapkörbchen werden als Pflanzen mit dem sechsten Sinn bezeichnet, denn sie schliessen ihre Blüten kurz bevor es anfängt zu regnen…Die kleinen Pflanzen erfreuen sich grosser Beliebtheit unter den Hobbygärtnern. Kein Wunder, dass sie in vielen Beeten und Balkonkästen zu finden sind. Die Pflege ist denkbar einfach. In unserer Lubera® Kulturanleitung erfahren Sie alles, was bei der Kultivierung zu beachten ist, wenn Sie Kapkörbchen kaufen wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Kapkörbchen
- Giftig für Tiere?
- Kapkörbchen Standort: bitte sonnig
- Durchlässiger Boden erwünscht
- Kapmargerite nach den Eisheiligen pflanzen
- …eine Augenweide auch in Topfkultur
- Vorsicht vor Spätfrösten!
- Kapkörbchen Pflege
- Giessen
- Düngen
- Kapkörbchen schneiden?
- Vermehrung durch Aussaat ab Februar
- … oder durch Stecklinge
- Kapkörbchen Pflege und Überwinterung
- Krankheiten und Schädlinge
Allgemeine Informationen über Kapkörbchen
Kapkörbchen, Kapmargeriten, Paternosterstrauch: alle diese Namen beziehen sich auf Osteospermum ecklonis, eine Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler. Beheimatet sind sie in Südafrika, wo sie artenabhängig ein- oder mehrjährig in freier Wildbahn anzutreffen sind. Dort können sie Wuchshöhen bis zu 1 m erreichen; die hierzulande erhältlichen Kultivate bleiben mit 20 – 40 cm kleiner. Eines haben sie alle gemeinsam: sie bilden wunderschöne, sortenabhängig gefüllte oder ungefüllte Blüten in den strahlendsten Farben: Weiss, Gelb, Lila, Orange oder zweifarbig. Diese erscheinen bereits ab Mai und bleiben – mit einer kleinen Blühpause im Sommer – bis in den Herbst hinein bestehen. Ihr zarter Duft erfreut menschlich Nasen und lockt heimische Insekten an, die sich eine kräftige Mahlzeit versprechen. Leider werden sie enttäuscht, denn die dekorativen Blüten sind nicht besonders nektarreich. Samenreich allerdings schon: nach ihrem Verblühen entwickeln sie sich zu kleinen Nussfrüchten, die unzählige kleine Samen enthalten. In freier Natur nutzen die Pflanzen diese zur Selbstaussaat und somit zum Fortbestehen ihrer Art.
Giftig für Tiere?
Als Hunde- oder Katzenhalter sind wir immer sehr daran interessiert, dass die von uns kultivierten Pflanzen in jeglicher Hinsicht ungefährlich und vor allem nicht giftig für unsere Lieblinge sind. Es kann immer mal vorkommen, dass unsere vierbeinigen Familienmitglieder an dem einen oder anderen Pflanzenteil knabbern. Bei Kapkörbchen können sie das unbesorgt tun, da sie keinerlei gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Gut auch für uns Menschen: die dekorativen Blüten sind sogar essbar. Ihr leicht süsslicher Geschmack ist eine aussergewöhnliche Bereicherung für Kuchen, Desserts und andere Süssspeisen. Wer sich nicht so recht traut, sie zu verzehren, kann sie alternativ ganz wunderbar zum Dekorieren verschiedenster Speisen verwenden.
Bild: Kapkörbchen können bedenkenlos in die Nähe von Haustieren platziert werden. Denn: Die Blüten sind essbar und schmecken sogar leicht süsslich.
Kapkörbchen Standort: bitte sonnig
Kapkörbchen eignen sich sowohl für die Bepflanzung von Beeten als auch von Blumenkästen und Pflanzgefäßen. Sie bevorzugen einen sehr sonnigen Standort, eignen sich somit auch hervorragend für die Bepflanzung von Südbalkonen. Idealerweise ist das für sie bestimmte Plätzchen auch noch windgeschützt. Zwar sind die Kapmargeriten nicht zimperlich und auch nicht empfindlich in Bezug auf Zugluft, jedoch sind ihre Blütentriebe sehr fragil. Wirken starke Winde auf sie ein, können sie schnell abrechen.
Durchlässiger Boden erwünscht
Die wunderschönen Kapkörbchen können eines nicht vertragen: Staunässe. Werden sie in verdichtetem Substrat gepflanzt, so können sie sich zum einen nicht entwickeln. Zum anderen ist die Gefahr sehr gross, dass durch sich stauendes Wasser die Wurzeln verfaulen. Keinesfalls darf die Osteospermum ecklonis also in eine solche Erde gepflanzt werden. Empfehlenswert hingegen ist ein durchlässiges, gerne auch nährstoffreiches Substrat. Da per se die wenigsten Gartenböden diese Kriterien erfüllen, sollte die Erde am gewählten Standort vor der Pflanzung mit Sand sowie Kompost oder Langzeitdünger angereichert werden. Wird das Kapkörbchen in einem Pflanzgefäss kultiviert, so empfehlen wir hierfür Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 2.
Bild: Kapkörbchen können auch hervorragend in Kübel gepflanzt werden.
Kapmargerite nach den Eisheiligen pflanzen
Die dekorativen Osteospermum ecklonis haben es nicht gerne kalt und schon überhaupt nicht gerne frostig. Da bis zu den Eisheiligen (Mitte Mai) immer noch Spätfröste zu befürchten sind, sollten die Pflanzen erst danach ins (vorbereitete) Beet gepflanzt werden.
- Pflanzlöcher ausheben
- Kapmargeriten so tief einsetzen, wie sie zuvor in ihren Töpfchen gestanden haben
- Löcher mit Erde auffüllen
- Angiessen
So ein Kapkörbchen alleine ist eine Augenweide – besonders gut kommt die Schönheit der Pflanzen jedoch im Verbund mit anderen Gewächsen zur Geltung. Der Klassiker sind kleine Tuffs aus verschiedenfarbigen Kapmargeriten, die einen echten Blütenteppich ergeben. Doch auch in Verbindung mit anderen Sommerblumen, Gräsern sowie Bodendeckern wirken die Paternostersträucher bezaubernd. Bitte beachten Sie, dass zwischen ihnen und den Nachbarpflanzen generell ein Abstand von mindestens 30 cm eingehalten wird.
…eine Augenweide auch in Topfkultur
Wer nun kein Beet oder keine Rabatte zur Verfügung hat, braucht auf die Kultivierung der Kapkörbchen nicht zu verzichten: sie gedeihen ebenso gut in Kästen, Kübeln oder Schalen. Auf sonnigen Balkonen, ebensolchen Terrassen sowie Hauseingängen sehen sie in jeder Art von Pflanzgefäss wunderschön aus – solitär genauso wie mit anderen Pflanzen zusammen. Wichtig ist, dass diese Gefässe unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann. Ohne diese würde genau das geschehen, was jeder Pflanzenfreund vermeiden möchte: Staunässe. Um noch mehr Durchlässigkeit zu erzielen, kann unten in das Gefäss eine Drainage aus Kies oder Blähton gelegt werden, bevor es mit hochwertiger Kübelpflanzenerde gefüllt wird. Gerne können Sie diese zuvor mit Sand und/oder Blähton anreichern.
Nach dem Einpflanzen bitt nicht vergessen, die kleine Pflanze anzugiessen!
Bild: Schöne Blüten bilden Kapkörbchen auch bei der Kultivierung im Kübel.
Vorsicht vor Spätfrösten!
Da die kleinen Kapmargerite im Handel häufig bereits vor den Eisheiligen zum Kauf angeboten wird, entsteht der Eindruck, dass sie dann bereits in Topfkultur ins Freie darf. Dies ist leider nur bedingt richtig. So eine junge, zarte Pflanze möchte ganz sicher nicht in den ersten Wochen ihres Lebens gegen Spätfröste ankämpfen, die unter Umständen kommen werden. Wir empfehlen deswegen, auch mit der Kübelkultur bis nach den Eisheiligen zu warten. Wer es gar nicht abwarten kann, die Osteospermum ecklonis zu pflanzen, der muss gegebenenfalls die Pflanzgefässe nachts ins Haus holen. Möglich ist das, allerdings stellt sich die Frage, ob ein solches Procedere sinnvoll ist. Durch das ständige Ein- und Ausräumen wird eine Pflanze nicht unbedingt entspannter…
Ausnahmen können zudem in sehr milden Regionen gemacht werden, in denen selbst im Winter keine starken Minusgrade herrschen. Dort kann der Paternosterstrauch bereits etwas eher ins Freie.
Kapkörbchen Pflege
Osteospermum ecklonis sind sehr, sehr anspruchslos und benötigen eigentlich keine besondere Pflege. Lediglich die verblühten Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, damit sich immer neue bilden können und die Pflanze nicht unnötig Kraft in Samenbildung steckt.
Giessen
Damit sich die kleinen Sommerblumen perfekt entwickeln können, benötigen sie ein gleichmässig feuchtes Substrat. Sie mögen jedoch keine sehr nassen Füsse, die unweigerlich zu Wurzelfäule führen wird. Demzufolge sollte zwar regelmässig, jedoch mässig gegossen werden – notfalls täglich. In Kübelhaltung sollten Sie zudem ein besonderes Augenmerk auf den Untersetzer legen: befindet sich einige Minuten nach dem Giessen dort noch Wasser, so sollten Sie dieses bitte entfernen.
Bild: Kapkörbchen sind sehr pflegeleicht und erstrahlen mit geringem Aufwand in wunderschönen Blüten.
Düngen
Damit sich die Osteospermum ecklonis so wunderbar entwickeln und ihre Blütenpracht ausbilden können, benötigen sie Nährstoffe. Diese werden ihnen bereits bei der Pflanzung im Beet in Form von Kompost oder Langzeitdünger (Frutilizer® Saisondünger Plus) zugeführt; dasselbe geschieht noch einmal im Juli. Werden die Kapmargeriten im Kübel kultiviert, so bekommen sie idealerweise in der Zeit von Mai bis September Nährsalze. Wir empfehlen Frutilizer® Instant Bloom, wobei bitte genau auf die korrekte Dosierung geachtet werden sollte. Nährstoffe sind zwar ungemein wichtig, jedoch führt ein Überschuss an ihnen nicht etwa zu einer Blütenfülle, sondern zum genauen Gegenteil: die Blüten bleiben aus.
Kapkörbchen schneiden?
Diese niedlichen, puscheligen Pflanzen würden durch einen Schnitt nicht schöner werden – zumindest nicht durch einen Formschnitt. Demzufolge entfällt dieser. Was jedoch nicht entfällt, ist ein Pflegeschnitt – ja, man könnte fast sagen: ein Erfrischungsschnitt. Er wird durchgeführt, wenn die kleinen Osteospermum ecklonis ihre sommerliche kurze Blühpause einlegen: sämtliche Triebe um ein Viertel, maximal ein Drittel einkürzen. So bekommt die Pflanze neue Kraft zur Trieb-, Blätter- und Blütenbildung und wird nach kurzer Zeit erneut in voller Schönheit erstrahlen.
Bild: Wenn das Kapkörbchen im Sommer eine kleine Blühpause einlegt, kann sie ein wenig in Form geschnitten werden.
Vermehrung durch Aussaat ab Februar
Kapkörbchen Samen können im Fachhandel käuflich erworben werden. Alternativ können sie auch im Vorjahr von bestehenden Pflanzen gewonnen und den Winter über kühl und trocken aufbewahrt werden.
Kapmargeriten können bereits ab Februar im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen werden; Mitte Mai kann die Aussaat direkt ins Freiland erfolgen. Zu beachten ist, dass der Samen dünn in die Erde gebracht werden sollte. Nach zwei Wochen beginnen die Kapkörbchen zu keimen. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von etwa 8 cm erreicht, werden sie in Einzeltöpfe umgepflanzt und weiter im Haus kultiviert. Dort verbleiben sie, bis keine Spätfröste mehr zu erwarten sind; erst dann dürfen sie ins Freie. Es macht überhaupt nichts, wenn sie erst Ende Mai oder gar Anfang Juni nach draussen kommen. Besser später in der Saison als zu früh…
… oder durch Stecklinge
Wer seine Kapkörbchen nicht aus Samen ziehen möchte, kann seine Pflanzen auch aus Stecklingen vermehren. Hierfür werden im Spätsommer circa 10 cm lange Stecklinge von dem Kapkörbchen abgeschnitten. Die Blätter werden entfernt, danach kommt der Steckling etwa zu einem Drittel in ein Pflanzgefäss mit Anzuchterde. Dieses Gefäss wird an einen hellen, warmen Platz gestellt, wo die Einwurzelung nicht lange auf sich warten lässt.
Gelegentlich wird geraten, die Stecklingsvermehrung ebenfalls im Februar durchzuführen. Dies ist tatsächlich ebenfalls möglich. Derart gewonnene Pflänzchen werden noch im selben Jahr Blüten hervorbringen.
Bild: Kapkörbchen können über Stecklinge vermehrt werden. Diese Pflänzchen erblühen noch im selben Jahr.
Kapkörbchen Pflege und Überwinterung
Leider werden Kapmargeriten häufig einjährig kultiviert, was eigentlich eine Schande ist. Bekommen sie die Chance, so können sie über Jahre hinweg jeden Sommer blühen und blühen und blühen. Hierfür sind keine grossartigen Arbeitsanstrengungen notwendig: die Kapmargeriten Überwinterung ist ganz einfach durchzuführen.
Vor Frosteintritt wird das Kapkörbchen auf ein Drittel eingekürzt, gegebenenfalls aus der Erde geholt, in ein Pflanzgefäss getopft und dann in ein helles, kühles und frostfreies Winterquartier gebracht. Sehr gut geeignet sind Kellerräume, aber auch jeder andere Standort, der oben genannte Bedingungen erfüllt. Während der folgenden Monate wird die Pflanze nur so viel gegossen, dass ihr Wurzelballen nicht austrocknet. Gedüngt wird sie nicht, jedoch sind regemässige Schädlingskontrollen sinnvoll. Im April werden Paternostersträucher in Kübelhaltung in frisches Substrat umgetopft. Tagsüber sollten sie an einen geschützten Platz im Freien gestellt werden. Da die Nächte jedoch noch kalt und sogar frostig sein können, sollten die Pflanzen nicht im Freien verbleiben. Dies ist erst nach den Eisheiligen sinnvoll: die Kapmargerite kann nun ins Beet gepflanzt beziehungsweise ihr Plätzchen auf dem Balkon oder der Terrasse dauerhaft beziehen.
Krankheiten und Schädlinge
Die dekorativen kleinen Gewächse sind nicht anfällig für Krankheiten; auch von Schädlingen bleiben sie weitestgehend verschont. Ausnahmen sind Blattläuse: sie fühlen sich von den saftigen Trieben und den leuchtenden Blüten magisch angezogen und besiedeln die Kapkörbchen ganz gerne. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln wäre übertrieben; bei starkem Befall empfehlen wir, die betroffenen Pflanzen mit Brennnesselsud zu besprühen.
Hallo,
ich würde gerne wissen, wie ich in der kalten Jahreszeit meine Kapkörbchen richtig pflege.
Wie kann man Kapkörbchen überwintern?
Sind sie winterhart?
Oder muss amn Kapkörbchen jedes Jahr neu kaufen in der Gärtnerei oder selbst neu aussäen, damit man in jedem Jahr diese herrlichen bunten Blumen im Garten hat?
Ich freue mich auf eure Tipps und Meinungen zu den Kapkörbchen im Winter.
Guten Morgen,
wenn du nicht in jedem Jahr neue Kapkörbchen kaufen möchtest, dann kannst du versuchen, die Pflanzen mittels Stecklingsvermehrung zu vermehren. Hierzu schneidest du im Spätsommer circa zehn Zentimeter lange Stecklinge ab und bewurzelst diese in einem Wasserglas. Du solltest sie aber nicht sofort ins Freie pflanzen, sondern den Winter über im Haus halten.
Hi,
ich hatte vor einigen Jahren versucht, meine Kapkörbchen mittels Stecklingsvermehrung zu überwintern.
Leider hat dies nicht funktioniert. Die Stecklinge sind nur sehr schlecht angewachsen und haben dann den Frost nicht überstanden.
Ich habe dann im folgenden Jahr Kapkörbchen auf dem Wochenmarkt dazugekauft, weil ich nicht auf diese bunten und eigentlich pflegeleichten Pflanzen verzichten wollte.
Hallo,
wenn du deine Kapkörbchen im Garten eingepflanzt hast, dann werden sie den Winter nicht überstehen, denn es handelt sich um zweijährige Pflanzen und nicht um Stauden, die jedes Jahr wieder austreiben. Falls du die Kapkörbchen als Kübelpflanzen eingepflanzt hast, kannst du versuchen, sie an einem kühlen, hellen und frostfreien Raum über den Winter zu bringen. Mit etwas Glück kann das gelingen.
Hallo,
bei den Kapkörbchen handelt es sich um einjährige Blumen, die im Winter bei Minustemperaturen eingehen würden. Du kannst aber versuchen, die Kapkörbchen auszubuddeln und in einen Topf zu pflanzen und z. B. über Winter in einem kühlen und frostfreien Raum zu stellen und dort zu überwintern. Mir wäre das zu umständlich, ich würde sie jedes Jahr neu aussäen oder eine Stecklingsvermehrung versuchen.