Zierapfel (Malus) – der Traum vieler Hobbygärtner! Dank seiner Blüten und Früchten ist er nahezu ganzjährig ausgesprochen dekorativ. Und die klenen Äpfel sind essbar – aber nicht besonders lecker! Auch seine Pflegeleichtigkeit macht den Baum so beliebt. Wenn Sie ihn richtig pflanzen und pflegen, bleibt er viele Jahre lang am Leben.
Inhaltsverzeichnis
Zierapfel Steckbrief
- Standort: sortenabhängig; lichter Schatten; windgeschützt
- Boden: nährstoffreich, durchlässig, tiefgründig
- Pflanzen: ganzjährig; optimal im Herbst
- Kübelhaltung: bei kleinen Sorten und jungen Bäumen möglich; durchlässige Erde; viel gießen und düngen
- Vermehrung: über Stecklinge im Juni; auch über Samen möglich, jedoch entstehen dabei keine sortenreinen Züchtungen
- Gießen: bei Trockenheit, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist
- Düngen: April und Juli mit Humus oder stickstoff- und phosphorhaltigem Dünger
- Umtopfen: Im Frühjahr, wenn der Kübel zu klein geworden ist; Wurzelkontrolle durchführen
- Bodenpflege: herabgefallenes Herbstlaub entfernen
- Pflegefehler: zu wenig Wasser; zu wenig Nährstoffe; Wasser beim Gießen auf Blätter gekommen
- Schneiden: Sommerschnitt im Juni zur Verschönerung der Optik; Winterschnitt im Februar zur Auslichtung und Verjüngung
- Überwintern: winterhart; in Kübelhaltung geschützten Standort wählen und Pflanzgefäß gut einpacken
- Ernte: je nach Sorte ab September
- Schädlinge: Raupen der Gespinstmotte
- Krankheiten: Apfelschorf; Mehltau
Über Baum, Blüten und Früchte
Ursprünglich aus Asien stammend, hat der Zierapfel längst seinen Weg in heimische Gärten gefunden.
Seine über 500 Arten unterscheiden sich nicht nur in der Größe, sondern auch in Blattform, Blütenfarbe sowie der Farbe der Früchte, welche zwischen 1 cm und 4 cm groß werden können. Hierzulande werden etwa 30 Arten kultiviert.
Der Malus ist sowohl als Großstrauch als auch als Baum erhältlich und erreicht Höhen zwischen einem Meter und sechs Metern.
Der Zierapfel erzeugt im Mai wunderschöne Blüten, die weiß, rosa oder rot sein können.
Aus den Blüten bilden sich im Sommer kleine gelbe, violette oder rote Früchte. Lässt man sie am Baum hängen, verbleiben sie dort bis in den Januar hinein und bilden so einen echten Eyecatcher in der kargen Landschaft.
Im Herbst verfärben sich die Blätter des Malus in den interessantesten Farben und Farbkombinationen.
Sind Zierapfel essbar oder giftig?
Die kleinen Früchte des Malus sind essbar – auch wenn sie nicht unbedingt eine Geschmacksexplosion hervorrufen: viele Sorten sind ausgesprochen bitter.
Im September haben sie im Allgemeinen die notwendige Reife, um geerntet zu werden. Danach können sie entweder sofort verzehrt oder zu Marmelade, Gelee oder Saft verarbeitet werden.
Lubera-Tipp: Es ist empfehlenswert, nur die großen Exemplare roh zu essen; kleinere Zieräpfel sind in der Regel nicht nur bitter, sondern auch noch holzig.
Malus Sorten Übersicht
Die verschiedenen Zierapfelsorten unterscheiden sich in vielen Punkten:
- Wuchsform
- Blattform
- Höhe
- Blütenfarbe
- Fruchtfarbe
- Geschmack der Früchte
Zu den beliebtesten Sorten zählen:
- Malus „Coccinella“, 6 m hoch, rote Blüten und Früchte
- Malus „Golden Hornet“, 4-5 m hoch, weiß-rosa Blüten, gelbe Früchte
- Malus „Red Jade“, Hänge-Zierapfel, 4-5 m hoch, weiße Blüten, rote Früchte
- Malus „Tina“, 1-1,5 m hoch, ideal für Kübelhaltung, weiße Blüten, rote Früchte
- Malus floribunda, Japanischer Zierapfel, 4 m hoch, rosa Blüten, rote Äpfel
- Malus sargentii, Großstrauch, 3 m hoch, weiße Blüten, dunkelrote Früchte
Standort und Boden
Die unterschiedlichen Zierapfel-Sorten stellen unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort: während die einen gerne vollsonnig stehen, bevorzugen die anderen ein eher halbschattiges Plätzchen. Grundsätzlich gilt:
- Lichter Schatten ist optimal
- Morgen- und Abendsonne wird sehr gerne gesehen
- Windgeschützte Standorte wählen, da starke Winde die Blüten wegwehen
Lubera-Tipp: Nur einen vollsonnigen Standort wählen, wenn dies seitens der Sorte ausdrücklich gewünscht wird. Zu starke Sonneneinstrahlung sorgt ansonsten dafür, dass die Blütenfarben sowie die Blätter verblassen.
Bezüglich der Bodenverhältnisse geht der Malus keine Kompromisse ein: das Substrat darf weder zu nass noch zu trocken sein; keinesfalls darf sich Staunässe bilden. Darüber hinaus sollte der Boden
- tiefgründig,
- nährstoffreich und
- durchlässig
sein. Optimal ist ein humoser, sandiger Boden.
Ist der Zierapfel mit der Bodenbeschaffenheit nicht zufrieden, zeigt er sein Missfallen dadurch, dass er sehr krankheitsanfällig wird.
Zierapfel pflanzen
Zierapfelbäume werden idealerweise im Herbst gepflanzt, obwohl eine Pflanzung von Containerware ganzjährig möglich ist, solange kein Frost herrscht. Beim Pflanzen sollte folgendes beachtet werden:
- Pflanzloch mindestens 40 – 60 cm tief und 80 cm breit ausheben
- Malus so einsetzen, dass seine Veredlungsstelle eine Handbreit über dem Boden ist
- Loch mit Erde füllen
- Gut wässern
Lubera-Tipp: In das Pflanzloch Kompost geben, da diese dem Bäumchen das Anwachsen und Einwurzeln erleichtert.
Pflege
- Gießen: Der Malus hat keinen besonders hohen Wasserbedarf und sollte demzufolge nur bei Trockenheit gegossen werden – und auch dann erst, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Bei Kübelpflanzen darauf achten, dass im Untersetzer kein Wasser stehenbleibt.
- Düngen: Im April sollte der Zierapfel eine Düngegabe erhalten, gerne in Form von Humus oder einem stickstoff- und phosphorhaltigem Dünger. Ein weiteres Düngen erfolgt im Juli; spätestens im August darf dem Malus kein Dünger mehr zugeführt werden, da er sich dann auf die Winterruhe vorbereitet. Von der Verwendung eines mineralischen Düngers ist abzuraten, da dieser zu Versalzungen führen kann. Auch muss der Dünger ein ausgewogenes Stickstoff-Phosphor-Verhältnis besitzen, da stickstofflastige Düngemitteln überwiegend die Blattbildung, nicht aber die Fruchtbildung fördern.
- Umtopfen: Der Zierapfel in Kübelhaltung muss dann umgetopft werden, wenn sein Pflanzgefäß offensichtlich zu klein geworden ist. der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Beim Umtopfen kann zugleich eine Wurzelkontrolle durchgeführt werden: beschädigte, vertrocknete oder gar verfaulte Wurzeln werden abgeschnitten.
- Bodenpflege: Im Herbst herabgefallenes Laub sollte entfernt werden, da ein Liegenbleiben zu viel Bodenfeuchtigkeit und somit die Pilzbildung fördert.
Lubera-Tipp: Beim Gießen darauf achten, dass kein Wasser auf die Blätter kommt, da dies zu Mehltau- und Schimmelbildung führen kann.
Zierapfel im Kübel
Einige Zierapfelsorten können sehr gut im Kübel gehalten werden – zumindest, solange sie noch klein sind. Werden sie groß, eignen sie sich häufig nicht mehr für die Kübelhaltung und müssen dann ausgepflanzt werden.
Soll ein Malus in einem Pflanzgefäß gehalten werden, so sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Pflanzgefäß muss ausreichend groß sein
- Guter Wasserablauf muss vorhanden sein, damit sich keine Staunässe bildet
- Pflanzsubstrat mit Kompost anreichern
Zu beachten ist, dass ein Malus in Kübelhaltung immer mit ausreichend Wasser und Dünger versorgt werden muss. Geschieht dies nicht, wird er seine Fruchtbildung einstellen.
Pflegefehler
- Mehltau und/oder Schimmel: Gießwasser geriet auf Blätter
- Braune Blätter: Wassermangel
- Laubabwurf: Wassermangel oder Stickstoffmangel
- Blattverfärbung: Stickstoffmangel
Um entstandene Pflegefehler wieder auszugleichen, müssen die Ursachen erkannt und behoben werden. In der Regel hilft eine ausgewogene Wasser- sowie Düngegabe, den Malus richtig zu pflegen.
Zierapfel schneiden
Ob ein Malus geschnitten wird oder nicht, obliegt dem Besitzer: zwar ist es möglich, den Zierapfel zu schneiden, jedoch ist ein Rückschnitt nicht zwingend notwendig.
Von Natur aus besitzen Zieräpfel eine wunderschöne Wuchsform, die auch ohne menschliches Zutun ihre dekorative Optik beibehält. Bei jungen Bäumen ist ein Schnitt insofern sinnvoll, als dass er der Erziehung dient.
So wird eigentlich nur aus zwei Gründen geschnitten:
- Der Zierapfel wird zu groß
- Dem Gartenbesitzer gefällt die Wuchsform nicht
Wenn geschnitten werden soll, stehen generell zwei Alternativen zur Verfügung:
- Sommerschnitt
- Winterschnitt
Für welche der Schnittarten sich individuell entscheiden wird, hängt davon ab, welchem Zweck der betreffende Schnitt dient:
Sommerschnitt dient der Entwicklung eines schönen Stammes und erfolgt Anfang Juni:
- Untere Zweige nahe dem Stamm entfernen
- Dicke Äste auf eine Länge von 10 cm vom Stamm kürzen
Winterschnitt erfolgt im Februar und dient der allgemeinen Auslichtung sowie der Verjüngung:
- Zu dicht wachsende Äste und Zweige entfernen
- Totes Holz entfernen
- Krone auslichten
Lubera-Tipp: Größere Schnittstellen mit einer Wundverschlusspaste verschließen, damit dort keine Pilze und Bakterien in den Malus eindringen können.
Im Winter
Ein Malus, der im Freien ausgepflanzt wird, benötigt keinen Frostschutz: diese Pflanzen sind winterhart genug, um die hiesigen Winter zu überstehen.
Etwas Unterstützung benötigen jedoch jene Zierapfelbäume, die im Kübel gehalten werden: der Pflanzkübel sollte gut eingepackt und auf einen Holz- oder Styropurblock gestellt werden. Auch ist ein geschützter Standort von Vorteil, an dem das Bäumchen nicht den eisigen Winden ausgesetzt ist.
Lubera-Tipp: Zierapfel auch im Winter gießen – und zwar sowohl ausgepflanzte als auch im Kübel gehaltene Exemplare.
Vermehrung durch Stecklinge
Wer seinen Malus vermehren möchte, kann dies ganz einfach durch Stecklinge tun. Hierfür werden im Juni etwa 15 cm lange Triebe mit sechs bis sieben Blättern abgeschnitten; die Triebspitze wird danach hinter dem zweiten Blatt von oben entfernt. Auch die unteren Blätter müssen entfernt werden. Danach beginnt die eigentliche Vermehrung:
- Steckling in ein Pflanzgefäß mit einem Sand-Torf-Gemisch stecken
- Über das Gefäß eine Plastiktüte ziehen
- Pflanzgefäß an einen Platz im Halbschatten stellen, an dem idealerweise Temperaturen um 20°C herrschen
- Pflanzsubstrat gelichmäßig feucht, aber nicht nass halten
Wenn sich neue Triebe zeigen, ist dies ein Indiz dafür, dass der Steckling neue Wurzeln gebildet hat. Ist dies der Fall, kann er an seinen endgültigen Standort ausgepflanzt beziehungsweise in einen größeren Kübel umgepflanzt werden.
Vermehrung durch Samen
Eine Vermehrung über Samen ist ebenfalls möglich. Diese können aus den Früchten eines bestehenden Zierapfelbaums gewonnen werden. So gehen Sie dabei vor:
- Kerne werden getrocknet und dann in Anzuchttöpfe mit Anzuchterde gesteckt.
- Die Töpfe mit einer Plastiktüte überziehen und an einen warmen und hellen Ort stellen;
- das Substrat muss gleichmäßig feucht gehalten werden.
- Nach einigen Wochen werden sich erste Triebe zeigen.
- Haben diese eine Größe von 10 cm erreicht, werden sie in größere Töpfe mit einem Sand-Torf-Gemisch umgetopft.
Lubera-Tipp: Zwar ist die Vermehrung über Samen möglich, jedoch entstehen bei dieser Methode keine sortenreinen Zwergapfelbäume. Als Gartenbesitzer weiß man also im Vorfeld nicht, welche Hybride man sich herangezüchtet hat.
Schädlinge und Krankheiten
Der Zierapfel leidet unter denselben Schädlingen und Krankheiten wie jeder andere Apfelbaum:
- Gespinstmotte, deren Raupen im Frühjahr die Knospen durchbohren und einen kompletten Kahlfraß verursachen können; zu erkennen an Gespinsten, in denen die Raupen wohnen. Abgesehen davon, dass der Gartenbesitzer diese Gespinste zerstören und günstigenfalls verbrennen muss, hilft nur der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels.
- Apfelschorf, eine Pilzkrankheit, welche sich an grau-braunen, größer werdenden Flecken bemerkbar macht. Die Früchte haben zudem braune, schorfige Flecken. Eine Bekämpfung des Pilzes ist ausgesprochen schwierig; in der Regel muss der komplette Baum entfernt werden.
- Mehltau, in diesem Fall Apfelmehltau, zeigt sich an rostbraunen Flecken auf den Früchten sowie mehlig-weißem Belag auf den Blättern. Bei schwachem Befall können Hausmittel wie Schmierseife eingesetzt werden; ansonsten hilft nur der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels.
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Hallo Ihr,
hab nen jungen Zierapfel auf dem Balkon im Kübel. Wächst gut, hat viele Fruchtansätze. Nun sind aber noch nicht mal stecknadelgrosse braune Viecher dabei, die Blätter bis zur Mittelrispe abzuknabbern. Finde ich nicht nett. Wer ist das? Was tun?