Ranka verinnerlicht gesunde Erinnerungen an den letzten Erntesommer, stärkt sich mit einem "Shot" und wetzt die Messer.
In diesem Winter, der (noch) keiner ist hier im Norden an der Ostseeküste, fangen die Gärtnerhände schon im Februar an zu kribbeln. Verzweifelt sucht man nach den Gartenscheren, die man verlegt hat, flucht, weil man die kleinen Handschaufeln nicht wiederfindet und läuft aufgeregt durch die Gartencenter und Gärtnereien, um etwas zu finden, was man jetzt schon pflanzen kann (juchu, die Hornveilchen sind schon da!). Nach so viel milden Temperaturen und viel Regen, aber keinem nennenswerten Frost hier bei uns an der Küste, will ich endlich wieder in der weichen, jungfräulichen Erde buddeln und was pflanzen und am liebsten auch schon ernten. Lubera hat schon einige Neuigkeiten angekündigt (und noch mehr verheimlicht) und ich schaue jeden Tag – ja, wirklich! – ob es auf der Homepage endlich wieder den Punkt "Neuigkeiten 2020" gibt. Die neuen Erdnüsse soll ich auf jeden Fall haben, denn – nicht wahr – jedes Gartenjahr braucht mindestens EINE neue Herausforderung mit ungewissem Ausgang. Aber was kommt noch? Ich hoffe ja auf eine neue Pointilla und darauf, dass die Ankündigung hier endlich Früchte trägt:
Video: Die Eleagnus-Züchtung bei Lubera® (Pointilla® Pünktchenbeere)
Eine Pünktchenbeere, die man auch für den Vasenschnitt benutzen kann? Oh bitte, her damit! ;-)
Wunschliste an Lubera – was davon wird wahr?
Ich muss aber in erster Linie unbedingt eine Reihe Sträucher als fruchtbaren Sichtschutz zum Nachbarn pflanzen. Und ich brauche mehr Beeren, denn meine alten Pointilla auf der Ostseite tragen nicht mehr genug für meine spätherbstlichen Nasch-Gelüste. Nicht, dass sie nicht voll hängen würden, oh nein. Die Zweige biegen sich zu Boden im Herbst vor lauter schimmernden Pünktchen-Beeren in rot und gelb. Aber die Amseln haben nach den ersten Jahren nun leider diese Köstlichkeiten für sich entdeckt und mein Plan ist, noch MEHR Sträucher zu pflanzen, denn diese Taktik hat auch mit meinen Navaho-Brombeeren Früchte getragen – also Früchte für mich. Je mehr man pflanzt, desto größer sind die Chancen, selbst was ernten zu können. Ein Fünftel bleibt so ungefähr für den Menschen übrig, so meine Erfahrung (wenn man schnell ist). Außerdem kann man Pointilla so schön in Form schneiden, so dass sie eine dichte, gezähmte Hecke ergeben. Und die Bienen sind verrückt nach den Blüten im Frühjahr. Aber nun ja, schauen wir mal, was hoffentlich bald an Neuigkeiten im Shop erscheint. Ach ja, gegen neue Heidelbeersorten von Lubera selbst gezüchtet hätte ich auch nichts einzuwenden (hat Markus Kobelt auch mal in einem Video erwähnt, an versteckte Andeutungen und Ankündigen erinnere ich mich immer genau). Oder eine Guave vielleicht? Wurde auch schon mal drüber geredet. Ach, so viele erwartungsvolle Hoffnungen!
Bild: Rosa Sport ist ein Massenträger, der auch gefroren eine gute Figur macht (hier mit der ersten Taubnessel des Wintergartens).
Wat mutt, dat mutt: Das leidige Schneiden
Vor den Kauf von neuen Beerenwundern hat der liebe Gartengott aber das Schneiden der alten Sträucher gesetzt. Und zwar ab Februar. Meine Erstbeeren sind solche Kandidaten. Sie haben sich innerhalb von drei Jahren zu tausendköpfigen Medusas entwickelt, was ja für die Vitalität und die Lebenskraft und -Freude der Pflanze spricht, was aber letztendlich doch zu Lasten des äusserst leckeren Fruchtertrages gehen geht. Also schneiden, aber wie? Das frage ich mich immer wieder jedes Jahr! Egal ob Apfelbäume, Johannisbeeren oder wie in diesem Fall Erstbeeren, irgendwie überfordert mich das immer wieder. Und nach einem Jahr habe ich sowieso alle guten Tipps bezüglich der Schneidetechniken vergessen, ganz ehrlich, wer behält so was denn? In Sachen Erstbeeren bin ich glücklicherweise auf dieses Video hier gestoßen:
Video: Wie schneidet man eine Erstbeere?
Für alle anderen Frühjahrsschnitt-Kandidaten gibt es auf gartenvideo.com übrigens auch Videos, manche schon recht alt, aber immer noch aktuell, denn beim richtigen Schneiden ändert sich ja glücklicherweise nichts. Ich jedenfalls brauche diese Videos immer wieder – jeden Frühling – zum Mut machen und als Initialzündung sozusagen (Tritt in den Allerwertesten könnte man auch dazu sagen).
Bild: Die (unscharfen) Erstbeeren-Sträucher im Hintergrund lassen das Zweig-Chaos erahnen. Da muss die Gartenschere her, damit die nächstjährige Ernte nicht leidet.
Freundliche Worte für besseres Wachstum
Apropos vergessen: Ich vergesse ja schon, was ich letztes Jahr im Garten Neues gepflanzt habe, egal ob in den Beeten oder meinen tausend Töpfen. Nach einem langen Winter stehe ich im Frühling immer erstaunt vor ebendiesen und versuche zu rekonstruieren, was da so alles sprießt. Pflanzenetiketten neigen traurigerweise dazu, zu verblassen, was für Vielpflanzer und Pflanzenverrückte für mich ein echtes Problem ist, denn ich will wissen, wie meine Lieblinge heißen. Das stärkt die freundschaftlichen Bande! Die einzigen Pflanzenetiketten, die nach vielen Jahren noch zeigen, welche Persönlichkeiten im Garten wachsen, sind die von Lubera, ist euch das schon mal aufgefallen? Deswegen lasse ich sie auch immer dran an meinen Pflanzen. So kann ich Susette, Babette, Circe, Sirena, Amoroso, Blanchette, Fraisonette, Orangesse und wie die Hübschen alle heißen auch immer schön persönlich ansprechen, sie aufmuntern, bei Blattlausbefall durchzuhalten bis die Marienkäfer kommen, sie trösten, dass bald wieder Regen kommt (oder die Sonne, je nachdem was fehlt), sie anspornen, mehr Blüten zu entwickeln und loben, wenn sie gut tragen. Trotzdem werde ich dieses Jahr endlich mal eine Art Garten-Journal anlegen, also einfach ein kleines Notizbuch kaufen und aufschreiben, was gut lief, was nicht, was ich gepflanzt habe, wie die Schönen draußen heißen und was sonst noch so im Garten passiert ist. Aber wie ich mich kenne, werde ich nächsten Jahr zu dieser Zeit dann wieder vergessen haben, wo ich das Heftlein im Herbst hingelegt habe. ;-)
Bild: Hinter den Beeren wird 'Autumn Amber' schon so langsam wieder munter. Der Lubera Pflanzen-Tag trotzt heißen Sonnenstrahlen und klirrendem Frost. Der Name ist für die vergessliche Gärtnerin auch nach Jahren noch lesbar. :-)
Immunsystem stärken für alles, was da kommen mag
Obige "Pflanzen-Ermunterungs-und-Motivation-Taktik" wirkt Wunder – zusammen mit liebevoll und händisch hergestelltem Kompost mit reichlich Pferdemistzugabe. Jeden Winter bin ich immer wieder dankbar für all' die Beeren, die ich eingefroren habe. Sie sind sozusagen meine Rückversicherung gegen Infekte aller Art, meine natürlichen Abwehrhelfer und leckeren Vitaminpillen. Kleiner Tipp: Blaubeeren kann man wunderbar gefroren essen! Die großen Blueroma schmecken wie – nun ja – Blaubeereis, nur eben ohne Industriezucker und Milchzusätze. Die dicken schwarzen Johannisbeeren Black Marble nasche ich auch gefroren, aber ein ganz klein wenig (oberflächlich) angetaut. Erstaunlicherweise sind sie gefroren noch milder als vom Strauch, was unter anderem auch den Stachelbeeren zugutekommt.
Bild: Kalt serviert am besten: Blueroma-Eis in seiner natürlichsten Form.
Nur die roten, weißen, rosa und grünen Johannisbeeren lasse ich ganz auftauen und entsafte sie, denn durch die vielen Kerne in den kleinen Beeren (die im frischen Zustand übrigens überhaupt nicht stören) sind sie doch nicht ganz so angenehm zu essen wie die eben erwähnten murmelgroßen Brummer weiter oben. Und meine speziellen Freunde, die Redloves, nun ja, ihr wisst es ja, die verputze ich Kiloweise im Winter, beim abendlichen Filmegucken (hauptsächlich englische Krimis, denn da sieht man immer so wundervolle englische Cottagegärten im Hintergrund. Ich habe sogar eine Serie entdeckt, in der zwei Gärtnerinnen die Hauptrolle spielen. Die legen neue Gärten an und lösen nebenbei ein paar Mordfälle). Aber zurück zu den Redloves: Die gehören auch in die Kategorie "leicht angetaut am besten". Saft habe ich übrigens auch im Herbst gepresst. Na ja, eigentlich hat meine liebe Nachbarin gepresst bzw. gekurbelt mit einer kräftezehrenden mit Muskelschmalz betriebenen Holzpresse und ich habe zugeschaut (Note to myself: Ihr auch etwas mitbestellen von den Lubera Neuigkeiten als verspätetes, kleines Dankeschön). Den Saft habe ich in kleine, leere Smoothieflaschen gefüllt und eingefroren (Eiswürfelformen bieten sich auch an) und genehmige mir nun öfters mal einen dieser neumodischen "Shots", die ich am liebsten mit etwas frisch gepresstem Ingwersaft mag (Ingwer reiben, mit den Fingern den Saft rausdrücken und zum Apfelsaft geben und aus den Resten einen heißen Tee aufbrühen).
Bild: Farbexplosion im spätwinterlichen Garten: Gefrorener Redlovesaft mit ebenfalls tiefgekühlten Redlove-Schnitzen. Diese eignen sich übrigens auch gut als natürlicher Eiswürfel in Cocktails oder Mineralwasser.
Alte Feinde oder neue?
So, genug zum Thema Gesundheit und Vorbeugung. Ich bin wieder gestärkt, habe Energie getankt dank meiner Beeren im Frühstücksjoghurt und werde nun (yeah, die Sonne scheint zu schreibender Stunde und Frühling liegt in der Luft), in den Garten gehen und meine Erstbeeren auslichten und gaaaanz viele Löcher stopfen mit neuem Kompost, denn meine alten Feinde, die Wühlmäuse (?) haben es doch tatsächlich geschafft, alle meine wunderbaren Lubera-Blumenzwiebeln, die ich im Herbst gepflanzt habe, auszubuddeln und zu verspeisen. Nur die zwiebellosen, grünen Sprossen, also die oberirdischen Teile, liegen im Garten herum. Ich entdecke jeden Tag neue Löcher! Auch Narzissen-Zwiebeln waren auf einmal verschwunden. Hallo, habt ihr vermaledeiten Krabbelviecher noch nie gehört, dass die giftig sind? Ich hoffe, ihr habt euch ordentlich den Magen daran verdorben! Sogar Töpfe, in die ich vorsichtshalber die schönsten Zwiebeln (Tulpen und Allium) gepflanzt habe, sind geplündert worden! Als ich das entdeckte gab es bittere (Wut-)Tränen muss ich zugeben. Der Wut ist nun die Resignation gefolgt. Ich werde halt im nächsten Herbst neue Töpfe bepflanzen und sie oben herum mit Mäusegitter sichern. Oder waren es doch keine Wühlmäuse, sondern ein neuer, bisher unbekannter Feind?
Bilder: Nagerschaden, wohin man schaut. Eine Blumenzwiebel-Vernichtungsorgie sondergleichen. Was nicht schmeckt, wird angenagt liegen gelassen. Die Gärtnerin kocht vor Wut.
Falls ihr, liebe Mit-Gärtner, ebensolch frustrierende Erfahrungen gemacht habt, wäre ich euch für Tipps sehr dankbar. Ich wünsche euch jedenfalls einen gesunden Vorfrühling, frustfreies Gärtnern und gutes Wetter ohne weitere Überschwemmungen, Schneestürme und schlimme Frosteinbrüche. Möge der Gartengott alle Knospen in unseren Gärten schützen dieses Jahr, auf dass die Tiefkühltruhen im Herbst wieder gefüllt werden können mit neuen Beeren, Redloves und noch geheimen Überraschungen, die dieses Jahr (hoffentlich sehr bald) hier auf dieser Seite vorgestellt werden. Ich bin jedenfalls sehr gespannt. ;-)
Die Waldmaus war es
Im hinteren Garten (da wo die Wühlmäuse auf Apfelbaumwurzeln kauen) haben alle Krokusse überlebt.
Photos gibt es auch von den Krokusfressern... für das Fahndungsplakat.