Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Lagerstroemien gedeihen in milden Teilen von Deutschland, Österreich und der Schweiz – je nach Sorte und Standort – gut im Freiland. Insbesondere robuste Sorten der Hybride L.indica × fauriei trotzen auch Frösten unter -20°C. Aber auch unter den Chinesische Kräuselmyrten (L.indica) gibt es frosttolerante Sorten. Durch die Blüte am diesjährigen Holz, sind Frostschäden an den oberirdischen Pflanzenteilen tolerierbar. In kalten Regionen bleibt trotz Klimawandel ein Winterschutz oder die Kübelkultur ratsam, damit die Wurzeln nicht erfrieren oder die Pflanzen durch zu starke Frostschäden nicht zu stark geschwächt werden.
Praxis-Tipps
Winterharte Sorten gezielt auswählen: Setze auf robuste Sorten wie ‚Natchez‘, ‚Zuni‘, ‚Muskogee‘ oder ‚Yang Tse‘®, die nachweislich Temperaturen bis -15 bis -21°C überstehen. So sparst du dir viel Aufwand beim Winterschutz für eine Lagerstroemia winterhart.
Rückschnitt im Frühjahr – nicht im Herbst: Schneide deine Lagerstroemia erst im März oder April zurück, da sie nur am diesjährigen Holz blüht. Entferne dabei erfrorene oder alte Triebe – das fördert frischen Austrieb und viele Blüten.
Kübelpflanzen frostfrei überwintern: Wenn du Lagerstroemia im Topf kultivierst, stelle sie im Herbst an einen kühlen, freien Ort (z.B. Garage, Keller, Wintergarten). Temperaturen von 5–10°C sind ideal. Erde nur leicht feucht halten.
Die Vielfalt von Lagerstroemia
Lagerstroemia winterhart ist eine Gattung aus der Familie der Weiderichgewächse. Zu dieser vielfältigen Verwandtschaft gehören zum Beispiel der Granatapfel (Punica granatum), Blutweiderich (Lythrum sp.) und die Wassernuß (Trapa sp.). Von den Lagerstroemien sind rund 50 Arten bekannt, die in den subtropischen und tropischen Regionen Asiens und Australiens heimisch sind. In Europa sind vor allem Zuchtformen der Chinesische Lagerströmia (Lagerstroemia indica) und die Hybride Lagerstroemia × egolfii aus L.indica × L. fauriei in Kultur. Die Hybriden wurden in den USA gezielt auf eine bessere Winterhärte gezüchtet. Die Japanische Kreppmyrte Lagerstroemia fauriei gilt als die frosthärteste Art in der Gattung und wird gelegentlich auch im Ziergarten ausgepflanzt.
Sie alle erfreuen mit ihren üppigen Blüten von Juli bis in den Herbst hinein. Insekten, insbesondere Bienen, lieben die Rispenblüten als Spätsommer-Nektarquelle, auch wenn sie nicht zu den heimischen Wildpflanzen gehören.
Die Lagerstroemia winterhart und die Winterhärtezonen
Die Sorten von Lagerstroemia indica gelten in Deutschland und der Schweiz nur als bedingt winterhart. Die meisten Sorten übersteht kurzzeitig Minusgrade bis etwa −10°C (Zone 8a) und benötigt einen Winterschutz ab Temperaturen unter −5°C. Ist es kälter erfrieren die oberirdischen Pflanzenteile. Die Pflanzen können aber aus den Wurzeln neu ausschlagen. Die robusteren Hybriden aus L.indica × fauriei wie ‚Acoma‘, ‚Hopi‘, ‚Natchez‘, ‚Zuni‘ oder ‚Muskogee‘ ertragen ausgepflanzt zum Teil −17°C bis −21°C (WHZ 7b). Als Kübelpflanzen sind sie deutlich frostempfindlicher und sterben bereits bei Temperaturen um -9°C ab.
Sortenempfehlungen
Unter den Chinesische Kräuselmyrten gibt es sehr frostempfindliche, aber auch sehr frosttolerante Sorten. Erfahrungen aus Österreich zeigen, dass Lagerstroemia indica ‚Yang Tse‘® Temperaturen bis -15°C übersteht. Mit Winterschutz im Wurzelbereich überlebt diese in Magenta blühende Sorte auch Fröste bis -18°C. Die rosablühenden ‚Soir d'été‘ und ‚Violet d'été‘ und die dunkellaubigen Lagerstroemia 'Double Dynamite' und ‚Enduring Pink' sind winterhart bis -15°C. ‚Petite Pink‘ verträgt Fröste bis -12°C.
Bild: 'Petite Pink‘ kompakter Wuchs, enorme Blütenfülle und prachtvolle Herbstfärbung
Bild: Lagerstroemia indica 'Fuchsia d'été' - fuchsienfarbene Blüte von Juli bis September
Winterschutz bei Kräuselmyrten
In milden Regionen Deutschlands (z.B. Weinbaugebiete am Rhein), in Teilen Österreichs und der Schweiz lohnt die Auspflanzung ins Freiland, vor allem dann, wenn Temperaturen selten unter −10°C fallen. Trockene Weinlagen mit Süd- oder Westausrichtung bieten optimales Mikroklima und viel Sommersonne und Windschutz. Gut geeignete Plätze sind auch an Hauswänden oder Mauern, weil die Schutz bieten und Wärme speichern bzw. diese abgeben und Temperaturabfälle verhindern.
In Regionen, in denen regelmäßig Wintertemperaturen unter -10°C zu erwarten sind, solltest du deine Lagastroemia im Kübel kultivieren oder im Herbst Winterschutzmaßnahmen ergreifen damit die Lagerstroemia winterhart ist. Bei ausgepflanzten Sträuchern wird der Wurzelbereich im Umkreis von etwa einem Meter mit Mulch oder Stroh und Reisig abdecken. Das ist vor allem bei jungen Pflanzen in den ersten drei bis 4 Jahren sinnvoll. Kleinere Pflanzen kannst du außerdem mit Vliesen schützen. Wähle am besten bei der Pflanzung einen Standort, der keinen kalten Winterwinden und Kahlfrösten ausgesetzt ist und meide Kältesenken.
Ist es regelmäßig im Winter sehr kalt, empfiehlt es sich die Kräuselmyrthen in Kübeln zu pflegen und im Herbst in ein frostfreies Winterlager zu holen. Da diese Blütensträucher laubabwerfend sind, benötigen sie während der Ruhephase im Winter nur wenig Licht. Achte darauf, dass die Erde nicht austrocknet und kontrolliere regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben. Temperaturen zwischen 5 und 10°C sind ideal für die Überwinterung.
Bild: Lagerstroemia 'Purple Star' – Sommerliche Blütenpracht in leuchtendem Violett, ideal für geschützte Standorte mit viel Sonne.
Bild: Lagerstroemia 'Violet d'été' - purpurene Blüten von Juli bis September
Frühjahrs-Schnitt und Blüte
Da Lagerstroemia einzig am diesjährigen Holz blühen, ist ein zurückfrieren der Triebe nicht allzu schlimm. Ein kräftiger Rückschnitt im frühen Frühjahr beseitigt Frostschäden und ein kräftiger Neuaustrieb wird angeregt. Ein leichter Form- oder Auslichtungsschnitt im März oder April reicht völlig aus, um eine üppige Blütenpracht zu garantieren. Ein Rückschnitt bis zum Boden oder das Zurückfrieren aller oberirdischen Pflanzenteile schwächt die Pflanzen.
Klimawandel und Zukunftschancen
Mit dem fortschreitenden Klimawandel haben wir in Mitteleuropa mildere Winter und höhere Sommertemperaturen. Das ist günstig für die Kultur subtropischer Pflanzen wie der Kreppmyrten. Es sind weniger Frostschäden zu erwarten und die Vegetationszeit verlängert sich. Dadurch können Lagerstroemien in zunehmend mehr Teilen von Deutschland, Österreich und der Schweiz im Freiland kultiviert werden. Besonders in städtischen Wärmeinseln und im Weinbauklima wird die Sortenauswahl immer größer. Der Wechsel von streng-kalten Wintern zu milderen Wintern mit vereinzelten kurzen Frösten verringert das Ausfallrisiko. Allerdings steigt mit dem früheren Einsetzen der Vegetationsperiode das Risiko von Schäden durch Spätfröste. Dadurch ist die Wahl frosttoleranter Sorten und ein vorsorglicher Winterschutz weiterhin sinnvoll.
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.