Kaum ein Ziergewächs erfreut sich derart großer Beliebtheit in heimischen Gärten wie die Korkenzieherweide, Salix matsudana. Verständlich, denn diese Weidenart ist aufgrund ihrer gedrehten Zweige nicht nur ein echter Eyecatcher, sondern wächst zudem auch noch sehr schnell, so dass sie innerhalb kürzester Zeit kahle Stellen im Garten verschönert. Mit ein wenig Pflege seitens des Gartenbesitzers kann eine Korkenzieherweide viele Jahrzehnte lang überleben – und das Auge ihres Betrachters erfreuen…
Inhaltsverzeichnis
Korkenzieherweide, Salix matsudana – Lubera® Steckbrief
- Standort: sonnig; notfalls lichter Schatten
- Boden: keine besonderen Ansprüche; nährstoffreich, durchlässig
- Kübelhaltung: großes Pflanzgefäß, vorzugsweise aus Ton; gewöhnliche Blumenerde mit Blähton oder Sand vermischen; Drainage einbauen; regelmäßig gießen; alle zwei Wochen mit Flüssigdünger düngen
- Pflanzen: Oktober bis Februar; Pflanzloch doppelt so groß wie Wurzelballen; Erde mit Kompost vermischen; gut wässern; Winterschutz
- Vermehren: Stecklinge im Frühjahr oder Herbst in Wasser oder Erde bewurzeln
- Gießen: nach dem Pflanzen ins Freiland regelmäßig; später nur in längeren Trockenperioden; Kübelpflanzen regelmäßig
- Düngen: nicht notwendig; eventuell eine kleine Mulchschicht; Kübelpflanzen alle 14 Tage mit Flüssigdünger versorgen
- Umtopfen: im Frühjahr, wenn das Pflanzgefäß zu klein geworden ist; Wurzelkontrolle
- Schneiden: im Frühjahr oder Herbst vertrocknete, kranke und steil nach oben gerichtete Triebe entfernen; Mitteltriebe auf gewünschte Länge einkürzen
- Erziehungsschnitt: untere Triebe am Hauptstamm entfernen; Seitentriebe bis zur gewünschten Kronenhöhe entfernen
- Überwintern: winterhart; Kübelpflanzen Winterschutz geben
- Schädlinge: Blattläuse, Schildläuse, Gallmilben, Weidenbohrer
- Krankheiten: Weidenschorf
Wissenswertes
Die Korkenzieherweide, Salix matsudana, gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae), die weltweit mehr als 450 Arten umfasst, und stammt aus heimischen Regionen. Dies spielt bei der Kultivierung eine große Rolle: Korkenzieherweiden sind an hier herrschende klimatische Bedingungen gewöhnt und können demzufolge prächtig gedeihen. Sie erreicht eine Wuchshöhe zwischen vier und 10 Metern.
Weidenzweige werden im Allgemeinen gerne zum Basteln sowie zur Herstellung von Körben und anderen Flechtartikeln verwendet, da sie sehr biegsam sind. Die rötlichen Zweige der Korkenzieherweide sind zudem noch gedreht, so dass sie eine besonders dekorative Optik ergeben. Sehr gerne werden sie für Ostersträuße verwendet. Im März/April blüht die Korkenzieherweide und stellt somit eine frühe Nahrungsquelle für Hummeln und andere Insekten dar; im Anschluss daran bilden sich aus diesen Blüten graue Kätzchen. Doch nicht nur die Blüten und Kätzchen, sondern auch das Blattwerk ist eine optische Freude: die Blätter sind länglich und verfärben sich im Herbst zu einem wunderschönen Gelb.
Standort
Bezüglich ihres Standorts sind Korkenweiden relativ anspruchslos; es sollte jedoch bedacht werden, dass sie nur
kümmerlich wachsen, wenn sie zu dunkel stehen. Demzufolge sollte ein möglichst sonniger Standort gewählt werden; notfalls nimmt diese Weidenart auch mit einem Plätzchen im lichten Schatten vorlieb. Zu klein sollte der Platz im Übrigen nicht sein, den man sich als Gartenbesitzer für seinen Salix ausgesucht hat: die Korkenzierweide bildet eine ausladende Krone und ist demzufolge für kleine Vorgärten und/oder Ecken im Garten nicht geeignet.
Bei der Wahl des Standorts ist zudem zu beachten, dass die Korkenzieherweide ein gigantisches Wurzelwerk entwickelt. Dieses ist nicht nur massig, sondern auch kräftig, und kann durchaus Wurzeln anderer Pflanzen einfach wegdrücken. Ein ausreichender Abstand von etwa 3 – 5 m sollte demzufolge eingehalten werden – nach Möglichkeit auch zu Häusern und Mauern, denn es ist durchaus schon vorgekommen, dass die starken Flachwurzeln einer Weide das Mauerwerk durchstoßen haben…
Boden
Bezüglich ihrer Ansprüche an die Bodenverhältnisse zeigt sich die Korkenzieherweide ausgesprochen anspruchslos: sie gedeiht sowohl in lehmhaltigen als auch in sandigen oder kalkhaltigen Böden. Wichtig dabei ist, dass das Substrat durchlässig ist, damit sich keine Staunässe bildet; wenn es dann noch nährstoffreich ist, so bildet es eine optimale Grundlage für die Weide.
Kübelhaltung
Es ist durchaus möglich, eine Korkenzieherweide im Kübel zu halten.
Hierbei sind einige Kriterien zu berücksichtigen:
- Pflanzgefäß muss ausreichend groß sein, um Platz für das Wurzelwerk zu bieten
- Kübel muss unten Löcher besitzen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Unten in das Pflanzgefäß eine Drainage aus Steinen oder Tonscherben legen
- Gewöhnliche Blumenerde ist ausreichend, sollte aber mit Sand oder Blähton vermischt werden, um die Durchlässigkeit zu gewährleisten
- Salix muss regelmäßig gegossen werden, jedoch erst, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist
- Alle 14 Tage wird eine Gabe Flüssigdünger dem Gießwasser beigemischt
Lubera-Tipp: Da die Wurzeln einer Korkenzieherweide auch im Kübel extrem wachsen und kräftig werden, ist es sinnvoll, ein Pflanzgefäß aus Ton zu wählen, da dieses den enormen Belastungen am ehesten standhalten kann.
Korkenzieherweide richtig pflanzen
Die beste Zeit zum Korkenzieherweiden Pflanzen ist der Zeitraum von Oktober bis Februar, wenn es frostfrei ist:
- Wurzelballen in einen Wassereimer stecken, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
- Pflanzloch ausheben, welches doppelt so tief und doppelt so breit wie der Wurzelballen ist
- Erde mit Kompost vermischen
- Salix matsudana einsetzen
- Pflanzloch mit Erde auffüllen
- Gründlich wässern
Während der ersten Zeit regelmäßig gießen.
Lubera-Tipp: Sollte der Boden zu schwer sein, kann er sehr gut mit Lavasplitt aufgelockert werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Wer einmal Zweige einer Weide als Osterstrauß verwendet hat, weiß, wie schnell diese in der Vase Wurzeln bilden.
Dieses Wissen ist bei der Korkenzieherweiden Vermehrung sehr nützlich, denn der Salix wird durch Stecklinge vermehrt:
- Im Frühjahr oder Herbst circa 15 cm lange Stecklinge abschneiden
- Auf einer Länge von etwa 10 cm die Blätter entfernen
- Steckling in ein Gefäß mit kalkarmem Wasser setzen
- An einen warmen, hellen Ort stellen, da dies die Wurzelbildung beschleunigt
Nun dauert es einige Wochen, bis sich kleine Wurzeln bilden. Sind diese kräftig genug, kann die kleine Pflanze ins Freiland gepflanzt werden.
Auch ist es möglich, die Stecklingsvermehrung in einem Pflanzgefäß vorzunehmen:
- Den Steckling so behandeln wie oben beschrieben
- Steckling in ein Pflanzgefäß mit einem Sand-Erde-Gemisch stecken
- Warm stellen, da dies die Wurzelbildung beschleunigt
Haben sich neue Blätter gebildet, so ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass der Steckling eingewurzelt ist. Ist dies der Fall, kann er ins Freiland ausgepflanzt werden.
Achtung: Während der Bewurzelungsphase trockene Heizungsluft vermeiden!
Pflege – Tipps
- Gießen: Während Korkenzieherweiden in Kübelhaltung regelmäßig gegossen werden müssen, ist dies bei
ausgepflanzten Salix nicht notwendig. Lediglich nach dem Pflanzen benötigt sie eine zusätzliche Wasserversorgung; später ist dies nur noch in langen Trockenperioden nötig. Dann jedoch muss die Weide gründlich gewässert werden.
- Düngen: Wird beim Pflanzen der Boden mit Kompost vermischt, ist keine weitere Düngegabe notwendig, da die Weide bezüglich der Nährstoffansprüche absolut genügsam ist. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sie sich nicht über eine kleine Mulchschicht freut. Kübelpflanzen werden hingegen alle 14 Tage mit Flüssigdünger versorgt.
- Umtopfen: Früher oder später wird bei einer Kübelhaltung das Wurzelwerk so groß und dicht werden, dass ein Umtopfen des Salix unumgänglich ist. Dies geschieht idealerweise im Frühjahr, bevor die Pflanze neu austreibt. Das neue Pflanzgefäß sollte mindestens 10 cm größer sein als das bisherige. Vor dem Eintopfen werden die Wurzeln kontrolliert; schadhafte, kranke sowie verfaulte Wurzelteile werden abgeschnitten.
Lubera-Tipp: Mineralische Dünger meiden, da diese den Wuchs der Korkenzieherweide noch mehr fördern….
Schneiden
Der Salix matsudana kann jährlich einen Zuwachse von einem Meter bekommen; ein regelmäßiger Schnitt ist demzufolge unumgänglich, möchte man das Ziergehölz ein wenig unter Kontrolle halten. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das zeitige Frühjahr; alternativ kann der Schnitt auch im Herbst erfolgen – Hauptsache, die Weide ist weitestgehend laubfrei.
Beim Schnitt ist Folgendes zu beachten:
- Schnittwerkzeug muss scharf und sauber sein, damit keine Wunden entstehen, durch die Pilze oder Schädlinge in das Holz eindringen können
- Kranke sowie vertrocknete Äste werden direkt an der Basis abgeschnitten
- Steil nach oben wachsende Triebe werden komplett entfernt
- Triebe, die über Kreuz wachsen, werden abgeschnitten
- Auch Triebe, die nach innen gerichtet sind, sollten entfernt werden
- Mitteltriebe auf die gewünschte Länge einkürzen
- Den Schnitt immer über einem nach außen gerichteten Auge ansetzen
Korkenzieherweiden in Kübelhaltung sollten sowohl im Frühjahr als auch im Herbst geschnitten werden, um ein allzu starkes Ausufern zu verhindern.
Lubera-Tipp: Triebe, die beim Auslichtungsschnitt entfernt werden, können sehr gut zur Vermehrung der Korkenzieherweide verwendet werden – so leben sie in Form von neuen Bäumchen weiter.
Erziehungsschnitt
Wer seine Korkenzieherweide zum Baum erziehen möchte, muss neben dem oben erwähnten Form- beziehungsweise Verjüngungsschnitt noch einen Erziehungsschnitt praktizieren – und zwar von Anfang an:
- Untere Triebe vom Hauptstamm entfernen
- Schrittweise Seitenäste entfernen, bis die gewünschte Kronenhöhe erreicht ist
- Keine Reste von Ästen am Stamm stehenlassen
Lubera-Tipp: Schnitt leichtschräg ansetzen, da so das Regenwasser besser ablaufen kann und sich nicht im Holz festsetzt.
Überwintern
Der Salix matsudana ist absolut winterhart und benötigt keinen besonderen Frostschutz.
Lediglich frisch eingepflanzt Weiden sollten in ihrem ersten Jahr im Freien einen Winterschutz in Form von Reisig oder Stroh bekommen Korkenzieherweiden, die im Kübel gehalten werden, müssen hingegen besonders vor Frost geschützt werden:
- Pflanzgefäß mit einer dicken Folie umhüllen
- Pflanzgefäß auf Holz- oder Styropurblock stellen
- Substrat mit Laub, Stroh oder Tannenreisig abdecken
- Zweige in Jute oder ein Gartenvlies hüllen
Während des Winters wird der Salix an frostfreien Tagen ein wenig gegossen; eine Düngegabe ist hingegen nicht notwendig. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, wird der Winterschutz umgehend entfernt. Bleibt er zu lange an der Pflanze, kommt es zur Schimmelbildung.
Schädlinge und Krankheiten
- Blattläuse: Besonders die jungen Triebe des Salix sind für Blattläuse sehr anziehend. Diese Schädlinge sollten zunächst mit Hausmitteln bekämpft werden; sind sie dagegen resistent, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
- Schildläuse: Auch Schildläuse können zu einem Problem für die Korkenzieherweide werden; der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels ist in der Regel unvermeidbar.
- Gallmilben: Bisweilen kommt es zum Befall von Gallmilben, welcher zu verkrüppelten Trieben führt. Diese müssen entfernt und entsorgt werden, darüber hinaus sollte vorsorglich ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Larven der Weidenbohrer: Der Weidenbohrer legt seine Eier auf der Korkenzieherweide ab, aus denen die Larven schlüpfen. Sie verursachen enorme Fraßschäden, welche bis hin zum Absterben der weide führen können. Dem Gartenbesitzer bleibt nichts anderes übrig, als sämtliche Larven und Falter abzusammeln und zudem alle angefressenen Triebe zu entfernen. Nützen diese Maßnahmen nichts, muss die Weide entfernt werden.
- Weidenschorf: Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch braune Verfärbungen an den Trieben und Blättern sowie Verdickungen an der Rinde. Betroffene Pflanzenteile müssen umgehend entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!); zudem sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
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