Der Bärenklau Acanthus ist eine der schönsten mediterranen Stauden und ein Evergreen in vielen mediterranen Gärten. Mit diesem Staudenportrait zeige ich euch, wie ihr den Bärenklau pflanzen und pflegen könnt. Auch eine Übersicht zu den schönsten Acanthus-Arten findet ihr hier.

Auch von oben eine Schönheit - der Blütenstand einer Acanthus-Pflanze.
Inhaltsverzeichnis
Was ihr zum Acanthus wissen solltet
Die Schönheit des Acanthus ist klassisch - denn schon in der klassischen Antike standen die Blütenstände, Blüten und Blätter Pate dieser mediterranen Staude für architektonische Schmuckelemente. Die Kapitelle der korinthischen Säulen zieren die Acanthus-Blüten. Neben diesen Acanthus-Kapitellen sind auch Acanthus-Friese bekannt, bei denen die Steinmetze Acanthusblätter nachempfunden haben.

Man erkennt ihn an seinen markanten Zungenblüten - der Bärenklau.
Bärenklau-Herkunft und Arten
Die ca. 30 Arten der Gattung Acanthus -die auch mit 'k' als 'Akanthus' geschrieben wird- kommt in Europa, Afrika und Asien -der 'Alten Welt'- in den Tropen und Subtropen vor. Die bekanntesten Arten sind der 'Wahre Bärenklau' -Acanthus mollis- und der Balkan-Bärenklau -Acanthus hungaricus, longifolius oder balcanicus. Der Schwerpunkt der Acanthuspopulationen im Mittelemeerraum ist der östliche Teil, wo die Staude in warm-gemäßtigten Regionen wächst. Neben A. mollis und A. hungaricus ist auch noch A. spinosus eine beliebte Zierpflanze. Während A. mollis nur im Glücksfall winterhart ist, können A. hungaricus und A. spinosus auch ausgepflanzt werden. Die Acanthuspflanzen eignen sich aber auch hervorragend als Kübelpflanzen, wo sie
Namentliche Verwechslungsgefahr besteht zum Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), der sehr giftig ist, aber mit Acanthus-Bärenklau nur zufällig den deutschen Namen gemeinsam hat. Besser ist es also, von Acanthus zu sprechen.

Das Blatt bei Acanthus mollis ist nicht ganz so ornamental wie bei A. hungaricus.
Der Wuchs beim Bärenklau
Acanthuspflanzen sind große und wüchsige Stauden, die ihren Platz brauchen und auch einnehmen. Sie können mit den langen Blütenständen bis zu 140 cm hoch werden. Die durchschnittliche Größe beträgt 70 bis 100 cm. Auch in der Breite beanspruchen die Pflanzen durchaus ihren Platz. Am Besten lässt man sie im Garten ohne Teilungen der Staudenwurzeln wachsen. Dann bilden sie wunderschöne Horste, die Rabatten vor größeren Gehölzen wunderschön prägen. Soll eine Acanthusstaude als Kübelpflanze gehalten werden, empfiehlt sich ein Topf mit größerem Durchmesser, damit sich die Pflanze in dem Kübel ausbreiten kann.

Die Acanthusblüte kann man sicher als 'klassisch schön' bezeichnen.
Die Blüte
Höhepunkt der Acanthussaison ist natürlich die unaufdringliche, aber dennoch wunderschöne Blüte. Die eigentliche Blüte ist weiß und hat eine typische Lippenform. Sie ist nach oben geschützt, durch ein Kapuzendach, das in einer hellbraunen bis hellpurpurfarbenen Farbe erscheint. Auch Grüntöne tauchen bei den Blüten auf. Sie wachsen quirlig-spiralförmig an einem kräftigen Blütenstengel, für den Höhen über einen Meter kein Problem sind.

Der genügsame Bärenklau wächst auch an warmen, halbschattigen Plätzen in mediterranen Gässchen -wie hier in Roquebrun.
Pflanzung und Pflege bei den Acanthusstauden
Es lohnt sich also, Acanthuspflanzen in den Garten oder als Kübelpflanze auf die Staude zu setzen. Die Standort- und Pflegebedingungen sind bei Garten- und Kübelpflanzung ähnlich. Sofern aber Unterschiede bestehen, zeige ich euch diese.
Der ideale Standort
Der Standort für Acanthuspflanzen ist sonnig und halbschattig. Ideal ist eine Pflanzung in der Nähe von Laubgehölzen. Hier haben die Stauden im Frühjahr mehr Sonne und Wärme, können aber im Sommer auch im Schatten wachsen. Das gleiche gilt für die Kübelhaltung. Da der Bärenklau im Kübel aber immergrün bleibt, ist hier die Notwendigkeit an früher Sonne nicht ganz so ausgeprägt. Auf den Platzbedarf der Acanthusstauden habe ich bereits hingewiesen. Allerdings ist viel Platz ein Ideal und kein Muss. Wer also wenig Platz hat, kann sich auch an Einzelblüten erfreuen. Schön sind die Bärenklau-Blütenstände auf jeden Fall vor einer dunkelgrünen Kulisse, vor denen sich die weiss-violetten Blüten wunderschön absetzen.

Die markant zweifarbige Acanthusblüte beim A. hungaricus
Pflanzung und Boden
Die Bärenklaustauden benötigen einen nährstoffreichen, tiefgründigen aber dennoch lockeren Boden. Am Besten erreicht man diese Mischung, in dem man das Pflanzloch erst tief aushebt und dann die humose und nährstoffreiche Erde außerhalb des Lochs mit Sand mischt. Ist der Gartenboden eher sandig, kann man diesen mit Kompost aufbessern. Die gemischten Bodenansprüche des Bärenklaus sind typisch für Pflanzen, die an Waldrändern wachsen, wo Übergänge in den Bodenverhältnissen häufig sind.

Acanthus hungaricus-Stauden mit üppigem Laub im Halbschatten
Die Kübelpflanzung
Wenn ihr die Acanthuspflanze in einen Kübel pflanzen wollt, müsst ihr die beschriebenen Bodenverhältnisse für die Erdmischung herstellen. Am Besten nehmt ihr, falls vorhanden, Gartenerde und mischt sie wie beschrieben mit etwas Sand. Falls ihr Erde kaufen müsst, könnt ihr am Besten eine torffreie Einheitserde nehmen. Diese ist zwar nicht als lehmhaltig, hat in der Regel aber Tonanteile zur Wasserspeicherung.

Zu Beginn der Blüte ist das Violett der Blütendeckel eher dunkel.
Gießen und Düngen
Da der Bärenklau in der Nähe von Bäumen wächst, ist er an eher feuchten Boden gewöhnt. Im Garten ausgpflanzt braucht er bei einem passenden Standort und dem richtigen Boden weder zusätzliche Düngung noch muss er regelmäßig gegossen werden. Nur direkt nach der Pflanzung im Frühjahr sollte die Staude kräftig und wiederholt angegossen werden. Auch wenn es bei jüngeren Pflanzen, die noch nicht dicht angewurzelt sind, im Sommer zu Trockenheit kommt, solltet ihr gießen.

Immer elegant - der Acanthus-Bärenklau
Etwas anderes ist die Agapanthuskultur im Kübel. Hier wird der Boden nicht regelmäßig und ausreichend mit Wasser und Nährstoffen aufgefüllt, so dass ihr beides regelmäßig verabreichen müsst. In der Vegetationszeit von April bis August oder -wenn es noch warm bleibt- bis September gehört regelmäßiges, aber moderates Gießen zur Acanthuspflege. Als Dünger kann von Mai bis August ein Kübelpflanzendünger verabreicht werden.

Wild wachsender Acanthus an einer Böschung
Acanthus überwintern
Acanthus mollis muss auf jeden Fall im Kübel, A. hungaricus und A. spinosus können auch im Kübel überwintert werden, wenn ihr sie nicht auspflanzen wollt. Als Kübelpflanze braucht der Bärenklau ein kühlesn und helles Winterquartier. Falls ihr aber nur ein kühles und dunkles Winterquartier habt, müsst ihr damit rechnen, dass sich die Staude zurückzieht. Sie treibt aber im Frühjahr wieder aus.

Eine klassische Schönheit - der Acanthus Bärenklau
Die beiden winterharten Acanthusarten sind bis ca. -15° und je nach Standort noch kälter frostresistent. Dennoch ist gerade bei jungen Pflanzen ein Winterschutz* hilfreich. Da die Pflanzen sich im Herbst zurückziehen, ist das Anbringen eines Winterschutzes kein Problem. Ihr könnt einfach eine Mulchschicht aus dämmenden Material wie Laub oder Stroh auf die Pflanzstelle legen. Vergesst aber nicht, diese im Frühjahr wieder zu entfernen, damit der Acanthus rechtzeitig Sonne und Wärme verspürt.
Wir haben seit mehreren Jahren 2 winterharte Feigen vor unserem Haus in Südlage stehen.
Gekauft haben wir sie als winterhart, das trifft auch zu. Wie an den Blättern deutlich zu erkennen
ist, sind es unterschiedliche Pflanzen. Das hat uns schon immer gewundert aber naja, bei diesem Versand haben wir auch nie mehr etwas bestellt.
Was aber viel ärgerlicher ist, ist die Tatsache dass die mit den 3-blättrigen Blättern schon im ersten
Jahr, quasi noch als Stengel sofort Früchte getragen hat.
Die 5-blättrige jedoch noch nie.
Die Antworten von unterschiedlichen Gartenbauvereinen war:
Das gäbe es nicht, wir sollten Geduld haben oder massiv zurückschneiden oder nahezu vertrocknen
lassen.
Vielleicht haben Sie eine Antwort oder Lösung des Problems
Freundliche Grüße aus dem Freigericht
Thomas Wiedmann
Hallo Herr Wiedmann,
die Feigenfortpflanzung ist ziemlich kompliziert. Hierzulande braucht sie Kulturfeigen, die sich selbst befruchten. Wenn die Feige keine Kulturfeige ist, kann es sein, dass diese keine Früchte zur Reife bringt. Sind denn wenigstens kleine Fruchtansätze zu sehen, die dann abfallen?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth
Hallo,
einige Anbieter machen über die Fruchtbildung sehr detaillierte Angaben, z.B. wann, wie oft im Jahr und an welchen Stellen der Pflanze die Früchte wachsen. Ich würde mal etwas recherchieren, vielleicht finden Sie heraus, um welche Sorte es sich handelt. Möglicherweise handelt es sich bei Ihrer Sorte um eine, die zweimal im Jahr fruchtet, das wäre doch schön?
Anmerkung zu selbstfruchtenden Feigen: Feigen sind für die Pollenübertragung normalerweise auf die Feigengallwespe angewiesen, die nur südlich der Alpen vorkommt. Daher werden bei uns selbstfruchtende Züchtungen angebaut, die auch ohne diese Wespenart Früchte hervorbringen.
Vielen Dank für die Hinweise
Dominik Große Holtforth