Auch Himbeer-Krankheiten können Beerengärtnern zu schaffen machen. Leider. Und vielfach ist es nicht ganz so einfach, die Himbeerkrankheiten zu bestimmen und die wichtigsten Gegenmassnahmen zu ergreifen. Bei Sommerhimbeeren hören wir häufig von folgenden Symptomen von Himbeer-Krankheiten: "Unsere Sommerhimbeerruten treiben im Frühling nur schlecht und unregelmässig aus. Manchmal sterben die Ruten ganz oder teilweise noch vor der Ernte ab und entsprechend gibt es wenig Himbeeren. Was könnten wir tun, um was für eine Krankheit handelt es sich?" Lesen Sie in diesem Beitrag unseren Ratschlag zum Problem. Im Lubera Shop können Sie Himbeerpflanzen für Ihren Garten kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Himbeer-Krankheiten: Warum treiben die überwinterten Ruten nicht gut aus und sterben nachher teilweise ganz ab?
- Himbeeren und ihre Krankheiten: Das ist der Unterscheid zur Himbeerwurzelfäule!
- Massnahmen gegen die Rutenkrankheit bei Sommerhimbeeren
- Was Sie gegen die Ruten- bzw. Himbeer-Krankheiten bei Sommerhimbeeren tun können
Man muss es vielleicht einfach einmal festhalten: Himbeeren sind im Garten delikate Pflanzen, sie zeigen schnell Symptome, wenn ihnen etwas nicht passt und sie fordern vom Gartenfreund meist schon etwas Anstrengung, wenn man dann eine schöne Ernte einfahren möchte. Und alle diese Aussagen gelten für die Sommerhimbeeren in viel stärkerem Masse als für die Herbsthimbeeren; sie sind einfach nochmal etwas delikater als die einfachen herbsttragenden Himbeeren.
Himbeer-Krankheiten: Warum treiben die überwinterten Ruten nicht gut aus und sterben nachher teilweise ganz ab?
Das grosse Problem – oder man könnte auch sagen: der grosse Nachteil der Sommerhimbeeren besteht darin, dass sie erst im zweiten Lebensjahr der Tragruten Früchte tragen und das heisst auch, dass diese Tragruten einmal überwintern müssen. Meist leiden die zweijährigen Himbeerruten von Sommerhimbeeren unter Winterschäden, wenn sie nicht gut austreiben: In die Wachstumsrisse, die in der Rinde der einjährigen Ruten entstanden sind, dringen Pathogene ein, Pilze, allenfalls auch Bakterien, und verursachen Schäden. Manchmal ist es auch nur Wasser, das im Winter gefriert und die Wunden grösser und teilweise irreparabel macht. Alle diese Ursachen führen dann zu den bekannten typischen Schadsymptomen bei Sommer-Himbeeren: Dass sie nämlich im zweiten Jahr nur unregelmässig und schwach austreiben und entsprechend auch nur einen enttäuschenden Ertrag bringen. Meist spricht man aufgrund der Symptome auch von der sogenannten Rutenkrankheit.
Himbeeren und ihre Krankheiten: Das ist der Unterscheid zur Himbeerwurzelfäule!
Bei den oben beschriebenen Symptomen handelt es sich ja nicht um eine eigentliche Himbeer-Krankheit, sondern letztlich um das Resultat einer suboptimalen Kultur und Überwinterung, aufgrund derer sich dann Krankheiten erst ausbreiten können und den Austrieb beeinträchtigen. Meist sind die Symptome nicht bei allen Ruten gleich entwickelt, und sie führen vor allem zu einem zögerlichen und unregelmässigen Austrieb. Wenn die direkten oder indirekten Winterschäden zu stark sind, können bei starker Sonneneinstrahlung oder grosser Hitze im Mai oder Juni auch ganze Rutenteile oder sogar ganze Ruten absterben. Die neu aufwachenden Jungruten sind nicht davon betroffen. - Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der häufig mit diesem Überwinterungsproblem verwechselten Himbeerwurzelfäule um einen Pilz, der die Wurzeln angreift. Meist zeigen sich die Symptome aber oberirdisch erst in der Vegetationsperiode: Die Himbeerruten beginnen von den Spitzen her abzusterben, zuerst hängen die grünen Triebspitzen, nachher verdorrt die Himbeerrute von oben nach unten. Dies kann auch neu wachsende Ruten betreffen.
Massnahmen gegen die Rutenkrankheit bei Sommerhimbeeren
So wie die Gründe für die beschriebenen Überwinterungsprobleme unterschiedlich sind, so kann und muss man auch verschiedene natürliche Massnahmen ergreifen, um diese Himbeer-Krankheit, die sogenannte Rutenkrankheit einzudämmen oder zu verhindern.
- Wählen Sie für Ihre Sommerhimbeeren einen Standort, der nicht zu windstill ist, oder wo der Wind mithilft, die Ruten am Morgen abzutrocknen. Dadurch ergeben sich auf dem Blatt, dank der trockenen Blattnarbe und der schneller abtrocknenden Rute weniger Pilzinfektionen. Die grösste Gefahr für Pilzinfektionen besteht bei zu dichten Beständen im Sommer, wenn gleichzeitig noch einjährige und zweijährig Ruten dicht beieinander stehen.
- Schneiden Sie bei Sommerhimbeeren sofort nach der Ernte die alten zweijährigen Tragruten heraus. Damit ergibt sich mehr Raum (und eine bessere Abtrocknung) für die frischen Ruten, die möglichst gesund und ohne Pilzkrankheiten in den Hebst gehen sollen
- Dünnen Sie bei Sommerhimbeeren spätestens nach dem Rausschneiden der alten Ruten auch die neuen Ruten aus: Pro Laufmeter sollen nur 6-8 Ruten stehen bleiben.
- Lassen Sie bei Schneidarbeiten vor allem die mittelstarken Himbeerruten stehen, schneiden Sie vor allem die dicksten Ruten weg, weil diese meist die stärksten Wachstumsrisse aufweisen. Sehr dünne Ruten sind vielfach zu wenig winterhart und haben auch ein kleineres Ertragspotential.
Was Sie gegen die Ruten- bzw. Himbeer-Krankheiten bei Sommerhimbeeren tun können
- Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Rutenkrankheit und Wurzelfäule. Erstere behandeln wir in diesem Ratgeberartikel. Bei der Rutenkrankheit treiben die Ruten im Frühling unregelmässig aus und sterben später teilweise ab. Die Symptome sind über die ganze Rutenlänge und auch über verschiedene Himbeertriebe verteilt, sie betreffen aber nur zweijährige Ruten bei Sommerhimbeeren Bei der Wurzelfäule sterben die Ruten von der Spitze her ab, davon können auch diesjährige frische Himbeertriebe betroffen sein.
- Der entscheidende Hebel zur Verhinderung der Rutenkrankheit (die wiederum verschiedene Ursachen haben kann) ist die gesunde Überwinterung der Tragruten, die im zweiten Jahr die Ernte bringen sollen.
- Mittelstarke Ruten sind die besten und die produktivsten, sie zeigen auch die beste Winterhärte.
- Um die Ruten möglichst gesund in den Winter zu bringen, ist es entscheidend, den Bestand im Sommer möglichst locker und winddurchlässig zu machen: Dazu werden die alten Ruten gleich nach der Ernte herausgeschnitten und die neuen Ruten werden auf 6-8 Ruten pro Laufmeter ausgedünnt. In der Folge trocknen die Himbeerbestände besser ab und es können sich weniger Krankheiten an und in den Ruten etablieren.
Pfeiffenstrauch
Mein Pfeiffenstrauch wird langsam aber sicher dürr. Können Sie mir sagen, was der Strauch
für eine Krankheit hat?
Markus Kobelt